Fahrbericht: Volvo V90 Cross Country

Fahrbericht: Volvo V90 Cross Country

Fahrbericht: Volvo V90 Cross Country

 

Vor 20 Jahren war es vielleicht noch ein Wagnis, als der schwedische Autohersteller Volvo mit dem ersten V70 Cross Country eine völlig neue Fahrzeug-Gattung ins Leben rief. In der Zwischenzeit hat das Segment der rustikalen Allrad-Kombis im Crossover-Design zahlreiche Nachahmer gefunden, die Allroad, Alltrack oder, wie das jüngste Clubmitglied aus dem Hause Mercedes, All-Terrain heissen und sich allseits grosser Nachfrage erfreuen.

Ein rustikaler Allrad-Kombi: Volvo V90 Cross Country

Keine Frage also, dass die Schweden die Erfolgsgeschichte ihres Outdoor-Kombis, der zuletzt als XC70 firmierte, zum 20-jährigen Jubiläum fortschreiben wollen und im Februar die vierte Generation des Allrad-Allrounders an den Start schicken. Der wird jedoch als V90 Cross Country höher positioniert, passt sich von der Nomenklatur her dem aktuellen Schema an (das XC-Kürzel bleibt nun ausschliesslich den SUVs vorbehalten) und komplettiert zu Preisen ab 69’100 Franken die bisher aus dem SUV, der Limousine und dem „normalen“ Kombi bestehende 90er-Baureihe.

Proof of the pudding.

Zur Fahrpräsentation des robusten Neulings laden die Schweden zum Heimspiel in die Wintersport-Region um Östersund und Are und wollen damit ihre Botschaft „Zuhause, wo andere nur testen.“ sozusagen live erlebbar machen. Auf den zum Teil vereisten Strassen rund um das alpine WM-Gebiet 2019 und noch mehr auf der Eisplatte des zugefrorenen Kolvattnet Sees beweist der Volvo V90 Cross Country, der ausschliesslich mit Allradantrieb angeboten wird, beste Traktion und lässt sich auch auf der spiegelglatten Seeoberfläche beim Slalom durch den Pylonenkurs nicht aus der Ruhe bringen. Wozu freilich auch die in Skandinavien erlaubte Spike-Bereifung ihren Teil dazu beiträgt.

 

Weiteres grosses Plus auf Touren abseits asphaltierter Wege: Der Crossover-Kombi verfügt über eine um sechs Zentimeter erhöhte Bodenfreiheit (insgesamt 21 Zentimeter bei Stahlfederung; für die Hinterachse gibt es optional eine Luftfederung, die zum Beladen abgesenkt werden kann). Den Spagat zwischen schneller, komfortabler Autobahnfahrt und guten Offroad-Handling meistert der rustikale Schwede bestens. 

 

So robust der Cross Country von aussen wirkt, so edel präsentiert er sich im Innenraum, der einschliesslich des grossen Touchscreens in der Mitte des Armaturenbretts mit der „normalen“ Kombi-Variante identisch ist. Auch die verfügbaren Motoren sind aus den Schwestermodellen bekannt. Im Allrad-Kombi stehen je zwei Diesel und Benziner zur Wahl, die ein Leistungsspektrum von 140 kW/190 PS bis 235 kW/320 PS abdecken und ausschliesslich in Verbindung mit dem Achtgang-Automatikgetriebe angeboten werden. Besonders der grössere D5-Diesel mit 173 kW/235 PS hinterliess mit stattlichen 400 Nm Drehmoment einen kraftvollen Eindruck, der nur durch einen zu hohen Testverbrauch von 9,3 Litern (Normangabe 5,3 Liter) geschmälert wurde. Spar-Primus laut Normzyklus ist der kleinere D4-Diesel (140 kW/190 PS) mit 5,2 Liter.

