Mitsubishi: Wie der älteste Automobilbauer Japans zum 4×4-Pionier wurde

Mitsubishi: Wie der älteste Automobilbauer Japans zum 4×4-Pionier wurde

Mitsubishi: Wie der älteste Automobilbauer Japans zum 4×4-Pionier wurde

 

Die Geschichte über die Geburtsstunde des ersten 4×4 mit Dieselmotor der Welt liest sich wie ein Märchen. Es war einmal ein japanischer Prinz, sein Name war Kaya Tsunenori. Als er im Jahr 1934 sah, wie sich die neueste Entwicklung von Mitsubishi – der PX-33 – durch tiefen Morast wühlte und über verschlammte Hügel kletterte, war er so begeistert, dass der erste Diesel-Offroader 1936 in Serie ging.

Mitsubishi Motors History Allrad 2018

Der Prinz und die Prinzessin Kaya mit Babe Ruth im Yankee Stadium während ihrer Weltreise 1934

Mitsubishi Motors feiert 80 Jahre Allrad

Zweifelsfrei: Der PX-33 war eine technische Revolution und seine Antriebstechnologie weltweit einzigartig. Der 4,4-Liter-Sechszylinder leistete bereits damals stattliche 70 PS. Dank robuster Allradtechnik kannte der PX-33 auf und neben den Strassen, von denen es damals noch nicht so viele gab, kaum Grenzen. Der grosse Viertürer bot bis zu sieben Personen Platz und ist darum ein legitimer Urahn vieler moderner SUV. 

Mitsubishi Motors History Allrad 2018 PX-33

Eine technische Revolution: der PX-33 mit 4,4-Lite-Sechszylinder

Leider war der PX-33 zur falschen Zeit am falschen Ort. Japan war damals arm und ein technologisch rückständiges Land. Und so blieb dem ersten Offroader von Mitsubishi der grosse Erfolg verwehrt. Ein japanisches Märchen ohne Happy End? Natürlich nicht! Das war nur das erste Kapitel einer langen 4×4-Geschichte vom ältesten Automobil-Serienhersteller Japans. 

Mitsubishi Motors History Allrad 2018 PX-33

Bereits 1917 baute Mitsubishi das erste serienfähige Modell A in Kobe. Das Oberklassen-Fahrzeug wurde von einem 2,8-Liter-Vierzylinder-Motor mit 35 PS angetrieben. Bereits ein Jahr später stellte Mitsubishi den ersten Lastwagen T-1 vor. Als am 1. September 1923 das schlimmste Erdbeben in der Geschichte Japans das Land erschütterte und 60 Prozent aller Gebäude von Tokio zerstört wurden, waren es unter anderem die LKW von Mitsubishi, die den staatlichen Wiederaufbau vorantrieben. 

Zwei Dekaden später, nach dem verheerenden Ende des 2. Weltkriegs, lag auch die Autoindustrie Japans am Boden. Die rund 200 Unternehmen, die bis 1945 zu Mitsubishi gehörten, wurden durch die Siegermächte zerschlagen. Aber Mitsubishi stand wieder auf, ganz im Geiste des Firmengründers Yataro Iwasaki, der sich als Nachkomme eines Samurai mit deren Tugenden verbunden fühlte.

Yataro Iwasaki Gründer von Mitsubishi

Yataro Iwasaki, Gründer von Mitsubishi Motors

Allen voran Yu, dem Geist des Wagens und Ertragens. 1946 baute Mitsubishi bereits wieder erfolgreich dreirädrige Pickups und ein Roller-Modell. Richtig vorwärts ging es mit Mitsubishi und der 4×4-Technologie aber erst wieder anfangs der 1950er Jahre, als Mitsubishi den staatlichen Auftrag zur Ausstattung der nationalen Behörden mit Allradfahrzeugen erhielt. Dazu traf Mitsubishi 1952 mit dem Eigentümer der Marke Jeep, Willys-Overland, ein Abkommen zur japanischen Lizenzfertigung des Geländewagens Jeep CJ-3B.

