Bisher hat sich Fisker vor allem mit Sportwagen einen Namen gemacht. Jetzt versucht sich der Autodesigner mit dem Fisker Ocean an einem SUV. Dieses soll nicht nur elektrisch fahren, sondern auch in vielfacher Weise nachhaltig sein.
Auf der Elektronikmesse CES (7. bis 10. Januar) will der in den USA basierte Autohersteller Fisker sein erstes SUV-Modell mit Namen Fisker Ocean vorstellen.
2022 soll das rein elektrisch angetriebene Modell offiziell auf den Markt kommen.
Beim Fisker Ocean handelt es sich um ein weitgehend klassisch gezeichnetes, 4,64 Meter langes Kompakt-SUV. Auffallend sind besonders schmale Leuchten vorn und hinten sowie die Integration der hinteren Blinker seitlich in die C-Säulen. Der Allradler wird von zwei E-Motoren, einem pro Achse, angetrieben. Fahrleistungen wurden noch nicht genannt.
Fisker Ocean lädt mit Electrify America
Der Strom kommt aus einer 80 kWh grossen Batterie, die 300 Meilen Reichweite erlauben soll, was rund 480 Kilometer entspricht. Das Nachladen für rund 320 Kilometer Reichweite soll an 350-kW-Schnellladern des Kooperationspartners Electrify America 30 Minuten in Anspruch nehmen.
Wer mit einem Fisker Ocean die noch im Aufbau befindlichen Ladestationen des Energie-Partners ansteuert, wird automatisch identifiziert, was die Ladestecker-Freigabe wie auch die Bezahlung automatisiert.
Geräumiges und veganes Strom-SUV..
Fisker kündigt einen geräumigen Innenraum an, bei dessen Einrichtung nur vegane Materialien verwendet wurden. Die Innenraumteppiche bestehen zudem aus recyceltem Plastikabfall, der aus den Ozeanen gefischt wurde.
Darüber hinaus soll das laut Fisker luxuriöse SUV ein Panoramaglasdach über die gesamte Fahrzeuglänge sowie ein Head-up-Display bieten. Wahrscheinlich sind das allerdings aufpreispflichtige Details. Die Basisversion wird mit umgerechnet rund 38’500 Franken nämlich recht günstig ausfallen.
Warum besser machen? Weil man es kann. Der neue Renault Kadjar.
Nach weltweit über 450’000 verkauften Renault Kadjar kommt 2019 die überarbeitete Version auf den Markt. Wir haben den neuen Kadjar bereits gefahren. Und sind erstaunt über die Entspanntheit, mit der die neuen Motoren arbeiten. Aber auch, wie laut der Blinker tickt.
Auf den ersten Blick nur kleine Neuerungen
Marginales Facelift
Die besten Schönheitsoperationen sind diejenigen, die man auf den ersten Blick nicht sieht. Tatsächlich muss man beim neuen Renault Kadjar zweimal hinschauen, um die äusserlichen Änderungen zu sehen. Aber unter uns: Der Renault Kadjar sieht so gefällig aus, da muss nichts Grosses verändert werden. Ein bisschen Kosmetik hier, ein bisschen Make-up da: So wurde der Kühlergrill verbreitert und der Stossfänger hat mehr Lackanteile, was ihn eleganter wirken lässt.
Das auffallendste ist der neue Voll-LED-Look vorne und hinten (Hashtag C-Shape). Und auf dem Dach gibt es eine moderne Haifischantenne für besseren Radio- und GPS-Empfang. Was bleibt, ist der überlaut tickende Blinker. Warum?
C-Shape nennt sich der Look der LED-Beleuchtung
Sperrgut auf den Beifahrersitz
Die Änderungen im Innern sind auch nicht spektakulär. Es gibt neue Getränkehalter zwischen den Sitzen, eine überarbeitete Klimabedienung und ein in die Mittelkonsole eingelassener 7-Zoll-Infotainment-Touchscreen. Für die hinteren Plätze gibt es zusätzliche Lüftungsdüsen und zwei USB-Anschlüsse. Die Sitze lassen sich natürlich auch umklappen und machen aus dem 470 Liter Kofferraum einen Stauraum mit 1478 Liter Fassungsvermögen. Bei umgeklapptem Beifahrersitz lässt sich sogar sperrige Langware (bis 2,5 Meter) vom Ikea nach Hause transportieren.
Auch der Beifahrersitz lässt sich umklappen
Heja, wenn man’s braucht kommt es bekanntlich auf jeden Zentimeter an. Auch die Sitze wurden überarbeitet – sehr bequem btw – nichts zu meckern, ob mit oder ohne sichtbaren Nähten wie bei der Top-Version “Black Edition”, die zusätzlich über schwarze Applikationen und schnittige 19-Zoll-Felgen verfügt.
Keine falschen Geschwindigkeitsangaben mehr
Natürlich hat der Kadjar auch die neueste Generation von Fahrassistenten an Bord. Zum Beispiel Easy Park Assist für das halbautomatische Parkieren, AEBS City und Inter-Urban (Automatische Notbremsung), Forward Collision Warning, Lane Departure Warning und Totwinkel-Assistent. Dazu gibt es die Overspeed Prevention, die neu einen Abgleich mit GPS-Daten und den echten Verkehrsschildern macht, welche die Kamera in Echtzeit liest.
