Pickups: Die unterschätzten Alleskönner

Pickups: Die unterschätzten Alleskönner

Pickups: Die unterschätzten Alleskönner

 

Nur wenige Allrad-Enthusiasten haben eine offene Ladefläche im Hinterkopf, wenn sie an Matschlöcher, unwegsame Wildnis und weglose Strecken denken. Dabei hat der Pickup eigentlich nur Vorteile, die ihn sogar noch besser als Alltagsauto geeignet erscheinen lassen. Eine Liebeserklärung an Step- und Fleetside.

Pickup-Truck – Hand hoch, wer bei diesem Begriff nicht sofort eine ländliche Szenerie mit einem endlos langen Weidezaun vor dem inneren Auge hat. Pickup-Truck – damit assoziiert man Macho-Namen wie Silverado, Super-Duty oder RAM. Pickup-Truck – das vielleicht klischeebehaftetste Fahrzeug, das es überhaupt gibt. Wer sowas in Europa fährt, der ist in den Augen vieler schon zumindest mal verdächtig, irgendwelchen US-Südstaaten-Idealen anzuhängen. Vorne ein Cockpit und hinten so viel offene Fläche, auf der jegliche Ladung dem Wetter schutzlos ausgeliefert ist – das kann doch hierzulande gar nicht sinnvoll sein, wo es statistisch an 158 von 365 Tagen regnet. Doch wer so argumentiert, vergisst nicht nur, dass es auch beim Pickup diverse Mittel und Wege gibt, die Ladung vor Regen zu schützen – und er ignoriert auch, dass nach dieser Logik sich niemand ein Cabriolet zulegen dürfte. Fakt ist jedoch, Pickups sind unglaublich praktisch und haben auch als Offroader einige Vorteile, die viele gar nicht auf dem Schirm haben. Der folgende Artikel ist deshalb nicht mehr und nicht weniger als eine Liebeserklärung an kleine Führerhäuser und grosse Ladeflächen.

4x4Schweiz-Know-how: Pickup-Trucks, die Alleskönner

fotolia.com © Jacob Lund

Entwicklungsgebiet Europa

Schon vor einem Jahr, anlässlich der 2015er IAA schrieben wir, dass Pickups – global gesehen – eine wahre Goldader sind, eine echte Gelddruckmaschine, um genauer zu sein. Doch woran liegt es, dass Pickups nicht nur in der Schweiz, sondern in praktisch allen europäischen Ländern ein eher seltener Anblick sind, selbst in einer Welt, in der Geländewagen bzw. SUVs immer mehr Verbreitung finden?

Es mag daran liegen, dass der europäische Mensch ein ausgesprochener Liebhaber der Kompromisse ist, Geländegängigkeit ja, aber bitte nur mit einem Auto, dass alle seine Passagiere mit dem gleichen Luxus über eine Autobahn transportiert, wie eine Limousine der oberen Mittelklasse.

Der Pickup, zumindest in seiner Ursprungsform, also Einzelkabine für zwei oder drei Personen und eine riesige Ladefläche, erfordert jedoch Kompromisslosigkeit. Wer sowas fährt, drückt damit ganz klar aus, dass er sich dafür entschieden hat, die praktischen Seiten eines Fahrzeugs in den Vordergrund zu rücken – Ofenholztransport statt Kofferraumteppich, Ladevolumen statt Rückbank-Kopffreiheit. Vom eher rustikalen Fahrkomfort, der aus der meist verbauten hinteren Starrachse samt Blattfedern resultiert, ganz zu schweigen – aber auch das ist kompromisslos, denn eine Einzelradaufhängung würde nun mal den Platz auf der Ladefläche reduzieren. Damit ist der klassische Pickup-Fahrer de facto eine Evolution des Kombi-Käufers, bloss eher in der „Jeans+Stiefel“-Variante.

Und obschon es praktisch keinen der hierzulande angebotenen Pickups nur mit Einzelkabine, sondern immer auch mit 1,5 bzw. Doppelkabine zu kaufen gibt, bleibt diese Kompromisslosigkeit auch bei diesen „domestizierten“ Pickups bestehen.