Mitsubishi Motors History Allrad 2018

Nach der Montage von rund 550 Einheiten aus CKD-Bausätzen ging Mitsubishi ab 1953 zur kompletten Eigenfertigung des Mitsubishi Jeep über. Angeboten wurden offene und geschlossene Modelle auf kurzem und ein geschlossener Viertürer auf langem Radstand. Das Modell blieb bis Ende der 1990er-Jahre im japanischen Angebot. Es war ausschliesslich für den Inlandsmarkt bestimmt und durfte laut Lizenzbedingungen nicht exportiert werden. 

Der Paukenschlag Anfang der 80er Jahre: der Mitsubishi Pajero

Erst Anfang der Achtzigerjahre entwickelte Mitsubishi einen eigenen Geländewagen, der schon bald zum Kult werden sollte. In Grossbritannien wird er als Mitsubishi Shogun berühmt werden, in Latein- und Nordamerika unter dem Namen Montero. Hierzulande kennt man ihn als Pajero.

Mitsubishi Motors History Allrad 2018

Es war ein Paukenschlag, als der Pajero 1982 präsentiert wurde. Bis heute ist er der Inbegriff für Robustheit und stets ein treuer Weggefährte im Gelände wie auch auf der Strasse.

Prinz Kaya Tsunenori hätte seine wahre Freude an ihm gehabt, denn wie auch der PX-33 frisst sich der Pajero durch Morast und kraxelt jeden noch so verschlammten Hügel hoch. Der japanische Prinz erlebte die Premiere des Pajeros aber leider nicht mehr, er starb 1978 in seinem Haus nahe Tokyo an einem Herzleiden. 

Mitsubishi Pajero TV-Spot von 1986

Den Ur-Pajero gab es serienmässig mit zuschaltbarem Allradantrieb und Geländeuntersetzung – gegen Aufpreis auch mit Differenzialsperre. Der Pajero war auch der erste Geländewagen, der vorne mit innenbelüfteten Scheibenbremsen ausgestattet war. Die Eidgenossen liebten ihn und bis 1991 wurden 16’091 Pajero in der Schweiz verkauft. Das war ein absoluter Rekord in diesem Segment. 

Die grossen Rallye-Tage: Mitsubishi Motors im Motorsport

Rallye Dakar 1991

Rallye Dakar 1991

Aber was machte den Pajero so beliebt? Nun, neben dem ikonenhaften Design hatte der Offroader für damalige Verhältnisse mit einer Einzelradaufhängung vorne ein komfortables Fahrwerk und bot generell eine recht luxuriöse Ausstattung.

Mitsubishi Motors History Allrad 2018 Pajero

Die Fans liebten den Mitsubishi Pajero, was sich auch klar in den Verkaufszahlen widerspiegelte

Von Beginn an wurde der Pajero mit kurzem und langem Radstand gebaut, als Drei- und als Fünftürer. Neben den geschlossenen Varianten gab es den kurzen Pajero auch als Cabrio-Version mit Stoffdach. Auch in der zweiten Generation, die 1990 auf den Markt kam. Der Pajero V20 kam deutlich aerodynamischer und mit moderner Optik daher.

Neu mit vier Einzelradaufhängungen und zum ersten Mal serienmässig mit dem Super-Select-Allradantrieb. Bis heute ist dieses Antriebssystem, das als reiner Heckantrieb, aber auch permanenter Allrad- sowie Strassen- und Gelände- übersetzung mit und ohne Zentraldifferentialsperre eingesetzt wird, ein Unikat. Und wird es bleiben: Im Pickup Mitsubishi L200 wird der Super-Select-Allradantrieb auch nach der Produktionseinstellung des Pajeros weiter eingebaut.

Mitsubishi Motors History Allrad 2018 Pajero

Im Jahr 2000 kam mit dem Pajero V60 die dritte Generation auf den Markt

2007 wurde der bis heute aktuelle Pajero V80 eingeführt. 10 Jahre lang nahezu unverändert fährt der Pajero nun in Pension. Mit dem Ende der Produktion endet nach über 35 Jahren die Geschichte eines aussergewöhnlich erfolgreichen Autos. Aus dem Trendsetter von einst ist ein moderner Klassiker geworden, der moderneren Fahrzeugen das Feld überlässt – wie zum Beispiel dem unvergleichlichen Outlander. Aber dazu später mehr. 

