Alte Liebe rostet nicht: Diese Klassiker feiern 2019 ein Jubiläum

Alte Liebe rostet nicht: Diese Klassiker feiern 2019 ein Jubiläum

Alte Liebe rostet nicht: Diese Klassiker feiern 2019 ein Jubiläum

 

2019 ist kein gewöhnliches Automobil-Jahr, über 350 Jubiläen feiert die Auto-Welt. Dazu gehören Marken wie Bentley und Citroen (100 Jahre), Bugatti, Suzuki oder Morgan (110 Jahre) sowie Fiat (120 Jahre). BMW startete vor 90 Jahren die Produktion von Autos, Opel vor 120 Jahren und Peugeot vor 130 Jahren.

Vor 50 Jahren war nicht nur der Summer of Woodstock, sondern auch das Jahr der freien Autoliebe. 1969 kamen besonders schöne Coupés auf den Markt.

Ford Capri (1969)

Colt: So lautete der Entwicklungsname des Ford Capris. Leider hatte Mitsubishi den Namen bereits schützen lassen und so bekam das Coupé die interne Bezeichnung Capri ‘69. Das europäische «Pony-Car» wurde im Januar 1969 auf dem Brüsseler Autosalon präsentiert. Der legendäre Ford-Designer Uwe Bahnsen zeichnete den Ford Capri, der dem Publikum sofort gefiel. Das schicke Design lenkte auch von der Tatsache ab, dass das Fahrwerk vom Ford Cortina stammte und die Motoren vom Taunus. Bis 1986 wurde der Kölner Strassenfeger produziert.

Ford Capri

PS: Nach seiner Zeit bei Ford leitete Bahnsen das Art Center College of Design im waadtländischen La Tour de Peilz.

Audi 100 Coupé S (1969)

Es gab Zeiten, da bauten Ingenieure noch Autos für sich selbst. So zum Beispiel Ludwig Kraus, der angegraute Technikchef von Audi. Er wollte in erster Linie einen schönen Dienstwagen haben – ein Coupé mit der Ästhetik eines Maserati Ghibli. Doch die Audi-NSU-Chefs wollten davon nichts wissen. So entwickelte Kraus den Coupé S mehr oder weniger in seiner Freizeit. Und er kam an. Vor 50 Jahren stellte Audi also nicht nur die biedere zweitürige Audi 100-Version vor, sondern auch ein schnittige Coupé-Variante, die einen Hauch von Oberklasse in sich trug. Bis heute gehört das tiefe Dach zum Signature-Design von Audi-Coupés.

Audi 100 Coupe S

Ferrari Dino 246 GT (1969)

Dieser Nicht-Ferrari hat die wohl traurigste Geschichte aller schönen Autos. Benannt wurde der Sportwagen nach Enzo Ferraris ältestem Sohn Dino, der im Alter von 24 Jahren an Muskeldystrophie verstarb. Vor seinem Tod entwickelte Dino einen V6-Motor, der es mit den hauseigenen 12-Zylindern aufnehmen konnte und bei Langstreckenrennen sogar besiegte. In den 60er-Jahren wurde der sehr erfolgreiche Rennmotor auch in Serienfahrzeugen eingebaut, die den Namen Dino trugen – ohne Ferrari-Logo. Bis 1974 entstanden insgesamt 1’868 Dino GT und 1’274 Dino GTS gebaut.

Ferrari Dino

Datsun 240Z (1969)

Der Datsun 240Z ist der Ur-Vater der J-Porsches, der Z-Reihe von Nissan. Keiner hätte mit diesem Erfolg gerechnet: In den neun Jahren der Produktion der ersten Generation der Z-Reihe, verkaufte Nissan über eine halbe Million Exemplare. Es war der Startschuss für die erfolgreichste Sportwagenreihe der Automobilgeschichte.

Datstun 240Z

Peugeot 504 Coupé (1969)

Während die 504-Limousine 1969 zum Auto des Jahres wurde, entwarf Sergio Pininfarina eine Coupé- und Cabrio-Variante, die bis heute atemberaubend ist. Vor 50 Jahren dem Publikum präsentiert, wurde das Coupé bis 1983 gebaut – lediglich an den Front- und Heckpartien gab es in der 14-jährigen Bauzeit leichte Anpassungen. Und das Coupé war von den 60er bis in die 80er Jahre zeitlos elegant. Was man nicht von vielen Auto-Designs behaupten kann.

Peugeot 504 Coupe

Triumph TR6 (1969)

So typisch englisch der Triumph TR6 ausschaut, so deutsch ist er. Zumindest äusserlich: Entwickelt von Karmann in Osnabrück, hatte er einen 2,5 Liter und 143 PS-Motor unter der Haube, der so kernig wie ein Roadster-Motor tönen sollte. Die Leichtigkeit des Seins machte den TR6 zum erfolgreichsten Sportwagen der Triumph TR-Reihe der Roaring Sixties.

