Der neue Nissan NP300 Navara ist der Pick-up des Jahres 2016: Die inzwischen zwölfte Modellgeneration des Nissan Pick-up wurde im französischen Lyon mit dem „International Pick-up Award 2016“ ausgezeichnet und setzte sich gegen Konkurrenten wie den Ford Ranger und den Mitsubishi L200 durch.
Die Jury, die sich aus Redakteuren verschiedener europäischer Fachmedien zusammensetzt, lobte insbesondere die hervorragenden Fahreigenschaften auf und abseits befestigter Strassen, die ansprechende Motorleistung und die verbesserte Ladekapazität des Nissan NP300 Navara.
„Der prestigeträchtige Award würdigt die 80-jährige Erfahrung von Nissan in der Pick-up-Produktion. In den umfangreichen Tests hat sich gezeigt, wie innovativ und robust unser neuer Navara ist“, freut sich Philippe Guérin-Boutaud, Corporate Vice President Nissan LCV.
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Heck- oder Allradantrieb, Fünfsitzer oder doch lieber nur 2+2-Sitzer? 160 oder 190 PS? Der neue Nissan Navara bietet Vielfalt, aber einem echten Pick-up-Fahrer kommt es vor allem auf Zuladung und Anhängelast an. Oder doch auf den Style?
Palma de Mallorca. „Nissan baut seit 1935 Pick-ups. Für mehr als 14 Millionen Kunden in über 180 Ländern der Erde spielten unsere Fahrzeuge eine grössere Rolle als die eines reinen Transportmittels“, erklärt Ponz Pandikuthira, Direktor für leichte Nutzfahrzeuge, Nissan Europa, und ergänzt: „Sie dienten Familien als Arbeitsgerät, schafften Verbindung zwischen entlegenen Orten, ermöglichten den Aufbau ganzer Regionen. Vielerorts waren Nissan Pick-ups das Herzblut des Fortschritts. Mit dem neuen NP300 Navara, der zwölften Pick-up-Generation, setzen wir neue Bestmarken für Leistung, Laufkultur, Komfort und vor allem mit sehr niedrigen Betriebskosten.“
Die mittelgrossen Pick-ups wie Ford Ranger, Toyota Hilux, Mitsubishi L200 oder VW Amarok sind bei uns – anders als in Asien oder Südamerika – eher selten anzutreffen. Nutzfahrzeuge mit offener Pritsche und mit einer Zuladung von rund einer Tonne gelten als zu gross, zu unhandlich, zu unkommod und zu durstig. Ab Januar 2016 will Nissan mit dem neuen Nissan NP 300 Navara mit diesen Vorurteilen aufräumen und durch Sicherheit, Ladekapazität, Anhängelast sowie durch seine Offroad-Qualitäten überzeugen.
Schafft Nissan mit dem neuen NP 300 Navara den Spagat zwischen praktischem Nützling und schickem Begleiter?
Wir meinen ja. Der NP300 Navarra (das NP steht für Nissan Pick-up) tritt souverän in die Fussstapfen seines Vorgängers. Die Neuauflage wartet mit technischen Features auf, die Fahrspass und Funktionalität merklich steigern. Kernelement für mehr Fahrkomfort aller Double-Cab-Versionen (Doppelkabine) ist eine komplett neu entwickelte Mehrlenker-Hinterradaufhängung mit Schraubenfedern, die man besonders auf schlechten und holprigen Wegstrecken schätzen lernt. Statt dass beim Überfahren von Schlaglöchern die Amalgamfüllungen der Zähne in ihren Grundfesten erschüttert werden wie bei Modellen mit einer hinteren Starrachse und Blattfedern, schaukelt man vergleichsweise sanft über alle Unebenheiten hinweg. Das freut nicht nur den Zahnarzt, auch die Bandscheibe bleibt gelassen.
Den neuen Navara gibt es in drei verschiedenen Karosserieformen: als Chassis, als King-Cab (2+2-Sitzer) und als Double-Cab (Fünfsitzer). Und egal in welcher Variante, auf den ersten Blick sieht der Navara so aus wie man es von einem Pick-up erwartet: gross und imposant. Da nutzt es auch wenig, dass das Fahrzeug nun weniger klobig und eckig wirkt als sein Vorgänger. Kein Wunder, streckt sich die Version Doppelkabine – die mit Abstand beliebteste in der Schweiz – auf stolze 5,33 Meter Länge. Dazu misst der Navarra in dieser Variante in der Höhe gute 1,80 Meter und in der Breite – die Aussenspiegel mit eingerechnet – fast 2,10 Meter.
