Die alle zwei Jahre stattfindende Land Rover Experience Tour führt immer wieder in exotische und abgelegene Teile der Welt. Diesmal fanden die zahlreich angetretenen Discovery Diesel samt Teilnehmern und Crew den Weg ins südliche Afrika, um Länder wie Angola, Botsuana, Namibia und Sambia zu erkunden – ein Erlebnisbericht.
Wann hat man die Möglichkeit, einen echten Geländewagen artgerecht zu bewegen? Ein paar Schotterwege entlangfahren oder einen schweren Anhänger über die Graswiese ziehen – das ist hierzulande schon drin. Doch Differenzialsperre, Geländereduktion sowie maximale Verschränkung der Achsen dürften beim durchschnittlichen Land Rover Discovery-Kunden selten zum Einsatz kommen. Aber die britische Traditionsmarke hat längst ein Instrument geschaffen, um zu zeigen, wie sich ihre Autos in Extremsituationen bewähren. Schon seit fast zwanzig Jahren veranstaltet Abenteurer Dag Rogge zusammen mit dem deutschen Land Rover-Importeur Reisen in fernen Ländern, bei dem auch 4×4-Neulinge die Produkte in authentischen Offroad-Szenarien prüfen können.
Die Konkurrenz bei der Land Rover Experience Tour ist gross
Etwa 30’000 Kandidaten bewerben sich alle zwei Jahre bei der Experience Tour – mit nur einem Ziel: nämlich an der finalen Reise teilzunehmen. Der durchaus anspruchsvolle Weg dahin (nur sechs Bewerber bleiben übrig) bedeutet für die Kandidaten nicht nur Stress, sondern auch jede Menge Spass. Schliesslich trainieren sie im Vorfeld kräftig für die anstehenden Prüfungen, und dabei ist die Disziplin „Offroadfahren“ natürlich ebenfalls vertreten.Das echte Abenteuer fand 2019 in Angola, Botsuana, Namibia und Sambia statt. In Angola ist es glücklicherweise längst wieder friedlich; und überall, wo der Konvoi von bunt beklebten Land Rover Discovery auftaucht, schauen die Menschen mit heiteren Mienen Richtung Geländewagen, winken und haben sichtlich Spass. Wir kommen mit Einheimischen in Kontakt, lauschen dem Vortrag des Bürgermeisters einer kleinen Gemeinde, wo die Einwohner noch andere Sorgen plagt als zu hohe CO2-Konzentration in der Luft.
Der Land Rover Discovery trifft auf Zebras und Löwen
Kavango-Zambesi ist ein grenzüberschreitendes Naturschutzgebiet im Süden Afrikas, mit zahlreichen Nationalparks, in denen sich durchaus abenteuerlustige Touristen tummeln, um nachts in luxuriösen Lodges zu residieren. Tagsüber gehen sie dann auf Fotojagd nach seltenen Tieren. Doch Dag Rogge wäre nicht er selbst, würde er die Abenteuer-Messlatte nicht höher hängen. Zumindest der erste Teil des Expeditions-Trupps nächtigt nach dem Abendessen mit anschliessendem Lagerfeuer vor allem in Zelten. Den Lauten nach zu urteilen schleichen zu vorgerückter Stunde nicht nur friedliche Elefanten, sondern auch Flusspferde und flinke Löwen um die Zelte. Ein bisschen mulmig wird es dem einen oder anderen schon, doch Kenner versichern, dass sich die wilden Tiere nicht an den Zelten vergingen. Doch niemand traut sich nachzuschauen, geschweige denn zu fotografieren. Macht nichts, denn nach dem nächtlichen Adrenalin-Kick bietet sich ja tagsüber viel Gelegenheit, um mit exotischer Fauna auf Tuchfühlung zu gehen. Elefanten, Giraffen, Flusspferde und Zebras – alles vorhanden in atemberaubender Nahperspektive.
Der Trip durch Steppen und über sandige Pisten, durch Wälder hindurch und an Seen vorbei bedeutet Schwerstarbeit für Mensch und Maschine. Doch der Spass überwiegt, und sicherlich tragen die schweren Discovery ihren guten Teil zum Komfort unterwegs bei. Bestens klimatisiert bei 40 Grad Aussentemperatur trägt der luftgefederte Top-Geländewagen seine Fracht über noch so tiefe Sandpassagen oder schwergängige Gras-Landschaften.
Und wenn sich doch mal ein Team festgefahren hat im lockeren Sandboden, müssen die Gewinner der Experience-Prüfungen graben – das ist der Preis für diese exklusive Reise. Hier in der natürlichen Offroad-Zone ist das Rüstzeug des je nach Ausbaustufe 190 kW/258 PS oder 221 kW/300 PS starken Land Rover Discovery überlebenswichtig – ohne Reduktion oder Sperre kann es durchaus einmal brenzlig werden.
Ein Paradies für eine Dusche
Doch so komfortabel der schwere Disco auch sein mag; nach den vielen Tagen in der Wildnis, ohne Dusche und Toilette, sehnt sich auch der härtest gesottene Expeditions-Liebhaber nach ein wenig Ruhe. Etwas desorientiert nach den zahlreichen Grenzübergängen, findet sich der Tross irgendwann in der Zivilisation wieder, auf asphaltierten Strassen. Halt irgendwo in Namibia an einem grossen, bunten Einkaufszentrum – das Team um den stets mitreisenden Chefkoch René Linke muss einkaufen, um weiterhin Buffets inmitten einsamer Weiten zaubern zu können. Raum haben die Discovery ja, das muss man ihnen lassen. Der Inhalt vier oder fünf grosser Einkaufswagen für das locker zwanzigköpfige Team belastet jedenfalls nicht weiter und verschwindet flugs in den Autos.
Die kurze Verschnaufpause hat etwas Trügerisches: An diesem Abend wartet nämlich noch immer kein Hotel auf die Weltenbummler, die grössere Erholung lässt also noch einen Tag auf sich warten. Ab geht es schon wieder in den nächsten Nationalpark mit dem Namen Chobe. Also, runter vom Asphalt, rauf auf die holprige Piste, die allenfalls doppelte Schrittgeschwindigkeit erlaubt, falls man seine Reifen noch länger behalten möchte. Botsuana heisst das Land jetzt – mal wieder, denn der Konvoi schlängelt sich um die Grenzregionen, was noch ein bisschen Extra-Abenteuer bedeutet, denn der Landübertritt per PW ist in diesen Breiten nicht immer ein simples Unterfangen. Doch dank der guten Vorbereitung des Experience-Teams klappt alles reibungslos.
Teilnahme an der Land Rover Experience Tour
Wer sich nicht auf sein Geschick und den Zufall verlassen möchte, um von einer Hand voll ausgewählter Personen aus zehntausenden von Bewerbern herausgepickt zu werden, darf sich selbstverständlich auch an diverse Agenturen wenden und eine so oder so ähnlich gelagerte Reise buchen. Diese Erfahrung zu sammeln lohnt sich jedenfalls und dass Geländewagen hier einmal wirklich sinnvoll sind, ist doch ein ganz erfrischender Nebeneffekt.