Triumph TR6

VW-Porsche 914 (1969)

Der Volksporsche hatte es schon immer schwer. Für VW-Fahrer war er ein unpraktischer Porsche, für Porsche-Fahrer ein eckiger VW mit Mittelmotor. Tatsächlich war die eigentliche Schwachstelle der schmalbrüstige 1,7-Liter-Boxermotor, der eher wie ein schneller Käfer als wie ein langsamer Porsche tönte. Trotzdem wurden zwischen 1969 und 1976 rund 120’000 Exemplare gebaut.

Porsche914

Mazda MX-5 (1989)

Nachdem Hatchbacks (Kombi-Coupés) in den 70er Jahren die Roadster von den Strassen verdrängt hatten, wagte Mazda 1989 mit dem MX-5 das Revival der offenen Zweisitzer. Mit über einer Million produzierter Exemplare zwischen Februar 1989 und April 2016 ist der MX-5 der meistverkaufte Roadster weltweit. Inzwischen wird der Japan-Roadster auch als Fiat 124 Spider angeboten.

Mazda MX5

Mercedes-Benz W 111 (1959)

Die Heckflossen-Serie von Mercedes ist in vieler Hinsicht ein Meilenstein. Rein optisch wegen den sogenannten «Peilstegen», den Heckflossen, die als Einparkhilfe beworben wurden. Die Karosserie überzeugte aber vor allem durch die hohe passive Sicherheit, die bis vor 60 Jahren unbekannt war: Knautschzone, stabile Fahrgastzelle, etc. Mercedes führte mit dem W 111 viele Crashtests durch und läutete damit eine neue Ära der Sicherheit ein.

Mercedes w111

Mini (1959)

Und dann kam der Mini – entstanden auf einer Papierserviette, auf der Sir Alec Issigonis die ersten Skizzen zeichnete. Die Aufgabe des Austin-Entwicklers war es, ein Auto zu entwickeln, das klein und sparsam ist. Und das ist ihm gelungen: der quer eingebaute Vierzylinder-Motor ermöglichte es vier Personen auf kleinstem Raum Platz zu bieten. Zwischen 1959 und 2000 wurden 5’387’862 Ur-Minis verkauft. In den 41 Jahren seiner Produktion wurde er beinahe unverändert gebaut. Seit 2001 gehört MINI zu BMW und ist heute nicht weniger erfolgreich als früher.

Mini

Mercedes G-Klasse (1979)

Wer hätte gedacht, dass in 40 Jahren aus einem iranischen Armee-Vehikel das beliebteste Auto amerikanischer Superstars wird? Und das optisch praktisch unverändert! Der Schah von Persien, Mohammed Reza Pahlavi, wollte Mitte der 1970er Jahre für den iranischen Grenzschutz ein 4×4-Fahrzeug. Damals gehörten ihm 18 % der Daimler-Benz-Aktien. Also lag die Lösung nahe, den «hauseigenen» Konzern damit zu beauftragen. Aber erst ein Joint-Venture mit Steyr-Puch machte die Produktion möglich. Bei der Einführung der G-Klasse war der Schah von Persien bereits gestürzt und ins Ausland geflohen. Vater des Promi-Hypes in den USA ist übrigens Arnold “Hasta la vista, Baby” Schwarzenegger: Er fuhr den ersten Puch G in Amerika. Immerhin ist die aktuelle G-Klasse mittlerweile so kultiviert, dass auch andere Hollywoodstars damit zurechtkommen.

G-Klasse

Subaru (40 Jahre Schweiz Jubiläum)

Die Schweiz ist ein Subaru-Land. Die 1979 in der Schweiz neu eingeführte japanische Automarke brachte den 4×4 in die PKW-Klasse. Ein Segen für unsere Alpennation, die vielerorts nur mit leichtem 4×4-Gerät zu erreichen ist. In der 40-jährigen Erfolgsgeschichte verkaufte Subaru Schweiz über 350’000 allradgetriebene Personenwagen. Alles begann mit dem 4WD 160/01800, der in anderen Ländern als Subaru Leone verkauft wurde.

subaru Leone

Range Rover 4-Door (1979)

Es gab mal eine Zeit, da hatte die Schweiz auch eine eigene Edel-Automarke: Monteverdi. So klingend der Name ist, so wunderschön waren die Boutique-Autos, die mehr oder weniger aus dem Ersatzteillager verschiedener Autos zusammengesetzt wurden. Für British Leyland entwickelte der Basler Peter Monteverdi eine fünftürige Variante des Range Rovers, die 1979 auf dem Genfer Autosalon debütierte. Monteverdi baute 167 fünftürige Exemplare, bevor 1982 Rover die Serienfertigung selbst übernahm.

range rover monteverdi

Porsche 964 (1989)

Für viele ist der Porsche 964 der schönste 911 aller Zeiten. Weil er schlank und rank ist, trotz deutlich mehr Muskeln als das G-Modell. 15 Jahre lang baute Porsche den Ur-911er; eine Nachfolge des G-Modells war dringend nötig. Optisch fast zum Verwechseln ähnlich, waren beim 964er aber 85 Prozent aller Bauteile neu. Technisch galt der luftgekühlte 3,6 Sechszylinder damals schon als Meisterwerk. Nicht nur, was seine unglaublich dynamische Beschleunigung anging, sondern auch was seine Zuverlässigkeit und den Fahrkomfort betraf. Der 964 war auch der erste Serien-Porsche mit Allradantrieb und rettete den angeschlagenen Sportwagenbauer vor dem Untergang.