5 Sterne im Euro-NCAP-Crashtest für den robusten Volvo V90 CC

In puncto Sicherheit erlaubt sich der Cross Country keine Schwächen. Beim gerade durchgeführten Euro-NCAP-Crashtest erhielt der robuste Schwede die Bestwertung von fünf Sternen. Unter anderem weil neben den zahlreichen optional angebotenen Assistenzsystemen bis hin zum teilautonomen „Drive Pilot“, der allerdings nicht wie die Mercedes E-Klasse selbstständige Spurwechsel vollziehen kann, auch der Notbremsassistent mit Fussgänger- und Radfahrer-Erkennung bei Tag und bei Nacht an Bord ist. Ja, das City-Safety-System hilft sogar, Zusammenstösse mit grossen Wildtieren zu vermeiden.

Der Volvo V90 Cross Country ist in zwei Ausstattungsvarianten zu haben. Schon die Basis rollt mit Ledersitzen, Sitzheizung vorn, Klimaautomatik und LED-Scheinwerfern an den Start. Die jeweils 4’600 Franken teurere Pro-Ausstattung beinhaltet auch LED-Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht, 19-Zoll-Alufelgen und eine automatisch öffnende Heckklappe.

Technische Daten – Volvo V90 Cross Country

Viertüriger Allrad-Kombi; Länge: 4,94 Meter, Breite: 1,88 Meter (mit Aussenspiegeln: 2,05 Meter), Höhe: 1,54 Meter, Radstand: 2,94 Meter, Kofferraumvolumen: 388 Liter (Kombi 560 – 1’526 Liter).

Volvo V90 Cross Country T5 AWD:
2,0-Liter-Benzin-Direkteinspritzer mit Turbolader, 8-Gang-Automatik, 187 kW/254 PS, maximales Drehmoment: 350 Nm bei 1’500 bis 4’800 U/min, 0-100 km/h: 7,4 s, Vmax: 230 km/h, Durchschnittsverbrauch: 7,4 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoss: 169 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: B, Preis: ab CHF 74’000.-

Volvo V90 Cross Country T6 AWD:
2,0-Liter-Benzin-Direkteinspritzer mit Turbolader und Kompressor, 8-Gang-Automatik, 235 kW/320 PS, maximales Drehmoment: 400 Nm bei 2.200 bis 5.400 U/min, 0-100 km/h: 6,3 s, Vmax: 230 km/h, Durchschnittsverbrauch: 7,7 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoss: 176 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: C, Preis: ab CHF 80’300.-

Volvo V90 Cross Country D4 AWD:
2,0-Liter-Common-Rail-Turbodiesel, 8-Gang-Automatik, 140 kW/190 PS, maximales Drehmoment: 400 Nm bei 1.750 bis 2.500 U/min, 0-100 km/h: 8,8 s, Vmax: 210 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,2 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoss: 138 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: A, Preis: ab CHF 69’100.-

Volvo V90 Cross Country D5 AWD:
2,0-Liter-Common-Rail-Turbodiesel, 8-Gang-Automatik, 173 kW/235 PS, maximales Drehmoment: 480 Nm bei 1.750 bis 2.250 U/min, 0-100 km/h: 7,5 s, Vmax: 230 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,3 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoss: 139 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: A, Preis: ab CHF 72’800.-

Atemlos im Volvo über schwedisches Eis

Atemlos im Volvo über schwedisches Eis

Atemlos im Volvo über schwedisches Eis

 

Ende Januar lud uns Volvo nach Åre in Jämtlands län (Mittelschweden) nach Hause ein, “wo andere nur testen” (so die selbstbewusste Botschaft der Schweden). Hier liegt auch Schwedens Herz für Skisport mit Abfahrtsrennen-tauglichen Pisten auf dem 1’420 Meter hohen Berges Åreskutan. Das Skigebiet gehört zu den ältesten und wichtigsten in Schweden. Die Temperaturen in diesem Breitengrad schaffen Winterverhältnisse bis März oder April hinein. In unserem Fall bedeutet das eine 40 cm-Eisschicht auf dem nahegelegenen See Kolvattnet – denn zum Skifahren sind wir nicht hier. Wir wollen mit dem brandneuen Volvo V90 Cross Country D5, dem Volvo XC 90 T8 Twin-Engine AWD (Plugin-Hybrid) und dem Volvo V40 Cross Country T5 aufs Eis!

