Wie man sich bettet, so liegt man – der grosse Overlander Dachzelt-Test

Wie man sich bettet, so liegt man – der grosse Overlander Dachzelt-Test

Wie man sich bettet, so liegt man – der grosse Overlander Dachzelt-Test

 

Diese Kollektion an Soft Shell Dachzelten strotzt nur so vor Innovation und Qualität; das Overland Journal hat sechs Soft Shell Dachzelte unter die Lupe genommen und im harten Reiseeinsatz getestet.

Ich weiss noch genau, wie sich -50 Grad anfühlen – so als ob mit der Wärme auch alles Leben meinen Körper verlassen hätte. Ich erinnere mich an den Kampf mit der Abdeckung, wenn das Vinyl bei den frostigen Minusgraden des kanadischen Winters erstarrt. Und wie gut es tut, ins schwere Zelt mit der dicken Matratze zu klettern, das mir Schutz vor der arktischen Kälte bietet. Ein anderes Mal hat sich das Grunzen eines Löwen, der unser Lager umschlich, deutlich in mein Gedächtnis eingebrannt – ebenso meine Dankbarkeit, in einem Dachzelt hoch über der südafrikanischen „Buschveld“ zu liegen. Wie oft habe ich diese Overlander-Festungen gelobt und verteufelt, über Gewicht und Komplexität gelästert oder vor Erleichterung geseufzt, wenn ich bei Regen im überfluteten Camp hoch über Schlamm und Felsen sass.

Wie bei allen Anbau- und Zubehörteilen gibt es starke Argumente, die für oder gegen die Montage am Fahrzeug sprechen. Davon abgesehen sind Dachzelte so beliebt wie nie zuvor; vorbei sind die Tage, da die einzigen expeditionstauglichen Varianten aus Südafrika oder Europa stammten. Aber vor allem sehen wir endlich Innovationen und einzigartige, kundenspezifische Lösungen. Design, Gewicht, Qualität und Aufbau haben nicht mehr viel mit dem Original-Brownchurch von vor 50 Jahren gemein. Wir haben uns einige Monate Zeit genommen und dutzende Nächte im Freien verbracht, um Auf- und Abbau sowie das Outdoor-Leben mit sechs bevorzugten Modellen namhafter Hersteller unter die Lupe zu nehmen.

Über die Wahl vom richtigen Dachzelt

Seitdem die Zahl der Lieferanten auf über fünfzig angewachsen ist und die der verfügbaren Modelle in die Hunderte geht, beschränkt sich das Aussuchen eines Dachzeltes nicht mehr bloss auf deine Lieblingsfarbe. Es gibt Zelte für schon unter CHF 500 bei Amazon – andere kosten das zehnfache – und natürlich alles, was dazwischen liegt. Auch das Qualitätsgefälle hat sich deutlich verringert, sodass mittlerweile robuste Dachzelte in Asien und Discountmodelle in Südafrika produziert werden. Dennoch sind mehrere Attribute entscheidend für den langfristigen Einsatz und die Zuverlässigkeit.

Das richtige Dachzelt: Einfacher ist oft besser

Im Lieferumfang eines Dachzeltes sind oft Dutzende von Zubehörteilen enthalten, welche die Komplexität und das Gewicht stark erhöhen: riesige, überhängende Bodenzelte, schwere und unhandliche Markisen und Wände sowie eine Litanei von Netzen, Gurten, Schlaufen und sogar Motoren, die unterwegs möglicherweise versagen. Gewiss können zusätzliche Wände oder ein Bodenzelt eine wertvolle Ergänzung für grosse Familien sein und weitere Schlafplätze schaffen, aber in den meisten Fällen ist derartiges Zubehör überflüssig, geht zu Lasten von geringem Gewicht und kurzer Aufbauzeit und wird in der Praxis selten genutzt. Alle Zelte im Test sind ohne Vor- oder Bodenzelte.

Ein schweres Dachzelt ist dein Feind

Die zulässige Dachlast der meisten SUVs ist schnell überschritten, wenn ein Dachzelt und Full-Size-Träger angebracht werden. Es gibt nur wenige Fahrzeuge mit Dachlasten von mehr als 100 kg, häufig werden überdimensional grosse Zelte komplett mit Benzinkanistern und Hi-Lift auf durchgehenden Metallgestellen montiert. Besser ist es, kleinere und leichtere Zelte zu wählen, die auch an einfachen Querstangen befestigt werden können. Es gibt Dachzelte, die nur etwa 50 Kilo wiegen, was immer noch die Verwendung eines geeigneten Aluminiumträgers erlaubt. Berücksichtige das Gewicht von Zelt, Gestell, Zubehör und Bettzeug um sicherzustellen, dass dein Fahrzeugdach nicht überbelastet wird.

