Der Mitsubishi L200 ist kein Spielzeug für gelangweilte Manager, kein Show-Car für Wochenend-Cowboys. Der L200 ist ein Arbeitsgerät, ein Werkzeug, das funktionieren muss – auch im Gelände. Und das tut er in der sechsten Generation in jedem Fall, wie der Pick-up in der spanischen Provinz Granada beweist.
Mit dem Mitsubishi L200 durch den Wilden Westen
Wären da nicht die gigantischen Windräder, man glaubte sich in einem Western: Verwitterte Felsformationen, staubige Schluchten und einsame Schafherden, die in der kargen Hochebene nach Gras suchen. Tatsächlich wurden hier in der Nähe einst legendäre Westernfilme gedreht – zum Beispiel «Spiel mir das Lied vom Tod» oder «Der Schuh des Manitu», aber auch Klassiker wie «Lawrence von Arabien» oder «Indiana Jones».
Statt mit einem Pferd sind wir heute mit 150 Pferdestärken auf den staubigen Bergstrassen Andalusiens unterwegs. Dank einer zusätzlichen Blattfeder (sechs statt fünf) auf der Hinterachse bügelt der L200 Unebenheiten sanfter aus als seine Vorgänger, so dass nicht gleich die Fracht von der Pritsche fliegt. Natürlich lässt sich der Hoppel-Effekt auch beim L200 nicht vermeiden, wenn die Ladefläche arbeitslos, sprich leer, ist.
Jahrzehnte bevor VW mit dem Amarok, Renault mit dem Alaskan, Fiat mit dem Fullback und Mercedes-Benz mit der X-Klasse auf den Pick-up-Boom aufgestiegen sind, baute Mitsubishi schon erfolgreich Ein-Tonnen-Pick-ups. Seit dem Start 1978 sind weltweit über 4,7 Millionen Mitsubishi-Pick-ups verkauft worden.
Robust
Seit 1991 kann man den L200 auch in Europa haben. Und er läuft bis heute: Über 400’000 aller je in Europa verkauften L200 sind immer noch in Betrieb. Die Robustheit ist legendär, gerade auch im Offroad-Einsatz, dem Spezialgebiet von Mitsubishi, seines Zeichens 4×4-Antriebs-Pionier.
So waren es weder Jeep noch Land Rover, die das erste 4×4-Fahrzeug serienmässig bauten, sondern Mitsubishi Motors in den 1930er Jahren – damals eine technologische Meisterleistung. Pritschen-Wagen hingegen gibt es schon seit dem Wilden Westen – damals einfach noch mit etwas weniger PS.
Apropos weniger PS: Der L200 bekommt in der sechsten Generation nicht nur die neue Mitsubishi «Signature Front», sondern auch den neuen “Euro-6d-temp”-konformen 2,3-Liter Diesel-Motor verpasst, der zwar weniger PS (150), dafür ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmeter erreicht. Dieser Wert zählt dort, wo der L200 zuhause ist: beim harten Arbeitseinsatz.
Obwohl es die Basis-Version auch mit Zuschalt-Allrad gibt, werden sich die meisten Käufer wohl für den L200 mit permanentem Allradantrieb entscheiden. Mit dem Permanent-Allrad bekommt der Double-Cab-L200 eine Geländeuntersetzung und spezielle Offroad-Fahrmodi. Für beide Antriebs-Versionen steht dazu eine 100-Prozent-Sperre für die Hinterachse zur Verfügung.
Auf dem neuesten Stand sind beim L200 auch die Assistenzsysteme: Totwinkel- und Querverkehr-Warner und Notbremsassistent sind serienmässig dabei. Sehr praktisch ist die Fehlbeschleunigungsverhinderung (Ultrasonic Misacceleration Mitigation System). Dabei stoppt der L200 automatisch beim Anfahren, wenn er einen grossen Stein oder einen Poller vor sich hat.
Club Cab statt Einzelkabine
Zu haben ist der L200 weiterhin als Club Cab mit einer halben Fond-Tür und zwei hinteren Notsitzen oder gegen Aufpreis als vollwertiger Viertürer und Fünfsitzer (Double Cab); die Einzelkabine ist komplett aus dem Programm geflogen. Die Gesamtlänge ändert sich durch die Kabinenwahl nicht, sie misst immer 5,30 Meter.
Mitsubishi L200 – Technische Daten:
Viertüriger, vier-/fünfsitziger Pick-up der Mittelklasse, Länge: 5,30 Meter, Breite: 1,82 Meter (Breite mit Aussenspiegeln: k. A.), Höhe: 1,78 Meter, Radstand: 3,00 Meter, Ladefläche: 1,45 Meter/1,52 Meter lang, 1,47 Meter breit
2,2 D4: 2,3-Liter-Turbo-Diesel; 110 kW/150 PS, maximales Drehmoment: 400 Nm bei 1.750 – 2.250 U/min, zuschaltbarer (permanenter) Allradantrieb, Sechsgang-Schaltgetriebe (Achtgang-Automatik), 0-100 km/h: k. A., Vmax: 174 km/h, Verbrauch: 9,7 l/100 km, CO2-Ausstoss: 254 g/km, Abgasnorm: Euro 6d-Temp, Effizienzklasse: k. A., Preis: ab 29’600 Franken
Mitsubishi L200 – Kurzcharakteristik:
Warum: robuste Konstruktion, grosse Ladefläche
Warum nicht: wenig komfortable Strassenlage, eher schwache Beschleunigung
Was sonst: VW Amarok, Mercedes-Benz X-Klasse, Fiat Fullback, Renault Alaskan, Nissan Navara
Wann: ab sofort erhältlich