Die Vorteile der Abmessungen zeigen sich nicht nur hinten auf der Pritsche, sondern vor allem auch im Innenraum. Die Passagiere werden mit reichlich Platz und einem Interieur verwöhnt, wie man es sonst von den zivilen Qashqai oder X-Trail erwartet. So kommt zumindest in den höheren Ausstattungslinien kein Nutzfahrzeug-Blues auf. Hier gehören unter anderem Klimaautomatik, Leder, Lederlenkrad, Navigationssystem, Leichtmetallfelgen, LED-Scheinwerfer und ein elektrisches Schiebedach zum Serienumfang. Auch beim Thema Sicherheit hat Nissan aufgerüstet: Bergan- und Bergabfahrassistent sind bei den 4×4-Varianten Standard, ein autonomer Notbremsassistent ist optional erhältlich. Praktisches Hilfsmittel für ein leichteres Rangieren im unübersichtlichen Gelände ist bis Tempo 10 das Umfeld-Beobachtungssystem, das das Fahrzeug aus der Vogelperspektive und eine 360-Grad-Ansicht zeigt. So sieht man im Display, was vor, hinter und auch neben dem Fahrzeug liegt oder ob die Enge der Kurve mit dem Wendekreis (12,4 Meter) passen könnte.
Was mit muss, passt auch drauf
Trotz der grosszügigen Kabine bleibt auf der Pritsche immer noch genügend Platz für die Ladung. Die Pritsche misst beim Double-Cab 1,58 Meter in der Länge (ein Plus von 6,7 Zentimeter). In der King Cab Variante beträgt die Pritschenlänge 1,79 Meter. Für die einfachere Handhabung bietet Nissan zahlreiches Zubehör wie ausziehbare Ladefläche und Schienen an. Bis zu 1’062 Kilogramm dürfen zugeladen werden und bis zu 3,5 Tonnen beträgt die Anhängelast.
Angetrieben wird der robuste Nissan von einem neuen 2,3-Liter-Dieselmotor, der mit 118 kW/160 PS und als Biturbo mit 140 kW/190 PS zu haben ist. Die Motoren sind nach der noch für Nutzfahrzeuge gültigen Abgasnorm Euro 5 eingestuft. Die Kraftübertragung erfolgt über ein Sechsgang-Getriebe, für den stärkeren Biturbo-Selbstzünder kann alternativ eine Siebengang-Automatik geordert werden. Im Vergleich zu den Vorgängeraggregaten sank der Verbrauch um rund 24 Prozent. So kommen die Schaltversionen auf durchschnittlich 6,4 Liter, Automatikfahrer müssen laut Normwert mit 7 Litern rechnen.
Mit dem 190-PS-Triebwerk unter der Haube und allem Komfort, den die höchste Ausstattungslinie bietet, vergisst man schnell, dass man mit einem 5,33-Meter-Schiff unterwegs ist. Der Fahrer thront erhaben über der Strasse, die 450 Nm des Biturbos vermitteln Souveränität. Selbst auf mallorcinischen Bergstrassen wirkt der robuste Nissan noch relativ handlich, allerdings auch nur bis in engen Spitzkehren Gegenverkehr auftaucht. Schlagartig wird man sich der Fahrzeuggrösse wieder bewusst und zirkelt behutsam um die Kurve und das andere Fahrzeug. Man möchte dann auch nicht wirklich sich vorstellen, wie es wäre, mit dem Pick-up in ein typisches Schweizer Parkhaus mit seinen schmalen Ein- und Ausfahrten geschweige denn zu kurzen und engen Parkbuchten einzufahren. Zum Glück geht die Testfahrt auf öffentlichen Strassen und steilen Waldwegen weiter. Auf letzteren kann der Navara seine Allradkompetenz unter Beweis stellen. Per Drehschalter aktiviert man den Allradmodus, für schwierige Bedingungen gibt es noch den „4LO“-Lock-Modus. Dann wird noch zusätzlich ein mechanisches Sperrdifferenzial zugeschaltet. Der Navara wühlt sich so brav über Stein, Geröll und rutschigen Untergrund und dank der Automatik kann man sich ganz aufs Navigieren konzentrieren.
