Fahrbericht: Ford Edge

Fahrbericht: Ford Edge

Fahrbericht: Ford Edge

 

Mit dem Edge könnte Ford ein handfester Erfolg gelingen. Denn erstens sind SUV nicht nur in der Schweiz gefragter denn je, und zweitens ist der grosse Brocken ein komfortabler Augenschmeichler. 

Da steht er nun, der Ford Edge.

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Ein ausladender Wagen von 4,81 Metern Länge und zu Preisen ab 49’800 Franken. Für das Geld gibt es einen 132 kW/180 PS starken Dieselmotor, der sich auf 100 km 5,8 Liter Diesel genehmigt. Für die stärkere Version (154 kW/210 PS) werden 6’400 Franken Aufpreis fällig – dafür gibt es unter anderem auch ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe dazu. Der Verbrauch fällt gleich aus.

Mehr Auswahl gibt es (noch) nicht, angetrieben werden alle Räder, und Interessenten mit Benzin im Blut müssen ein US-Modell importieren. Stichwort USA. Dort wird der Edge schon seit vielen Jahren angeboten. Und überhaupt – Ford-Geländewagen sind kein neues Thema, auch den grossen Explorer hat es hierzulande schon gegeben.

Doch der Edge ist schöner, stylischer, irgendwie gar kein richtiger Geländewagen mit seinem betont flachen Dach. Daher wird auf eine Untersetzung ebenso verzichtet wie auf mechanische Sperren. Fahrzeug-Gesamtentwicklungschef Matthias Tonn erklärt, dass der Hersteller sogar über eine Frontantrieb-Variante sinniere. Peinlich nur, wenn man dann mit einem SUV im Schnee steckenbleibt.

Ford selbst spricht von einem Premium-SUV. Zumindest die äussere Optik überzeugt auf Anhieb. Der grosse Allrounder macht einen wertig-soliden Eindruck, mutet ein bisschen exklusiv an – womöglich liegt es an der coupéhaften Silhouette. Die zackigen Scheinwerfer verströmen einen Hauch Futurismus, und der je nach Modell-Linie schwarz eingefärbte Grill dreht die Wirkung ins Sportliche.

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Innen dagegen ist der grosse Ford gar nicht so emotional. Nicht dass er schlecht verarbeitet wäre, im Gegenteil, aber bei der Materialauswahl herrscht Sachlichkeit vor. Es dominieren graue Kunststoff-Flächen. Vielleicht müssen es die luxuriöseren Vignale-Ausführungen mit einem Plus an verwendeter Rindshaut-Menge richten. Dafür präsentieren sich die Bedienelemente ähnlich aufgeräumt wie in den Modellen Galaxy und Mondeo, und das Navigationssystem kann sich sehen lassen. Vor allem arbeitet der Elektronik-Lotse schnell und präzise. Der grosse Touchscreen reagiert sensibel auf Eingabebefehle – so macht neben der Navi-Steuerung auch das allgemeine Zappen durch die Menüs richtig Spass. Beim Kombiinstrument mit einer Mischung aus feststehenden Skalen und elektronischem Display wird das Infotainment-Angebot fortgesetzt: So kann man die Pfeile für die Routenführung wahrnehmen, ohne den Blick von der Strasse zu wenden.

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Apropos Strasse. Per Knopfdruck erwacht der zwei Liter grosse Diesel zum Leben, der mal mit einfacher und mal mit doppelter Turboaufladung an den Achsen zerrt. Das heisst: Unter griffigen Bedingungen zerrt er zunächst nur an der Vorderachse. Sobald ein Quäntchen Schlupf auftritt, verteilt die Lamellenkupplung im Mitteldifferenzial die Antriebskraft innerhalb von 20 Millisekunden auch an die Hinterräder – das ist ungefähr zwanzig mal schneller als ein Augenzwinkern.

Das gilt übrigens auch für die Ausgabe mit 210 Pferdchen. Die gibt sich auf dem Papier wilder als in der Realität. Der starke Edge ist beileibe kein langsames Auto, aber eben auch kein Stürmer. Mit dezentem Nachdruck versetzt der dank offensichtlich üppiger Dämmung nur schwach durchklingende Motor den 4×4 in Fahrt und mimt den souveränen Gleiter. Die 180 PS-Variante macht es nur leicht phlegmatischer (9,9 zu 9,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h), wirkt durch das manuelle Getriebe aber nicht ganz so distinguiert. Zwar rastet der Schalthebel präzise ein, doch jedes Einkuppeln erschüttert die Fahrgastzelle kurzzeitig. Hier könnte etwas Feintuning abhelfen.

„Ford kann Fahrwerk, schon immer“, sagte ein Kollege bei der Testfahrt.

