Nissan GT-R: Godzilla wird noch böser

Nissan GT-R: Godzilla wird noch böser

Nissan GT-R: Godzilla wird noch böser

 

Viele seiner Art gibt es nicht mehr. Der lupenreine Allrad-Strassensportler Nissan GT-R für harte Jungs und fesche Bräute mit schwerem rechten Fuss bekam auf der New York Auto Show seine nach gut sieben Jahren wohl längst fällige Auffrischung.

New York. „Der GT-R ist purer Anti-Luxus, kein weichgespülter Salonsportwagen mit Komfortsitzen, alles andere als ein Spielzeug für Lebemänner“. Keno Kato beschreibt mit Glanz in den Augen die Eigenschaften des Supersportwagens GT-R, hält ihn sogar für das beste Angebot in der feinen Riege der Kraftprotze auf 4 Rädern. Der japanische Manager ist Vizepräsident bei Nissan und gilt als der Chefstratege in der Führungsetage. „Wer einen GT-R fährt, liebt das Erlebnis, scheinbar unbändige Kraft bändigen zu können und damit stets auf dem Kommandostand zu sitzen“, erläutert Kato die Gelüste der bisherigen Kunden des Super-Nissan. Und nirgendwo sonst bekäme man ein solches Auto für weniger als 125’000 Franken.

Supersportwagen Nissan GT-R jetzt mit 570 PS

4x4Schweiz-News: Supersportwagen Nissan GT-R jetzt mit 570 PS und aggressiver Front

4x4Schweiz-News: Supersportwagen Nissan GT-R jetzt mit 570 PS, Heckansicht

Dennoch wurde es Zeit für ein Update. Obwohl sich bislang niemand über mangelnde Power unter der Haube zu beklagen wagte, kitzelten die Ingenieure 20 Pferde mehr aus dem 3,8-Liter-Sechszylinder heraus. Jetzt protzt der Flachmann mit 419 kW/570 PS und rennt je nach Laune des betuchten Eigners bis deutlich über 300 km/h. An der üppigen Durchzugskraft von 633 Newtonmetern haben die beiden Turbos grossen Anteil, vor allem im bei dieser Art von Autos häufig genutzten Drehzahlbereich ab 3’200 Umdrehungen pro Minute. Verbessert wurde auch das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, dessen Schaltwippen jetzt direkt am Lenkrad liegen.

Auch die Designer machten sich an die Arbeit, veränderten das grimmige Antlitz des von seinen Fans so liebevoll wie ehrfürchtig Godzilla getauften GT-R. Ähnlichkeiten mit dem schuppigen japanischen Filmmonster sind auch nach dem Make-Up nicht wirklich zu erkennen. Die Ikone trägt nunmehr aber einen grösseren Grill in Netzoptik vor sich her, lockt mit einer kecken Spoilerlippe direkt über dem Asphalt und bekam einen leicht veränderten Stossfänger. Das alles sieht nicht nur rassig aus, sondern sorgt auch für noch besseren Abtrieb. Seitlich fallen stärker ausgestellte Seitenschweller auf, am ebenfalls leicht modifizierten Heck sind die runden Rückleuchten natürlich weiterhin ein Erkennungszeichen des GT-R. Eine Hommage an die Vorgänger des Sportmodells aus den 60er- und 70er-Jahren.

Trotz beschworenem „Anti-Luxus“ wurde der Innenraum aufgewertet.

Armaturenbrett und Instrumententafel wurden neu gestaltet und mit hochwertigem Leder ummantelt. Der Touchscreen-Monitor des Navigationssystems wuchs auf acht Zoll. Neue Bescheidenheit in Sachen Knopf-Vielfalt, deren Zahl von 27 auf nunmehr 11 reduziert wurde. Verbessert wurde auch die Dämmung, so dass Aussengeräusche deutlich verringert bis an die Ohren der Insassen gelangen können. Was natürlich nicht für den Sound des Doppelturbo-Triebwerks gilt. Dessen dumpfes Blubbern ist schon im Leerlauf so etwas wie ein akustisches Markenzeichen eines GT-R und mutiert beim Gasgeben wohl wirklich etwas in Richtung wütender Godzilla.

4x4Schweiz-News: Supersportwagen Nissan GT-R jetzt mit 570 PS und besserem Interieur

Und warum hat Nissan nicht die Gunst des Facelifts genutzt, um den teuersten Nissan mit seiner Umgebung zu versöhnen? Mit einen Hybridantrieb zum Beispiel, bei dem ein zusätzlicher Elektromotor den Ballermann entlastet und damit auch den Gesamtverbrauch reduziert. Chefentwickler Hiroshi Tamura hat zwei Erklärungen: „Durch das Batteriegewicht hätte sich der Charakter des GT-R so stark verändert, dass unseren Kunden nicht mehr das vertraute Fahrgefühl erleben könnten“. Ausserdem, so der Chefingenieur, wäre der Preis um gut 50 Prozent gestiegen.