Ach ja: Damit die Freude am Fahren und Fahrzeug möglichst lange anhält, gewährt Nissan eine Herstellergarantie über fünf Jahre oder 160’000 Kilometer. Dass Nissan von dem Erfolg seines Navara überzeugt sein kann, zeigt sich neben der Auszeichnung zum Pick-up des Jahres 2016auch noch in anderer Hinsicht: Konzernpartner Renault und Kooperationspartner Mercedes steigen jeweils auf Basis des Navara mit eigenen Fahrzeugen in das Pick-up-Geschäft ein.
Nissan NP300 Navara – Technische Daten:
Heckantrieb ist nur für den King-Cab (118 kW/160 PS) und das 7-Gang-Automatikgetriebe nur für den Double-Cab (140 kW/190 PS) erhältlich.
NP300 King-Cab (2+2-Sitzer):
Heck- oder Allradantrieb, Starrachse mit Blattfedern, Länge: 5,22 – 5,26 Meter, Breite: 1,85 Meter (2,08 – 2,09 Meter mit Aussenspiegeln), Höhe: 1,78 – 1,79 Meter, Radstand: 3,15 Meter, max. Ladeflächenlänge: 1,79 Meter, Zuladung: 1.136 Kilogramm (Heckantrieb) bzw. 1.054 Kilogramm (Allrad), Anhängelast: 3.010 Kilogramm (Heckantrieb) bzw. 3.500 Kilogramm (Allrad), zulässiges Gesamtgewicht Gespann: 6.000 Kilogramm, Bodenfreiheit: 20,8 – 22,3 Zentimeter
2,3-Liter-Vierzylinder-Diesel, 118 kW/160 PS, maximales Drehmoment: 403 Nm bei 1.500 bis 2.500 U/min, 0-100 km/h: 12,0 s, Vmax 172 km/h, Durchschnittsverbrauch: 6,3 – 6,4 l/100 km, CO2-Ausstoss: 154 – 165 g/km, Abgasnorm: Euro 5, Preise ab CHF 29’290 (CHF 26’740 bei Heckantrieb)
2,3-Liter-Vierzylinder-Diesel, 118 kW/160 PS, maximales Drehmoment: 403 Nm bei 1.500 bis 2.500 U/min, 0-100 km/h: 12,0 s, Vmax 172 km/h, Durchschnittsverbrauch: 6,3 – 6,4 l/100 km, CO2-Ausstoss: 154 – 165 g/km, Abgasnorm: Euro 5, Preise ab CHF 31’590 (Ausstattungslinie Visia)
2,3-Liter-Vierzylinder-Diesel, 140 kW/190 PS, maximales Drehmoment: 450 Nm bei 1.500 bis 2.500 U/min, 0-100 km/h: 10,8 (k.A.) s, Vmax 184 (180) km/h, Durchschnittsverbrauch: 6,4 (7,0) l/100 km, CO2-Ausstoss: 169 (183) g/km, Abgasnorm: Euro 5, Werte in ( ) Siebenstufen-Automatik, Preise ab CHF 35’990 (Ausstattungslinie Acenta)
Nissan NP300 Navara – Kurzcharakteristik:
Warum: weil man ihn als Arbeitstier und für Freizeitaktivitäten nutzen kann
Warum nicht: weil man im Büro arbeitet und in der Freizeit Schach spielt
Was sonst: Ford Ranger, Mitsubishi L200, Toyota Hilux, VW Amarok
Wann kommt er: Januar 2016
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Praktisches Hilfsmittel für ein leichteres Rangieren im unübersichtlichen Gelände ist bis Tempo 10 das Umfeld-Beobachtungssystem, das das Fahrzeug aus der Vogelperspektive und eine 360-Grad-Ansicht zeigt.
Die seitlichen Kameras sind im Aussenspiegel untergebracht.
Trotz der grosszügigen Kabine bleibt auf der Pritsche immer noch genügend Platz für die Ladung. Die Pritsche misst beim Double-Cab 1,58 Meter in der Länge (ein Plus von 6,7 Zentimeter). In der King Cab Variante beträgt die Pritschenlänge 1,79 Meter. Für die einfachere Handhabung bietet Nissan zahlreiches Zubehör wie ausziehbare Ladefläche und Schienen an. Bis zu 1’062 Kilogramm dürfen zugeladen werden und bis zu 3,5 Tonnen beträgt die Anhängelast.
Zwischen den schnittigen Sportwagen und chromblitzenden Limousinen auf der IAA sind sie schnell zu übersehen. Dabei sind Pick-ups globale Bestseller und wahre Gelddruckmaschinen.
