4x4Schweiz-News: Renault präsentiert zur IAA die seriennahe Alaskan Pick-up Studie

 

Zwischen den schnittigen Sportwagen und chromblitzenden Limousinen auf der IAA sind sie schnell zu übersehen. Dabei sind Pick-ups globale Bestseller und wahre Gelddruckmaschinen.

In Europa sind sie immer noch Exoten, weltweit gesehen aber echte Bestseller: die mittelgrossen Pick-ups. Auch auf der global wichtigen Branchenschau IAA sind sie in diesem Jahr prominent vertreten. Und werden immer zahlreicher.

Ford zeigt auf der IAA den gelifteten Ranger

Design und Technik wurden beim neuen Ford Ranger stark überarbeitet

Design und Technik wurden beim neuen Ford Ranger stark überarbeitet

Auf dem Ford-Stand in Frankfurt präsentiert sich der Ford Ranger in neuem Outfit. Der zuletzt etwas zurückhaltend gestaltete Ranger trägt nun stolz einen grossen Chrom-Kühlergrill, der an seine amerikanische Verwandtschaft erinnert. Mit diesen übergrossen und mächtig motorisierten „Full-Size“-Modellen haben er und Klassenkameraden wie der VW Amarok allerdings nichts zu tun. Solche mittelgrossen Pick-ups spielen in den USA keine Rolle, sind jedoch in Südamerika, Asien, Afrika und Australien wahre Erfolgsmodelle. 2014 gab es etwa allein in Brasilien rund eine halbe Million Neuzulassungen. In Thailand sind vier von zehn Neuwagen Pick-ups. Und der Toyota Hilux ist in über 40 Ländern der Welt das meistverkaufte Kraftfahrzeug. 2016 kommt die neueste Generation nach Europa.

2016 kommt der neue Toyota Hilux

Toyota Hilux 2016

Der Toyota Hilux geht in die nächste Runde

Entsprechend wichtig sind die Modelle für die Hersteller, auch wenn die heimische Messekundschaft wohl in der Regel an Neuheiten wie dem gelifteten Ranger, dem neuen Nissan Navara und dem ebenfalls komplett überarbeiteten Mitsubishi L200 vorbei eilen wird. Dabei haben auch die beiden letztgenannten ihre Nutzfahrzeug-Raubeinigkeit längst abgelegt. Dem L200 etwa spendiert Mitsubishi eine serienmässige Klimaanlage – bei reinen Nutzfahrzeugen sonst eher selten. Und Nissan bietet den Navara sogar künftig mit Einzelradaufhängung an der Hinterachse an. Die ist zwar nicht so robust wie die übliche Starrachse mit Blattfedern, aber deutlich angenehmer zu fahren.

Längst hat sich der Pick-up in Europa – wenn auch auf niedrigem Niveau – als Freizeitfahrzeug etabliert. Und dann darf es auch etwas mehr Ausstattung sein. Und auch die Karosserieversion Doppelkabine hat ihren Siegeszug neben bequemen Gewerbekunden nicht zuletzt den Privatnutzern zu verdanken. Vor der Jahrtausendwende war diese fünfsitzige Ausführung noch eher selten anzutreffen – in der Regel wurden Pick-ups damals mit zwei oder drei Sitzen in einer Einzelkabine ausgeliefert. Auch SUV-Boom dürfte dem Pick-up weiteren Schwung geben. Denn umso mehr weichgespülte Softroader an die Stelle von Geländewagen treten, desto attraktiver werden kernige Alternativen wie die Pritschenwagen.

Renault zeigt die Studie seines Pick-ups

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Für die Hersteller sind Pick-ups Goldesel: Die Technik ist eher einfach und robust, was Entwicklungs- und Produktionskosten niedrig hält. Zudem sind die Modellzyklen deutlich länger als bei normalen PW, Generationswechsel gibt es oft erst nach zehn statt nach sechs bis acht Jahren. Dass der Pick-up wirtschaftlich immer interessanter wird, zeigen die Pläne von Mercedes. Die Stuttgarter wollen noch vor 2020 erstmals in ihrer Geschichte ein eigenes Modell auf den Markt bringen, das dann auf dem Navara von Kooperationspartner Nissan basieren soll. Auch Nissans Allianzpartner Renault plant einen entsprechenden Ableger, wie auf der IAA die Studie Alaskan Concept belegt. 2017 könnte das Serienmodell folgen.

Der Nissan Navara geht in eine neue Runde

Nissan NP300 Navara Frontier

Nissan bringt den neuen Navara zur IAA – hier das optisch leicht andere Asien-Modell

Auch Mercedes will in das Geschäft mit den Pritschenwagen einsteigen

Mercedes-Benz Pick-up

Der jüngst angekündigte Mercedes-Pick-up soll in Teilen die Architektur des Nissan Navara übernehmen.