Es werden immer mehr

Dabei sollte man jedoch nicht den Fehler machen, zu glauben, dass Pickups weiterhin ein eher stiefmütterliches Dasein fristen werden. Das zeigt allein schon ein Blick in die Vergangenheit:

  • Ende der 70er stellte VW den Caddy vor – kaum mehr als ein Golf-1 mit offener Ladefläche
  • Im gleichen Jahr, 1979, bringt Peugeot seinen 504 Pickup – mit ähnlichem Konzept
  • Im Lauf der 80er kommen die ersten Toyota Hilux der dritten Generation nach Europa – wenngleich ebenfalls noch wenig nach Geländewagen aussehend
  • In den späten 80ern und frühen 90ern öffnet sich der Markt langsam. Mit dem Hilux YN58 und dem Nissan D/W21 finden die ersten „richtigen“ Gelände-Pickups den Weg auf Europas Strassen
  • Im gleichen Zeitraum baut VW mit dem Hilux-Lizenzbau Taro einen der ersten europäischen Gelände-Pickups

Und heute? Heute ist die Modellpalette an Pickups verglichen mit diesen wenigen Modellen vor 20 Jahren geradezu gigantisch:

  • Ford Ranger
  • Toyota Hilux
  • VW Amarok
  • Nissan Navara
  • Mitsubishi L200
  • Isuzu D-Max (Kooperation mit Mazda)
  • Fiat Fullback

um nur einige zu nennen. Da wundert es nicht, dass selbst Mercedes mittlerweile eingesehen hat, dass sich mit der „Pritsche“ Geld verdienen lässt und mit der X-Klasse im Midsize-Segment mitmischen will. Denn die Stuttgarter haben eines ganz richtig erkannt, der heutige Pickup ist zwar immer noch kompromisslos, aber er kann dennoch so angepasst werden, dass er auch einen luxusbetontere Käuferschicht anspricht. Und zufällig sind das die, die morgens die Kinder zur Schule bringen müssen, aber ebenso auch sperrige Einkäufe transportieren wollen und eben im Zweifelsfall auch mal durch den Matsch wollen.

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Man kann also durch die jüngsten Ereignisse sowie den generellen Trend zum höherliegenden Fahrzeug in Form des SUV durchaus sicher voraussagen, dass der Pickup in Zukunft eine grössere Marktnische haben wird, als es in der Vergangenheit der Fall war. Und das ist auch gut so, denn diese Fahrzeugform hat einige Besonderheiten, die es bis dato nur bei selten in Privatbesitz zu findenden Vehikeln wie dem Unimog oder den Pritschen-Varianten von Sprinter und Co. zu finden gab.

Die totale Freiheit

Und genau diese Besonderheiten, die fast schon einem Spagat gleichen, ermöglicht ein normaler Pickup – vielleicht sogar besser, als jeder dedizierte Geländewagen nach klassischem Verständnis. Denn ob nun Land Cruiser, G oder Patrol, im Vergleich zur Fahrzeuggrösse können die Ladevolumina oft nicht überzeugen. Und selbst wenn die Rückbank umgeklappt wird, bleibt das Problem, dass man für stark schmutzende Ladungen wie Brennholz und Co. einen Anhänger verwenden sollte – denn auch Geländewagen kommen heute serienmässig meist mit klassisch-schmutzempfindlichen Veloursteppich und den will keiner reinigen müssen.

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Bloss ist ein Anhänger gleich in mehreren Punkten ein Rückschritt, er erfordert einen zusätzlichen Stellplatz, kostet einen neben dem Fahrzeug noch zusätzliche Steuern und ist nicht wirklich für grobes Gelände geeignet – und das nicht nur, weil ein solches Gespann ziemlich lang ist.

Beim Pickup stellt sich eine solche Frage erst gar nicht. Die Klappbox mit den Wocheneinkäufen aus der Migros findet auf der Ladefläche ebenso Platz wie ein Raummeter ofenfertig geschnittenes Brennholz – samt der dazu notwendigen Motorsäge. Und wenn was schmutzig wird, richtet man einfach den Wasserschlauch auf die Ladefläche und nach einer Minute ist alles wieder gut. Zudem lässt sich dieser ganze Wust an Dingen auch noch ohne jeglichen Komfortverlust transportieren – die Ladefläche ist ja fester Bestandteil des Fahrzeugs und selbst bei einem klassisch-europäischen Doppelkabiner-Pickup immer noch wesentlich geräumiger als der Kofferraum eines jeden Geländewagens oder SUV.

