Immer dann, wenn man glaubt, es geht nicht mehr, kommt ein Ingenieur daher und friemelt an dem perfekt geglaubten und setzt noch einen oben drauf. So kürzlich geschehen bei den Jungs von Ford, denn die haben dem Ford Focus RS+ ein Plus im Namen und ein mechanisches Sperrdifferenzial an der Vorderachse verpasst. Das soll dem hecklastig ausgelegten, allradgetriebenen Focus RS besonders bei schlechter Witterung und aus Kurven heraus mehr Traktion bieten.
53’300 Franken kostet der Ford Focus RS MY18 und ist ab sofort bestellbar.
Neben den Mechanikern durften auch die Designer nochmals ran: das Dach, der Spoiler und die Aussenspiegel sind jetzt in Mattschwarz lackiert, der Focus selbst in „Nitrous Blau“. Im gleichen Blau-Ton sind auch die Bremssättel gehalten, die hinter schwarzen 19-Zoll-Leichtmetallfelgen hervor blitzen. Im Innenraum gibt es schwarze Recaro Schalensitze mit blauen Akzenten.
Wer noch einen Ford Focus RS will, sollte sich jetzt langsam entscheiden, denn Ende 2017 wird die Produktion eingestellt.
Zu den Merkmalen des neuen Ford Focus RS zählt sein innovativer Allradantrieb. Er wurde vom „Ford Performance“-Team entwickelt und zeichnet sich durch die dynamische Drehmomentverteilung „Dynamic Torque Vectoring“ aus. Das neue „Ford Performance“-Allradsystem basiert auf gleich zwei elektronisch gesteuerten Differenzialen an der Hinterachse für optimale Drehmomentbalance zwischen den beiden hinteren Rädern. Das Ergebnis ist maximaler Fahrspass dank einer aussergewöhnlichen Strassenlage mit einer möglichen Querbeschleunigung von mehr als 1 G – diesen Wert erreichen üblicherweise nur Rennwagen.
Torque Vectoring in Action
Der richtungsweisende „Ford Performance“-Allradantrieb zeichnet sich durch innovative Technologie und exzellente Fahrdynamik aus:
Elektronisch gesteuerte Kupplungselemente auf jeder Seite der Heckantriebseinheit (RDU) verwalten die vordere und hintere Drehmomentverteilung
Die unabhängige RDU-Steuereinheit passt das Drehmoment kontinuierlich an die aktuelle Fahrsituation an Hochmoderne Sensoren überwachen das Fahrzeug 100 mal pro Sekunde
Maximal 70 Prozent des Antriebsmoments kann der Hinterachse zugeführt werden; bis zu 100 Prozent des verfügbaren Drehmoment an der Hinterachse kann an jedes einzelne Hinterrad weitergeleitet werden
Das Allrad-System bietet mehrere Modi, einschließlich einer einzigartige Drifteinstellung zur Erreichung eines kontrollierten Übersteuerns für gezielte Drifts
Die gesamte Hardware wurde im Sinne einer maximierten Fahrzeugleistung kompakt und gewichtseffizient konzipiert
RS-Modelle gehören zu Ford wie Tom zu Jerry. Seit 1968 mit dem Escort MK1 der Grundstein gelegt wurde, gibt es Topmodelle mit mächtig Dampf unter der Haube. Darunter auch solche Schätzchen wie den 220 PS starken Escort RS Cosworth 4×4 von 1992. Auch der jüngste Spross dieser traditionsreichen Familie darf sich in diese Ahnengalerie einreihen und steht seine Vorfahren in Sachen Innovation und Performance in nichts nach.
