Rallye Jameel, die erste Frauen Off-Road Navigation Rallye in Saudi-Arabien
26.3.20222944
Moment mal: Frauen + Autofahren + Saudi-Arabien, war da nicht was? Richtig. Das Königreich war bis zum 24.6.2018 (!) das letzte Land der Welt, in dem Frauen nicht Auto fahren durften.
Hassan Jameel, Vice President und stellvertretender Vorsitzender von Abdul Latif Jameel (und Ex von Rihanna), sagte: “Als Abdul Latif Jameel Motors fühlen wir uns geehrt, mit der Rallye Jameel die Beteiligung von Frauen am Motorsport zu fördern.

“Als Motorsportveranstaltung, die von Saudi-Arabiens Mission zur Stärkung der Frauen im Rahmen der Vision 2030 inspiriert ist, sind wir bestrebt, auf dem Erfolg der Rallye aufzubauen und diesen fortschrittlichen Wandel im gesamten Königreich weiter zu unterstützen.”

Rallye Jameel: 1000 Kilometer – 3 Tage – 35 Teams – 70 Fahrerinnen – 15 Nationen.

Die Rallye Jameel 2022 ist die erste reine Frauenveranstaltung in Saudi-Arabien, die von Abdul Latif Jameel Motors initiiert, von Bakhashab Motorsports organisiert und von der Saudi Automobile and Motorcycle Federation genehmigt wurde.

Die Inspiration für die Rallye Jameel kam ursprünglich von der äußerst erfolgreichen Rebelle Rallye. Deshalb haben die Organisatoren mit Mitgliedern der Rebelle-Orga zusammengearbeitet, um sowohl Teilnehmer aus den USA zu gewinnen als auch bei der Organisation der Rallye zu helfen. “Ich freue mich, bei der Rallye Jameel dabei zu sein und als einer der Stewards zu helfen. Es ist wirklich wichtig, die Frauen in Saudi-Arabien in einem entscheidenden Moment zu unterstützen”, sagt Emily Miller, Gründerin und Leiterin der Rebelle Rallye.

Die Rallye soll ein fester Bestandteil des Motorsportkalenders für internationale weibliche Sportereignisse werden und gleichzeitig Frauen und Mädchen in Saudi-Arabien ermutigen, ihre Träume zu verwirklichen, was auch immer das sein mag.

“Diese Veranstaltung ist sehr wichtig, um Frauen, die normalerweise nicht mit Rallye- oder Rennsport in Kontakt kommen, für den Sport zu begeistern”, sagte Aseel Al-Hamad, die bekannte Galionsfigur für Frauen im Motorsport, das erste weibliche Mitglied des saudi-arabischen Automobilverbands und ein Mitglied der FIA.

Wir begleiteten das Team AAIR auf dieser ersten Rallye Jameel.

Team AAAIR, das sind Ania Arcaini (IT) und Izabella Rekiel (AUS), treten in einem Land Rover Defender mit der Startnummer #32 an.

Norilsk. Die Nickelindustrie hat die Grossstadt immer noch fest in der Hand. Verschmutzung und ein Flair wie aus Sowjetzeiten sind die bleibenden Eindrücke.
Norilsk. Die Nickelindustrie hat die Grossstadt immer noch fest in der Hand. Verschmutzung und ein Flair wie aus Sowjetzeiten sind die bleibenden Eindrücke.

„It performed smoothly over sand, dunes, gravel and open desert laced with wadis.“ lobt Izabella den Defender.

Beide Frauen kennen sich durch ihre Arbeit in der Formel E und der Extreme E und wissen um verbindenden Kraft, die der Motorsport mit sich bringt. Beide kannten durch ihren Job auch schon Saudi-Arabien und dessen immense Schönheit. Sie schwärmen, dass immer wenn sie zu den Rennen in das Königreich zurückkehrten, sie von der Großzügigkeit und Gastfreundschaft der saudischen Bevölkerung begeistert sind.

Ania und Izabella nahmen an der Rallye Jameel nicht nur teil, um ein Teil der Geschichte zu sein, sondern auch um das saudische Volk auf dem Weg in eine Zukunft der Gleichheit und des Wandels zu unterstützen, wie sie den Missstand höflich umschreiben.

Norilsk. Die Nickelindustrie hat die Grossstadt immer noch fest in der Hand. Verschmutzung und ein Flair wie aus Sowjetzeiten sind die bleibenden Eindrücke.
Die 1000 Kilometer lange Orientierungs-Rallye, die nicht auf Geschwindigkeit ausgelegt war, verlief über Straßen- und Offroad-Routen von der Stadt Hail im Norden des Landes durch Qassim und dann weiter nach Riad, über versteckte Kontrollpunkte und Challenges.

„Die Herausforderungen der Strecke waren die drastischen Geländeveränderungen, die die Wüstenlandschaft Saudi-Arabiens kennzeichnen.“ erklärt Ania.

Die Rallye führte vorbei an historischen Stätten, darunter Jubba, UNESCO-Weltkulturerbestätte, die für ihre neolithischen Felszeichnungen bekannt ist, das Dorf Tuwarin und Uyun Al-Jawa in der Region Qassim mit seinem berühmten Antara-Felsen.

Dass das Team AAIR schnell lernt, zeigte sich daran, dass es auf der ersten Etappe den 19. und auf der dritten Etappe bereits den 4. Rang belegte. In der Gesamtwertung landeten sie auf dem 19. Platz, worauf beide sehr stolz sind, wenn man bedenkt, dass dies ihre erste Rallye war und sie gegen mindestens 25 Profis oder zumindest Rallye-erfahrene Teams antraten. Aber die echte Kameradschaft unter den Frauen war ein Highlight, denn viele der Profi-Rennfahrerinnen coachten ihre Mitstreiterinnen nach jeder Etappe beim Abendessen oder bei den Besprechungen.

Weiter ging es am berühmten Saq-Berg vorbei nach Rawdat Al-Hisu in der Nähe des Ruwaydat ash Sha’-Beckens und schließlich ins Ziel der Rallye in Shaqra, wo kürzlich eine neue Universität eröffnet wurde.

Fazit von Izabella Rekiel zur Rallye Jameel

Die Rallye Jameel war eine berauschende Erfahrung, die mich über meine Komfortzone hinaus herausgefordert hat. Ich fühle Stolz, Leistung, Freundschaft und Solidarität, nicht nur mit den saudischen Frauen, sondern mit allen Menschen hier. Das Land und die Kultur haben so viel zu bieten und ich bin stolz darauf, eine inoffizielle, selbsternannte Botschafterin all dessen zu sein, was es zu bieten hat.

Am Ende stand das Team Swedish Challenge auf dem Siegerinnenpodest: Annie Seel und Mikaela Åhlin-Kottulinsky.

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