Der Mitsubishi Pajero schrieb Rallye-Geschichte wie kein anderer

Mitsubishi Motors History Allrad 2018 Pajero Dakar

Ganze zwölf Paris-Dakar-Siege gehen auf sein Konto. Unter anderem auch mit Jutta Kleinschmidt am Steuer. Sie schaffte 2001 als erste (und bis heute einzige) Frau die legendäre Wüsten-Rallye zu gewinnen. Der Pajero ist damit das bis heute erfolgreichste Fahrzeug an der härtesten Rallye der Welt.

Mitsubishi Motors History Allrad 2018 Rallye

Nicht nur bei der legendären Wüsten-Rallye, sondern auch im On-Road-Rallyesport machte die Marke mit den drei Diamanten von sich reden: Zwischen 1996 und 1999 gewann Mitsubishi mit dem Lancer Evolution und Tommi Mäkinen am Steuer viermal hintereinander die Rallye-Fahrer-WM. 

Mitsubishi Motors History Allrad 2018 Lancer Evo

Mitsubishi Lancer Evolution

Die wertvollen Erfahrungen aus dem Motorsport flossen in die Serienproduktion mit ein. Zum Beispiel das S-AWC (SUPER ALL WHEEL CONTROL). Das elektronische Steuersystem S-AWC, das es nur bei Mitsubishi gibt, sorgt für exzellente Fahrstabilität und intuitives, lineares Handling. Die Technologie stammt ursprünglich aus den im Rennsport erfolgreichen Lancer Evo-Modellen. 2014 endete die Lancer Evolution Ära. Doch jedes Ende ist der Anfang von etwas Neuem. Die neuesten Fahrzeuge von Mitsubishi sind ebenso Trendsetter wie wegweisend. 

Die Zukunft hat Bereits begonnen: Mitsubishi Outlander PHEV

Mitsubishi Outlander PHEV

80 Jahre Allraderfahrung, 50 Jahre Know-how in der Elektromobilität sowie 30 Jahre Motorsport-Entwicklung: Mitsubishi definierte mit dem Plug-in Hybrid Outlander ein neues Segment – vor allen anderen Automobilherstellern. Als Flaggschiff der Marke vereint der Plug-in Hybrid Outlander die besten Technologien des Unternehmens. 

Sein innovatives Antriebskonzept führte zu wesentlichen Fortschritten in puncto Reichweite, die im praktischen Alltagsgebrauch von Elektrofahrzeugen derzeit noch einen Engpass darstellen kann. Er gab Antworten auf Fragen zu Abgasemissionen und Lärm und präsentierte sich als Lösung für Kunden, die die Reichweite ihrer Elektrofahrzeuge vergrössern und sich dabei anderen Herausforderungen stellen wollen, als der Suche nach Ladestationen. Von “Early Adopter” zu einem Massenprodukt war es nur ein kurzer Schritt: der Mitsubishi Outlander PHEV wurde zum vollen Erfolg. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 avancierte er mit über 100’000 verkauften Einheiten zum erfolgreichsten Plug-in-Hybrid-Modell in Europa. Mit einem kumulierten Absatz von über 150’000 Einheiten zählt er ausserdem weltweit zu den meistverkauften SUV-Modellen mit Plug-in-Hybridantrieb. In der Schweiz wurden bislang über 1’400 Fahrzeuge verkauft. Und es werden immer mehr. 

Mitubishi Outlander PHEV 2018 Motor

Im Outlander 2018 kommt ein 2.4 Liter Atkinson-Benzinmotor und der neue Plug-in Hybrid-Antriebsstrang zum Einsatz, damit wird die Generatorleistung um 10% erhöht

Der elektrische Heckmotor leistet fortan 95 kW und die Fahrbatterie-Kapazität (für den Antrieb) konnte um 10% und die Batterieleistung (Speicherbatterie) gar um 15% gesteigert werden. Das stufenlose Getriebe wird ausserdem um zwei Fahrprogramme (SPORT, SNOW) erweitert. Das Sportprogramm stammt aus dem Mitsubishi Lancer Evolution. Es stecken also nicht nur viele Jahre Plug-in Hybrid-Erfahrung, sondern auch ein paar gute Rallye-Gene darin. 