Ein Dachzelt muss schnell und bedienerfreundlich im Aufbau sein

Der Aufbau einiger Zelte kann 15-20 Minuten in Anspruch nehmen, wenn ein Bodenzelt und alle Stangen verwendet werden. Das ist oft unpraktisch, wenn man bedenkt, wie die meisten Overlander reisen. Auf- und Abbau kostet jeden Tag viel Zeit und Mühe; umso mehr, wenn die Handhabung umständlich ist. Achte besonders auf die Abdeckung, die bei manchen Modellen ein Problem sein kann, wenn sie zum Beispiel zu eng gefertigt bzw. mit zu kleinen oder schwergängigen Reissverschlüssen ausgestattet ist.

Komfort wird bei Dachzelten gross geschrieben

Eines der wichtigsten Argumente für den Kauf eines Dachzeltes ist die gute Nachtruhe; also teste die Matratze während einer Messe und lies Erfahrungsberichte vor dem Kauf. Ich kenne Käufer, die Memory-Foam und sogar Luftmatratzen nachrüsten mussten, um die fehlende Unterstützung der mitgelieferten Matratze auszugleichen. Achte auf eine Mindeststärke von 60 Millimetern und doppeldichten Schaum. Einige Zelte nutzen heute schon gepolsterte Böden oder Unterlagen, um den Komfort zu erhöhen. Auch reduzieren dickere Zeltwände den Lichteinfall und erlauben den Luxus, auch nach Sonnenaufgang weiterzuschlafen.

Die Qualität eines Dachzeltes ist wichtig

Wie bei allem, worauf wir uns fern der Zivilisation verlassen, sind Qualität und Langlebigkeit von grösster Bedeutung. Wie die billige Winde, die nicht funktioniert, wenn wir sie brauchen, ist ein Dachzelt, das beim ersten starken Wind ausfällt, eine Belastung für den Trip. Tatsächlich ist ein Bodenzelt für CHF 800 in jeder Hinsicht besser als ein CHF 800 teures Dachzelt, also ziehe die billigeren Varianten gar nicht erst in Betracht. Der Teufel steckt im Detail – achte auf Reissverschlüsse, Wandstärke, Nähte und Imprägnierung.

Der grosse Dachzelt-Test

In erster Linie ist die Bewertung eines Dachzeltes subjektiv, aber viele Attribute können objektiv überprüft werden. Noch vor 10 Jahren sah die Landschaft der Dachzelte völlig anders aus als heute, denn fast alle folgten dem südafrikanischen Design mit traditionellem Klappzelt und Stützleiter. Die Fülle der jetzt verfügbaren Modelle ist ein grosser Gewinn für den Verbraucher, macht es aber schwierig, echte Qualität und Innovation hinter der üblichen Marketing-Rhetorik zu erkennen. Daher haben wir sechs Modelle bekannter und bewährter Hersteller ausgewählt und dabei auch jüngere Unternehmen berücksichtigt, die wirkliche Innovation gezeigt haben. Unser Angebot reicht von Holz und Leinen (Eezi-Awn) bis zu neuartigen Hybriden (iKamper) und vielen Alternativen dazwischen.

Objektiv verglichen wir Gewicht, Matratzenstärke und Stabilität. Wir haben Zeiten für Quick Setup (schneller Aufbau nur zum Schlafen) und Full Setup (kompletter Aufbau inklusive aller Stangen und Lüftungsöffnungen) gemessen. Die dritte zeitgesteuerte Aufgabe bestand darin, das Zelt richtig zu verstauen, und zwar fahrbereit. Der Aufbau floss wesentlich in die Bewertung mit ein, da ich unterwegs viel zu oft den Frust von Besitzern schwerfälliger Modelle erlebt habe, die mit anfälligen Reissverschlüssen und komplizierten Wänden kämpften. Die abschliessende objektive Prüfung umfasste die Inspektion der Bauteile, Nähte und Witterungsbeständigkeit.