Viel verändert hat sich nicht
Die neuen Motoren
Die grössten Neuerungen stecken ohnehin unter der Haube. Der Fokus lag bei der Renovierung des beliebten Renault Kadjar klar auf den neuen effizienteren Motorenpalette, die Euro-6d-Temp-tauglich gemacht wurde. Die bisherigen Turbo-Benziner hat man durch einen aufgeladenen 1,3-Liter-Vierzylinder ersetzt, der 40’000 Stunden auf der Motorenprüfbank getestet wurde. Die Leistung in der Basis-Version: 103 kW/140 PS, in der Top-Version 117 kW/160 PS. Dabei darf man keine Sprint-Rekorde erwarten, aber die neuen Motoren sind auch nicht auf Performance ausgelegt, sondern auf Effizienz. In beiden Varianten werden weniger als sechs Liter auf hundert Kilometer angegeben und beschleunigen trotzdem in etwa 10 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Schluss ist bei knapp über 200 km/h – mehr Durchschnitt geht fast nicht. Der SCR-Kat-gereinigte Diesel ist vorerst nur mit einem 1,5-Liter-Vierzylinder mit 85 kW/115 PS und 260 Newtonmeter Drehmoment erhältlich. Der Normverbrauch hierfür: 4,4 Liter. Allez les Gilet Jaune? Leider nicht. Der Renault Kadjar wird im spanischen Werk Palencia und in China gebaut.
Allez les bleues
Ginge auch zackiger
Aber bleiben wir beim Kern des SUVs. Die zusammen mit Daimler entwickelten Motoren gibt es mit Sechsgang-Handschaltung, die Benziner auch als Automatik mit siebenstufigem Doppelkupplungsgetriebe, das aber leider nicht so zackig schaltet, wie es ein ungeduldiger Zürcher erwartet. Auch der Durchzug ist verhaltener. Aber wir brauchen sowieso nicht länger über diese Motorenvarianten zu sprechen, denn diese gibt es ohnehin nur mit 4×2-Antrieb und Extended Grip-System, die das Antriebsmoment an den Vorderrädern über Bremseingriffe regelt. Unter Experten: keine gute Lösung. Im weichen Gelände ist das auf der Strasse weiche Fahrwerk zu hart und scharrt und schiebt wie ein normaler Fronttriebler.
Im Moment erst als 4×2 erhältlich
4×4-Version erst im Frühling
Der stärkere 1,7er Liter Dieselmotor mit 110 kW/150 PS und einem Drehmoment von 340 NM folgt erst im Frühjahr. Und dieser wird auch die 4×4-Variante antreiben. Wir haben ihn schon jetzt durch Matsch, Sand und Buckelpiste fahren können und sind überrascht, wie präzis und kräftig er “ins Gras” beisst” und den Vorwärtstrieb sucht. Selbst mit Strassenbereifung wühlt er sich durch eine Watttiefe von bis zu 35 Zentimeter und kann dank seiner Bodenfreiheit von 20 Zentimeter auch den einen oder anderen Stein nehmen. Mit dem Böschungswinkel von 18° vorne und 28° wird es allerdings ein bisschen knapp für schweres Gelände. Den Offroader gibt es in zwei Offroad-Modi: Automatisch und “Lock”. Bei “Lock” wird die Untersetzung aktiv, mit der man bis zu 40 km/h durchs Unterholz fräsen kann. Darüber schaltet sich die Untersetzung automatisch aus. Technische Details entnehme man dem Nissan Qashqai 4×4, der unterm Blechkleid baugleich ist und damit die ganze Nissan 4×4-Kompetenz an Bord hat. Unter Experten: eine gute Lösung.
Der 4×4 wird auch vom stärkeren 1,7 Liter Dieselmotor angetrieben
Die Einführung des Skoda Karoq hat auch etwas Trauriges: Denn schliesslich schickt der taufrische Alleskönner den schrulligen, stets auch etwas Lieferwagen-Charme versprühenden Yeti nun in Rente. Der Kompakt-Kraxler soll vieles besser machen als sein Vorgänger, manche Fans werden das eigenwillige Bergmonster wohl trotzdem vermissen.
Bei der Neuauflage des Kompakt-SUV wollten die Tschechen offensichtlich doch einen grösseren Kundenkreis ansprechen. Und der je nach Ausstattung zwischen 33’390 und 38’190 Franken (4×4 Allrad, 150 PS, 2.0L Diesel) rangierende Fünftürer hat mit seiner Outdoor-Lifestyle-Optik ziemlich sicher Bestseller-Potenzial. Auch wenn Skoda als die pragmatische Marke im Volkswagen-Verbund gilt, so bringt der Karoq – die letzte Silbe aus einer indigenen Sprache übersetzt bedeutet „Pfeil“ – doch eine Portion Coolness mit, ohne es an Sachlichkeit vermissen zu lassen.
Ausgezeichnet zur besten Design-Neuheit: Skoda Karoq
Bei der 17. Autonis-Leserwahl standen 88 Autoneuheiten aus den vergangenen zwölf Monaten in insgesamt zehn Fahrzeugkategorien zur Wahl. Das Feld der Kompakt-SUVs war mit 18 Modellen am stärksten besetzt. Der Skoda Karoq konnte 28,7 Prozent der rund 16‘600 abgegebenen Leserstimmen auf sich vereinen und sicherte sich damit den Titel der besten Designneuheit unter allen Kompakt-SUV.