Man muss nicht nach Schweden fahren, um Volvo zu verstehen. Aber es hilft ungemein.

Volvo-v90-CC Schweden

Schon auf der Fahrt vom Flughafen Östersund nach Åre erweisen sich die Spikes in den Reifen auf vereisten Landstrassen von Vorteil. Bereits hier merken wir: Man muss nicht nach Schweden fahren, um Volvo zu verstehen. Aber es hilft ungemein. Denn dort, wo mit Fahrbahnbeschaffenheit, Witterung und Wildtieren stets Gefahren in beinahe unbesiedelten Gebieten auf einen warten, will man keine Kollision oder Panne haben. Dies scheint der naturgegebene Antrieb von Volvo für seine Sicherheits- und Antriebskonzepte zu sein. Schon seit Langem hat sich Volvo dem 4×4 verpflichtet. Der Anteil an AWD-Fahrzeugen bei den Volvo-Verkäufen in der Schweiz lag in 2016 bei 73%.

Diese Spikes suchen nun also nach Grip auf dem zugefrorenen See. Je nachdem, ob man im Allrad-Volvo mit ESC oder im Sportmodus ohne Stabilitätsprogramm den Slalom auf dem Eis meistern will, klappt das mehr oder weniger gut. Der neue V90 CC macht in dieser Disziplin insgesamt eine sehr gute Figur. Das steife Chassis und die ausbalancierte Federung tragen hier massgeblich bei. Den Insassen bieten die Sitze hervorragenden Halt. So driften und schlingern wir über den See und haben nie wirklich das Gefühl, einer wahren Gefahr ausgesetzt zu sein. Die Sicherheitselektronik sieht das anders, so greift der Gurtstraffer beherzt ein – je nach Schleudergrad in 3 verschiedenen Stufen, sodass uns auch mal die Luft weg bleibt. Klar, in der Strassensituation wäre man vermutlich dankbar darüber. Momentan tröstet uns der Sitz mit seiner bequemen Passform und den Komfort über unsere Atemlosigkeit hinweg.

Cross Country: Querfeldein. Oder auch mal längs über den See.

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Das Konzept Cross Country geht auf! Volvo selbst bewirbt den V90 CC als „Get Away Car“ – also der Fluchtwagen, mit dem man raus aus der Zivilisation und rein in die Natur gelangt. Am besten ordentlich bepackt, mit Freizeit- und Sportutensilien im Auto und auf dem Dach. Das steht dem Auto durchaus gut und er bietet sich durchaus als „das bessere SUV“ an – zumindest für diejenigen, denen ein Dickschiff wie der XC 90 & Co. zu wuchtig ist. Oder die Duplex-Garagenbesitzer, die ein ausgewachsenes SUV nicht unterbekommen. Dabei bringt der V90 Cross Country alle wichtigen Offroad-Qualitäten wie Allradantrieb, Bodenfreiheit von insgesamt 21 cm (+6 cm ggü. der Strassenversion V90) und eine gewisse Unverwüstlichkeit mit. Das zumindest ist der Eindruck, wenn man den Volvo V90 CC über das Eis jagt. Die Motoren und die Anhängelast oberhalb der zwei Tonnen qualifizieren ihn auch für Schwerstarbeit.