porsche 964

Nissan-Billigmarke Datsun

Nissan-Billigmarke Datsun

Nissan-Billigmarke Datsun

 

Mit der Billig-Marke Dacia hat der Renault-Nissan-Konzern in Europa eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Das will die franko-japanische Allianz nun unter anderem in Indien, Afrika und Russland mit der Nissan-Marke Datsun wiederholen und präsentiert mit der serienreifen Studie Go-Cross ein drittes Modell innerhalb von nicht einmal zwei Jahren.

Tokio. Um sich an Datsun zu erinnern, muss man schon ein Autofahrer der älteren Generation sein. Modelle wie Sonny, Cherry und nicht zuletzt 200SX dürften dem einen oder anderen heute noch ein Begriff sein. Doch war es in den letzten drei Jahrzehnten ziemlich ruhig geworden um die japanische Marke. Das lag vor allem daran, dass zu Beginn der achtziger Jahre die Marke umbenannt wurden – in Nissan. Schon 1933 übernahm der Hersteller den nur drei Jahre älteren Autobauer Datsun, aber erst 50 Jahre später entschied die Konzernführung, einer neuen, globalen Strategie folgend, den Namen aufzugeben und die Marke Nissan zu stärken. Denn: Unter dem Datsun-Blech steckten schon lange vornehmlich Nissan-Modelle.

Datsun, der asiatische Dacia

Nissan Datsun Go Cross 2016 Seitenansicht

Seit 2014 aber lebt nun Datsun wieder auf – als günstiger Nissan-Ableger. Auf Basis des Micro, der früher übrigens auch mal Datsun hiess, kam als erstes in Indien der Go auf den Markt, kurz darauf folgte der Minifan-Ableger Go+ und inzwischen ist Datsun auch in Indonesien, Russland und Südafrika vertreten. In knapp zwei Jahren hat es die Marke geschafft, immerhin 114’000 Autos zu verkaufen; inzwischen gibt es schon wieder 420 Datsun-Händler.

Im Rahmen der Tokyo Motor Show im Oktober hat Datsun nun ein weiteres Modell in Aussicht gestellt: den Go-Cross. Nach VW-Cross-Polo-Vorbild wurde der kleine Van zum Softroader aufgerüstet, höher gelegt und mit robust wirkenden Plasteplanken, einem angedeuteten Unterfahrschutz und einer Dachreling versehen. So könnte er mehr oder weniger unverändert schon Anfang 2016 in Serie gehen, für dann nämlich hat Datsun-Chef Vincent Code ein neues Modell angekündigt. Und neue Modelle sind auch dringend nötig, denn Carlos Ghose, oberster Chef der Renault-Nissan-Allianz, will expandieren und weitere Kunden gewinnen, unter anderem im restlichen Afrika. Während in den etablierten Märkten – West-Europa, USA, Japan und Korea – kaum mehr Wachstum zu erzielen ist, gibt es global noch reichlich autohungrige Regionen, die mit günstigen Fahrzeugen bedient werden wollen. Viele Kunden kaufen dort derzeit ihr erstes eigenes Auto.

Der Datsun Go Cross könnte 2016 in Serie gehen

Auf 100 Millionen Autos soll der weltweite Fahrzeugabsatz im Jahr 2020 steigen, zwanzig Jahre zuvor war es noch die Hälfte. Doch mit der rasch wachsenden Käuferschaft in den neuen Märkten, steigt auch der Wunsch nach einer grösseren Modellauswahl, den Datsun nicht zuletzt mit dem Go-Cross begegnen will. Erfahrung im Vermarkten günstiger Modelle hat der Renault-Nissan-Konzern schliesslich reichlich, gehört doch auch Dacia zum Konzern. Der rumänische Hersteller schrieb innerhalb kurzer Zeit in Westeuropa eine Erfolgsgeschichte, die man mit „wenig Geld für viel Auto“ überschreiben könnte.

Genau deswegen ist ein Datsun-Start in Westeuropa derzeit aber auch nicht in Sicht: Den Rest der Welt zu erobern ist der Konzern-Führung wichtiger, als sich Konkurrenz aus dem eigenen Haus nach Europa zu holen. Optisch allerdings würde sich der bullige, leicht SUV angehauchte Go-Cross auf jeden Fall auch bei uns gut machen. Und gerade in Osteuropa dürften viele der Marke Datsun vorurteilsfreier begegnen als Dacia. Wer weiss: Sollte die Nachfrage in Europa weiter zurückgehen, ist vielleicht auch bei uns irgendwann noch Platz, für eine zweite Günstig-Marke aus dem Hause Renault-Nissan.

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Nissan Datsun Go Cross 2016 Heckansicht