„Wir sind stolz, dass der ŠKODA KAROQ von den Lesern der ,auto motor und sport‘ zur besten Designneuheit gewählt wurde“, sagt Christian Strube, Vorstandsmitglied für Technische Entwicklung bei ŠKODA AUTO. „Das ausdrucksstarke Design und die klare Formsprache unserer Fahrzeuge werden von den Kunden hervorragend angenommen. Der ,Autonis‘-Award ist für uns Bestätigung unserer Arbeit und gleichzeitig Ansporn, das Designprofil unserer Modelle weiter zu schärfen“, so Strube weiter.
Den „Simply Clever“-Anspruch des Skodas verkörpert der doppelte Kofferraum-Boden mit eingebauter Gummi-Matte – indem man den Bodenbelag schlicht umdreht. Der Eiskratzer im Tankdeckel fehlt ebenso wenig wie die LED-Taschenlampe oder passend zum Thema Outdoor auch ein Regenschirm. Der steckt unter dem Beifahrersitz, für alle Fälle. Die Fondsitze präsentieren sich als einzelne, getrennt verschiebbare Möbel. Und mit dem optionalen Varioflex-Sitzsystem gibt es nicht nur einen zum Tisch umfunktionierbaren Mittelsitz, man kann die Stühle auch ganz herausnehmen, so dass über 1’800 Liter Ladevolumen entstehen. An solchen Details lässt sich erkennen, dass der Karoq auch für Käufer mit nutzwertigen Hintergedanken passen dürfte, etwa bisherigen Yeti-Jüngern.
Bleibt das Assistenz-Kapitel: Da der Karoq auf dem neuesten VW-Konzernbaukasten für Quermotoren basiert, bekommt er das ganze Angebot an Erwachsenen-Spielzeug mit auf den Weg. Freihand-Fahren beispielsweise geht jetzt bis zu 20 Sekunden – so lange halten die elektrische Aktiv-Lenkung nebst Sensorik den Tschechen in der Spur, bis das Alarmsignal den Fahrer auffordert, das Steuer wieder zu übernehmen. Spurhalte-Kontrolle plus aktiver Tempomat, das ist Balsam für geschundene Autofahrer-Nerven.
Erstmalig steht in einem Skoda auch das digitale Instrumentenpanel zur Verfügung. Vier Anzeige-Layouts sind programmierbar: Classic, Extended, Modern und Basic. Der Fahrer entscheidet über einen Scroll-Button am Lenkrad darüber, welche Anzeige wo und wie gross erscheint.Rechts, links oder zentral können auch Informationen zur Audioanlage, zum Telefon, zu den Assistenzsystemen oder zum Fahrzeugstatus angezeigt werden.
Technische Daten Skoda Karoq 4×4:
Fünftüriges, fünfsitziges SUV der Kompaktklasse, Länge: 4,38 Meter, Breite: 1,84 Meter, Höhe: 1,60 Meter, Radstand: 2,64 Meter, Kofferraumvolumen: 479 bis 1’810 Liter
2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit manuellem 6-Ganggetriebe, Allradantrieb, 110 kW/150 PS, maximales Drehmoment: 340 Nm bei 1’750 bis 3’000 U/min, 0-100 km/h: 8,7 s, Vmax: 196 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,0 Liter, CO2-Ausstoss: 131 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: D, Preis: ab 33’390 Franken (in der Abition-Ausstattungslinie)
2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 7-Gang-Doppelkupplung-Automatik (DSG), Allradantrieb, 110 kW/150 PS, maximales Drehmoment: 340 Nm bei 1’750 bis 3’000 U/min, 0-100 km/h: 9,3 s, Vmax: 195 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,2 Liter, CO2-Ausstoss: 137 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: D, Preis: ab 35’390 Franken (in der Abition-Ausstattungslinie)
Kurzcharakteristik Skoda Karoq 4×4:
Warum: ein cooler und nützlicher Allrounder mit einer satten Portion Fahrkomfort
Warum nicht: weil man über den Verlust den Yeti einfach nicht hinwegkommt
Was sonst: Audi Q2, Nissan Qashqai – aber auch BMW X1 oder VW Tiguan als etwas grössere Alternativen
Volvo komplettiert sein SUV-Angebot im kommenden Frühjahr mit dem XC40 und setzt dabei auf klares Karosseriedesign und einen hochwertigen Innenraum. Ein typisch schwedisches Produkt also? Ja, aber nur, wenn man nicht unter die Karosserie schaut.
Er will nicht nur einfach ein weiterer neuer Volvo sein: Der XC40 soll vielmehr die Antwort auf das starke deutsche Angebot im kompakten Premium-SUV-Bereich sein, tritt also selbstbewusst gegen Platzhirsche wie den Audi Q3 an. Mit einem Einstiegspreis von 35’500 Franken ist der neue Schwede deutlich günstiger als die grossen Schwestermodelle XC60 und XC90. Vermutlich wird der XC40 so ab nächstem Jahr sogar auf Anhieb der meistverkaufte Volvo werden. Auf die an diesem Wochenende schliessende IAA hat Volvo in diesem Jahr einmal mehr verzichtet. Präsident Häkan Samuelsson zog lieber in Mailand die letzten Hüllen vom XC40.
Der erste Eindruck vom Volvo XC40: Ganz schön schlicht, der neue Volvo-Look in der Boom-Klasse.