Subjektive Überlegungen sind wichtig für jeden Test, aber ich habe darauf geachtet, solche zu vermeiden, die stark von persönlichen Vorurteilen beeinflusst werden könnten. Ich habe Anmerkungen zu Ästhetik und Design gemacht, aber nur minimal in der Endwertung berücksichtigt. Besonders subjektiv ist die Beurteilung des Matratzenkomforts, der massgeblich von bevorzugter Position, Körpergewicht und Vorlieben des Schlafenden abhängt. Daher liste ich neben meinen Eindrücken auch Daten auf. Trotzdem kristallisierten sich schnell einige Spitzenreiter heraus; entscheidend sind Qualität, Haltbarkeit, Komfort und Aufbau.

Beim richtigen Dachzelt geht nichts über Qualität

Mit zunehmender Popularität des Overlanding kommen mehr Produkte für Reisende mit begrenztem Budget oder nur gelegentlicher Reiselust auf den Markt. Vielfalt ist gut, aber der Käufer muss wissen, ob er eine leichte, kostengünstige Variante oder für Fernreisen geeignete Ausrüstung erwirbt.

Ich habe gesehen, wie sich Leitern in der Mitte durchbogen, Markisen aus ihrer Verankerung rissen und Böden unter “nordamerikanischen” Gewichten einbrachen. Ein Dachzelt ist nicht nur unser Zuhause auf Reisen, sondern kann in vielen Situationen auch als Zuflucht dienen.

Langlebigkeit steckt im Detail und beginnt bei Beschlägen, Scharnieren und Zeltmaterialien. Achte auf stabile Rahmen ganz aus Metall und minimalen Kunststoff an den Belastungspunkten. Die Imprägnierung kann über das Material selbst (wie bei Eezi-Awn) oder mit Beschichtung und Dichtstoffen erfolgen.

ARB Simpson III – das beste Dachzelt für Raumgefühl und Privatsphäre

Im Laufe der Jahre ist ARB von Stossstangen über Fahrwerke und Sperrdifferentiale bis hin zu Soft Gear wie Dachzelten, Swags und Dry Bags gewachsen. Wir haben ihr erstes Simpson-Zelt vor 10 Jahren getestet und weiterverfolgt, wie es sich in Bezug auf Qualität und Innovation entwickelt hat. So haben sie ihren Fokus auf ein einziges Modell gelegt, ausgestattet wie die meisten Verbraucher es sich wünschen und gleichzeitig die Artikelpositionen in Produktion und Lagerhaltung minimiert. Das Ergebnis ist ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und eine breite Verfügbarkeit über ihr ausgedehntes Händlernetz.

Nimmt man das Zelt aus der Verpackung, zeigt sich eine besonders dicke und haltbare Hülle aus UV-stabilisiertem, geschweisstem PVC, die von einem robusten, dreiseitigen Reissverschluss und drei Gurten gehalten wird. Die Installation mit den mitgelieferten Schrauben, Montageschienen und Schiebeplatten verlief problemlos. Der Aufbau war einfach, dauerte aber etwas länger als bei der Konkurrenz, vor allem wegen der drei Gurten, des Reissverschlusses, der Zeltkompressionsriemen und des insgesamt strammen Sitzes der Abdeckung an den Ecken der Markisenstange. Einmal aufgebaut, werden die einzigartigen Attribute des Simpson deutlicher: darunter der umfassende Wetterschutz, den Überdach und Markise für Zelt und Eingang bieten. Die Einheit vermittelt auch ein grösseres Raumgefühl, insbesondere wenn das zugehörige Bodenzelt verwendet wird und man das Zelt in der Privatsphäre des Anbaus betreten kann.

Ich fand die 6,3 Zentimeter dicke Kaltschaummatratze bequem, aber weniger unterstützend als die Besten im Test. In den Innenraum dring aufgrund der hellfarbigen Ripstop-Wände aus Baumwollmischgewebe viel Licht. Das Verstauen des Zeltes beginnt mit dem Zusammenfalten der Markisenstangen und dem anschliessenden Umlegen des Zeltes. Es ging etwas Zeit verloren bei dem Versuch, die Abdeckung über die Markisenstange zu ziehen und den Reissverschluss, um die Kanten zu führen. Das Simpson III bietet ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass das Anbauzelt im Preis inbegriffen ist.