“Er wird eine Menge schlechter Fahrer gut aussehen lassen.” sagt Raj Nair, Chef Produktentwicklung Ford
Trotz satten 257 kW/350 PS startet der Ford Focus RS ab ziemlich erschwinglichen CHF 48’900. Und spielt mit in einer Leistungsliga, wo sich Hochkaräter wie Mercedes A45 AMG, BMW M2 oder Audi RS3 tummeln. An denen jedoch ein ganz anderer Preiszettel hängt. Vom Frontantrieb des vorigen RS hat sich Ford verabschiedet und ein innovatives Allradsystem mit dynamischer Drehmomentverteilung (Dynamic Torque Vectoring) entwickelt, das den Boliden jederzeit solide auf der Strasse – und in der Hand – liegen lässt. Aus dem Stand ist die 100km/h Marke nach 4,7 Sekunden geknackt. Wenn man möchte, unterstützt durch eine ausgewachsene Launch-Control. Was in dieser Klasse ebenfalls einzigartig ist. Auch das Downsizing hält sich glücklicherweise in Grenzen. Mit 2,3 Litern Hubraum schenkt der neue RS noch verhältnismässig üppig ein.
Nichts da, was da nicht hingehört.
Die sportlichen Gene sieht man dem Focus der 3. Generation von aussen wie auch von innen an. Der markante Dachspoiler dient jedoch nicht ausschliessilch dekorativen Zwecken: zusammen mit dem augenfälligen Diffusor, unter dem die ebenfalls auffälligen Auspuffrohre brabbeln, dient er dem Anpressdruck. „Zero Lift“, wie die Ford-Ingenieure nicht ohne Stolz verkünden.
Der Strömungssteuerung verdanken wir weitere optische Highlights an dem Wagen. Keine Öffnung, die nicht dazu dient entweder den Motor zu beatmen, oder den Motor und die die 350mm grossen innenbelüfteten Scheiben der Brembo 4-Kolben Bremsanlage zu kühlen. Damit auch genügend Luft den Weg findet, haben die Ford-Leute sogar das Wabengitter des Grills optimiert: Es lässt nun 85% der Luft frei eintreten. Beim ST sind es lediglich 56%.
Auch nach dem Einsteigen geht es sportlich weiter: die Zusatzinstrumente mit Öltemperatur und Ladedruckanzeige erinnern an vergangene Tage – und versorgen den Piloten mit nützlichen Informationen zum Zustand seiner Agretages, abgesetzte Ziernähte versprühen Renn-Feeling und auch die Standard-Sitze, die man durch Recaro-Schalensitze ersetzen lassen kann, geben in jeder Lage genug Seitenhalt. Und die braucht es auch, kann man sich im RS in spitzen Kurven Kräften von bis zu 1 G aussetzen.
So aufregend der Focus wirkt, so unaufgeregt sind die ersten Meter nach Druck auf den Startknopf: Die Kupplung rückt leichtgängig ein, der Schalthebel – ja, der RS traut es seinem Fahrer zu, die Gänge selber zu wählen – flutscht geschmeidig durch die kurzen Gassen. Das Fahrwerk gibt straffe Rückmeldung, ist aber niemals brutal zu den Insassen. Im grossen Gang lässt es sich sogar sehr entspannt und recht komfortabel dahin cruisen. Und bei sanftem Tritt auf das Gaspedal bereits den Turboschub zu spüren, gibt ein souveränes Gefühl.
Normal, Sport, Track und Drift.
Er kann aber auch anders: wählt man eine der restlichen drei Fahrmodi wird der Focus dank den elektronischen Dämpfern straffer, sein E-Gas spitzer und der Sound bedrohlicher. Jetzt giert der RS regelrecht nach Kurven. Und selbst bei vollem Einsatz sind in der Lenkung, dank dem ausgeklügelten Allradsytem, keine Antriebseinflüsse zu spüren. Das Ford Performance Allradsystem basiert auf zwei elektronisch geregelten Hinterachs-Differenzialen. Sie steuern die Kraftbalance nicht nur zwischen Vorder- und Hinterachse, sondern auch zwischen den beiden Hinterrädern. Ein Meilenstein. So erhält jedes Rad zu jeder Zeit den Vortrieb, den es gerade braucht. Dafür Sorgen trägt die Hochleistungs-Bordelektronik, die bis zu 100 Mal pro Sekunde die Sensorensignale auswertet.