Ab 2018 bietet auch Volvo mit dem XC40 ein kleines SUV-Modell an
Etwas über 4,40 Meter ist der neue Volvo XC40 lang
Der XC40 trägt Volvo-typische Heckleuchten
Der Fünftürer nutzt als erstes Volvo-Modell eine komplett neue Plattform, die zusammen mit der chinesischen Mutterfirma Geely entwickelt wurde
Der erste Eindruck: Ganz schön schlicht, der neue Volvo-Look in der Boom-Klasse
Auffallend am SUV ist der lange Radstand von 2,70 Metern mit recht kurzen Karosserieüberhängen
Das Innenraum-Design kennt man in ähnlicher Form von den größeren Volvo-Modellen
Selbstverständlich bietet auch der XC40 ein modernes Infotainment-Navi-System mit großem Display
Das Innenleben, dessen Gestaltung sich an den größeren Volvo-SUV orientiert, bietet trotz äußerer Kürze ein überraschend luftiges Raumgefühl auch für die Hinterbänkler
Schon vollbesetzt offeriert er 460 Liter Gepäckraum, werden die Rücksitzlehnen vorgeklappt können bis zu 1.336 Liter mit auf Reisen gehen
Der SUV-Hunger der Welt ist längst nicht gestillt. Im Gegenteil: Mit dem T-Roc wird VW im Herbst einen weiteren Appetitanreger ins Rennen schicken. Das durchgestylte und hochgelegte Golf-Derivat bietet ein eindrucksvolles Waffenarsenal für die erfolgreiche Kundenjagd…
VW legt mit dem T-Roc eine Alternative zu Seat Ateca und Co. auf
Da wäre zuallererst das Design. Wie bei VW seit einigen Jahren üblich, versprüht auch das Blechkleid des T-Roc mit scharfen Charakterlinien eine gewisse Strenge und Prägnanz. Darüber hinaus kommt die unterhalb vom Tiguan angesiedelte Neuheit mit kräftig ausgestellten Radhäusern und markanter Front bullig daher. Schliesslich haben die Designer noch besonderen Wert auf eine jugendliche Note gelegt. Dafür sorgt unter anderem ein grösseres Spektrum von teilweise auffälligen Farben, von denen man pro Fahrzeug sogar zwei wählen kann. Im Bicolor-Dress wirkt der VW T-Roc wie ein sportlicher Mittdreissiger, der noch nicht ganz mit der Jugend abgeschlossen hat und gerne Batic-Shirts mit sportlichem Sakko kombiniert. Und diese Beschreibung passt auch auf den idealtypischen VW T-Roc-Fahrer, der sogar Familie haben darf.
Im Bicolor-Dress wirkt der T-Roc wie ein sportlicher Mittdreissiger, der noch nicht ganz mit der Jugend abgeschlossen hat
Von der Fahrzeughöhe einmal abgesehen, entsprechen die Aussenabmessungen des grundsätzlich fünftürigen VW T-Roc in etwa dem Golf-Format. Innen geht es allerdings etwas beengter als bei seinem Kompakt-Bruder zu. Dennoch bietet das 4,23 Meter lange Crossover-Modell selbst grösseren Fondgästen ausreichend viel Entfaltungsspielraum. Sogar üppig ist der Kofferraum, der normal 445 und erweitert bis zu 1’290 Liter aufnehmen kann. Wie heutzutage üblich, gibt es eine grosse Ladeschwelle, die sich dank eines herausnehmbaren Zwischenbodens egalisieren lässt. Schwere Wasserkisten muss man also nicht umständlich aus einem tiefen Schacht hieven, sondern kann sie auch bequem auf Bauchhöhe entgegennehmen. Ungewöhnlich in seinem Segment: Die Heckklappe schliesst auf Wunsch auch elektrisch.
Ohnehin die Optionen: Wenn man denn das Active Display genannte digitale Kombiinstrument und das Top-Infotainmentsystem mit grossem 8-Zoll-Touchsreen ordert, bietet der aufgeräumte und klar gegliederte Arbeitsplatz eine futuristische Edel-Aura. Bei der einfachen Ausstattung muss man sich allerdings noch mit analogem Kombiinstrument und 6,5-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole zufrieden geben. Die Verarbeitung ist tadellos, zudem sorgen Hochglanzoberflächen und Applikationen in Wagenfarbe für schicke Akzente. Doch wer den Premium-Fetisch von VW kennt, wird sich wundern, dass im T-Roc ausschliesslich Hartplastik verwendet wurde. Haptische Verwöhndetails, wie gesoftete Kunststoffoberflächen, sucht man jedenfalls vergeblich. Für ein Auto, das preislich erst bei CHF 24’850 (mit 4Motion Allradantrieb bei CHF 37’150) startet, überrascht dieser Rotstift-Vorstoss.
Wer den Premium-Fetisch von VW kennt, wird sich wundern, dass im T-Roc ausschliesslich Hartplastik verwendet wurde
Dafür können Smartphone-Nutzer voll auf ihre Kosten kommen. In der Mittelkonsole gibt es eine grossdimensionierte Ablage, in der sich das Handy dank einer integrierten Induktiv-Ladeschale ohne Kabelsalat mit Strom versorgen kann. Auch in Hinblick auf die Konnektivität gibt sich der VW keine Blösse, denn mit Mirrorlink, Apple Carplay und Android Auto sind alle derzeit gefragten Datenübertragungs-Standards an Bord. Ebenfalls zeitgemäss sind Online-Dienste, die mit Echtzeitinformationen Navigation oder Parkplatzsuche unterstützen.