CHF 1‘404 | arbeurope.com

ARB Simpson IIIPRO

  • Hochwertige Abdeckung
  • Überdachter Eingang
  • Inklusive Anbauzelt
  • Gutes Preis-Leistung

ARB Simpson IIIKONTRA

  • Markise verdeckt Blick von der Leiterseite
  • Matratze für manchen Schläfer evtl. zu weich
  • Abdeckung schwierig anzubringen (Markise)

EEZI-AWN Series 3 1400 – das Dachzelt, um das sich deine Erben streiten werden

Dachzelte sind kein moderner Trend, es gibt sie seit den ersten Automobilen. Und Eezi-Awn gibt es seit über 35 Jahren. Gründer Jack Stuhler und sein Sohn Jess sind nicht nur Hersteller, sondern selbst leidenschaftliche Overlander. Ihre Erfahrung und Hingabe spiegeln sich in der Qualität ihrer Zelte und deren Ruf für Langlebigkeit wider. Ich habe Hunderte von Nächten in Eezi-Awn Zelten verbracht. Die Serie 3 ist das neueste Modell von Dachzelten der Expeditionsklasse aus Holz, Leinen und Aluminium.

Der Aufbau ist einer der einfachsten im Test und dauert nur drei Minuten. Das 700 Denier PVC-Cover mit verschweissten Nähten wird durch Lösen eines Ratschengurtes entfernt, was viel Zeit und Energie spart. Dann zwei Kompressionsriemen lösen und die integrierte Leiter herabziehen, bis sich das Serie 3 öffnet. Der abnehmbare PVC-Regenschutz und die zwei Seitenfenster werden an beiden Türenden durch Federstahlstäbe offen gehalten. Die Enden der Stäbe werden in Stahlhülsen eingesetzt; dies macht die Montage mühelos und verstärkt den Befestigungspunkt.

Die weitere Inspektion des Zeltes zeigt durchgehend hochwertige Materialien, angefangen bei den Leiterprofilen bis hin zu den doppelt genähten Ripstop-Zeltwänden. Die Grundplatte besteht aus 9 mm Marinesperrholz, verstärkt mit Merantiholz und Aluminiumwinkeln. Zusätzliche Stabilität wird durch lange Abschnitte aus extrudiertem Aluminium sowohl auf der Dachträger- als auch auf der Leiterseite erreicht; eine robuste und langlebige Konstruktion. Die Leiter ist ebenfalls extrem stabil, dafür schwergängig. Die Leiterlänge muss der Fahrzeughöhe durch Bohren ins Profil angepasst werden, was sich in unebenem Gelände als problematisch erweisen kann und eine zusätzliche Verlängerung für höhere Geländefahrzeuge erfordert. Aufgrund der schmalen Metallsprossen ist die Leiter für nackte Füsse unbequem. Im Inneren bietet der dicke Leinen eine dunkle Höhle gegen Lichteinfall; die 6,3 Zentimeter starke, hochdichte Schaumstoffmatratze ist mit einem afrikanischen Druck verziert – man kann fast die Löwen in der Ferne brüllen hören.

Richtpreis CHF 1‘999 | eezi-awn.com | lpi.be

EEZI-AWN Series 3 1400 – PRO

  • Hochwertige Materialien
  • Einfacher Aufbau, kein Reissverschluss
  • Grosse Türen und Fenster
  • Dicker Zeltstoff verhindert Lichteinfall

EEZI-AWN Series 3 1400KONTRA

  • Insektenschutzgitter hält kleine Mücken nicht ab
  • Leiter erfordert optionale Leiterverlängerung für höhere Fahrzeuge
  • Leiter muss gebohrt werden

FREESPIRIT Adventure Series M55 – Wow, kein Reissverschluss an der Abdeckung

Freespirit kam mit dem Ziel auf den Markt, etwas Neuartiges zu bieten und die neue Adventure-Serie bietet dies sowohl für den Wochenendabenteurer als auch für den Ganzjahresreisenden. Die Adventure-Produktlinie umfasst alles, vom 1,4 Meter breiten manuellen Modell, das hier getestet wurde, über ein Dreischichtenmodell für alle vier Jahreszeiten bis hin zum elektrischen Modell, das sich per Fernbedienung öffnen lässt. Diese Dachzelte unterscheiden sich von allen anderen im Test, da sie nicht aufklappen, sondern sich über dem Fahrzeug aufrichten, was das Gewicht reduziert und den Aufbau vereinfacht.

Für den Aufbau muss man die reissverschlussfreie PVC-Abdeckung durch Lösen von zwei Gurten und vier Eckclips entfernen. Dann wird das Zelt von der Heckscheibenseite aus nach oben geschoben, bis eine Querstange einrastet. Abschliessend die Türmarkise herausziehen und mit einer aufklappbaren Stange fixieren. Es müssen keine Fensterstangen installiert werden, sodass Quick Setup und Full Setup identisch sind.

