Mercedes-Benz Pick-up in Kooperation mit Renault-Nissan
Mercedes-Benz Pick-up

 

Der Nissan Navara bekommt zwei Ableger: Künftig gibt es ähnliche Pick-ups auch von Renault und Mercedes. Wie die Unternehmen ankündigten, werden sie zusammen für Mercedes einen Pickup mit einer Tonne Zuladung entwickeln. 

Stuttgart. Daimler und Renault-Nissan intensivieren ihre Zusammenarbeit: Der jüngst angekündigte Mercedes-Benz Pick-up soll in Teilen die Architektur des Nissan Navara übernehmen. Auf der gleichen Basis bekommt Renault einen mittelgrossen Pick-up. Das Dreiergespann soll gegen Wettbewerber wie VW Amarok, Ford Ranger und Mitsubishi L200 antreten.

Gemeinsame Pritschenwagen

„Der Eintritt in das wachstumsstarke Segment mittelgrosser Pickups ist ein wichtiger Schritt auf unserem globalen Wachstumskurs“, sagt Daimler-Chef Dieter Zetsche. „Dank unserer bewährten Partnerschaft mit Renault-Nissan können wir den Zeit- und Kostenaufwand für den Eintritt in dieses wichtige Segment erheblich verringern.“

Der Navara, der auch NP300 oder Frontier genannt wird, ist die Pick-up-Version des Geländewagens Pathfinder. Er ist in der vierten Generation auf dem Markt. Um den spezifischen Anforderungen der Daimler-Kunden zu entsprechen, soll der Mercedes-Pickup von den Stuttgartern konstruiert und designt werden, heisst es in einer Mitteilung. Die Stuttgarter zielen vor allem auf Lateinamerika, Südafrika und Australien, wo robuste Pritschenwagen gefragt sind. Auch eine Einführung in Europa ist vorgesehen. Produziert werden die drei Pick-ups künftig gemeinsam in den Renault-Nissan-Werken unter anderem in Argentinien und Spanien, dort soll die Produktion „vor Ende des Jahrzehnts“ starten.

Der Navara, der auch NP300 oder Frontier genannt wird, ist die Pick-up-Version des Geländewagens Pathfinder, hier die Version des 2010er-Facelifts

Der Navara, der auch NP300 oder Frontier genannt wird, ist die Pick-up-Version des Geländewagens Pathfinder, hier die Version des 2010er-Facelifts

Nissan ist weltweit die Nummer zwei unter den Herstellern mittelgrosser Pickups mit einer Tonne Zuladung und produziert und vertreibt diese Fahrzeuge seit mehr als 80 Jahren. Nach Angaben des Konzerns wurden seit 1933 über 14 Millionen Pickups von Nissan für den Personen- und Gütertransport abgesetzt. Der NP300 kam im Juni 2014 auf den Markt und wird derzeit in Thailand und Mexiko produziert.

„Dank unserer Zusammenarbeit mit Daimler bei diesem Projekt können wir die Investitionskosten in Cordoba gemeinsam tragen und gleichzeitig in Lateinamerika neue Märkte für die Renault-Nissan Allianz erschliessen“, sagt Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn.

Die Hersteller arbeiten seit 2010 enger zusammen. Zunächst beschränkte sich die Kooperation auf wenige Projekte mit Schwerpunkt Europa, mittlerweile umfasst das gemeinsame Portfolio 13 Projekte in Europa, Asien und Amerika. Unter anderem arbeiten sie beim Kleinwagen-Duo Smart Fortwo/Renault Twingo oder beim Lieferwagen Mercedes Citan/Renault Kangoo mit Daimler zusammen.