Eleganz und Understatement bei Volvo serienmässig.

https://youtu.be/IPn8x-7m36k

Doch neben der Robustheit hat der V90 Cross Country noch mehr: Einen zurückhaltenden Auftritt, der nicht mit roher Kraft und PS prahlt. Das hat uns gefallen und verbindet die Kulturen von Schweden und der Schweiz doch etwas. In unserem Test mit dem (starken Plugin-Hybrid) XC 90 T8 präsentierte sich auch dieser wohl proportioniert. Beide Fahrzeuge bieten Potenz ohne Protz und Aufdringlichkeit. Die Linien erzeugen Klarheit und Wertigkeit herrscht auch im Innenraum. Das grosse Panoramadach in beiden Modellen holt die Natur rein und bringt eine angenehme Stimmung ins Interieur, wo viel Leder und Design vorherrschen. Für so manchen wird die etwas wuchtige Konsole hinter dem Rückspiegel gewöhnungsbedürftig erscheinen. Ebenso benötigt der grosse Touchscreen in der Mittelkonsole etwas Fingerübung. Darüber steuert man die vielen Einstellmöglichkeiten des Fahrzeugs inklusive der Connectivity von Smartphones & Co.

Leise Motoren und Laufeigenschaften. Doch es gibt ja noch den V40 CC.

Beim Dahingleiten über Schwedens verschneiten Landstrassen fällt uns das Triebwerk kaum auf – so fein arbeiten die Motoren und so gut sind die Volvos V90 Cross Country und der XC 90 gedämmt. Einzig beim Driften über den zugefrorenen Eis heult der Motor im oberen Drehzahlbereich auf und zeigt, dass er auch hörbar da ist (ausser man fährt mit dem XC90 T8 rein elektrisch), wenn man mit maximaler Power und null Grip den Drift einleitet. Der Unterschied dieser Klasse zu den kleineren Modellen wird einem beim Umstieg auf den Volvo V40 klar, den wir ebenso in der Cross-Country-Version übers Eis jagen. Hier herrscht noch mehr klassisches Motor-Feeling, bietet beispielsweise das T5-Triebwerk doch mehr als ausreichend Leistung, um den kleineren, leichteren und absolut wendigen Wagen mit maximaler Geschwindigkeit im Slalom über den See zu manövrieren. Der V40 Cross Country steht aus unserer Sicht für Sport und Komfort, klar mit AWD. Von aussen ist er nicht sonderlich stark vom „normalen“ Stadtkombi V40 zu unterscheiden. Aber seine Qualitäten im Gelände bzw. bei schlechten Strassenverhältnissen sollten nicht unterschätzt werden. Ein luxuriöseres Fun-Car, wenn man es auch mal spassig haben möchte.

Unser Fazit zu Volvo, zu Schweden und zum Fahren im Winter:

  • Warum einen Volvo? Weil die Schweden wissen, wie es geht.
  • Warum keinen Volvo? Weil die Schweden wissen, dass gute Qualität etwas mehr kostet.
  • Was sonst? Ein deutsches Premium-SUV von Audi, Mercedes oder BMW. Oder einen der höher gelegten Allradkombis Audi A6 Allroad, Mercedes E-Klasse All-Terrain

Beliebte Hochstapler: 5 x Offroad-Kombis

Beliebte Hochstapler: 5 x Offroad-Kombis

Beliebte Hochstapler: 5 x Offroad-Kombis

 

Eigentlich sind sie nichts Halbes und nichts Ganzes: Offroad-Kombis, die, von normalen Familienkombis abgeleitet, mit Gummistiefelausrüstung auf Klettermax machen. Als Geländewagen-Ersatz eignen sie sich meist nur sehr eingeschränkt. Dennoch erfreut sich dieses Randphänomen des SUV-Booms zunehmender Beliebtheit. Erst jüngst sind gleich zwei neue Offroad-Kombis vorstellig geworden: der Mercedes All-Terrain und der Volvo V90 Cross Country.