Dieser Komfort geht zu Lasten eines eingeschränkten Regenschutzes der Seiten- und Heckfenster, wenn sie zur Belüftung offengelassen werden. Neben der Tür sind zwei grosse Lüftungsöffnungen angebracht, die bei Schlechtwetter helfen. Freespirit bietet auch ein dreilagiges Innenwandset an, das dieses Modell in ein echtes Vierjahreszeiten-Zelt verwandelt.

Der schnelle Aufbau überzeugt aber das Design hat noch andere Vorteile, wie die grosse Dachhöhe und die hervorragende Aussicht aus den riesigen Tür- und Hecköffnungen. Die Leiter stützt das Zelt nicht, sodass es entlang des Aluminium-Rahmenprofils von vorne nach hinten geschoben werden kann, um über den hinteren Zugang einsteigen zu können. Aus meiner Erfahrung ist der grösste Vorteil des Designs der zusätzliche Platz für die Matratze. Dies ist zweifellos das komfortabelste Bett im Test, mit einer gesteppten 6,3 Zentimeter dicken, hochfesten Schaumstoffmatratze und Unterlage. Das Polster ruht auf einem Aluminium-Gitterrahmen, der Gewicht spart und wie ein Boxspring wirkt – innovativ.

Richtpreis $1‘695 | gofsr.com

FREESPIRIT Adventure Series M55 – PRO

  • Schneller Aufbau
  • Bequeme Matratze
  • Stützende Anti-Kondensationsunterlage
  • Flaches Design reduziert die Gesamtfahrzeughöhe

FREESPIRIT Adventure Series M55 – KONTRA

  • Minimaler Wetterschutz an teils Fenstern
  • Design nutzt gesamte Dachfläche der meisten Fahrzeuge
  • Weniger Innenraum bei ähnlicher Grundfläche

FRONT RUNNER Feather-Lite – Geringe Dachlast für den minimalistischen Overlander

Berühmt für ihre in Südafrika entwickelten Aluminium-Dachträger und weiteres Overland-Zubehör, hat Front Runner in den letzten Jahren mit Dachzelten und anderem Soft Gear-Produkten expandiert. Ihre gesamte Produktpalette basiert auf Designs von Stanley Illman, einem der Unternehmensgründer, seines Zeichens lebenslanger Overlander. Aus dieser Perspektive entstand ein leichtes, flaches Dachzelt mit einem beachtlichen Preis-Leistungs-Verhältnis.

Nach dem Auspacken erfordert das Feather-Lite nur minimalen Aufwand: Die Dachträgerprofile werden entsprechend der gewünschten Ausrichtung der Leiter (seitlich oder vorne/hinten) montiert. Das mitgelieferte Befestigungsmaterial gleitet in die Aluminiumprofile und wird mit dicken Platten an die Querträger oder mit entsprechenden Halterungen an den Träger geklemmt. Die Abdeckung besteht aus PVC; zwei Gurte darüber verhindern ein Aufblähen im Fahrtwind. Der Aufbau beginnt mit dem Öffnen der Abdeckung – hier war der Reissverschluss nicht so strapazierfähig wie andere im Test. Nun nur noch die Kompressionsriemen lösen und das Zelt kann geöffnet werden. Das Überzelt ist gross und bietet reichlich Regenschutz. Es nutzt weniger Federstahlstäbe als andere Zelte, ein einziger stützt das Seitenfenster. Die Regenabdeckung kann vollständig entfernt werden, um in berechenbaren Klimazonen zusätzliches Gewicht zu sparen. Dann können sich die Stangen jedoch schon bei mässigem Wind aus den Schlaufen ziehen.

Das Interieur ist einfach, was sich positiv auf Gewicht und Komplexität/Handling auswirkt. Auch das Dach hat eine Lüftungsöffnung mit Mückennetz für eine deutlich bessere Belüftung. Die Matratze ist knapp 30 Zentimeter kürzer als die Gesamtlänge, bietet aber den Vorteil, Schuhe und andere schmutzige Gegenstände vor der Matratze zu verstauen. Ausserdem reduziert es das Gesamtgewicht und ist dennoch lang genug für hochgewachsene Reisende. Ich mag auch, dass die Seitenfenster von oben nach unten mit Reissverschluss zu öffnen sind, was eine Regulierung der Ventilation ermöglicht und gleichzeitig Privatsphäre bietet. Dieses Zelt ist bewusst minimalistisch gehalten, dafür erhält der Käufer eines der leichtesten (nur 43 kg) und das flachste Zelt (30 cm) auf dem Markt.