Als Neuheit bietet der VW T-Roc grundsätzlich serienmässig die Möglichkeit, im Bordcomputer bis zu vier verschiedene Fahrerprofile zu hinterlegen. Diese lassen sich per Tastendruck oder per Zündschlüssel aktivieren. Wer mit seinem personalisierten Schlüssel einsteigt, wird automatisch erkannt. Unter anderem lassen sich im jeweiligen Profil persönliche Präferenzen bei den Assistenzsystem-Einstellungen abspeichern. Mit bis zu elf dieser Helferlein lässt sich T-Roc übrigens aufrüsten. Grundsätzlich ab Werk sind City-Notbremsassistent mit Fussgängererkennung, Multikollisionsbremse und Spurhalteassistent an Bord. Optional gibt es Abstandstempomat, Querverkehr-, Tot-Winkel- oder Müdigkeitswarner.
Ach ja, Motoren bietet der VW T-Roc auch. Drei Diesel und drei Benziner, jeweils in den drei Leistungsstufen 115, 150 und 190 PS, stehen zur Wahl. Die Top-Aggregate, ein 2.0 TSI und ein 2.0 TDI, sind grundsätzlich mit Allradantrieb und Doppelkupplungsgetriebe gerüstet. Für die mittleren Leistungsstufen sind diese optional bestellbar. Die Basismotoren, ein 1,0-Dreizylinder-TSI und ein 1.6er-TDI, sind allein mit Frontantrieb und manuellem Sechsganggetriebe bestellbar. Bei den Fahr- und Verbrauchswerten macht VW noch keine Angaben, doch 210 km/h dürften die stärkeren Versionen schaffen, denn der Tempomat kann bis in diese Geschwindigkeitsregion regeln.
Von der Fahrzeughöhe einmal abgesehen, entsprechen die Aussenabmessungen des grundsätzlich fünftürigen T-Roc in etwa dem Golf-Format
Um schnell vorwärts zu kommen nehmen wir mit unserem Ford Kuga ab Zürich zuerst die Autobahn Richtung Chur und fahren dann nochmals ein Stück über die A13 um via Albula-Pass unseren kleinen Roadtrip in die Lenzerheide geniessen zu können. Das Reisen auf langen Strecken ist mit dem Kuga bereits in der Standardausstattung durch Verkehrszeichenerkennung und Tempomat sehr angenehm – aber die Sonderausstattung im Ford Kuga Vignale mit serienmässiger Lederausstattung macht es einfach noch ein bisschen luxuriöser: nicht nur optisch, denn die Ledersitze sind sehr bequem und bieten auf den Passstrassen perfekten Seitenhalt.
Kurz vor dem Ziel halten wir noch schnell in der Käserei in Lain, denn der Hoteldirektor Ralph Treuthardt gab uns bereits vor der Anreise den Tipp, dort einen kurzen Stopp einzulegen. Von Lain aus führt eine kleine Strasse – die im Winter als Schlittelbahn dient – in wenigen Minuten hoch zum Maiensäss-Hotel Guarda Val.
Einfach nur etwas mit dem Kuga Vignale cruisen, aber die Zeit drängt etwas und wir beeilen uns…
Im Guarda Val angekommen, werden wir sehr herzlich empfangen. Noch schnell den Rucksack mit der Bergkleidung aus dem Auto genommen – den Rest werden wir wohl noch nicht brauchen – und schon geht es mit Stefan dem “Freizeit-Designer des Hotels” in Richtung Alp Got. Wer die gut 45 Minuten nicht zu Fuss machen kann, der wird mit dem kleinen 4×4 Bus bis zur Alp gebracht.
Eine Traumhafte Aussicht, die “Mungga-Familie” direkt vor der Türe und der Geruch von sonnenerwärmten Holz, den die Alp abstrahlt, lassen uns binnen Sekunden herunterfahren und den “Geniessermodus” starten.
Kein Strom, kein WiFi, nur die Natur und eine Box mit Postkarten warten darauf geschrieben zu werden. Manche sagen dazu „Digital Detox“, wir sagen dazu Entspannung pur. Denn wenn der erste Schock erst einmal überwunden wurde, lässt es sich ohne iPhone, IPad und Co herrlich auf der Alp Got abschalten.
Gleich nach der Ankunft auf der Alp schüren wir den kleinen Holzofen in der Küche an und stellen einen Topf Wasser auf den Herd – so wie es unsere Grossi früher gemacht hat – und erkunden die Vorräte, die uns vom Maiensäss Hotel Guarda Val bereits auf die Alp gebracht wurden. Was wir finden, erfreut jedes romantisch angehauchte Herz! Käsefondue, ein Rezept und die Zutaten für Bündner Gerstensuppe und vieles mehr vom Z’morge bis zum Z’nacht bei Kerzenschein.
Auf der Alp dauert alles etwas länger und nimmt sofort die Hektik des Alltags. Neben dem Tischdecken müssen wir immer wieder Holz nachlegen und hören, wie das Holz im Ofen mit jedem Stück lauter knistert. Gleichzeitig wird das Fondue auf dem Holzofen in der Küche langsam auf die richtige Temperatur gebracht und es duftet die ganze Alp herrlich nach Käse… nach der ein oder anderen Flasche Graubündner Weins fallen wir bei absoluter Dunkelheit und herrlichem Sternenhimmel ins gemütliche Bett.