Der Klassiker: Audi A6 Allroad quattro

Audi A6 Allroad Norwegen

Bereits seit 1999 hat Audi seinen A6 Kombi über drei Generationen hinweg als Allroad Quattro im Programm. Robust beplankt und mit Quattroantrieb bewaffnet, gilt er sogar als eine Art Mitbegründer des heutigen SUV-Trends. Vor allem Wohlhabende, die gerne nach Skandinavien oder in den Wald zum Pilze sammeln fahren, haben diesen Haudegen in ihr Herz geschlossen. 2009 hat Audi das Allroad-Prinzip sogar ansatzweise demokratisiert und den A4 Avant in gleicher Weise fit für Waldwegtouren gemacht. Ihn gibt es in mittlerweile zweiter Generation, ab CHF 74’950.-

Der Nachmacher: Volvo XC70

New Volvo V90 Cross Country Driving Matte

Den A6 Allroad konterte im Jahr 2000 Volvo mit dem XC70. Auch hier das gleiche Spiel: Viel dunkles Plastik unten herum, Allradantrieb, Fahrwerksanhebung und eine edle Ausstattung qualifizieren den Schwedenkombi seither für sanfte Matschtouren. Auch dieser, vor allem in seiner Heimat beliebte Offroad-Kombi, ist mittlerweile in seiner dritten Generation angekommen. Die Neuauflage der Schweden heisst jetzt Volvo V90 Cross Country, ist grösser und schöner als je zuvor und kostet ab CHF 69’100.-

Der Günstige: Skoda Octavia Scout

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Skoda hat schon viele Modelle mit Robustbeplankung aufgepeppt: Ob Roomster, Rapid, Fabia oder Superb – kaum eine Baureihe war vor der abenteuerlichen Expansionslust der Tschechen sicher. Doch von den grossen Scout-Familie ist derzeit nur der Octavia übrig. Auch hier lautet das Rezept: Grauer Plastik drum herum, Pseudo-Unterfahrschutz angedeutet und Allradantrieb – fertig ist der familientaugliche Hart-Skoda. Und der ist immerhin vergleichsweise günstig zu haben, ab CHF 36’910.-

Der Exot: Peugeot 508 RXH

Peugeot 508 RXH

Auch Peugeot hat seit 2012 mit dem 508 RXH einen Offroad-Kombi im Programm. Dieser wirkt allerdings weniger wie eine rustikale Landpomeranze, als mehr wie ein aufgepeppter urbaner Bordstein-Ignorant. Als Hybrid4 kann der RXH dank Dieselhybridantrieb nicht nur einigermassen sparsam, sondern für einige wenige Kilometer rein elektrisch und emissionsfrei fahren. Für den Ausflug in die Natur eine gar nicht mal schlechte Idee, allerdings erlaubt der Allradantrieb des üppig ausgestatteten 508 RXH, bei dem die elektrisch getriebene Hinterachse zugeschaltet wird, keine echten Kletterkünste. Ab CHF 45’699.-

Der Spätzünder: Mercedes-Benz E-Klasse All-Terrain

4x4Schweiz-Fahrbericht: Mercedes E-Klasse All-Terrain

SUVs und Kombis gehören bei Mercedes seit geraumer Zeit zum Standardprogramm, doch von einem Offroad-Kombi wollte man in Stuttgart lange Zeit nichts wissen. Erst jetzt, fast zwei Jahrzehnte nach dem Start des A6 Allroad, folgt der Konter auf Basis des neuen Mercedes E-Klasse T-Modells. Der Beiname des Neu-Abenteurers lautet All-Terrain. Und Name ist hier Programm, denn dank Allradantrieb und Luftfederung kann dieser souverän über die Autobahn als auch durchs Gestrüpp tigern, ab CHF 61’400.-

Mercedes E-Klasse All-Terrain

Mercedes E-Klasse All-Terrain

Mercedes E-Klasse All-Terrain

 

Volvo XC70 und Audi A6 Allroad haben es vorgemacht: Zwischen Businesskombi und Luxus-SUV passt noch was rein, z.B. ein Mercedes E-Klasse All-Terrain. Es bedarf allerdings keiner Hellseherei um vorauszuahnen, welchen Untergrund der Premium-Kombi wohl so gut wie nie sehen wird.