Rein elektrisch fährt der Mitsubishi Outlander PHEV im Durchschnitt rund 45 Kilometer weit. Für die viele täglichen Fahrten also ausreichend. So kann es passieren, dass man wochenlang ohne Motor fährt. Nach 90 Tagen schaltet sich der Benzinmotor automatisch ein, dass es zu keinen Standschäden kommt. Aber dieses Auto nur als Elektrofahrzeug zu brauchen ist nicht die Idee. Der neue Mitsubishi Outlander PHEV kann nämlich mehr als andere E-Autos. Der Outlander ist nämlich auch ein Generator. So kann man zum Beispiel mit dem Allrad problemlos auf eine Alp fahren und dort für eine ganze Outdoor-Party den Strom produzieren: für die Musikanlage, die Lichterkette, den Elektrogrill, den Kühlschrank und die Kaffeemaschine. Oder dramatischer formuliert: Die Energiekapazität des Fahrzeugs reicht aus, um bei vollgeladener Batterie und vollem Kraftstofftank einen durchschnittlichen Haushalt maximal zehn Tage lang mit Strom zu versorgen. Das ist einzigartig und deshalb wird der Outlander PHEV auch von Rettungskräften eingesetzt, die an Ort und Stelle auf Strom angewiesen sind. 

Der vollelektrische Hochleistungs-SUV zeigt, wohin Mitsubishi in Zukunft steuert: Auf Basis der Philosophie “Robust & Ingenious” wurde ein unverwechselbares Design geschaffen, das Robustheit, Authentizität und Funktionalität vermittelt. Seine Formensprache drückt kraftvolle Agilität eines potenten Geländewagens aus – und die Bereitschaft, den Boden mit vier angetriebenen Rädern zu “greifen”. Den Boden wird Mitsubishi also auch in Zukunft nicht unter den Rädern verlieren.

MITSUBISHI e-EVOLUTION CONCEPT 2018

Die elektrische Zukunfts-Reise der japanischen Traditionsmarke geht ganz nach der Kaizen-Prinzip weiter: kai „Veränderung, Wandel“, zen „zum Besseren“; „Veränderung zum Besseren“

Mitsubishi Eclipse Cross 2018

Mitsubishi Eclipse Cross 2018

Mitsubishi Eclipse Cross 2018

 

Das Angebot der SUV-Coupés wächst weiter: Anfang 2018 haben die Japaner mit dem Mitshubishi Eclipse Cross ihr erstes SUV-Coupé auf dem Markt.

Zunächst wird der Newcomer ausschliesslich mit einem neu entwickelten 1,5-Liter-Turbobenziner (120 kW/163 PS) angeboten. Die 4×4 Variante startet bei 27‘999 Franken (8-Gang CVT Automat). Ein 2,2 Liter grosser Vierzylinder-Diesel soll später folgen.

Beim Eclipse Cross handelt es sich um ein fünftüriges, 4,41 Meter langes Kompakt-SUV, dessen Design dank eines nach hinten deutlich abfallenden Hecks eine kesse Note bietet. Trotz der Coupéoptik ist das Platzangebot des Eclipse Cross vorne und hinten grosszügig.

Die Einzelsitze der Rückbank sind  unabhängig voneinander verschiebbar.

Als Besonderheit sind die Einzelsitze der Rückbank im Eclipse Cross unabhängig voneinander in Längsrichtung um 20 Zentimeter verschiebbar. Entsprechend variiert auch die Kofferraumgrösse von 359 bis 448 Liter. Wird die Rückbanklehne nach vorne geklappt, gehen bis zu 1159 Liter hinten rein.