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Der Isuzu D-Max hat beispielsweise ein Ladeflächenvolumen von 779 Litern – wohlgemerkt nur bis zur Oberkante der Prischtenumrandung. Wo jedoch bei jedem anderen Auto das Fahrzeugdach die natürliche Grenze darstellt, gibt es die beim Pickup schlicht nicht – man kann also Dinge mit wesentlich grösseren Volumina laden, als die reine Ladefläche. Das wird schon dann nützlich, wenn es nur darum geht, Möbel zu kaufen oder andere sperrige Dinge von A nach B zu transportieren. Beim Pickup lädt man diese auf, sichert sie und fährt los. Keine Probleme mit Kofferraumklappen, die dann zwangsweise offenbleiben müssen oder irgendwelchen Innenraum-Verkleidungen, die einen Zentimeter zu breit sind für das sperrige Ladegut.

Naturgemässe Nachteile

Natürlich sollen all diese Vorteile nicht überdecken, dass auch der Pickup kein perfektes Auto ist, denn (wie jedes Fahrzeug) hat er auch Nachteile. Und das fängt in aller Regel beim Fahrkomfort an. Denn wenn die Ladefläche leer ist, liegen auf der Hinterachse nur wenige Kilo Blech und das sorgt in Verbindung mit den Blattfedern, die für mehrere hundert Kilo ausgelegt und dementsprechend steif sind, sowie den hohen ungefederten Massen der Starrachse naturgemäss dafür, dass ein leerer Pickup hintenrum holpert und poltert. Dass die winterliche Traktion unter dieser mangelnden Belastung leiden kann, sollte ebenfalls nicht verwundern. Allerdings sollten ja auch Offroader trotz der hierzulande nicht vorhandenen Pflicht generell mit Winterreifen und nicht den typischerweise verwendeten Ganzjahresgummis ausgestattet werden und nicht umsonst bietet etwa Nissan seine Snow-Experience an, um auch mit Pickups das Fahren bei Eis und Schnee zu erlernen. Und ein Satz Winter-Geländereifen gibt dem Pickup schon viel Traktion zurück, selbst wenn er leer ist. Wer dann noch einen Sack Streusalz, eine Bauwanne voll Sand oder ähnlich gewichtige Dinge auf die Ladefläche packt, hat praktisch gar keine Probleme mehr, mit der nicht auch andere Fahrzeuge zu kämpfen hätten – abgesehen davon, dass die Entwicklung von Antischlupfsystemen auch am Pickup nicht vorbeigegangen ist.

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Und zum oft erwähnten Thema Spritverbrauch kann man nur sagen: Ob nun ein Gelände-Kastenwagen mit bis über die Hinterachse gezogenem, geschlossenem Fahrgastraum oder ein Pickup mit leichtem Hinterteil und einigen Kilo Sand darauf – das macht kaum einen Unterschied. Zudem könnte man, wenn man die Verbrauchsreduzierung auf die Spitze treiben möchte, sogar dem Pickup noch statt der wenig windschlüpfrigen Heckklappe ein sogenanntes Mesh Tailgate spendieren. Das ersetzt die Heckklappe durch ein grobmaschiges Netz, das dem Fahrtwind praktisch keinen Widerstand entgegensetzt und somit auch den Kraftstoffverbrauch senkt.

Natürlich wird jeder Pickup-Skeptiker auch das Thema des offenen Laderaumes ansprechen. Freilich ist es eine Tatsache, dass die offene Pritsche in keinster Weise vor den Unbilden der Witterung oder Langfingern schützt. Doch auch hier ermöglicht die Flexibilität des Pickups, das Fahrzeug entsprechend anzupassen:

  • Für die meisten gängigen Pickups existieren flache Laderaumabdeckungen, oft sogar abschliessbar und wo nicht, kann auch eine entsprechende Plane Regenschutz herstellen.
  • Hardtop-Aufbauten ermöglichen es, den Pickup mit einem festen Aufbau in gleiche Höhe wie die Fahrgastzelle auszurüsten – im Gegensatz zum normalen Geländewagen können diese aber auch mit wenigen Handgriffen demontiert werden.
  • Der Zubehörhandel bietet eine grosse Bandbreite an Laderaum-Boxen unterschiedlicher Grössen und Materialien. Die meisten davon werden fest mit der Ladefläche verbunden, sind abschliessbar und schützen damit den Inhalt sowohl vor dem Wetter, als auch Dieben.