Bei kräftiger Beschleunigung wird der Hinterachse mehr Kraft zugwiesen als den vorderen Rädern. Bis zu 70% um genau zu sein. Das erzeugt schon ein bisschen Heckantrieb-Gefühl. Was Focus RS-Chefentwickler Tyrone Johnson sichtlich stolz erklärt, sorgt für ein fantastisches Fahrgefühl. Die Krönung dieser Gangart ist der Driftmodus. Mit ihm lässt sich das Heck recht kontrolliert zum Ausbrechen bringen. Kein Wunder, schliesslich hat Driftkönig Ken Block bei der Entwicklung des Wagens mitgewirkt (Siehe 4x4Schweiz eMag #1). Das dieser Modus für die Lebensdauer der speziell für den RS entwickelte Michelin Pilot Super Sport Reifen nicht gerade zuträglich ist, versteht sich von selbst.
Wer seinen RS standesgemäss auf der Rennstrecke bewegen möchte, kann die dafür optimierte Performance des Wagens über den Track-Modus abrufen. Ergänzt mit den speziell dafür entwickelten Michelin Super Sport Cup 2 Reifen, ist man für einen Track-Day bestens gerüstet. Der Reifen hat sogar eine Strassenzulassung. Man könnte also «ready to race» zur Rennstrecke fahren. Für die entsprechende akustische Untermalung sorgt die ausgetüftelte Auspuffanlage. Klingt sie im Normal-Modus schon kernig und brubbelt aggressiv vor sich hin, knallt und gurgelt sie ab dem Sport-Modus lautstark und kündet davon, wofür der RS gebaut wurde.
Die Länge der Aufpreisliste ist relativ bescheiden: Gewichtsoptimierte Felgen, in Verbindung mit dem Super Sport Cup 2 Reifen sind sicher zu empfehlen und können für CHF 1’800 erworben werden. Die RS-Blaue Lackierung der Brembo Bremssättel schlägt mit CHF 250 zu Buche. OK, das muss halt sein. Ebenfalls nicht serienmässig sind das autonome Bremssystem (CHF 290), Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer (CHF 300) sowie Parkdistanzsensoren (CHF 400) und die Rückfahrkamera (CHF 300). Alles sicherlich nützliche Dinge die auch in verschiedenen Optionenpaketen erworben werden können.
Der neue Ford Focus RS lässt die Muskeln spielen. Aber nicht nur auf dem Datenblatt. Schon bei der ersten Mitfahrt stürmt er auch in der Spasswertung an die Spitze.
Lommel/Belgien. Die Ford-Ingenieure und Testfahrer sind Schwarzmaler und auch noch stolz darauf: Jedes Mal, wenn sie auf dem Testgelände in Lommel unterwegs sind, brennen sie mit einer fast kindlichen Freude breite, schwarze Striche auf den Asphalt und geben so lange Gas, bis die 235er Walzen auf den 19-Zoll-Rädern nur so qualmen.
Ford Focus RS mit Allradantrieb, das schien angeraten
Eigentlich haben die Ford-Ingenieure alles getan, um genau das zu vermeiden. Denn nachdem der letzte RS mit seinem Frontantrieb und zuletzt über 300 PS verdammt nah an die Haftgrenze gekommen ist, haben die Kölner ihrem Kraftmeier jetzt zum ersten Mal einen Allradantrieb spendiert. „Bei 350 PS und 440 Nm schien uns das angeraten“, sagt Jürgen Gagstatter, Leiter der RS-Entwicklung, mit einem süffisanten Lächeln. Aber potente Kompaktklässler mit Allradantrieb gab es ihm schon zu viele, als dass er es dabei hätte belassen wollen. „Da hätten wir unsere Alleinstellung eingebüsst.“ Deshalb hat der Focus RS nicht nur eine Haldex-Kupplung zwischen dem 2,3 Liter grossen Turbo und der Hinterachse, sondern links und rechts davon auch noch je eine Trennkupplung, mit der er die Kraft völlig flexibel und mit bis zu 100 Prozent zwischen den Hinterrädern verteilen kann. Gesteuert wird sie mit einem eher unscheinbaren und ein bisschen lustlos inszenierten Schalter neben dem um zwei Zentimeter verkürzten Schaltknauf, mit dem sich Gagstatter bei der Testfahrt durch insgesamt vier Fahrmodi klickt.