Richtpreis CHF 1‘095 | frontrunneroutfitters.com

FRONT RUNNER Feather-LitePRO

  • Leichtestes Zelt im Test
  • Flaches Profil, wenn verstaut
  • Minimalistisches Design reduziert die Aufbauzeit

FRONT RUNNER Feather-LiteKONTRA

  • Reissverschluss der Abdeckung weniger robust
  • Mässiger Wind kann die Federstäbe herausziehen

iKamper X-Cover: In diesem einfach zu bedienenden Wunderzelt steckt viel Innovation

Mit einem einzigartigen Hartschalen/Soft Shell-Hybrid startete iKamper auf dem nordamerikanischen Markt – es lässt sich in einer Minute aufbauen und ermöglicht vier Personen, auf einer Kingsize-Matratze zu schlafen. Als Hersteller haben sie jedes neue Modell wohl durchdacht und gerade ein drittes Produkt namens X-Cover auf dem Markt platziert, das einige der frustrierenden Probleme von Klappzelten löst – vor allem die umständlichen Abdeckungen, die langen Rüstzeiten und zu wenig Platz auf dem Träger für Outdoor-Sportgeräte. Das X-Cover verzichtet auf die typische PVC-Abdeckung und schliesst stattdessen mit einer Hartschale, auf der ein zweiter Träger montiert werden kann. Eine umlaufende Schürze aus beschichtetem Leinen hält Staub und Schmutz vom Zelt fern.

Der Aufbau des X-Cover erspart einen ganzen Schritt, da das Entfernen einer Abdeckung entfällt. Allerdings müssen die beiden Plattformen voneinander getrennt werden, was aufgrund der Reissverschluss-Positionierung aber einfacher ist als bei anderen Modellen. Nach dem Öffnen die Leiter herausnehmen und an der Kante der überhängenden Plattform befestigen. Dann wird der Prozess vertrauter und das Zelt mit der Leiter aufgezogen. Es gibt einen Regenschutz, der Eingangstür und Heckscheibe abdeckt, sowie zwei separate, integrierte Rainflys für die Seitenfenster. Alle werden mit Federstahlstäben offen gehalten, die in stabilen Aluminiumkonsolen auf der Plattform untergebracht sind. Das Quick Setup dauerte knapp drei Minuten.

Der Komfort im Inneren, mit einer dicken Steppmatratze und schweren Zeltwänden, ist hervorragend. Die komplette Konstruktion erwies sich als geräuscharm, knarrte lediglich etwas im mässigen Wind beim Testen am Grand Canyon. Ebenfalls neu und einzigartig sind die wasserdichten Reissverschlüsse und das Mondfenster ist eine schöne Bereicherung. Dieses Modell wird besonders Reisende ansprechen, die ihr Sportgerät mit auf die Reise nehmen möchten.

Richtpreis CHF 2‘688 | ikamper.de

Anm. d. Red.: Wir testeten einen Prototypen, der sich leicht vom Serienmodell unterscheidet. In der Sereinausführung wird die seitliche Markise von langen Bögen gehalten und der Dachsparren ist höher für mehr Kopffreiheit.

iKamper X-Cover – PRO

  • Montage von Querträgern für Sportausrüstung
  • Keine traditionelle Abdeckung, reduziert das Gewicht
  • Revolutionäres “frustfreies” Montagesystem
  • Ausgezeichneter Wetterschutz

iKamper X-Cover – KONTRA

  • Leiter muss entfernt werden, wenn das Zelt verstaut ist
  • Bettwäsche kann nicht im geschlossenen Zelt bleiben

Tepui Ruggedized Kukenam 3 – Ein robustes Dachzelt der Expeditionsklasse

Tepui war eines der ersten Unternehmen, welches Dachzelte aus Asien nach Nordamerika importierte und sie erweiterten ihr Produktangebot um einige der preiswertesten, am besten konfigurierbaren und langlebigsten Zelte auf dem Markt. Ihre Zelte sind heute im überall zu finden. Die Mitarbeiter sind selbst begeisterte Overlander, sodass sie den Wunsch nach einem zuverlässigen und haltbaren Expeditionszelt verstanden und das Kukenam 3 so konzipiert haben, dass es den Anforderungen von Weltreisenden genügt. Bei diesem Modell wurden nur hochwertige Materialien verarbeitet, darunter ein robuster Riffelblech-Boden und 360 Gramm Zeltgewebe (40% dicker als bei den meisten Dachzelten).

