Das kleine 4×4 aus Genf

 

Mit dem Genfer Salon beginnt für Europa traditionell das Autojahr. Auch bei der mittlerweile 85. Auflage der Frühjahrs-Schau gibt es wieder zahlreiche Allrad-Neuheiten zu sehen. Wir waren vor Ort und haben Ihnen eine interessante 4×4-Auswahl von A-Z zusammengestellt.

1C0A4784

Audi:

Die edle VW-Tochter setzt in Genf vor allem auf Leistung. Highlight auf dem Stand wird die zweite Auflage des Supersportwagens R8. Der Allrader tritt optisch schärfer auf, bleibt technisch aber seinem Konzept vorerst treu. Für den Antrieb sorgt wie bei seinem nächsten Verwandten, dem Lamborghini Huracan, ein V10-Benziner ohne Turboaufladung, aber mit mindestens 397 kW/540 PS. Während sich der Zweisitzer so kommod im Wettbewerbsumfeld einpasst, will der Kompakt-Sportler RS3 eine neue Bestmarke setzen. Mit knapp 370 PS aus fünf turbogeladenen Zylindern wird er das weltweit stärkste Serienmodell seiner Klasse. Allradantrieb ist natürlich immer an Bord. Das gilt auch für den Q7 E-Tron, der Plug-in-Hybridversion des Oberklasse-SUV, die in Genf Beleg für die Effizienzbemühungen der Marke sein soll. Wie sich das Design der Ingolstädter in Zukunft entwickeln wird, zeigt die Studie Prologue Avant, eine Kombivariante der bereits auf der LA Motor Show gezeigten Oberklasselimousine. // Erste Mitfahrt im Audi R8 // Audi R8 auch ohne Tradition ein Traditionalist // Audi-Showcar Prologue Avant mit grosser Klappe //

 

b817a1f86f4852951973f674218d0cec

Bentley:

Mit einem luxuriösen Sportwagen gibt Bentley einen Hinweis auf eine neue Baureihe: Das Konzeptauto EXP 10 Speed 6 könnte sich als künftiges Serienmodell neben dem Continental GT einordnen, würde aber als zweisitziger Sportwagen deutlich leichter und wohl auch leistungsstärker sein. Angetrieben werden soll der Brite von einem noch nicht näher beschriebenen Hybrid-System. // Bentley EXP 10 Speed 6 – Überraschung in Genf // Das Bentley-SUV Bentayga //

 

1C0A4991

BMW:

Lange Zeit war undenkbar, dass BMW einen Van baut. Nun kommt bereits die zweite Variante: Als 2er Gran Tourer feiert die Langversion des kompakten Familienwagens seine Premiere. Der verlängerte Radstand erlaubt den Einbau zweier zusätzlicher Sitze. Ungewöhnlich in dieser Klasse: Ausser Front- wird es wohl auch Allradantrieb geben. Dazu gibt es den gelifteten 1er zu sehen, der ein sanft modifiziertes Design, mehr Ausstattung und neue Motoren erhält. BMW Alpina feiert seinen 50. Geburtstag mit den zwei Sondermodellen „Edition 50“. // BMW 2er Gran Tourer mit Allradantrieb // BMW Alpina Edition 50 //

 

Borgward

Borgward:

Nach mehr als 50 Jahren steht die legendäre Marke Borgward offenbar kurz vor einem Comeback. In Genf will die Borgward AG ihr neues Geschäftsmodell erläutern. Mitinitiator der Auferstehung ist Christian Borgward, Enkel des Firmengründers Carl F.W. Borgward. // Borgward will wieder Autos bauen //

 

1C0A4856

Ford:

Neben dem Muscle Car Mustang und dem Supersportwagen GT zeigt Ford in Genf nun das dritte neue Dynamik-Modell: Der Focus RS soll mit über 320 PS Konkurrenten wie Golf R oder Mercedes A 45 AMG das Fürchten lehren. Weil das Vorgängermodell seine überbordende Kraft nur mit Mühe über die Vorderachse auf den Asphalt bekam, gibt es diesmal Allradantrieb. // Neuer Ford Focus RS mit Allrad // Interview mit Driftkönig Ken Block //

 

honda hr-v geneve 2015

Honda:

Der Honda Jazz zählt zu den praktischsten Kleinwagen auf dem Markt. Die Neuauflage festigt diese Position, indem sie das Variabilitäts-Paket rund um die clevere Kinositz-Rückbank mit einem umklappbaren Beifahrersitz ergänzt. Dazu gibt es eine längeren Radstand, ein internetfähiges Infotainmentsystem und einen neuen Sparbenziner mit 75 kW/102 PS. Weil der Jazz für den modernen Geschmack trotz verfeinertem Design wohl immer noch etwas zu bieder aussieht, bieten die Japaner ihn parallel auch als Mini-SUV an. Als HR-V soll er Opel Mokka und Co. möglichst viele Kunden abluchsen. Eher um Image als um Absatz geht es bei den zwei weiteren Neuheiten der Japaner. Mit Hightech-Hybridantrieb und Leistung ohne Ende tritt die erstmals gezeigte Europaversion des Supersportwagens NSX an. Ohne Elektrounterstützung aber ebenfalls mit viel Kraft kommt der Civic Type R aus, die frontgetriebene Top-Version des Kompaktwagens. // Neuer Honda HR-V mit Allradantrieb //

 

1C0A4788

Hyundai:

Die Bezeichnung „ix35“ war wohl doch etwas zu sperrig: Hyundai kehrt bei der Neuauflage seines Kompakt-SUV wieder zum alten Namen „Tucson“ zurück. Zudem wollen die Koreaner dem VW Tiguan in Sachen Qualität und Anmutung enger auf die Pelle rücken. Technisch bleibt es bei Front- und Allradantrieb. Die Vierzylinder leisten als 1,6-Liter-Benziner 99 kW/135 PS bzw. in der neuen Turboversion 130 kW/176 PS. Alternativ stehen ein 1,7-Liter-Diesel mit 85 kW/115 PS sowie zwei 2,0-Liter-Diesel mit 100 kW/136 PS und 135 kW/184 PS bereit. Zu den Preisen hat Hyundai sich noch nicht geäussert. Als zweite Neuheit gibt es das i20 Coupé zu sehen, bei dem es sich allerdings nur um die dreitürige Version des Kleinwagens i20 handelt. Immerhin gibt es ein eigenständiges Heckdesign und etwas mehr Kofferraumvolumen. // Der neue Hyundai Tucson: neues Kleid, alter Name //

 

1C0A4943

Infiniti:

Nissans Nobeltochter bereitet sich in der Schweiz auf den Start seiner neuen Kompaktmodelle auf Basis der Mercedes A-Klasse vor. Neben einer für Ende 2015 angekündigten Limousine wird es 2016 auch ein SUV mit Technik des Mercedes GLA geben, das sich erstmals als Studie zeigt. Das QX30 Concept wirkt bullig und stark modelliert, mit scharfen Kanten und ausgestellten Radhäusern. Das Dach fällt modisch nach hinten ab. Dachgepäckträger und Offroad-Beplankung sollen den robusten Charakter betonen. // Infiniti QX30 //

 

fbce20193127f4cd885ae2bfe1564027

Jaguar:

Das neue Mittelklassemodell XE soll Jaguar neue Kundenkreise erschliessen. Anders als beim gefloppten X-Type mit seiner Ford-Mondeo-Technik setzen die Briten gegen BMW 3er und Co. diesmal auf eigenes Know-How, zu dem auch Aluminium-Leichtbau und neue Motoren zählen. Die leisten zwischen 120 kW/163 PS und 250 kW/340 PS und sollen die Limousine mit Heckantrieb gleichsam zum kraftvollen Gleiter wie zum sportlichen Kurvenräuber machen. // Fahrbericht: Jaguar F-Type AWD //

 

Mazda CX-3 Autosalon Genf 2015

Mazda:

Mit dem MX-5 legt Mazda einen absoluten Fahrspass-Klassiker neu auf. Die Japaner haben den Wagen konsequent auf Leichtbau getrimmt und um den Fahrer herum entwickelt, freiwillig den Radstand und mit ihm den Innenraum um zwei Zentimeter gekürzt. Bei dem handlichen Format verspricht auch der nominell eher schwache Benziner mit 96 kW/131 PS dynamische Fahrleistungen. Besser geeignet für den Familienalltag dürfte aber der neue CX-3 sein, mit dem Mazda erstmals in der Mini-SUV-Klasse antritt. Die aufgebockte Version des Kleinwagens Mazda2 wird wahlweise von einem 1,5-Liter Diesel mit 105 PS, oder einem Zweiliter-Benziner mit 120 oder 150 PS angetrieben. // Der neue Mazda CX-3 //

 

1C0A4699

Mercedes:

Über den SUV-Trend kann die G-Klasse der Stuttgarter nur müde lächeln. Das gilt besonders für den G 500 4×4 hoch 2, der offiziell als Studie in die Schweiz rollt, allerdings durchaus Chancen auf eine Kleinserie hat. Dank Portalachsen verfügt der Offroader über eine extra grosse Bodenfreiheit, die ihn noch geländegängiger machen soll. Dafür, dass die Performance auf dem Asphalt nicht leidet, sollen verstellbare Stossdämpfer aus dem Rallyesport sorgen. Den Antrieb übernimmt ein V8 mit 310 kW/422 PS. // Die Quadratur der G-Klasse: der Mercedes-Benz G 500 4×4² //

 

1C0A4719

Mitsubishi:

Die Japaner setzen auf den Plug-in-Hybridantrieb. Auch die nächste Generation des ASX soll die Technik erhalten. Wie das bei dem Kompakt-SUV ab 2016 aussehen könnte, zeigt die Studie XR-PHEV II. Für den Antrieb sorgt eine Kombination aus einem Verbrennungsmotor und einem 120 kW/163 PS starken Elektro-Aggregat, die beide jeweils die Vorderachse antreiben. Der Normverbrauch soll unterhalb von zwei Litern auf 100 Kilometern liegen. Ausserdem gibt es eine Neuauflage des Mitsubishi L200. //Mitsubishi XR-PHEV II // Neuauflage des Mitsubishi L200 //

 

1C0A4706

Quant:

Tatsächlich symbolisiert der Name des Liechtensteiner Startups wohl so etwas wie den Quantensprung in der Antriebsentwicklung, den man bei der Nano-Flowecell AG gefunden zu haben meint. Mit 250 Litern ionisiertem Salzwasser will man dort eine Batterie betreiben, die so viel  Energie erzeugt, dass der so bestromte Viersitzer in weniger als 3 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigt, eine Höchstgeschwindigkeit von 380 km/h erreicht und fast 1’000 Kilometer weit fahren kann. Ein Exemplar hat man zugelassen und gefilmt, wie es auf einer Teststrecke Kreise dreht, drei verschiedene Prototypen wurden bislang gebaut. Allesamt sehen sehr hochwertig aus. // Nanoflowcell Quant-e-Sportlimousine // Nanoflowcell Quantino: je weniger spannend, desto spannender //

 

1C0A4876

Renault:

Mit dem Mini-SUV Captur hat Renault gezeigt, dass sie auch gute SUV bauen können. Nun wollen die Franzosen diesen Erfolg eine Klasse höher mit dem Kadjar wiederholen. Der nutzt dafür die Technik des Erfolgsmodells Qashqai von Kooperationspartner Nissan, verpackt sie aber in etwas dynamischere Formen. Zu Motoren und Preisen haben sich die Franzosen noch nicht geäussert. // Renault Kadjar. Der grosse Bruder des Captur //

 

1C0A4803

Seat:

Erstmals gibt es den stärksten Leon auch als Kombi. Wie die bekannte Limousine zieht der Leon Cupra als ST wahlweise 195 kW/265 PS oder 206 kW/280 PS aus zwei turbogeladenen Litern Hubraum. Ausserdem steht Seats Einstieg in die Geländewagen-Welt steht bevor. Die spanische Volkswagen-Tochter präsentiert ein entsprechendes Concept und gibt einen Vorgeschmack. // Seat 20V20. Spaniens SUV startet 2016 //

 

1C0A4765

Skoda:

Optisch und in Sachen Verarbeitung soll die Neuauflage von Skodas Flaggschiff Superb deutlich ambitionierter ausfallen als der geräumige, aber zurückhaltende Vorgänger. Statt Ford Mondeo und VW Passat nimmt der Tscheche künftig eher Mercedes E-Klasse und BMW 5er ins Visier. Ausser mit grossem Platzangebot und komfortablem Fahrwerk soll er dabei auch mit einer langen Ausstattungsliste punkten, auf der sich nun auch ein Abstandstempomat oder ein Fernlichtassistent finden. Das Motorenangebot besteht ausschliesslich aus direkteinspritzenden Turbomotoren. Es umfasst fünf Benziner (von 92 kW/125 PS bis 206 kW/280 PS) und drei Diesel (88 kW/122 PS bis 140 kW/190 PS). Bis auf den Basisbenziner steht für jedes Aggregat ein DSG zur Wahl. Sowohl bei den Benzinern als auch bei den Selbstzündern können die 110 kW/150 PS starken Aggregate sowie die jeweils stärkste Motorisierung mit Allradtechnik kombiniert werden. Sparmeister ist der ab Ende 2015 erhältliche Superb GreenLine. In Verbindung mit dem 88 kW/120 PS-Diesel benötigt diese verbrauchsoptimierte Variante nur 3,7 Liter. // Neuer Skoda Superb – mit Allradantrieb der neuesten Generation //