Der Beifahrer bekommt die Strecke voraus aus dem Seitenfenster gezeigt.
Im normalen Einsatz fühlt sich der Focus damit noch an wie ein übermotorisierter Kompakter, der ein bisschen strammer gefedert ist und ein bisschen später mit dem Untersteuern beginnt. Doch kaum wechselt der Projektleiter in den Sportmodus, strafft sich der Focus, man fühlt sich der Strasse im Guten wie im Schlechten enger verbunden, die Klappen im Auspuff öffnen sich für ein paar wütende Fanfahren, bei schnellen Lastwechseln knallen die Fehlzündungen und der RS wird zu einem Quertreiber, der am Kurveneingang plötzlich übersteuert wie eine Heckschleuder, nur um sich von Gagstetter am Scheitelpunkt mit einer winzigen Lenkkorrektur wieder einfangen zu lassen: „Mit diesem Modus verschiebt sich der Grenzbereich extrem weit nach aussen“, sagt unser Testfahrer, während er uns auf dem Beifahrersitz die Strecke voraus aus dem Seitenfenster zeigt.
Der Trackmodus im neuen Ford Focus RS
Wie schmal der Grenzbereich dabei allerdings wird, kann man im Track-Modus erleben: Dann hält sich die Stabilitätskontrolle vornehm zurück oder lässt sich ganz ausschalten und der RS kratzt auf dem Handlingkurs in jeder Runde knapper am Kiesbett vorbei. Doch all das ist nichts gegen den vierten Modus, den der neue Focus RS seinem „Götti“ Ken Block zu verdanken hat: Weil der König der kontrollierten Querfahrt es in seinen Videos immer ordentlich qualmen lässt, haben die Ingenieure dem RS zum ersten Mal bei einem Serienauto einen Drift-Mode programmiert, mit dem man den kompakten Boliden zum Brummkreisel machen und wunderbare Donuts auf den Asphalt malen kann. Rund um Runde dreht sich der RS im Kreis und während die Welt da draussen so langsam im beissenden Qualm verschwindet, wird das Strahlen in unseren Augen immer heller und das Grinsen immer breiter.
Obwohl Jürgen Gagstatter schon viele RS-Modelle verantwortet hat, ist der neue Focus für den Chefingenieur deshalb nicht nur das Projekt mit dem höchsten Spassfaktor. Er hat noch einen zweiten Superlativ parat: „Noch nie haben wir bei der Fahrzeugentwicklung so viele Reifen verheizt, wie bei diesem Auto.“
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Von der sengenden Wüstenhitze in Arizona bis hin zum ewigen Eis der Arktis und vom ersten Entwurf im Design-Studio bis hin zu einem unglücklichen Unfall im Entwicklungslabor: Ford enthüllt die Geschichte des komplett neuen Focus RS mit einer mehrteiligen Dokumentation und bietet einen spannenden Blick hinter die Kulissen.
„Rebirth of an Icon“ zeigt jede Entwicklungsstufe der neuen Ford Focus RS-Modellgeneration.