Neben einem manuellen Sechsgangschaltgetriebe steht auch eine stufenlose CVT-Automatik zur Wahl. Der Vierzylinder erlaubt in der 4WD-Version eine Sprintzeit aus dem Stand auf Tempo 100 in 9,8 Sekunden. Maximal sind 200 km/h möglich, der Durchschnittsverbrauch soll bei 6,7 bis 7,0 Litern auf 100 Kilometer liegen. Bei der Ausstattung ist der Eclipse Cross auf der Höhe der Zeit. Unter anderem gibt es optional ein Head-up-Display, ein Infotainment-System mit Apple CarPlay und Android Auto sowie ein Abstandstempomat, der das Fahrzeug bis zum Stillstand herunterbremst, um den Fahrer auch im Stop-and-go-Verkehr zu entlasten. Ebenfalls entlasten können den Fahrer Helfer wie Frontkollisionswarner, Spurhalteassistent, Totwinkelwarner mit Spurwechselassistent und Rückwärts-Querverkehrswarner. Ein Novum ist das sogenannte „Mis-Acceleration Mitigation System“. Es soll jene Unfälle vermeiden helfen, bei denen Gas- und Bremspedal verwechselt wurden.

Sicher ist sicher: der Mitsubishi Eclipse Cross erhält 5 Sterne im Euro NCAP Sicherheitstest 2017

Suzuki Ignis 4×4: Klein aber ganz schön oho!

Suzuki Ignis 4×4: Klein aber ganz schön oho!

Suzuki Ignis 4×4: Klein aber ganz schön oho!

 

So klein und wuselig wie der Ignis sind heute nur noch ganz wenige Autos. Und will man dazu noch einen Allradantrieb, kann man die an einer Hand abzählen. Das macht dieses japanische SÜVchen ganz schön begehrenswert.

Apropos, da fällt uns ein Film aus den 90ern ein: „Japaner sind die besseren Liebhaber“, kennt den noch wer? Da haben sich auch einige über die Grösse lustig gemacht. Und am Ende war die Grösse offensichtlich genau richtig und der Japaner ging als strahlender Sieger vom Platz.

Suzuki bezeichnet den Ignis als „Micro-SUV“.

Mit dieser Einordnung ist klar, der Kleine musste erst einmal in die Karosserie-Muckibude zwecks Muskelaufbau. Schliesslich haben auch Micro-SUV-Käufer gewisse Erwartungen an ihr Fahrzeug. Dazu zählen zum Beispiel beim Ignis die bullige Front, die auffällige Dachreling oder die ausgestellten Radläufe. In der von uns gefahrenen, höchsten Ausstattungslinie „Compact Top 4×4“ dürfen hier immerhin 16 Zoll grosse Alufelgen die Kotflügel zur Geltung bringen. Betrachtet man den Fünftürer nur von vorne und aus der Seitenperspektive geht er durchaus als Bonsai-SUV durch. Das etwas pummelig wirkende Heck dürfte dagegen noch ein paar Extra-Stunden auf dem Crosstrainer für eine Gesässstraffung absolvieren, um zum Gesamtbild zu passen.

Immerhin: Es bleibt nicht bei SUV-Design-Anleihen. Auf Wunsch wird der Ignis auch mit „Allgrip“ ausgeliefert. Bei Schlupf an der Vorderachse leitet das Allradsystem über eine Visko-Kupplung automatisch Drehmoment an die Hinterachse. Bei teils sehr herbstlichen Fahrbahnbedingungen vermittelte der 4×4-Antrieb ein gutes und sicheres Gefühl. In Kombination mit einer Bodenfreiheit von 18 Zentimeter mutiert der Ignis zur wendigen Kletterziege auf Feldwegen oder befestigten Waldwegen, wo er rutschigen und matschigen Untergrund oder grössere Schlaglöcher „trittsicher“ meistert. Ein klassischer Offroader fürs Gelände ist er aber natürlich nicht.

Apropos Schlaglöcher: Mit dem Ignis wird man zum Schlaglochfinder – ob man will oder nicht. Der kurze Radstand sowie das straffe Fahrwerk sorgen dafür, dass man den Strassenzustand während der Fahrt genau beschreiben kann. Bodenwellen und Unebenheiten kommen ziemlich ungefiltert und -gefedert bei den Insassen an.