Exklusiv: vom Nissan GT-R gibt es gerade mal 2’200 verkaufte Fahrzeuge pro Jahr.

Obwohl sich Nissan mit fast allen technischen Daten des besten Pferdes im Stall noch bedeckt hält, ist ein je nach Fahrweise hoher Verbrauch des Renners wie gehabt zu erwarten. Hier greift der oberste Chef selbst in die Debatte ein, wie „sozialverträglich“ solche Fahrzeuge heutzutage sind. Carlos Ghosn, Doppelpräsident von Nissan und Schwesterfirma Renault, wiegelt ab: „Wir verkaufen Millionen von Fahrzeugen im Jahr, darunter gerademal 2’200 GT-R. Selbst wenn wir den Verbrauch unseres Sportlers um etliche Prozent senken könnten, würde sich das beim Gesamtverbrauch aller unserer Modelle erst an der x-ten Stelle hinterm Komma auswirken“.

Die wahren Fans werden sich an den Rechenübungen eines Firmenchefs wohl ohnehin nicht beteiligen. Sie wird nur ärgern, dass es den neuen GT-R erst ab Mitte des Jahres gibt.

4x4Schweiz-News: Supersportwagen Nissan GT-R jetzt mit 570 PS mit neuer Front

Viele seiner Art gibt es nicht mehr. Der lupenreine Straßensportler Nissan GT-R für harte Jungs und fesche Bräute mit schwerem rechten Fuß bekam auf der New York Auto Show seine nach gut sieben Jahren wohl längst fällige Auffrischung

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Jannos Kolumne: Nissan GT-R

Jannos Kolumne: Nissan GT-R

Jannos Kolumne: Nissan GT-R

 

Der Nissan GT-R ist ohne Zweifel ein wundervoller Wagen. Aus seinem 3,8 Liter V6 Biturbo holt er erstaunliche 550 PS. Und von 0 auf 100 km/h schafft er es in 2.7 Sekunden. Das ist eine Ansage für Porsche, Mercedes und Co. Vor allem hat er das seinem Doppelkupplungsgetriebe zu verdanken (serienmässig). Auf dem Dragstrip in Dubai oder Miami ist er sehr häufig vertreten. Denn mit Allrad-Antrieb, wenig Gewicht, einem Drehmoment von 632 NM und viel PS hat man gute Chancen, zu gewinnen. Ein Nachteil ist allerdings: Man kann ihn kaum tunen, denn die Karosserie besteht zu 85 Prozent aus Karbon und er hat eines der besten Motorsteuergeräte der Welt. Man könnte nur die Aerodynamik ein wenig verbessern. In der Stadt ist er eigentlich recht gut zu handhaben. Der Kofferraum ist nicht für Grosseinkäufe gedacht (eigentlich passt höchstens mein Skateboard rein), aber es ist ja auch ein Rennwagen. Auf dem Nürburgring liegt er auf Platz 23 mit einer Zeit von 7 Minuten 26,70 Sekunden vor dem McLaren MP4-12C und dem Porsche 911 GT-3 RS 4.0 – und das sind zwei echt krasse Karren. Aber der Nissan GT-R Nismo ist mit einer Zeit von 7 Minuten 8,68 Sekunden noch schneller. Man kann den GT-R in drei verschiedenen Varianten kaufen: In der normalen Edition, als Nismo und in der Black Edition. Der Nismo hat 600 PS, die Black Edition und der normale haben nur 550 Pferdchen.

Uns alten Zockern ist er natürlich bekannt durch Videospiele wie Real Racing 3 und Forza Motorsport 5 und 6.

Jannos Fazit: Der Nissan GT-R ist ein günstiger Allrad-Sportwagen, wenn man gerade mal 120’000 Franken unter dem Kopfkissen liegen hat. Aber Ausstattung und Spassfaktor sind das Geld sicher auf jeden Fall wert.

…dürfen meine Eltern überhaupt wissen, dass ich solche Spiele zocke?








 

Janno ist unser jüngstes Redaktionsmitglied

Unser Kolumnist: JK

Janno Kuhn ist mit 11 Jahren zwar unser jüngstes Redaktionsmitglied, aber es gibt wohl kaum einen grösseren Autofan. „Ich liebe Autos und verpasse keine Autosendung.” sagt er von sich selbst. Er ist mit ganzer Leidenschaft dabei. Er beurteilt Marken und deren Modelle aus der Sicht eines Elfjährigen. Er verurteilt aber auch wenn nötig. Für ihn zählen nur Emotionen und keine rationalen Überlegungen der Erwachsenen. Bis jetzt konnte er sich noch auf keine Marke oder Modell festlegen, dass er mit 18. Jahren dann mal fahren möchte.

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