In Europa sind sie immer noch Exoten, weltweit gesehen aber echte Bestseller: die mittelgrossen Pick-ups. Auch auf der global wichtigen Branchenschau IAA sind sie in diesem Jahr prominent vertreten. Und werden immer zahlreicher.
Ford zeigt auf der IAA den gelifteten Ranger
Design und Technik wurden beim neuen Ford Ranger stark überarbeitet
Auf dem Ford-Stand in Frankfurt präsentiert sich der Ford Ranger in neuem Outfit. Der zuletzt etwas zurückhaltend gestaltete Ranger trägt nun stolz einen grossen Chrom-Kühlergrill, der an seine amerikanische Verwandtschaft erinnert. Mit diesen übergrossen und mächtig motorisierten „Full-Size“-Modellen haben er und Klassenkameraden wie der VW Amarok allerdings nichts zu tun. Solche mittelgrossen Pick-ups spielen in den USA keine Rolle, sind jedoch in Südamerika, Asien, Afrika und Australien wahre Erfolgsmodelle. 2014 gab es etwa allein in Brasilien rund eine halbe Million Neuzulassungen. In Thailand sind vier von zehn Neuwagen Pick-ups. Und der Toyota Hilux ist in über 40 Ländern der Welt das meistverkaufte Kraftfahrzeug. 2016 kommt die neueste Generation nach Europa.
2016 kommt der neue Toyota Hilux
Der Toyota Hilux geht in die nächste Runde
Entsprechend wichtig sind die Modelle für die Hersteller, auch wenn die heimische Messekundschaft wohl in der Regel an Neuheiten wie dem gelifteten Ranger, dem neuen Nissan Navara und dem ebenfalls komplett überarbeiteten Mitsubishi L200 vorbei eilen wird. Dabei haben auch die beiden letztgenannten ihre Nutzfahrzeug-Raubeinigkeit längst abgelegt. Dem L200 etwa spendiert Mitsubishi eine serienmässige Klimaanlage – bei reinen Nutzfahrzeugen sonst eher selten. Und Nissan bietet den Navara sogar künftig mit Einzelradaufhängung an der Hinterachse an. Die ist zwar nicht so robust wie die übliche Starrachse mit Blattfedern, aber deutlich angenehmer zu fahren.
Längst hat sich der Pick-up in Europa – wenn auch auf niedrigem Niveau – als Freizeitfahrzeug etabliert. Und dann darf es auch etwas mehr Ausstattung sein. Und auch die Karosserieversion Doppelkabine hat ihren Siegeszug neben bequemen Gewerbekunden nicht zuletzt den Privatnutzern zu verdanken. Vor der Jahrtausendwende war diese fünfsitzige Ausführung noch eher selten anzutreffen – in der Regel wurden Pick-ups damals mit zwei oder drei Sitzen in einer Einzelkabine ausgeliefert. Auch SUV-Boom dürfte dem Pick-up weiteren Schwung geben. Denn umso mehr weichgespülte Softroader an die Stelle von Geländewagen treten, desto attraktiver werden kernige Alternativen wie die Pritschenwagen.
Renault zeigt die Studie seines Pick-ups
Renault präsentiert zur IAA die seriennahe Alaskan Pick-up Studie
Für die Hersteller sind Pick-ups Goldesel: Die Technik ist eher einfach und robust, was Entwicklungs- und Produktionskosten niedrig hält. Zudem sind die Modellzyklen deutlich länger als bei normalen PW, Generationswechsel gibt es oft erst nach zehn statt nach sechs bis acht Jahren. Dass der Pick-up wirtschaftlich immer interessanter wird, zeigen die Pläne von Mercedes. Die Stuttgarter wollen noch vor 2020 erstmals in ihrer Geschichte ein eigenes Modell auf den Markt bringen, das dann auf dem Navara von Kooperationspartner Nissan basieren soll. Auch Nissans Allianzpartner Renault plant einen entsprechenden Ableger, wie auf der IAA die Studie Alaskan Concept belegt. 2017 könnte das Serienmodell folgen.
Der Nissan Navara geht in eine neue Runde
Nissan bringt den neuen Navara zur IAA – hier das optisch leicht andere Asien-Modell
Auch Mercedes will in das Geschäft mit den Pritschenwagen einsteigen
Der jüngst angekündigte Mercedes-Pick-upsoll in Teilen die Architektur des Nissan Navara übernehmen.