Wäre die Basis-Maschine doch nur mit Automatik lieferbar. Schwamm drüber. Dafür federt der Edge überragend und liegt satt auf der Strasse. Er hat einen nahezu unerschütterlichen Geradeauslauf und spult Strecke mühelos ab, bei Bedarf auch mit hohem Tempo. Dieser Ford ist der beste derzeit im Programm befindliche Reisewagen der Marke. Einer übrigens, dem aktive und passive Sicherheit ebenso keine Fremdwörter sind wie praktischer Nutzen – immerhin können mehr als 1’800 Liter Gepäck eingeladen werden. Die Ingenieure haben ausserdem alles Erdenkliche an Technik in den Edge gepackt – vom autonomen Bremssystem über den Einpark-Automaten bis hin zum Radar-Tempomat.

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Im Fond sogar mit Gurt-Airbags

Darüber hinaus gibt es hinten Gurtairbags – ein Feature, das sonst nur noch die noble Mercedes S-Klasse aufbietet. Und selbstredend werden nächtliche Strassen wunschgemäss mit adaptiven LED-Scheinwerfern ausgeleuchtet. Gegen Aufpreis wandern sogar klimatisierte Fauteuils in den Innenraum. Man darf gespannt sein, bei welcher Klientel der Edge wildern wird. Denn während er von den Abmessungen einen guten BMW X5-Konkurrenten abgibt, passt das Motorenprogramm eher in die Mittelklasse. Schlussendlich basiert auch er auf der gleichen Plattform wie Galaxy und Mondeo. Und die gehören nun einmal der Mittelklasse an, wenn auch mit leichter Überlänge.

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Ford Edge – Technische Daten:

Mittelklasse-SUV, Länge: 4,81 Meter, Breite: 1,93 Meter, Höhe: 1,69 Meter, Radstand: 2,85 Meter

2,0-l-Vierzylinder-Diesel mit Turboaufladung, 132 kW/180 PS, maximales Drehmoment: 400 Nm bei 2’000 U/Min, Vmax: 200 km/h, 0-100: 9,9 s, Durchschnittsverbrauch: 5,8 l/100 km, CO2-Ausstoss: 149 g/km, Effizienzklasse: A, 49’800 Franken

2,0-l-Vierzylinder-Diesel mit doppelter Turboaufladung, 154 kW/210 PS, maximales Drehmoment: 450 Nm bei 2’000 U/Min, Vmax: 211 km/h, 0-100: 9,4 s, Durchschnittsverbrauch: 5,8 l/100 km, CO2-Ausstoss: 149 g/km, Effizienzklasse: A, 56’200 Franken

Ford Edge – Kurzcharakteristik:

Warum: cooles Design, poppige Farben, ausgesprochen hoher Komfort
Warum nicht: wenig Auswahl bei den Antrieben
Was sonst: BMW X5, aber auch eine Klasse darunter oder ebenso Kia Sorento, Jaguar F-Pace oder Hyundai Grand Santa Fe

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Ford Edge, komfortabel und geräumig

Ford Edge, komfortabel und geräumig

Ford Edge, komfortabel und geräumig

 

Dieser Ford Edge ist der beste derzeit im Programm befindliche Reisewagen der Marke. Das liegt längst nicht nur an seinem grossen Kofferraum.

Mit dem Edge könnte Ford ein handfester Erfolg gelingen. Denn erstens sind SUV ja gefragter denn je, und zweitens ist der grosse Brocken ein komfortabler Augenschmeichler auf 4,81 Metern Länge. Für mindestens ab 49’800 Franken gibt es einen 132 kW/180 PS starken Dieselmotor mit 6-Gang Schaltgetriebe, der sich laut Norm 5,8 l/100 km genehmigt. Die stärkere Version (154 kW/210 PS) kostet 6’400 Franken mehr und verbraucht gleich viel und ist mit einem 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe ausgestattet.

Ford Edge, das Premium-SUV

Der Ford Edge ist stylisch und irgendwie kein richtiger Geländewagen mit seinem betont flachen Dach. Daher wird auf eine Untersetzung ebenso verzichtet wie auf mechanische Sperren. Ford selbst spricht von einem Premium-SUV. Zumindest die äussere Optik überzeugt auf Anhieb. Der grosse Allrounder macht einen wertig-soliden Eindruck. Die zackigen Scheinwerfer verströmen einen Hauch Futurismus, der je nach Modell-Linie schwarz eingefärbte Grill dreht die Wirkung ins Sportliche.