Und nicht zuletzt haben 1½- und Doppelkabiner natürlich auch noch die Option, die jeder Besitzer eines Viertürers hat und gerne wahrnimmt, nämlich einfach Dinge auf die Rückbank zu legen.

Besser im Gelände (?)

Jetzt folgt ein Punkt, über den sich nicht jeder in der Offroader-Gemeinde einig sein wird, aber das macht nichts, denn würden alle die gleichen Geländewagen lieben, wäre es um die Vielfalt unserer Leidenschaft geschehen.

Prinzipiell ist ein Pickup, so er denn mit ähnlichen Features wie ein „normaler“ Geländewagen ausgestattet ist, sogar besser geeignet, um sich über unwegsames Gelände zu kämpfen – und dort auch noch wesentlich praktischer. Und zwar aus gleich mehreren Gründen:

  • Bei praktisch keinem einzigen Gelände-Pickup kommt etwas anderes als ein Leiterrahmen zum Einsatz – bei SUVs muss man danach schon explizit suchen. So wäre beispielsweise ein rostiger 90er-Jahre VW Taro dem SUV Touareg aus gleichem Hause allein schon deshalb im Gelände überlegen.
  • Eine Starrachse ist durch die gleichbleibende Bodenfreiheit sowie die bessere Verschränkung rein physikalisch besser für unebene Untergründe geeignet, als jede andere Aufhängungsform.
  • Die Ladefläche macht es möglich, eine riesige Palette an nützlichen Offroad-Tools wie Winden, Sandbleche usw. mitzuführen, ohne dass dabei, wie bei einem Dachgepäckträger, der Schwerpunkt des Fahrzeugs erhöht wird.
  • Dadurch, dass Motorraum/Fahrgastzelle sowie die Pritsche voneinander getrennte Elemente sind und kein durchgängiges „Blechpaket“ wie bei einem klassischen Geländewagen, kann der Rahmen sich besser verwinden – was zugegebenermassen bei der teilweise grösseren Länge eines Pickups auch notwendig ist.

Zudem hat der Pickup im Gelände auch noch einige andere praktische Eigenschaften für eine bestimmte Klientel. Nämlich die der Jäger. Was hat der Waidmann nicht schon an Geländewagen-Zubehör gesehen. Wildwannen für den Kofferraum, Gitterkisten-Konstruktionen, die sich auf der Anhängerkupplung fixieren lassen und sogar Rammschutzbügel, die sich über ein Scharnier nach vorne kippen lassen – alles, um ein Stück Wild aus dem Revier zu befördern. Was der gemeine Fussgänger denkt, wenn ihm abends um zehn ein Land Cruiser entgegenkommt, auf dessen Frontschutzbügel eine frisch erlegte Wildsau liegt, darf man sich ausmalen.

Beim Pickup hingegen wird die Ladefläche im Zweifelsfall nicht nur zum mobilen Ansitz, der teilweise Hochsitzkonstruktionen überflüssig macht, sondern jegliches erlegte Wild findet auf der Ladefläche überreichlich Platz – ohne Zusatzkonstruktion.

