BF Goodrich KM3 im Einsatztest im rauen Lappland

BF Goodrich KM3 im Einsatztest im rauen Lappland

BF Goodrich KM3 im Einsatztest im rauen Lappland

 

Vergangenen Sommer waren wir im südlichen und mittleren Teil Schwedens unterwegs und von der Landschaft beeindruckt. Überall gibt es Ecken abseits der Strassen, wo man Natur pur erleben kann. Parkmöglichkeiten an kleinen Seen, schöne Waldlichtungen oder Holzunterstände mit Grillplatz an den Flüssen, die in erster Linie als Übernachtungsmöglichkeit für Kanuwanderer gedacht sind, laden zum Verweilen ein.

Nach diesem Urlaub beschlossen meine Frau und ich, dass wir auf jeden Fall wiederkommen. Das ging allerdings schneller als gedacht. Schon wenige Monate später geht es los – über London, Stockholm und den Polarkreis fliege ich nach Kiruna. Aus der Luft sind die Weite und Schönheit Schwedens erkennbar. Da ein Grossteil der Bevölkerung im Süden und den dortigen Küstenregionen lebt, ist Schweden nördlich der Achse Stockholm, Örebro und Karlstad dünn besiedelt. Die Landschaft besteht überwiegend aus Wäldern und kleinen Wasserflächen.

Bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein in Kiruna gelandet, geht es gute eineinhalb Stunden mit dem Auto weiter in Richtung Kangos, genauer gesagt nach Särkimukka. Dort liegt an einem kleinen See die Pinetree Lodge, wo Johan und seine Frau uns warmherzig empfangen, was bei den Temperaturen richtig gut tut. Am Eingang zur Lodge bilden zwei BFGoodrich KM3 einen Spalier. Es liegt zwar kein Schnee, nachts aber herrschen bereits zweistellige Minusgrade; mit einem Reifentest im Matsch werden wir deshalb wohl nicht rechnen können.

Was liegt näher, als nach draussen auf Entdeckungsreise zu gehen und die nähere Umgebung zu erkunden? Hier oben sind die Tage kurz, die Sonne steht nur noch knapp über dem Horizont.

Am See angekommen, hört man das Eis knacken. Stolze 5 cm ist die Eisdecke stellenweise schon dick. Beachtlich, wenn man bedenkt, dass ich auf meinem Zwischenstopp in London noch einen warmen Herbsttag genoss. Bemerkenswert ist die Stille hier am See. Weder Menschen noch Industrielärm sind zu hören.

Test auf Asphalt und Schotter

Am nächsten Morgen geht es bei schönstem Wetter und nach einem reichhaltigen Frühstück mit drei Toyota Hilux und Johans VW Amarok ins Gelände.

Begleitet werden wir noch von Nigel, der uns als Instruktor hilfreiche Tipps geben wird.

Schliesslich bin ich ja hier, um den MT-Reifen KM3 von BF Goodrich zu testen. In Kolonne fahren wir die ersten Kilometer über eine normale Asphaltstrasse. Ehrlich gesagt, hätte ich aufgrund seiner Profilierung gedacht, dass der KM3 sich hier mehr melden würde. Er bleibt aber ruhig.

Dann geht es vom Asphalt runter auf eine Schotterpiste. Der KM3 ist eigentlich ein MT-Reifen, jedoch wird man den Reifen auf Reisen nicht jedes Mal dem Untergrund entsprechend wechseln.

Hier überzeugt er jedoch mit Spurtreue und Griffigkeit, durch sein spezielles trapezförmiges Profildesign, bei dem sich Steine nach einer Radumdrehung wieder aus dem Profil lösen.

Das wird dann heute wohl ein entspannter Tag werden. In schönster Umgebung tauchen schliesslich, wie aus dem Nichts, Hindernisse auf. Man weiss fast gar nicht, wohin man schauen soll. Mit dem Hilux fahren wir nacheinander im Schritttempo durch eine tiefe Senke. Diese muss dabei so diagonal durchquert werden, dass der Hilux stellenweise nur mit zwei Rädern Bodenkontakt hat.

Die nächste Wegstrecke besteht aus einer negativen Verschränkung. Den KM3 lässt das kalt. Nicht etwa wegen der Aussentemperatur, sondern durch sein tief in die Flanke gezogenes Profil. Er besitzt dadurch auch in extremen Situationen bei jedem Anfahrtswinkel gute Traktion und Griffigkeit. Der Hilux bahnt sich mit voller Verschränkung seinen Weg.