Innen herrscht bei der Materialauswahl Sachlichkeit vor, es dominieren graue Kunststoff-Flächen. Dafür präsentieren sich die Bedienelemente ähnlich aufgeräumt wie in den Modellen Galaxy und Mondeo. Das Navigationssystem arbeitet schnell und präzise. Der grosse Touchscreen reagiert sensibel auf Eingabebefehle – so macht neben der Navi-Steuerung auch das Zappen durch die Menüs Spass.

4x4Schweiz-News: der neue Ford Edge, das Premium-SUV, ist in Europa angekommen, Cockpit und Interior-Design

Per Knopfdruck erwacht der zwei Liter grosse Diesel zum Leben, der mal mit einfacher und mal mit doppelter Aufladung an den Achsen zerrt. Das heisst: Unter griffigen Bedingungen zerrt er zunächst nur an der Vorderachse. Sobald ein Quäntchen Schlupf auftritt, verteilt die Lamellenkupplung im Mitteldifferenzial das Moment auch an die Hinterräder. Funktioniert in der Praxis so geschwind, dass Antriebseinflüsse ausbleiben.

Einen ausführlichen Fahrbericht dazu gibt es in den kommenden Tagen. Verpassen Sie ihn nicht und melden Sie sich hier für den monatlichen 4×4-Schweiz-Newsletter an.

Ford zeigt die Euro-Version des Edge auf der IAA

Ford zeigt die Euro-Version des Edge auf der IAA

Ford zeigt die Euro-Version des Edge auf der IAA

 

Ford will 2016 in Europa 200’000 SUV verkaufen. Dabei soll auch das neue Crossover-Flaggschiff Edge helfen, das man zu diesem Zweck extra über den grossen Teich holt. Mitte 2016 soll der Allrader das Crossover-Programm der Marke krönen, die bislang aus dem Mini-SUV Ecosport und dem Kompaktmodell Kuga besteht. Ford zeigt auf der IAA in Frankfurt (17. Bis 27. September) die Europaversion des Mittelklasse-SUV Edge. 

Ford gönnt sich mit dem Edge ein neues Flaggschiff, das nicht nur gegen Modelle wie Kia Sorento und Mitsubishi Outlander antreten, sondern auch ein Klasse höher – bei Premium-Wettbewerbern wie Audi Q5 oder Volvo XC60 – angreifen soll. Vor allem bei Anmutung und Platzangebot will sich der Edge der nun vorgestellten zweiten Generation mit den Grössten messen: Fahrer und Beifahrer sollen trotz etwas geringerer Karosserieabmessungen sogar mehr Raum haben als in einem VW Touareg. Das Gepäckraumvolumen soll ebenfalls in ähnlichen Sphären liegen.

Auch beim Ambiente im edel ausstaffierten und gut verarbeiteten Innenraum will man sich mit der teuren Konkurrenz messen. Ford bezeichnet das Modell entsprechend offensiv als „Premium-SUV“. Eigene Akzente setzt Ford mit amerikanisch-bulligen Design. Vor allem der grosse vollverchromte Kühler mit seinen zwei breiten glänzenden Lamellen fällt auf. In dieser Form ist der Edge in Nordamerika bereits seit Anfang 2015 auf dem Markt. Die neue Euro-Version unterscheidet sich nur in Details.

4x4Schweiz News: Ford zeigt die Euro-Version des Edge auf der IAA, hier der Ford Edge in der Seitenansicht

Ford versteht das Auto als Premiummodell

Der Antrieb hingegen gibt sich dezidiert europäisch. Einziger hierzulande angebotener Motor ist ein 2,0-Liter-Diesel, der wahlweise mit 132 kW/180 PS oder 154 kW/210 PS zu haben ist und zwischen 5,5 und 6,0 Litern Kraftstoff auf 100 Kilometern benötigen soll. Den auf dem Heimatmarkt erhältlichen V6-Benziner wird es nicht geben. Ebenso wenig geplant ist ein Hybridantrieb.

Bei der Ausstattung bietet Ford alles auf, was in den Konzernregalen zu finden ist. Zu den neuesten Posten zählen eine adaptive Lenkung, die sich an die aktuelle Geschwindigkeit anpasst und ein Umfeldüberwachungs-System, das beim Ausparken den vorderen und rückwärtigen Querverkehr überwacht. Für Sicherheit im Fond sorgen Gurt-Airbags, wie sie auch in der Mercedes S-Klasse zu haben sind.

Preise für sein neues Europa-Flaggschiff nennt Ford ein halbes Jahr vor Markteinführung noch nicht. Sie dürften sich aber leicht oberhalb des aktuell grössten Ford in Europa, des Galaxy, einsortieren. Rund 43’000 Franken scheinen realistisch.

Mehr zu Ford lesen Sie hier.

4x4Schweiz News: Das Heck des neuen Ford Edge trägt amerikanische Züge

Das Heck trägt amerikanische Züge