Der Aufbau ist einfach: Zum Entfernen der PVC-Abdeckung werden zwei Gurtbänder an den Seiten und vom Boden gelöst. Ich fand, der Reissverschluss hätte eine Nummer grösser sein dürfen und die Abdeckung sass enger, als die der meisten anderen Zelte, was die Auf- und Abbauzeiten verlangsamt. Dann das übliche Aufstellen der Leiter und Anbringen der Regenschutz- und Seitenfensterstäbe. Die kleinen Schlitze in den Zeltwänden machten es schwieriger, die Federstäbe in die Fenster- und Markisenhülsen aus Stahl einzusetzen. Sechs Fenster und zwei Lüftungsöffnungen sorgen für eine hervorragende Ventilation.

Das Zelt ist äusserst komfortabel und mit einer der besten Matratzen ausgerüstet: Sie besteht aus einem 6,3 Zentimeter starken und hochdichten Schaumstoff mit einer 12 Millimeter dünnen Anti-Kondensationsmatte. Das Tepui verfügt auch über Gurten, die Matratze und Bettwäsche sichern, wenn das Zelt zusammengelegt wird. Die 600 Denier Ripstop-Zeltwände sind dick, geräuschdämmend und bieten einen Wetterschutz für alle Jahreszeiten. Ein nylonummantelter 18 Millimeter Aluminiumrahmen stützt das Zelt. Es gibt viele Stautaschen und zwei riesige Dachfenster. Weitere sinnvolle Details sind unter anderem Kleiderhaken an der Zelttür und unter der Plattform. Die Leiter ist stabil, gut verarbeitet und bis auf 2,59 Meter ausziehbar. All diese Eigenschaften machen ein wahres Weltenbummler-Zelt aus.

Richtpreis $ 2‘100 | tepui.com

Tepui Ruggedized Kukenam 3PRO

  • Leicht abnehmbares Überzelt für die Sterngucker
  • Nur hochwertige und langlebige Materialien
  • Hervorragende Belüftung
  • Qualitativ hochwertige Leiter

Tepui Ruggedized Kukenam 3KONTRA

  • Gewicht (82 kg) übersteigt evtl. zulässige Dachlasten
  • Abdeckung ist stramm
  • Reissverschluss ist unterdimensioniert

Das Fazit unseres Dachzelt-Tests

Im Prinzip ist ein Dachzelt unser faltbares Zuhause für unterwegs, daher wird fast jeder eine andere Grösse, Form, Farbe und Marke bevorzugen; aber Tests wie dieser zeigen echte Stärken und Schwächen der einzelnen Modelle.

Für den Value Award fiel meine Wahl auf das Simpson III, das Adventure M55 und das Feather-Lite. Das ARB bietet, zusammen mit dem mitgelieferten Bodenzelt, ein riesiges Innenvolumen. Die Markise blockiert das Türfenster, verdeckt den Blick ins Freie und schränkt die Ventilation ein. Beim Feather-Lite schätze ich schon lange das geringe Gewicht und flache Profil, aber es fällt in Bezug auf Matratzenkomfort und Aufbaugeschwindigkeit hinter das Adventure M55 zurück. Letztendlich habe ich mich entschieden, den Value Award dem Adventure M55 zu verleihen, weil es erfrischend einfach aufzubauen ist und eine himmlisch komfortable Matratze bietet. Es überlebte auch Tage sintflutartiger Regenfälle und Winde auf der Overland Expo 2018 Ost – nicht ein Tropfen drang in den Innenraum ein.