Am nächsten Morgen geht der Blick sofort nach draussen, es hängen tiefe Wolken direkt über der Alp, aber anstatt uns zu ärgern geniessen wir diese mystische Stimmung und legen ein Stück Holz im Ofen nach …
Der Weg ist das Ziel und so starten wir von der Alp unsere erste Erkundungstour. Die Entscheidung ist eigentlich ganz leicht, denn es geht nur rauf oder runter. Wir haben uns für rauf entschieden und es nicht bereut.
Auf dem Weg nach oben wird der Nebel und die Wolken immer lichter, aber die mystische Stimmung bleibt und verwandelt diesen sonnenverwöhnten Fleck in eine romantische Landschaft, wo hinter jeder Nebelschwade etwas Neues auf uns wartet.
Wandern macht hungrig, aber es ist trocken geblieben und die Luft ist herrlich frisch, daher kochen wir die Bündner Gerstensuppe direkt vor der Alp Got in der Glut. Das Holz finden wir direkt vor der Alp. Wie bei allem wurde auch hier von den Gastgebern an alles gedacht, aber trotzdem muss man auch selbst noch etwas Hand anlegen. Wer jedoch mit einer Vegetarierin in die Bündner Berge reist und Gerstsuppe kochen soll, hat im Normalfall eine wichtige Geschmackskomponente nicht dabei – das Raucharoma des Fleisches. Anders diesmal, denn der Rauch des Feuers verleiht der Suppe das richtige Aroma und Fleisch ist für einmal vergessen.
In der Hitze haben wir erst kurz das Gemüse angebraten und dann mit Quellwasser aufgegossen und die Gerste hinzugegeben. Wie bei allem auf der Alp ist es auch bei der Gerstensuppe, gut Ding musse Weile haben und so dauert alles seine Zeit. Aber das Ergebnis ist lecker!
Am Nachmittag zieht der Himmel auf und der Spaziergang wird zu Erlebnis für die Sinne, denn die feuchte Luft wird von der Sonne erwärmt und setzt die Gerüche von Wald, Wiesen und Blumen frei.
Nach einer ausgedehnten Tour von der Alp Got über Lain bis zum Hotel kommt das Fussbad genau richtig. Eine kleine Kneip-Kur bevor es für eine ausgedehnte Dusche in die wunderschöne Suite mit Badewanne unter den Sternen geht. Apropos Sterne … nach der Selbstverpflegung auf der Alp ist unser erster Abend im Michelin-Sterne-Restaurant des Hotels ein Kontrastprogramm, dass es nur hier oben gibt.
Die zwei kommenden Tage geniessen wir im Maiensäss Hotel Guarda Val. Nun können wir uns von oben bis unten verwöhnen lassen und den Komfort dieses wunderschönen Hotels mit seinen ganz individuellen historischen Häusern, die zusammen das Hotel ergeben, erleben.
Da will sich der Ford Kuga Vignale natürlich nicht lumpen lassen und verwöhnt uns mit seinem chicen Interior-Design auf unseren Tagesausflügen durch die Büdner Berge ebenfalls. Im Kuga-Werk in Valencia wird im Vignale-Center mit Handarbeit ein besonderes Finish realisiert. Die Sitze werden zum Beispiel mit feinem Windsor-Leder bezogen und mit auffälligen Steppnähten versehen. Letztere finden sich auch in den Türpanelen und auf dem Armaturenbrett wieder.
Zu den Besonderheiten der Vignale-Modelle zählen neben serienmässigen Assistenzsystemen, Leichtmetallfelgen, Lederausstattungen und speziellen Farben auch der für diese Ausstattungslinie typische Sechseckmuster-Kühlergrill. Darüber hinaus bietet Ford auch besondere Dienstleistungen an, wie einen Hol- und Bringdienst bei Werkstatt-Terminen oder eine über 24 Stunden besetzte Hotline, die zum Beispiel auch Karten für verschiedene Veranstaltungen organisieren kann.
Vier erlebnisreiche Tage gehen zu Ende und wir machen uns wieder auf den Weg ins Unterland. Dabei nehmen wir aber noch den ein oder anderen Umweg durch die herrliche Natur mit.
Ford Kuga Vignale 1.5 EcoBoost Powershift AWD – Technische Daten
Ford folgt dem allgemeinen Trend zum Downsizing: Weniger Hubraum, dafür viel Leistung im Bedarfsfall per Turbounterstützung. Die sogenannten Ecoboost-Motoren werden in immer mehr Modelle eingebaut, so auch im Kompakt-SUV Ford Kuga.
Viertüriges, fünfsitziges SUV der Kompaktklasse; Länge: 4,54 Meter, Breite: 1,86 Meter (mit Aussenspiegeln: 2,09 Meter), Höhe: 1,76 Meter, Radstand: 2,69, Meter, Kofferraumvolumen: 456 – 1’653 Liter
1,5-Liter-Benzinmotor, 6-Gang-Automatik, 134 kW/182 PS, maximales Drehmoment: 240 Nm bei 1’600–3’000 U/min, 0-100 km/h: 10,1 s, Vmax: 200 km/h, Durchschnittsverbrauch: 7,4 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoss: 171 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: D, Preis: ab 40’500 Franken. Unser Testfahrzeug für diesen Roadtrip war zusätzlich mit folgenden Optionen ausgestattet: Drive Assistance Pack: CHF 1’100; Family-Pack: CHF 100; Sony Navigationssystem Premium inkl. DAB+: CHF 200; Panorama-Schiebedach: CHF 990; Adaptiver Tempomat: CHF 750; 19″Leichtmetallräder Y-Speichen-Design: CHF 900.