Mercedes macht das T-Modell der E-Klasse zum Offroad-Kombi.

Die neue „All-Terrain“-Version des Business-Kombis wartet nicht nur mit robusten Karosserieplanken und eigenständigen Stossfängern auf, sondern immer auch mit Allradantrieb. Die Markteinführung erfolgt Ende März 2017 mit dem 2,0-Liter-Diesel (143 kW/194 PS). Später folgt dann noch der E 350 als V6-Diesel mit 258 PS.

Obwohl die optischen Geländewagen-Anleihen vor allem ein Design-Statement sind, kann es die neue E-Klassen-Variante durchaus mit leichtem Gelände aufnehmen, denn immerhin beträgt die Gesamtbodenfreiheit bei diesem Modell bis zu 15,6 Zentimeter. Reguliert wird der Wert über die serienmässige Luftfederung. Dazu kommt der Allradantrieb, der im Normalfall 55 Prozent des Drehmoments an die Hinterräder leitet. Das sogenannte 4ETS-System verteilt die Kraft aber auch blitzschnell anders, wenn diese mangels Traktion an einem Rad gefordert wird. So fährt sich der Allrader nicht nur so gelassen wie jede normale E-Klasse, sondern bleibt auch auf eisigem Untergrund oder Schnee so fahrstabil.

Zum feinen Interieur und dem tollen Fahrgefühl passt der Motor allerdings weniger. Zwar ist der neue 2,0-Liter-Diesel einer der saubersten seiner Art und auch mehr als stark genug für den schweren Sternenträger. Aber das neue Aggregat kommt im Cockpit auch überraschend ungehobelt und speziell nach beherztem Tritt aufs Gas ziemlich laut rüber. Für einen SUV mag das noch okay sein, aber der All-Terrain ist ja viel mehr luxuriöse Familienkutsche als ernsthafter Schlechtwege-Begleiter. Da wirkt der für Sommer zu erwartende V6-Selbstzünder schon etwas geschmeidiger, obwohl auch ihm der Dieselcharakter nicht völlig ausgetrieben werden konnte.

Die Mercedes E-Klasse ist in der All-Terrain-Ausführung ein Luxus-Kombi im Kleid eines Leicht-SUV. Man könnte schon meinen, dass der Bogen hier überspannt wird. Doch als Fahr-Zeug gibt es am All-Terrain wenig auszusetzen. Er ist technisch perfekt, sehr penibel eingerichtet und extrem komfortabel. 

Mercedes E-Klasse All-Terrain 220 d 4Matic – Technische Daten

Fünftüriger, fünfsitziger Kombi der gehobenen Mittelklasse im SUV-Stil; Länge: 4,95 Meter, Breite: 1,86 Meter, Höhe: 1,50 Meter, Radstand: 2,94 Meter, Kofferraumvolumen: 670 – 1’820 Liter

2,0-Liter-Diesel, 143 kW/194 PS, maximales Drehmoment: 400 Nm bei 1’600 – 2’800 U/min, 0-100 km/h: 8,0 s, Vmax: 232 km/h, Normverbrauch: 5,2 Liter, CO2-Ausstoss: 137 g/km, Effizienzklasse: A, Neungang-Automatik, Allradantrieb, Preis: k.A.

Kurzcharakteristik:

Warum: für das gute Gefühl, dass man könnte, wenn man müsste
Warum nicht: man muss halt nie wirklich
Was sonst: Volvo V90 CC, Audi A6 Allroad, oder halt einfach ein schönes normales T-Modell

Weltpremiere des neuen Volvo V90 Cross Country

Weltpremiere des neuen Volvo V90 Cross Country

Weltpremiere des neuen Volvo V90 Cross Country

 

Der Volvo XC70 hat den Trend zum Offroad-Kombi mitbegründet. Nun kommt der Nachfolger – mit neuem Namen und mehr Power, der Volvo V90 Cross Country.