Der Lifestyle-Transporter

Und heute befinden wir uns an einem Punkt, an dem alles zusammenkommt. Nämlich dadurch, dass die Märkte in Europa für den Pickup grösser wurden, erkannten auch die Hersteller, dass es möglich ist, grössere Gewinnspannen zu erzielen – der Pickup von heute ist zwar immer noch kompromisslos, aber nicht mehr unkomfortabel. Je nach Kabinenform macht es heute keinerlei Unterschied mehr, ob man die Kinder auf der Rückbank eines SUV, eines Kombis oder eines Pickups festschnallt – bloss ist hinten immer noch eine in der Höhe unbegrenzte Ladefläche vorhanden:

  • Für Outdoor-Freunde wird der Pickup bei Regenwetter zur trockenen Fläche, um ein Zelt aufzubauen.
  • Für Weltenbummler existieren Wohnkabinen-Aufbauten, in denen es sich so komfortabel lebt wie im Wohnmobil oder –wagen – zudem macht die Geländegängigkeit es möglich, sein Lager an Plätzen jenseits ausgetretener Pfade aufzuschlagen.
  • Für Mountainbiker gibt es die Möglichkeit, nicht nur an praktisch jeden Startpunkt im unwegsamsten Terrain zu gelangen, sondern die hinterher verschmutzten Velos auch noch zurücktransportieren zu können, ohne Teppich und Co. zu verschmutzen oder auf Dachkonstruktionen vertrauen zu müssen.
4x4Schweiz-Know-how: Pickup-Trucks, die Alleskönner

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Und das Beste daran ist, im Gegensatz zu praktisch jeder anderen Fahrzeugform ist das beim Pickup ohne grössere Vorbereitungen möglich. Auf die Ladefläche packen und los geht es. Keine Installation von Heck- oder Dachgepäckträgern. Kein Kofferraum-Tetris, damit auch alles so passt, dass die Klappe noch schliesst.

Damit ist der Pickup sogar ein echtes Kind unserer Zeit, in der viele Menschen immer vielfältigere Hobbies pflegen, immer mehr flexibel sind und immer mehr Freiheit möchten – der Lastesel ist heute ein Lifestyle-Transporter, denn er ermöglich all das ohne Kompromisse eingehen zu müssen, weil der Pickup (in schlammfreiem Zustand) durch seine dem Zeitgeist angepasste Optik auch noch vor jedem feinen Restaurant einen genauso guten Auftritt macht, wie ein SUV.

Fazit

Der Pickup ist viel mehr als ein Lastesel. Er ist buchstäblich so praktisch wie das weltberühmte Schweizer Taschenmesser. Denn er verbindet alle Vorteile eines SUVs mit denen eines Kombis, würzt sie mit der Geländegängigkeit eines reinrassigen Offroaders und ergänzt zudem noch eine, von keinen Säulen und Decken begrenzte Ladekapazität, die sich in der Stadt genauso zuhause fühlt wie auf einer einsamen Alp, zu der kein asphaltierter Weg führt. Er ist kompromisslos – kompromisslos vielseitig.

Banditoy – die LandCruiser-Schmiede aus Bassins

Banditoy – die LandCruiser-Schmiede aus Bassins

Banditoy – die LandCruiser-Schmiede aus Bassins

 

Hast du vor mit deinem Toyota LandCruiser auf Weltreise zu gehen, oder bei einer Rallye mitzufahren? Hast du per Zufall einen verrosteten Hilux aus den 70er-Jahren in einer Scheune gefunden und möchtest ihn komplett restaurieren lassen? Oder suchst du seltene Ersatzteile für deinen FJ55? Dann ist Banditoy in Bassins, VD vielleicht genau das Richtige für dich!

Die auf Land Cruiser und Hilux spezialisierte Garage bietet von Ersatzteilen, über Restaurationen bis hin zu Komplettumbauten alles was das 4×4-Herz begehrt. Sie setzen auf Qualität, Individualität und eine stetige Weiterentwicklung der Technik. Wir haben uns mal mit Marc und Rachel Bandieri von Banditoy unterhalten, um euch einen kleinen Einblick in ihre abenteuerliche, allradgetriebene Welt zu gewähren.

Gründungsjahr: 1975

Anzahl Mitarbeiter: 2

Spezialisierung: #Toyota #Landcruiser #Hilux

BandiToy
Rue du Pelaz 13/15
CH-1269 Bassins
Tel: +41 79 643 86 79
www.banditoy.ch
contact@banditoy.ch
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Marc und Rachel Bandieri

Marc und Rachel Bandieri

4×4 Schweiz Interview mit Banditoy (L’entrevue en français, voir ci-dessous)

Woher kommt die Leidenschaft zum 4×4? Wie hat die Geschichte von Banditoy damals begonnen?