Mit Tucson und Santa Fe ist Hyundai schon lange auf dem SUV-Markt unterwegs. Jetzt bauen die Koreaner ihr Angebot nach unten aus, und reichen mit dem Kona ein modernes Klein-SUV nach – mit Allradantrieb.
Mit nur 4,17 Metern Länge schlägt der nach einer hawaiianischen Küste benannte Kona in die aktuelle Trend-Kerbe der immer kleiner werdenden SUV und positioniert sich deutlich unter dem kompakten Hyundai Tucson. Anders als Opel mit dem neuen Crossland X oder Renault mit dem Capture wollen die Koreaner allerdings ein echtes SUV anbieten. Also sieht der in Hyundais neuer Markenwelt in Mailand enthüllte Kona mit den Plastikplanken an den Radhäusern und Seitenschwellern, dem schlundartigen Kühlergrill und den ausgesprochen schmalen Scheinwerfern nicht nur aus, wie ein richtiger Abenteurer, sondern bringt auf Wunsch seine Kraft auch über alle vier Räder auf die Strasse – zunächst allerdings nur in Kombination mit der grösseren von zwei verfügbaren Benzin-Motorisierungen, dem 1.6T-GDI.
Zwar stehen die Preise noch nicht fest, doch dürfte die 4×4-Version deutlich über 20’000 Franken in der Preisliste stehen. Ab 2018 erweitern schliesslich noch ein 1,6-Liter-Diesel mit 85 kW/115 PS und 100 kW/136 PS sowie eine Elektrovariante mit über 390 Kilometern Reichweite das Angebot.
Apropos Angebot: Der Kona soll nicht nur mit aktueller Sicherheitsausstattung (inklusive Notbremsassistent, aktivem Spurhalter und Querverkehrswarner), moderner Konnektivität, einem High-End-Audiosystem und als erstes Hyundai-Volumenmodell auch mit einem Head-up-Display punkten, sondern auch mit einem breiten Angebot an Individualisierungsmöglichkeiten. Unter anderem lassen sich Luftauslässe, die Einfassung des Start-Knopfes und die Gurte farblich anpassen.
Daran, dass das Interieur in Summe trotzdem etwas altbacken wirkt, ändern aber auch die farbigen Akzente nicht viel. Denn während der Kona äusserlich ausgesprochen extrovertiert auftritt und sich selbstbewusst von seinen Marken-Brüdern unterscheidet, passt er sich innen ganz dem Familien-Stil an. Das heisst aber auch, dass sich nicht nur langjährige Hyundai-Fahrer in dem übersichtlichen Cockpit schnell zurechtfinden. Zwar setzen die Koreaner im grossen Stil Hartplastik ein, doch das ist ausgesprochen präzise verarbeitet und wirkt selbst beim Anfassen nicht billig. Obwohl der Kona zu den kleinsten Vertretern des Segments zählt, punktet er ausserdem mit seinem sehr guten Platzangebot – und zwar vorne wie hinten. Und sogar der Kofferraum ist mit 361 Litern fast so geräumig wie beim VW Golf. Das muss das für nächstes Jahr erwartete Polo SUV T-Cross erstmal nachmachen.
Thomas A. Schmid, COO von Hyundai Motor Europe sagt zum neuen Hyundai Kona:
«Mit dem All-New KONA bringt Hyundai mehr als einfach ein neues SUV-Modell auf den Markt. Er gilt als Meilenstein, um Hyundai in Europa bis 2021 als die Nummer 1 unter den asiatischen Automobilmarken zu positionieren. Mit seinen echten SUV-Genen, dem progressiven Design und den Premium-Ausstattungen entspricht der All-New KONA dem Lebensstil des modernen Kunden. Er bietet alles, um die Wahrnehmung der Marke zu stärken und neue Kunden anzusprechen.»
Die Kollegen vom TCS haben zwei Kompakt-SUV mit einem VW Golf 4×4 verglichen und weisen darauf hin, worauf man bei Allrad-Modellen achten sollte.
Für den TCS Kompakt-SUV-Vergleichstest wurden mit dem Mazda CX-3 ein neues und mit dem Peugeot 4008 ein etabliertes SUV getestet. Diese wurden einem VW Golf mit Allradantrieb gegenüber gestellt, welcher betreffend Grösse und Leistung mit den beiden SUV vergleichbar ist.
Los Angeles. Der Grossteil der Karawane war längst wieder unterwegs nach Europa, Asien oder die entfernteren Gebiete der USA. Die Abgereisten haben etwas verpasst. Denn was da am zweiten Tag der Autoshow in Los Angeles auf die Premierenbühne rollte, hätte ein Verharren im warmen kalifornischen Herbst gelohnt.