„Der neue Ford Focus RS ist ein einzigartiges Performance-Fahrzeug mit einer einmaligen Historie. Dies schafft eine enorme Erwartungshaltung. Die schiere Entschlossenheit unseres hochmotivierten Teams hat zur Entwicklung dieses ultimativen Focus-Modells geführt“, sagte Nair. „Und genau diese Arbeit dokumentiert die spannende Video-Dokumentation bis ins Detail“. Ingenieure des globalen Ford Performance-Teams kommen zu Wort, ausserdem auch Raj Nair, Group Vice President, Global Product Development and Chief Technical Officer, Ford Motor Company – sowie der weltberühmte Gymkhana- und RallyCross-Superstar Ken Block.
Episode 1: Projektbesprechung
Ken Block und Raj Nair debattieren hinterm Lenkrad eines frühen Prototyps, was das Fahrzeug später einmal bieten soll.
Schauen Sie hier bald wieder vorbei, folgende Episoden werden demnächst veröffentlicht und selbstverständlich zeigen wir diese hier. Vergesslich? Dann hier für den kostenlosen Newsletter anmelden und garantiert nichts mehr verpassen.
Episode 2: Design und Entwicklung – gnadenlose Crash-Tests
Bis zur Zulassung werden 28 Ford Focus RS geschrottet. “Es ist eine Schande, aber jemand muss es ja machen.”, so Christian Marscher (Safety Test Engineer @ Ford).
Episode 3: Hit the road – Jack.
Wir versuchen, das Auto extremen Bedingungen auszusetzen, egal ob kalt oder sehr heiss. Egal ob in den Bergen oder auf Meereshöhe: in 4’000 Meter Höhe ringen nicht nur die Ingenieure nach Luft…
Episode 4: Mit Ken Block auf der Teststrecke.
Kann der Hoonigan-Profi dem RS widerstehen? Was gefällt ihm, was nicht? Das und noch viel mehr seht ihr in diesem Video…
Episode 5: Knallharter Wintertest in Schweden
Es sind ab jetzt nur noch 8 Monate, bis der neue Ford Focus RS in Produktion geht. Der Druck steigt und das Ford Performance Team testet den RS in Nordschweden unter Extrembedingungen, aber seht selbst …
Episode 6: Pure Power – im Ford-Werk in Saarlouis geht es nur um eins: Leistung
Aber bis es soweit ist, geht doch noch einiges schief. Wir haben einige Entwicklungsmotoren verloren … “Probleme, die wir gar nicht gebrauchen können”, sagt der Entwicklungschef Tyrone Johnson.
Episode 7: Prüfstand – die Bewährungsprobe beim Goodwood Festival of Speed
Jede Menge Zuschauer sind gekommen, um das Debüt des neuen Ford Focus RS – gefahren von Ken Block – beim berühmten “Hill Clim” live zu erleben.
Episode 8: Finale – ein schonungsloser Rückblick
Wenn wir heute den neuen Ford Focus RS nicht freigeben können, müssen wir uns eingestehen, dass es nicht produktionsreif ist …
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Wild wurde spekuliert, nun lüftet Ford das Geheimnis um seinen stärksten Focus: Kein Fünfzylinder, kein Frontantrieb und keine 305 PS mehr. Der neue RS schickt über 320 PS seines Vierzylinders an alle vier Räder, sieht dabei ganz züchtig aus und hält gute Nachrichten für Fans bereit.
Ford sorgt für Überraschungseffekte: Unerwartet zeigte der Automobilhersteller Anfang des Jahres auf seiner Heimatmesse in Detroit die Neuauflage des Supersportwagens GT. Und nun schickt Ford Deutschland das Spitzenmodell des Focus – in der gleichen blauen Karosseriefarbe – auf die Strasse. Nachdem in der Kompaktklasse der Kölner kurzzeitig mit dem ST und seinen 250 PS Schluss war, kommt die Neuauflage des Focus RS auf über 320 PS.