Die Entscheidung, welchen Motor man wählt, fällt leicht: Es gibt nur einen 1,2-Liter-Vierzylinder – egal ob mit oder ohne Allrad.

Der Sauger leistet 66 kW/90 PS. Da der Kleinstwagen trotz Allradantriebs nur 945 Kilogramm auf die Waage bringt, gelingt der Standardspurt in immerhin 11,9 Sekunden. Will man ein wenig Spritzigkeit erfahren, muss die Fünfgang-Schaltung eifrig genutzt werden, um das Drehmomentmaximum von 120 Nm abzurufen. Bei Tempo 165 soll die Höchstgeschwindigkeit erreicht sein, aber den Ritt über die deutsche Autobahn haben wir uns verkniffen und glauben das Suzuki, scheint ja schliesslich realistisch.

Wenn auch der Federungskomfort noch verbesserungsfähig ist, beim Ausstattungskomfort gibt sich der kurze Japaner ziemlich erwachsen. Zumindest bei unserem Testwagen (ab 19’990 Franken) ist fast alles drin, was Suzuki für den Ignis offeriert. Klimaautomatik, Tempomat, Audiosystem mit Navigation, Rückfahrkamera, beheizbare Aussenspiegel und LED-Scheinwerfer zählen u.a. zum Serienumfang. Ausserdem sind Müdigkeits-, Spurhalte- und aktiver Bremsassistent Teil der Ausstattungslinie. Die serienmässigen hinteren zwei Einzelsitze lassen sich Längsrichtung zugunsten für mehr Beinfreiheit oder Gepäckvolumen um 16,5 Zentimeter verschieben. Das Platzangebot für die Insassen geht für die Grösse des Fahrzeugs vollkommen in Ordnung und das Kofferraumvolumen ist mit 204 bis 1’086 Liter erstaunlich gross. Als Kritik bleibt lediglich die grosse Stufe, die beim Umklappen der Rücksitzlehne bauartbedingt entsteht und das Lenkrad, das sich nur in der Höhe, aber nicht in der Tiefe verstellen lässt.

Mit gut 20’000 Franken für einen Kleinstwagen spricht Suzuki zwar nicht die Sparfüchse unter den Autokäufern an, aber wie eingangs erwähnt: es gibt in dieser Grösse nur noch den Fiat Panda mit Allradantrieb. Dafür glänzt der Ignis aber auch mit der Höchstwertung von 5 Sternen beim Euro-NCAP-Test, den er – dank hoher Crashsicherheit sowie einer Vielzahl an Assistenzsystemen, die per Stereo-Kamera unterstützt sind – mit Bravour bestand. Japaner sind also nicht nur die besseren Liebhaber…

Suzuki Ignis Allgrip – Technische Daten:

Fünftüriger, viersitziger Kleinstwagen, Länge: 3,70 Meter, Breite: 1,66 Meter (Breite mit Aussenspiegeln: 1,92 Meter), Höhe: 1,60 Meter, Radstand: 2,44 Meter, Kofferraumvolumen: 204 – 1.086 Liter

1,2-Liter-Benziner, 66 kW/90 PS, Allrad, Fünfgang-Schaltgetriebe, maximales Drehmoment: 120 Nm bei 4.400 U/min., Vmax: 165 km/h, 0-100 km/h in 11,9 Sekunden, Durchschnittsverbrauch: 5,0 l/100 km, CO2-Ausstoss: 114 g/km, Effizienzklasse F, Testverbrauch: 5,6 Liter, Preis mit 4×4 Allgrip ab CHF 17’990, Testwagenpreis: ab CHF 19’990 (Compact Top 4×4)

Suzuki Ignis Allgrip – Kurzcharkteristik:

Warum: weil kurz und Allrad gewollt ist
Warum nicht: weil der Hoppelfaktor hoch ist
Was noch: Fiat Panda 4×4 oder den Suzuki Ignis 4×4 mit Hybrid

Kleiner Ignis im Luxus-Spa