Marc: Mein Leben ist eng mit Geländewagen, vor allem mit dem Toyota Land Cruiser, verknüpft. Seit ich denken kann, ist 4×4 ein Teil meiner Welt. Ich wuchs in der Garagisten-Familie auf, wurde mit der Flasche „Lada Niva“ gefüttert und verbrachte meine Nachmittage und Freizeit zwischen Hebebühnen und Toyota-Teilen. Urlaub bedeutete für mich Treffen und 4×4-Rallyes. Die Land Cruiser sind also mehr als nur ein Familienerbstück, sie sind meine Leidenschaft. Nach mehreren Jahren der Praxis und Erfahrung in der Welt der Off-Road-und Nutzfahrzeuge fühlte ich die Notwendigkeit eine eigenständige Abteilung innerhalb des Familienunternehmens Bandieri Sàrl (feiert im nächsten Jahr übrigens das 40. Jubiläum) aufzubauen.

Banditoy VDJ200

Toyota Land Cruiser VDJ200

Ihr bietet Umbauten und Zubehör für alle Land Cruiser/Hilux-Jahrgänge an, vom J4 bis zum J20 und von der ersten bis zur siebten Generation. Gibt es ein Modell an welchem ihr besonders gerne arbeitet? Ein Lieblingsmodell vielleicht?

Auch wenn wir die Arbeit an jedem unserer Projekte lieben, unabhängig vom Modell, haben wir doch eine Schwäche für ältere Modelle. Das Pflegen, Renovieren und Vollrestaurieren der ersten Hilux-Generation, des FJ 55 und BJ40, ist ein wahres Vergnügen. Es ist anspruchsvoller und benötigt Geschick, aber die Genugtuung, diese Fahrzeuge weiterhin fahren zu sehen, ist es wert.

Ein Lieblingsmodell?

Marc: Der HJ61 ist sicherlich eines der Modelle, das mir am meisten bedeutet und mit dem ich am meisten gefahren bin, auch an Rallyes und auf Reisen. Er ist einfach, robust und effizient; er hat Charakter!
Rachel: Auch der HJ61. Wegen des Looks, des Sounds und der Dynamik!

Welche Umbauten sind zurzeit am meisten gefragt? Gibt es da Trends?

Unsere Umbauten betreffen vor allem die Abstimmung der Fahrzeuge auf die bevorstehenden Reisen. Ziel ist es, sie an Wege und Strassen anzupassen: Panzerplatten, die Stärkung der Radaufhängungen, die Verbesserung des Kraftstofffilters, Montage-Zubehör (Zusatztank, Schnorchel etc.). Es besteht auch eine grosse Nachfrage nach massgeschneiderten, professionellen Sonderanfertigungen sowie nach Ersatzteilen, neu oder gebraucht. Es ist schwer einen Trend zu definieren, da wir sehr vielfältige Kunden haben. An Ausstellungen und Messen geht die Entwicklung eher in Richtung Reisen mit mehr Komfort.

Was war der extremste Auftrag den ihr je erhalten habt?

Da gab es ein paar … zum Beispiel diesen brandneuen VDJ200 den wir fast vollständig zerlegt und praktisch als Panzer auf Rädern neu aufgebaut haben.

Welche Umbauten würdet ihr einem Offroad-Neuling empfehlen? Oder, wo sollte man beginnen wenn man seinen Toyota langsam aufrüsten will?

Das hängt von der Art des Fahrzeuges und dessen Verwendung ab: eine Vollrestauration eines alten Land Cruiser/Hilux? Oder eine Vorbereitung auf eine Reise oder Raid?
Wenn es um die Restauration geht, ist es am besten mit einem umfassenden Überblick über die Mechanik und die Karosserie zu beginnen. Dann wird eine Liste der benötigten Teile erstellt, wo und zu welchem Preis diese zu finden sind und ein Budget festgelegt. Von da aus kann man nach einer Prioritätenliste die verschiedenen Arbeiten ausführen.
Für die Vorbereitung auf eine Reise oder Raid setzt man die Prioritäten auf das Fahrwerk, den Unterbodenschutz und auf die Reifen.