Mit dem neuen Compass will die Traditionsmarke Jeep in der Klasse der kompakten SUV eine wichtigere Rolle spielen als bisher. Der optisch dem grösseren Grand Cherokee nachempfundene Fünftürer ist nur 4,39 Meter lang und überrascht mit seinem gefälligen Design. Im Gegensatz zu den Konkurrenten aus Korea, Japan oder auch Frankreich ermöglicht die ausgefeilte Allradtechnik der teureren Versionen auch Ausflüge ins unwegsame Gelände. In die Schweiz kommt der Compass im Herbst 2017.
Mit dem Jeep Compass will die Traditionsmarke in der Klasse der kompakten SUV wieder etwas Boden gutmachen
Mit dem neuen Jeep Compass bringt die inzwischen zum Fiat-Konzern gehörende Traditionsmarke den Wind von Abenteuerlust in die Klasse der kleineren SUV. Er ersetzt sowohl den etwas eckigen Vorgänger als auch den pummeligen Patriot und bringt Würze in den Einheitsbrei der zahllosen Möchtegern-Geländewagen aus nahezu aller Herren Länder.
Dabei weist das Blechkleid nicht unbedingt auf eine Alleinstellung des italienischen Amerikaners hin. Die Frontpartie zeichnet zwar das Gesicht des grossen Grand Cherokee nach, der Rest der Karosse unterscheidet sich nicht wesentlich von anderen Kompakt-SUV. Wie heutzutage so in Mode, fällt das Dach leicht nach hinten ab, Ausbuchtungen oberhalb der Radhäuser sind wie anderswo dem Anspruch auf eine Prise robuster Urigkeit geschuldet. Am Heck mit der in einer Art Spoiler endenden Dachlinie könnte man den Compass ebenfalls nicht als solchen erkennen.
Wenn da nicht soviel Luft zwischen der Oberseite der Räder und der Umrandung der Kotflügel wäre. Die nämlich weist auf eine Eigenschaft hin, die den Compass von den meisten seiner Mitstreiter abhebt. Mit entsprechendem Stolz betont Markenchef Mike Manley die grosszügige Bodenfreiheit von gut 20 Zentimetern, die einen echten Geländewagen nun mal ausmacht. „Mit seiner Fähigkeit auch in schwierigem Gelände klarzukommen, setzt der Compass neue Massstäbe in seinem Segment.“ Damit übertreibt Manley keineswegs. Denn der kleine Jeep verfügt je nach Modell über echte Offroad-Technik wie Getriebeuntersetzung, Einstellmöglichkeiten für verschiedene Untergründe wie Schnee, Sand oder Matsch oder auch für das Krabbeln über kleinere Felsbrocken. Zudem kann er durch 48 Zentimeter tiefes Wasser waten.
Wobei auch der Jeep-Chef weiss, dass vor allem in Europa kaum einer seiner Kunden im täglichen Autoleben vom festen Pfad abweicht und stets versuchen wird, feste Strassen unter den Rädern zu haben. Wozu dann also die teure Technik, die nur in Ausnahmefällen wie Schneechaos, überfluteten Strassen oder Umleitungen über matschige Naturstrassen ihre Stärken zur Geltung bringt. Fraglos ein mehr an Sicherheit. Für eine Marke wie Jeep aber ist das Können im Gelände ähnlich wichtig wie für Porsche die Rundenzeiten bei Testfahrten auf dem Nürburgring, die auch kein späterer Kunde jemals toppen wird. Zumindest will Jeep seinen Kunden das Angebot unterbreiten, einen echten Geländewagen zu erwerben.
Da der Jeep Compass auf der gleichen Plattform wie der um 14 Zentimeter kürzere Jeep Renegade steht, dürfte sich das Angebot an Triebwerken ähneln. Zur Wahl werden wohl zwei Benziner und zwei Diesel stehen, deren Leistungsspanne von 103 W/140 PS bis 125 kW/170 PS reicht. Da der Compass erst im September auch hierzulande verkauft wird, bleibt den Statthaltern noch genügend Zeit zur Preisfindung.
Dann wird die Preisliste einige Feinheiten bieten, die das Bankkonto weiter belasten. Es stehen diverse Assistenzsysteme zur Wahl, darunter auch ein Abstandsradar, Notbremsfunktion oder Spurhalteassistent. Gewählt werden kann unter drei Grössen des Navigationsmonitors, wobei der 21,3 Zentimeter grosse Bildschirm natürlich am meisten hermacht und sich auch mit Smartphones der beiden grossen Systeme gut versteht. Immer an Bord ist das farbige Info-System für den Fahrer, dass sich gut 17 Zentimeter direkt hinter dem Lenkrad breitmacht. Die kleineren Modelle werden mit 6-Gang-Handschalter geliefert, die stärkeren mit einer Neun-Gang-Automatik. Für einzelne Versionen ist auch eine 6-Gang-Doppelkupplung bestellbar.
Da der Compass zudem ein recht ansehnliches Innenleben vorweisen kann, dass trotz des freizügigen Einsatzes von Kunststoff für Behaglichkeit sorgt, ist er durchaus fit für lange Touren. Der Kofferraum ist mit bis zu rund 1’700 Litern (bei umgeklappten Rücksitze) ebenfalls alltagstauglich. Sicher wird sich der Neuling zum Verkaufsprimus der Jeep-Klasse entwickeln, da der Renegade vielen zu klein ist und der grössere Jeep Cherokee eine Preis- und Grössenklasse höher antritt. Vom teuren Edel-SUV Grand Cherokee ganz zu schweigen.