Nissan-Billigmarke Datsun
Nissan Datsun Go Cross 2016 Frontansicht

 

Mit der Billig-Marke Dacia hat der Renault-Nissan-Konzern in Europa eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Das will die franko-japanische Allianz nun unter anderem in Indien, Afrika und Russland mit der Nissan-Marke Datsun wiederholen und präsentiert mit der serienreifen Studie Go-Cross ein drittes Modell innerhalb von nicht einmal zwei Jahren.

Tokio. Um sich an Datsun zu erinnern, muss man schon ein Autofahrer der älteren Generation sein. Modelle wie Sonny, Cherry und nicht zuletzt 200SX dürften dem einen oder anderen heute noch ein Begriff sein. Doch war es in den letzten drei Jahrzehnten ziemlich ruhig geworden um die japanische Marke. Das lag vor allem daran, dass zu Beginn der achtziger Jahre die Marke umbenannt wurden – in Nissan. Schon 1933 übernahm der Hersteller den nur drei Jahre älteren Autobauer Datsun, aber erst 50 Jahre später entschied die Konzernführung, einer neuen, globalen Strategie folgend, den Namen aufzugeben und die Marke Nissan zu stärken. Denn: Unter dem Datsun-Blech steckten schon lange vornehmlich Nissan-Modelle.

Datsun, der asiatische Dacia

Nissan Datsun Go Cross 2016 Seitenansicht

Seit 2014 aber lebt nun Datsun wieder auf – als günstiger Nissan-Ableger. Auf Basis des Micro, der früher übrigens auch mal Datsun hiess, kam als erstes in Indien der Go auf den Markt, kurz darauf folgte der Minifan-Ableger Go+ und inzwischen ist Datsun auch in Indonesien, Russland und Südafrika vertreten. In knapp zwei Jahren hat es die Marke geschafft, immerhin 114’000 Autos zu verkaufen; inzwischen gibt es schon wieder 420 Datsun-Händler.

Im Rahmen der Tokyo Motor Show im Oktober hat Datsun nun ein weiteres Modell in Aussicht gestellt: den Go-Cross. Nach VW-Cross-Polo-Vorbild wurde der kleine Van zum Softroader aufgerüstet, höher gelegt und mit robust wirkenden Plasteplanken, einem angedeuteten Unterfahrschutz und einer Dachreling versehen. So könnte er mehr oder weniger unverändert schon Anfang 2016 in Serie gehen, für dann nämlich hat Datsun-Chef Vincent Code ein neues Modell angekündigt. Und neue Modelle sind auch dringend nötig, denn Carlos Ghose, oberster Chef der Renault-Nissan-Allianz, will expandieren und weitere Kunden gewinnen, unter anderem im restlichen Afrika. Während in den etablierten Märkten – West-Europa, USA, Japan und Korea – kaum mehr Wachstum zu erzielen ist, gibt es global noch reichlich autohungrige Regionen, die mit günstigen Fahrzeugen bedient werden wollen. Viele Kunden kaufen dort derzeit ihr erstes eigenes Auto.

Der Datsun Go Cross könnte 2016 in Serie gehen

Auf 100 Millionen Autos soll der weltweite Fahrzeugabsatz im Jahr 2020 steigen, zwanzig Jahre zuvor war es noch die Hälfte. Doch mit der rasch wachsenden Käuferschaft in den neuen Märkten, steigt auch der Wunsch nach einer grösseren Modellauswahl, den Datsun nicht zuletzt mit dem Go-Cross begegnen will. Erfahrung im Vermarkten günstiger Modelle hat der Renault-Nissan-Konzern schliesslich reichlich, gehört doch auch Dacia zum Konzern. Der rumänische Hersteller schrieb innerhalb kurzer Zeit in Westeuropa eine Erfolgsgeschichte, die man mit „wenig Geld für viel Auto“ überschreiben könnte.

Genau deswegen ist ein Datsun-Start in Westeuropa derzeit aber auch nicht in Sicht: Den Rest der Welt zu erobern ist der Konzern-Führung wichtiger, als sich Konkurrenz aus dem eigenen Haus nach Europa zu holen. Optisch allerdings würde sich der bullige, leicht SUV angehauchte Go-Cross auf jeden Fall auch bei uns gut machen. Und gerade in Osteuropa dürften viele der Marke Datsun vorurteilsfreier begegnen als Dacia. Wer weiss: Sollte die Nachfrage in Europa weiter zurückgehen, ist vielleicht auch bei uns irgendwann noch Platz, für eine zweite Günstig-Marke aus dem Hause Renault-Nissan.

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Nissan Datsun Go Cross 2016 Heckansicht