Gibt es einen Ort den ihr gerne einmal mit einem Land Cruiser/Hilux bereisen würdet? Oder eine Raid/Rallye an der ihr gerne teilnehmen möchtet?

Neben dem Norden würden wir gerne nach Südafrika und Namibia fahren. Bereits kurz besucht haben wir Russland und Sibirien.
Ein Raid? Ja, das Africa Eco Race auf der alten Strecke der Paris-Dakar. Und an einer Breslau Rallye teilnehmen, mit einem aufgerüsteten VDJ79!

Was fahrt ihr persönlich?

Hauptsächlich Land Cruiser: KDJ95, HDJ100 und wir haben einen Land Cruiser HJ61 mit Aufstelldach für die Reise. Weiterhin haben wir noch einen 2007 Toyota Hiace 4×4 und einen 2001 Subaru Impreza.

Habt ihr ein Traumauto welches euch noch bevorsteht, oder habt ihr euch euren Traum schon erfüllt?

Im Bereich der Land Cruiser haben wir (Marc und Roland Bandieri) einen FJ55 komplett restauriert; er ist wunderschön! Er war eines unserer Lieblingsfahrzeuge. 
Der eigentliche Traum momentan wäre es, mehr Zeit mit den Autos zu verbringen, die wir bereits haben – wie mit unserer 1979 Celica oder unserem Rennwagen, einem LC-HJ61, mit dem wir mehrere Jahre an den 24 Heures Tout Terrain de Paris teilgenommen haben. 


Alternativ, einen Aston Martin DB5 für Marc und einen Renault Alpine für Rachel, aber mit denen kommt man ja nicht ins Gelände.

Und hier noch ein lustiger Beitrag zu einem Hilux, und was du alles können musst, um einen fahren zu dürfen!

Banditoy J12

L’entrevue avec Banditoy

D’où vous vient la passion du 4×4? Comment l’histoire de Banditoy a-t-elle commencé ?

Marc: Ma vie est étroitement liée aux véhicules tout-terrain, en particulier aux Toyota Land Cruiser. Aussi loin que je me souvienne, les 4×4 ont toujours fait partie de mon univers. J’ai grandi dans le garage familial, ai été nourri au biberon Lada Niva, puis ai passé tous mes après-midi de jeux et de temps libre entre les lifts et les pièces détachées Toyota. Mes lieux de vacances étaient ceux des meetings et autres rallyes 4×4. Adolescent, je me sentais plus à l’aise au milieu des pilotes et mécaniciens qu’avec les jeunes de mon âge. Bien plus qu’un simple héritage familial, les Land Cruiser sont devenus ma passion. Mécanicien et ingénieur en automobile, je me suis intéressé aux Toy sous toutes leurs formes, sous tous les angles et dans tous les domaines. Après plusieurs années de pratique et d’expérience dans le milieu du tout-terrain et des véhicules utilitaires, le besoin s’est fait sentir de créer un département à part entière au sein de l’entreprise familiale Bandieri Sàrl, créée il y a 40 ans (en 2015). Banditoy est né de ce besoin d’évolution et d’amélioration permanent qui nous caractérise depuis toujours. Notre envie avec Banditoy : offrir qualité, ingéniosité et efficacité pour tous les amateurs de 4×4, pour une clientèle tant professionnelle que privée et de loisirs. Et faire profiter de nos connaissances et de notre stock en matière de pièces détachées.

Vous proposez des préparations, restaurations et montages d’accessoires pour tous les modèles de Land Cruiser de J4 à J20 et Hilux, de la première à la septième génération. Y at-il un modèle sur lequel vous appréciez tout spécialement de travailler ? Un modèle préféré peut-être?

Il ne faut pas rester figé dans le temps et c’est important de s’adapter aux évolutions des véhicules actuels. Cependant, si nous aimons concevoir et travailler sur tous les projets de modification ou de préparation de nos clients, quel que soit le modèle, il est vrai que nous avons une préférence pour les modèles anciens. Entretenir, réviser, rénover, voir restaurer complétement des Hilux de première génération, des FJ 55 ou autres BJ40 est un vrai plaisir ; c’est plus exigeant et cela demande un certain savoir-faire mais la satisfaction de les voir continuer de rouler est immense.