Zürich. Wem Volvos Oberklasse-SUV XC90 zu massig ist, soll bei den Schweden künftig trotzdem wieder fündig werden. Anfang 2017 kommt mit dem V90 Cross Country ein adäquater Nachfolger für den Offroad-Kombi XC70 auf den Markt. Neben kernigem Äusseren bietet dieser auch Allradantrieb.

New Volvo V90 Cross Country Driving

New Volvo V90 Cross Country Driving

 New Volvo V90 Cross Country Driving Matte

New Volvo V90 Cross Country detail

„Unsere Fahrzeuge sind berühmt für ihre Sicherheit, Stärke und Beständigkeit. Mit Allradantrieb, höherer Bodenfreiheit und einem Fahrwerk, das ausgelegt ist für Komfort und Kontrolle auf allen Strassen und bei jedem Wetter haben wir mit dem neuen V90 Cross Country unseren vielseitigen V90 Kombi genommen und ihm das Herz eines Abenteurers gegeben“, so Dr. Peter Mertens, Senior Vice President Research & Development bei Volvo Cars.

Volvo V90 Cross Country: Schlechtwege-Kombi mit Lifestyle-Anspruch

Die Schlechtwege-Variante des Businessklassen-Kombis V90 verfügt über eine um sechs Zentimeter höher gesetzte Karosserie und diverse Anbauteile im Geländewagen-Look. Dazu zählen ein Unterfahrschutz an Front und Heck, Beplankungen an den Fahrzeugflanken und eine spezielle Dachreling. Als Dreingabe wartet das Cross-Country-Modell mit einer umfangreichen Serienausstattung auf, zu der auch Allradantrieb zählt.

Das Motorenprogramm umfasst zunächst zwei Diesel und zwei Benziner. Basis-Triebwerk ist ein 2,0-Liter-Selbstzünder mit 140 kW/190 PS, der mit einem Normverbrauch von 5,1 Litern gleichzeitig die genügsamste Wahl ist. Darüber rangiert eine Ausführung mit 173 kW/235 PS. Der aufgeladene Benziner ist ebenfalls zwei Liter gross und leisten in der Turboversion 187 kW/254 PS, mit zusätzlichem Kompressor 235 kW/320 PS. In den beiden Vorgänger-Generationen war bei maximal 224 kW/304 PS Schluss.

In Sachen Nomenklatur führt der V90 Cross Country die neue Benennungslogik von Volvo konsequent fort. Trug der Vorgänger noch die Buchstabenkombination „XC“, ist diese nun den „echten“ SUV-Modellen der Marke vorbehalten. Die Offroad-Ableger von Limousinen oder Kombis heissen nun einheitlich „Cross Country“.

Volvo S90/V90/V90 Cross Country

Interior

Interior

Der Bau des neuen Modells beginnt diesen Herbst im Volvo-Werk Torslanda in Schweden und sollte rechtzeitig zum Beginn der Wintersaison in der Schweiz zu folgenden Preisen (jeweils auf der Basis  auf der Ausstattungslinie Momentum) bei den Händlern ankommen:

  • Volvo V90 Cross Country T5 AWD, Geartronic, 254 PS, ab CHF 74‘000.-
  • Volvo V90 Cross Country T6 AWD Geartronic 320 PS, ab CHF 80’300.-
  • Volvo V90 Cross Country D4 AWD Geartronic 190 PS, ab CHF 69’100.-
  • Volvo V90 Cross Country D5 AWD Geartronic 235 PS, ab CHF 72‘800.-

New Volvo V90 Cross Country Driving Matte