 

1C0A4797

Subaru:

Der japanische Allradspezialist bringt mit dem Levorg einen sportlichen Kompakt-Kombi nach Europa. Technische Daten nennt der Hersteller noch nicht, in Japan ist der Levorg bereits auf dem Markt und wird von turbogeladenen Boxermotoren mit bis zu 218 kW/296 PS angetrieben. Hinsichtlich der Abmessungen sortiert sich der Kombi unterhalb des Mittelklassemodells Legacy Kombi ein, der nur mit schwächeren Benzinern und einem Diesel angeboten wird. Darüber hinaus präsentieren die Japaner in Genf den überarbeitete Offroad-Kombi Outback sowie die Dieselversion des SUV-Modells Forester. // Subaru Levorg // Subaru Forester: Boxer-Diesel mit Lineartronic Automatik //

 

1C0A4826

Suzuki:

Der Kleinwagen- und Allradspezialist erneuert seine Modellpalette. Auf der Messe stellen die Japaner zwei Studien kommender Fahrzeuge vor. Das iM-4 Concept weist dabei wohl auf den Nachfolger des  kleinen Geländewagens Jimny hin, der für 2017 erwartet wird.  Bereits im Frühjahr bringt den Vitara an den Start. Der kleine Crossover nutzt zwar den Namen des bekannten Offroaders, will aber nicht ins Gelände, sondern auf den Boulevard. // Suzuki Vitara – die Geschichte wiederholt sich //

 

SsangYong Tivoli Autosalon Genf 2015

SsangYong:

Auch die Japaner wollen ab dem späten Sommer mit dem Tivoli am Boom bei den kleinen SUV profitieren. Die bisher vor allem für ihre Design-Sünden wie den Van Rodius bekannten Koreaner haben dem 4,20-Meter-Mobil diesmal ein exaltiertes, aber gefälliges Blechkleid und einen bunten Innenraum verpasst. Beim Antrieb besteht die Wahl zwischen Benziner und Diesel, ein Allradantrieb dürfte gegen Aufpreis zu haben sein. // Mini-SUV, jetzt kommen die Asiaten //

 

1C0A4917

Volvo:

Die Schweden setzen in Genf voll auf das Crossover-Thema. Neben dem gerade eingeführten Oberklasse-SUV XC90 gibt es mit dem S60 Cross Country eine Mittelklasse-Limousine im Offroad-Kleid zu sehen. Das Basismodell muss ohne Allradantrieb auskommen und wird von einem zwei Liter grossen Vierzylinder-Diesel mit 133 kW/181 PS bewegt. Wer beide Achsen angetrieben wissen will, muss den Fünfzylinder-Diesel mit 158 kW/215 PS wählen und könnte sich dann zumindest in leichtem Gelände wohl fühlen. // Volvo XC90 – mit vier Töpfen auf allen Vieren //

 

1C0A4768

VW:

Gleich zwei Familienautos feiern bei VW Neuauflage. Im unteren Preissegment tritt der Hochdachkombi Caddy an, der ein umfassendes Lifting mit neuen Motoren, geschärftem Äusseren und aufgerüsteter Bordelektronik bekommen hat. Komfortabler als in dem Nutzfahrzeug-Ableger dürfte es jedoch im neuen Touran zugehen. Der Kompakt-Van basiert nun wie der Golf auf dem modularen Querbaukasten des Konzerns, entsprechend sinkt das Gewicht, während das Platzangebot wächst. Dazu gibt es neue Assistenten und Motoren sowie das moderne Infotainment aus der Golf-Familie.

Darüber hinaus zeigen die Wolfsburger gleich zwei Hochleistungs-Kombis: den 221 kW/300 PS starken Golf R Variant mit Allradantrieb und einer Spurtzeit von 5,1 Sekunden sowie die Variant-Ausführung des Diesel-Dynamikers GTD. Dort treibt ein 135 kW/184 PS starker Selbstzünder die Vorderachse an.

Dazu gibt es ein sanftes Facelift für den grossen Van Sharan, bei dem der Fokus auf dem neuen, besser vernetzten Infotainmentsystem liegt. Ebenfalls für Familien interessant sein könnte der Passat Alltrack, eine im Offroad-Stil gehaltene Allradversion des Mittelklassekombis. // VW Passat Alltrack. Mehr als nur Show //