Mal angenommen: Die Frau will einfach einen praktischen Kombi, der Mann jedoch einen richtigen Sportwagen. Sie findet aber alle aufgepumpten Kombis peinlich und möchte nicht röhrend und breitlatschig vor dem Kindergarten vorfahren. Er indes will auch keine biedere Familienkutsche oder langweiligen SUV, sondern etwas, das ihm eine extra Portion Fahrfreude bietet. Die Lösung: der Cupra Ateca. Wären doch alle Eheprobleme so einfach zu lösen.
Fahrbericht Cupra Ateca
Der Cupra Ateca ist kein Kompromiss, sondern das Beste aus zwei Welten: Gebaut auf der Ateca-Plattform, aber von Cupra* als Sportwagen neu aufgebaut. Nicht wenige Details verraten, dass es sich beim Cupra um eine Rennmaschine handelt, aber keine ist so auffällig, dass es ins Auge sticht. Laien fallen die vier Endrohre, die Brembo-Bremssättel, das kupferfarbene Cupra-Logo oder die zusätzlichen Schweller nicht auf.
Praktischer Kombi; haha
Theoretisch müsste der Mann der Frau nicht mal sagen, dass der “praktische Kombi” ein 300-PS-Geschoss ist, das mit Launch-Control in 5 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. Er könnte ein Doppelleben führen, ohne dass Frau jemals was merkt. Zum Beispiel als Bankräuber.
Es gibt kaum ein besseres Fluchtauto: Schnell, agil und so unauffällig, dass Zeugen angeben, bloss einen Seat gesehen zu haben. Da lacht sich der Bankräuber ins Fäustchen, weil er schon längst über alle Berge ist. Und im Cupra-Modus jeder Bullenschleuder davon fährt, vor allem in den Kurven. Die 400 Nm von 2’000 bis 5’200 U/min sorgen für eine breite Beschleunigungspalette.
Keine Frage: Beim Cupra Ateca handelt es sich um ein Auto für Kenner. Ein bisschen wie früher der Lancia Delta Integrale HF. Wer jetzt sagt, die beiden Autos könne man nicht miteinander vergleichen, dem sei gesagt: Und ob!
Der spanische Lancia Delta Integrale
Sowohl der Lancia Delta Integrale unterscheidet sich optisch nur anhand der breiteren Backen, den Schürzen, der gewölbten Motorhaube und der Frittentheke von seinem biederen Basismodell.
Auch das haben der Cupra Ateca und der Delta Integrale gemeinsam. Hinzu kommt die hohe Leistungssteigerung zum herkömmlichen Seat Ateca, wie beim Integrale im Vergleich zum biederen Lancia Delta.
Wie der Integrale wird auch mit dem Cupra Rennen gefahren. Genauer gesagt, ist sogar der Name ein Kofferwort aus Cup und Race. Und der erste seiner Art. Das wollte der Integrale auch sein. Und er wird wie der Integrale auch der letzte seiner Art sein. Zumindest als reiner Vierzylinder-Turbobenziner. Schon die nächsten Modelle werden elektrische Unterstützung erhalten.
Cupra Ateca – Argumente für Ihn:
2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner, 221 kW/300 PS, maximales Drehmoment: 400 Nm bei 2’000 – 5’200 U/min, 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Allradantrieb, Vmax: 247 km/h, 0-100 km/h: 5,2 s. Länge: 4,38 Meter, Breite: 1,84 Meter, Höhe: 1,61 Meter. Radstand: 2,63 Meter. Preis: ab CHF 48’500 Franken
Cupra Ateca – Argumente für Sie:
Viertüriges, fünfsitziges Kompakt-SUV, Kofferraumvolumen: 485 bis 1’604 Liter Durchschnittsverbrauch: 7,4 l/100 km, CO2-Ausstoss: 168 g/km, Abgasnorm: Euro 6d-temp, Effizienzklasse: D, Preis: ab CHF 48’500 Franken
*Cupra ist die neue Tochterfirma von SEAT, die sich ausschliesslich um die Entwicklung von Sportwagen kümmert. Der Cupra ist das erste Fahrzeug der Spanier, weitere Informationen gibt es hier.