Zeit für einen kleinen Snack am Lagerfeuer. Es gibt Rentier-Kebap, frisch vom Holzgrill, und warme Getränke, wenngleich die Milch für den Kaffee an der kalten Luft in der Flasche gefriert.

Was gibt es Besseres, als so ein BBQ in der Natur mit Blick auf einen See.

Flechtentee und Birken-Spaghetti als Lappland-Snack

Nach der Stärkung geht es weiter, über einen uralten Postweg sowie diverse Wirtschafts- und Snowmobilwege, quer durch die Wälder. Hier erkennt man, wie langsam alles wächst. Hundert Jahre alte Bäume haben gerade mal den Durchmesser meines Oberschenkels. Bei einem kurzen Zwischenstopp sehen wir an einem Baumstamm die dichten Jahresringe einer Birke. Johan nutzt die Gelegenheit und erklärt uns, dass man aus den schwarzen Flechten an den Bäumen einen Tee brühen kann. Noch eben die zweite Schicht der Birkenrinde in Streifen geschnitten und wie Spaghetti gekocht, schon wäre das Mittagessen gesichert.

Die nächste Herausforderung lässt nicht lange auf sich warten. Eine Wegstrecke aus grossen Steinbrocken wartet auf uns. Nachdem wir unsere Fahrlinie mit Nigel besprochen haben, weist er uns über das Geröllfeld. Hier muss, neben dem Fahrer, auch der KM3 wieder all sein Können zeigen.

Ab und zu kracht es heftig am Unterboden, aber alle Fahrzeuge kommen ohne Schäden durch.

Obwohl die glatten, runden Steine teilweise schon mit Reif überzogen sind, krallen sich die Reifen in jede kleine Ritze und Bruchkante. Das TERRAIN ATTACK-Profildesign von BFGoodrich mit massiven, trapezförmigen Profilblöcken sorgt für die nötigte Haftung. Es gibt spürbar weniger Schlupf an den Rädern.

Die KRAWL TEK-Gummimischung und verstärkten Karkassenseile halten den Reifen in seiner Struktur und schützen ihn vor Beschädigung.

Test für den Piloten

Als Highlight geht es zum Schluss, bevor wir die Rückfahrt antreten, noch über eine Wippe. Hier ist nun zum Ausgleich mehr der Pilot als der Reifen gefordert, zumal die Wippe in einen Hang und bestimmt nicht für einen Hilux gebaut ist. Die Überfahrt sieht, wenn man den Radstand beachtet, recht abenteuerlich aus. Nach dem Kippmoment geht es dann auch schon den Hang hinab und direkt in eine 90 Grad Linkskurve.

Aber alles gemeistert und den Wagen wie auf Schienen durch die Kurve gezogen. Besser geht’s nicht.

Auch auf gefrorenem Boden zeigt sich beim KM3 die Weiterentwicklung zum Vorgänger KM2, wenn gleich der KM3 nur als Sommerreifen angeboten wird. Ob Traktion in Kurven oder Griffigkeit auf Felsen, sogar bei kalten Temperaturen ist auf ihn Verlass. Auch die Laufruhe war für einen MT-Reifen auf den asphaltierten Verbindungsetappen beeindruckend. Trotz der Profilierung ist kein Jaulen zu hören – was wichtig ist. Denn wer ist schon immer im Gelände?

Am nächsten Tag heisst es leider wieder: Koffer packen und die Rückreise antreten. Schade eigentlich, wird doch in den nächsten Tagen der erste Schnee erwartet. Polarlichter habe ich auch nicht gesehen.

Beim nächsten Mal werde ich wohl mehr Zeit mitbringen – für mehr Natur, Kultur und einer Fahrt mit dem Hundeschlitten.

Fotos: Stefan Knopp und BFGoodrich

Dr. Benjamin Franklin Goodrich gründete 1870 die erste Reifenfabrik Nordamerikas in Akron, Ohio. Sein Sohn Charles Cross Goodrich folgte den Fussstapfen und gründete das erste Reifenforschungszentrum in den USA und hob sich damit bereits 1903 von der Konkurrenz ab, als es das erste Auto auf BFGoodrich den nordamerikanischen Kontinent von Osten nach Westen durchquerte. Als Hersteller von Hochleistungsreifen ist BFGoodrich stolz auf seine Anfänge: seit jeher haben wir uns mit Leidenschaft für mehr Leistung eingesetzt. Ob in der Wüste von Baja oder beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Unsere Ingenieure setzen dieses Wissen in jedem Produkt um. Du kannst sicher sein: unsere Reifen sind der Aufgabe gewachsen, egal wie und wo du fährst. Mehr zu unserer Geschichte findest du hier: BFGoodrich Historie

Cooper Discoverer STT Pro M/T

Cooper Discoverer STT Pro M/T

Cooper Discoverer STT Pro M/T

 

Der Cooper Discoverer STT Pro steckt voll neuer Technologie, aber wie wirkt sich das auf die Performance aus?