Der Editors Choice Award wird, unabhängig vom Preis, immer an das beste Produkt vergeben. Anwärter waren das Kukenam, das Eezi-Awn Series III, das X-Cover und das Adventure M55. Ich nutze (und schätze) Eezi-Awn seit über einem Jahrzehnt. Die Serie III ist einfach aufzubauen und zeitlos in Design und Haltbarkeit, aber ich brauchte immer eine zusätzliche Memory-Schaumauflage, um am nächsten Morgen nicht mit Rückenschmerzen aufzuwachen. Das Tepui Ruggedized Kukenam hätte den Titel bezüglich Qualität und Haltbarkeit verdient, aber selbst ohne Crossbars oder Träger ist es einfach zu schwer für die Dachlasten der meisten SUVs. Es ist am besten auf einem Hänger oder der Ladefläche eines Pickups aufgehoben. Das Freespirit Adventure 55 lässt sich am einfachsten aufbauen und bietet (subjektiv) den höchsten Schlafkomfort. Es ist leicht und gut verarbeitet; mein einziger Vorbehalt gilt dem fehlenden Regenschutz an Seiten- und Heckfenstern (zu Lasten der Belüftung bei warmen Regengüssen, ich denke da an Wüstenmonsun und Dschungelregen). Das X-Cover bietet wundervolle neue Lösungen für alte Dachzelt-Probleme. Voll ausgestattet wiegt es mit Leiter nur 53 Kilo und verfügt über das benutzerfreundlichste Schnellmontagesystem, das ich je benutzt habe. Das Zelt ist schnell aufgebaut, obwohl ich Reissverschlüssen nicht so recht traue, nachdem ich unterwegs viele Ausfälle hatte. Ich schätze die Trägeroption für obenauf, um leichte Fahrräder, Surfboards und SUPs zu transportieren. Nach meiner Überzeugung sollte ein richtiges Overland-Dachzelt wind- und wetterfest, einfach aufzustellen (Achtung: Reissverschlüsse) und leicht (d.h. mit Dachträger unter 70 kg) sein. Ich schwankte zwischen Eezi-Awn und dem X-Cover. Dachzelte haben sich ständig weiterentwickelt, es gibt leichtere Materialien und effizientere Aufbautechniken. Würde ich heute eines dieser Dachzelte auf meinem Fahrzeug installieren, wäre es entweder das Adventure 55 oder das X-Cover – diese beiden gewinnen unseren Value Award bzw. Editors Choice Award.

Dieser Gastbeitrag stammt aus der Feder unseres Partners Overland Journal Europe. Fotos by Scott & Larry Brady. 

 

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Ab in den Urlaub – sichere Fahrt dank Reifencheck

Ab in den Urlaub – sichere Fahrt dank Reifencheck

Ab in den Urlaub – sichere Fahrt dank Reifencheck

 

Sommerzeit ist Reisezeit! Für viele Schweizer heisst das: Koffer packen und ab ins Auto. Damit dem Traumurlaub nichts im Weg steht, gibt Angelo Pérez-Riemer Last-Minute-Tipps für eine sichere und entspannte Urlaubsfahrt. Der Ingenieur mit dem „Benzin im Blut“ ist Reifentester bei Continental. Er verbringt täglich viele Stunden auf der Teststrecke und weiss, dass Reifen im Urlaub echte Höchstleistung bringen müssen.

Genug Luftdruck für eine sichere Reise

Wer sein Urlaubsgepäck eigenhändig im Auto verstaut, dem dürfte klar sein: Mehr Gewicht bedeutet auch mehr Last auf den Pneus. Damit dem Reifen nicht die Luft ausgeht, muss deren Druck angepasst werden. Für eine sichere Fahrt empfiehlt Continental-Ingenieur Pérez-Riemer, den Luftdruck immer am kalten Reifen zu messen. Die richtigen Werte finden Autofahrer in der Bedienungsanleitung, in der Tür, im Handschuhfach oder im Tankdeckel.

Ausreichend Profil minimiert Aquaplaning-Gefahr

Die Aufstandsfläche eines Pkw-Reifens ist gerade so gross wie eine Postkarte. Da ist es umso wichtiger, dass diese Fläche eine gute Haftung liefert. Entscheidend für den idealen Grip ist laut Pérez-Riemer vor allem die Profiltiefe. Bei Sommerreifen sollte diese nicht unter drei Millimetern liegen. Darunter sinkt die Möglichkeit des Reifens, schnell Wasser abzuleiten – Aquaplaning droht. Autofahrer sollten die Profiltiefe vor Reiseantritt unbedingt überprüfen und gegebenenfalls die abgefahrene Pneus austauschen, um sicher unterwegs zu sein.

Auszeit für die Winterpneus

Vermeintlichen „Sparfüchsen“ legt der Continental-Reifenexperte Pérez-Riemer ans Herz, auf jeden Fall Sommerreifen montieren zu lassen. Mit Winterreifen riskieren Autofahrer im Sommer wegen des warmen Asphalts einen deutlich längeren Bremsweg. Ausserdem erhöht sich der Rollwiderstand – und damit auch der Benzinverbrauch.

Reisende auf dem Weg nach Italien sollten ausserdem die dortigen Verkehrsregeln beachten. Seit 2014 sind bestimmte Winter- und Ganzjahresreifen (jeweils M+S) im Sommer nicht mehr zulässig.