Allradantrieb mit zwei Differenzialen
Der Allradantrieb für den Ford Focus RS wurde vom „Ford Performance“-Team entwickelt und zeichnet sich durch die dynamische Drehmomentverteilung „Dynamic Torque Vectoring“ aus. Das Allradsystem basiert auf zwei elektronisch gesteuerten Differenzialen an der Hinterachse. Ihre Besonderheit: Sie regeln nicht nur die Kraftverteilung zwischen vorne und hinten, sondern managen auch die Drehmomentbalance zwischen den beiden hinteren Rädern – dieses „Torque Vectoring“ wirkt sich auf das Handling und das Kurvenverhalten positiv aus.
Maximal 70 Prozent der Antriebsleistung fliessen an die Hinterachse. Im Extremfall wird sie dort vollständig an ein einzelnes Rad weitergereicht. Um die Kraftverteilung zwischen vorne und hinten, links und rechts jeweils der aktuellen Fahrsituation perfekt anzupassen, wertet die Hochleistungs- Bordelektronik 100 Mal pro Sekunde die unterschiedlichsten Sensorsignale aus. So kann die Steuereinheit anhand der Informationen über den Lenk- und Gierwinkel, die Querbeschleunigung und die gefahrene Geschwindigkeit bereits beim Einlenken in eine Kurve dem äusseren Hinterrad mehr Drehmoment zuleiten. Dies wirkt Untersteuern entgegen und unterstützt zugleich die Agilität und Fahrstabilität des neuen Focus RS. Das Ergebnis ist eine aussergewöhnliche Strassenlage mit Querbeschleunigungen von mehr als 1 g.
„Mit unserem neuen Allradsystem ist uns ein echter Durchbruch gelungen“, erläutert Dave Pericak, Direktor des globalen ‚Ford Performance‘-Teams. „Es ermöglicht erstklassige Kurveneigenschaften und ein Fahrverhalten, das auch am Limit für Freude sorgt. Die Behauptung, dass vierradgetriebene Kompaktwagen keinen Spass machen, haben wir damit eindeutig widerlegt. Der neue Focus RS wird gleichermassen überraschen und begeistern“.
Gleicher Motor wie im neuen Mustang
Wurde der Vorgänger noch von einem 2,5-Liter-Fünfzylinder-Turbo mit 224 kW/305 PS angetrieben, arbeitet unter der Haube des jüngsten Ford Focus RS der aus dem neuen Mustang bekannte 2,3-Liter-Benziner mit vier Zylindern, der unter anderem mit einem neuen Twin-Scroll-Turbolader sowie einem grösseren Ladeluftkühler modifiziert wurde. Als Resultat ergibt sich eine Leistungssteigerung auf deutlich über 320 PS (exakte Leistungsdaten wurden noch nicht bekanntgegeben). Damit ist er selbst dem Muscle Car überlegen, der in der Basisausführung „nur“ auf 231 kW/314 PS kommt. Produziert wird die jüngste Variante des Focus RS im saarländischen Saarlouis. Von dort wird er nicht nur nach Europa, sondern diesmal in die ganze Welt ausgeliefert.
Auf einen extremen Auftritt verzichtet der Ford Focus RS. Natürlich unterscheidet sich der potente Fünftürer beispielsweise durch Heckspoiler, einer modifizierte Frontpartie, verbreiteten Radläufen, einer Sportauspuffanlage und Lufteinlässe in den Seiten des unteren Stossfängers von seinen zivileren Schwestermodellen, das extreme Erscheinungsbild des Vorgängers hat er aber abgelegt.
Ausführliche Informationen zum Neuzugang will Ford während der offiziellen Weltpremiere auf dem Genfer Autosalon (5. bis 15. März) mitteilen. Preislich wird sich der Knaller aus Köln vermutlich etwas unterhalb der Konkurrenz von Audi S3, Mercedes A45 AMG oder Golf R ansiedeln.
So wurde der neue Ford Focus RS in Köln u.a. von Ken Block vorgestellt
Ken Block durfte als erster driften und bei den Abstimmungsfahrten trat der Gymkhana-Profi höchstpersönlich aufs Gaspedal.