Ich bezweifle, dass viele von uns ihre Reifen im Alltag zu schätzen wissen – das australische Outback eröffnet eine andere Perspektive. Da draussen, hunderte von Kilometern im Nichts, lernst du, das kostbare Gummi zu schätzen, das dich vor einem elendig langen Spaziergang bewahrt. In diesem unbarmherzigen Umfeld hat sich der Cooper Discoverer STT Pro bewährt und mich überzeugt, nach meiner Rückkehr in die USA einen Satz zu testen.

Der Cooper STT Pro ist der bisher fortschrittlichste Mud-Terrain-Pneu des amerikanischen Reifenherstellers.

DER MODERNE MUD-TERRAIN REIFEN

Die Ingenieure investierten viel Zeit in die Verbesserung der Akustik, Form und Balance, um die Geländegängigkeit zu liefern, die wir von einem M/T erwarten, aber mit dem Fahrverhalten eines A/T. Er nutzt Hybrid-Technologien aus Coopers strassenorientierten Produkten, wie eine Silica-Gummi-Mischung, relativ niedrige Profilzwischenräume und alternierende 3/2-Profilrippen innen für höhere Stabilität bei reduziertem Fahrbahngeräusch. Der STT Pro führt Luftturbulenzen, die durch die Rotation verursacht werden, durch speziell geformte Kanäle ab, was ihn zum leisesten M/T macht, den ich je getestet habe. Das Gewicht von nur 31,3 kg für unsere 315/75 R16 LT127 war niedrig – leichter als viele handelsüblichen A/Ts. Die Nässeeigenschaften waren hervorragend und die Traktion bei Kurvenfahrten stabil.

Alternierende Schulterblöcke oben am Reifenrand beissen sich in verschiedenen Winkeln ins Gelände und verleihen dem STT Pro viel Traktion, während er den Trail entlang rollt. Seitlich greifende Stollen verbessern den Grip an Schulter und Flanke und erhöhen gleichzeitig die Reiss- und Durchstichfestigkeit. Eigentlich braucht der STT Pro diese zusätzliche Verstärkung nicht, denn er nutzt bereits Coopers Armor-Tek3-Radialtechnologie anstelle der herkömmlichen Karkassenkonstruktion. Cooper behauptet, dies erhöhe die Widerstandsfähigkeit um 66% und mache die Reifenflanken 2,5-mal reissfester als die der Vorgängergeneration. Darüber hinaus wird die Querstabilität erhöht, was der natürlichen Walkneigung der M/Ts entgegenwirkt.

Das selbstreinigende Profil funktionierte grossartig und räumte kleine Kieselsteine leicht aus, aber noch beeindruckender fand ich, wie sich die Profilräume von selbst wieder von Schlamm befreien, bereit sich durch jeden lockeren Untergrund zu kämpfen. Das versetzte 3/2-Profil verhindert den Seitenschlupf, der bei herkömmlichen M/Ts im Schlamm häufig auftritt, und beeindruckte uns mit seinem Grip auf felsigem Untergrund. Selbst unter rutschigen Verhältnissen im Hochgebirge Colorados halfen die STT Pro, Felsvorsprünge zu überwinden, die selbst wendigere Fahrzeuge nicht schafften.

Nach 24.000 km hatte sich die Profiltiefe von 16,7 auf 12,7 mm reduziert, was etwa 75% der Lebensdauer des Reifens entspricht. Sie zeigten minimale Anzeichen von Abnutzung oder Verschleiss, aber keine Schäden. Die Reifen, die ich in Australien getestet hatte, liefen nach 48.000 harten Kilometern immer noch rund, wenn auch ein wenig angeschlagen und etwas lauter.

coopertire.com

Wie alt ist mein Reifen und was bedeutet die DOT-Kennzeichnung?

Wie alt ist mein Reifen und was bedeutet die DOT-Kennzeichnung?

Wie alt ist mein Reifen und was bedeutet die DOT-Kennzeichnung?