Un modèle de prédilection?

Marc: Le HJ61 est certainement un des véhicules qui comptent pour moi et avec lequel j’ai le plus roulé, notamment en compétition et en voyage. Il est simple, robuste et efficace; il a du caractère!
Rachel: Idem, le HJ61, pour le look, le bruit du moteur et sa pêche!

Y at-il un véhicule sur lequel vous aimeriez travailler une fois, mais n’en avez pas eu encore l’occasion?

Disons, le Méga Cruiser, pour le fun de la démesure! Sinon, le VDJ 79, parce qu’on pourrait faire une jolie prépa avec ce pick-up!

Quelles sont les modifications les plus couramment demandées actuellement ? Y at-il des tendances?

Les demandes concernent avant tout des préparations pour les voyages afin d’adapter les véhicules modernes aux conditions de certaines pistes et routes : plaques de blindage, renforcement de la suspension, amélioration de la filtration du carburant, installation d’accessoires (réservoir supplémentaire, snorkel, etc.).  Nous avons aussi passablement de demande pour des constructions spéciales, du sur mesures, pour des professionnel ainsi que de plus en plus de demandes pour de la pièce détachées, neuves et d’occasion. Il nous est difficile de définir une tendance car la clientèle que nous avons est très diversifiée. Dans les salons et foires, on voit une évolution du mode de voyage, avec plus de confort, liée aux destinations actuelles. Mais nous sommes assez peu concernés.

Quel est la demande la plus extrême qui vous ait été faite?

Il y a eu pas mal de demandes bizarres… Mais je pense à ce VDJ200 neuf que nous avons dû démonter quasi complètement pour le modifier et en faire un « tank » sur roues afin de coller aux désirs du client. Quelles modifications recommanderiez-vous à un nouveau venu dans le domaine du tout-terrain? Ou autrement dit par quoi commenceriez-vous si vous souhaitiez mettre en ordre votre Toyota par étapes? Tout dépend du type de véhicule dont vous parlez et de l’usage qui va en être fait : un vieux Land Cruiser/Hilux à restaurer complétement ou un véhicule plus ou moins en ordre que vous souhaitez préparer pour du voyage, un raid ou du franchissement ? Si on parle de restauration, il vaut mieux commencer par faire un bilan complet mécanique et carrosserie. Ensuite, établir une liste des pièces nécessaires, pour savoir où les trouver et à quel prix et ainsi établir un budget. A partir de là, il est possible de créer des ordres de priorité sur les différents travaux à faire. Pour de la préparation plutôt axée raid/voyage/franchissement, il s’agit en général d’axer les priorités autour de la suspension, des protections de dessous de caisse et pneus. 

Y at-il un endroit que vous aimeriez une fois parcourir en Land Cruiser / Hilux ? Ou un raid / rallye auquel vous aimeriez participer?

A part le Grand Nord, nous aimerions faire l’Afrique du Sud et la Namibie, que nous avons déjà mais brièvement visité ; la Russie et la Sibérie. Un raid ? Oui, l’Africa Eco Race, qui reprend des anciens parcours du Paris-Dakar. Sinon une fois participer à l’un des Breslau, avec un VDJ79 préparé!

Avec quoi roulez-vous personnellement?

Essentiellement des Land Cruiser : KDJ95, HDJ100 et nous avons un Land Cruiser HJ61 avec toit relevable pour les voyages. Sinon un Toyota Hiace 4×4 de 2007 et une Subaru Impreza de 2001!

Avez-vous une voiture de rêve que vous n’avez pas encore eu, ou avez-vous déjà réalisé votre véhicule de rêve?

En matière de Land Cruiser, nous (Marc et Roland Bandieri) avons entièrement restauré un FJ55 ; il est magnifique! Et c’était un de nos véhicules fétiches.
Le vrai rêve actuel: avoir plus de temps pour restaurer les voitures que nous avons déjà, comme cette Célica de 1979 ou notre véhicule de course, un LC HJ61 avec lequel nous avons couru plusieurs années de suite les 24 heures de Paris.

Autrement, dans un autre style…. Une Aston Martin DB5 pour Marc et une Renault Alpine pour Rachel, mais ce ne sont pas des 4×4!