 

Das Reifen-Herstellungsdatum muss gemäss ECE-Normen dauerhaft auf dem Reifen angebracht sein. Dies geschieht verschlüsselt über die so genannte DOT Kennzeichnung.

DOT steht für das amerikanische „Department of Transportation“

Diese Nummer befindet sich auf der Reifen-Seitenwand und ist eine vierstellige (früher dreistellige) Zahl, die das Herstellungsdatum des Pneu angibt. Zuerst kommt die Kennzeichnung DOT gefolgt von einer Buchstaben-Zahlenkombination (das ist die Zulassungsnummer des US-Verkehrsministeriums). Danach folgen 4 Ziffern. Die ersten beiden Ziffern stehen für die Kalenderwoche, die letzten beiden Ziffern für das Herstellungsjahr.

Hier am Beispiel: DOT 2XRL 27 H 2415 bedeutet, dass der Reifen in der 24. Kalenderwoche des Jahres 2015 hergestellt worden ist.

Die vollständige Kennzeichnung befindet sich in der Regel nur auf einer Reifenseite. Die Kennzeichnung mit der Zulassungsnummer ist zwar i.d.R. auf beiden Seiten, jedoch einmal ohne Herstellungsdatum. Das bedeutet, die Kennzeichnung ist möglicherweise auf der Fahrzeuginnenseite. Dass macht das Ablesen schon etwas schwieriger. Bei montierten laufrichtungsgebundenen Reifen (z.B. V-Profil) ist somit das Herstellungsdatum 2x auf Fahrzeuginnen- und 2x auf der Fahrzeugaussenseite. Bei asymmetrischen Profilen ist es möglich, dass sich die vollständige Nummer inkl. Datum nur auf der Innen- oder Aussenseite befindet.

Ab in den Urlaub – sichere Fahrt dank Reifencheck

Ab in den Urlaub – sichere Fahrt dank Reifencheck

Ab in den Urlaub – sichere Fahrt dank Reifencheck

 

Sommerzeit ist Reisezeit! Für viele Schweizer heisst das: Koffer packen und ab ins Auto. Damit dem Traumurlaub nichts im Weg steht, gibt Angelo Pérez-Riemer Last-Minute-Tipps für eine sichere und entspannte Urlaubsfahrt. Der Ingenieur mit dem „Benzin im Blut“ ist Reifentester bei Continental. Er verbringt täglich viele Stunden auf der Teststrecke und weiss, dass Reifen im Urlaub echte Höchstleistung bringen müssen.

Genug Luftdruck für eine sichere Reise

Wer sein Urlaubsgepäck eigenhändig im Auto verstaut, dem dürfte klar sein: Mehr Gewicht bedeutet auch mehr Last auf den Pneus. Damit dem Reifen nicht die Luft ausgeht, muss deren Druck angepasst werden. Für eine sichere Fahrt empfiehlt Continental-Ingenieur Pérez-Riemer, den Luftdruck immer am kalten Reifen zu messen. Die richtigen Werte finden Autofahrer in der Bedienungsanleitung, in der Tür, im Handschuhfach oder im Tankdeckel.

Ausreichend Profil minimiert Aquaplaning-Gefahr

Die Aufstandsfläche eines Pkw-Reifens ist gerade so gross wie eine Postkarte. Da ist es umso wichtiger, dass diese Fläche eine gute Haftung liefert. Entscheidend für den idealen Grip ist laut Pérez-Riemer vor allem die Profiltiefe. Bei Sommerreifen sollte diese nicht unter drei Millimetern liegen. Darunter sinkt die Möglichkeit des Reifens, schnell Wasser abzuleiten – Aquaplaning droht. Autofahrer sollten die Profiltiefe vor Reiseantritt unbedingt überprüfen und gegebenenfalls die abgefahrene Pneus austauschen, um sicher unterwegs zu sein.

Auszeit für die Winterpneus

Vermeintlichen „Sparfüchsen“ legt der Continental-Reifenexperte Pérez-Riemer ans Herz, auf jeden Fall Sommerreifen montieren zu lassen. Mit Winterreifen riskieren Autofahrer im Sommer wegen des warmen Asphalts einen deutlich längeren Bremsweg. Ausserdem erhöht sich der Rollwiderstand – und damit auch der Benzinverbrauch.

Reisende auf dem Weg nach Italien sollten ausserdem die dortigen Verkehrsregeln beachten. Seit 2014 sind bestimmte Winter- und Ganzjahresreifen (jeweils M+S) im Sommer nicht mehr zulässig.