Alltrack, Cross Country, Country Tourer: Zahlreiche Mittelklassekombis gibt es im robusten Geländewagen-Stil. Auch Audi schiebt kurz nach dem Start des neuen A4 eine Abenteuer-Variante nach. Das Allroad-Modell dürfte stark und kostspielig ausfallen.
Audi legt einen A4 Allrad auf, Quattro immer inklusive
Den Audi A4 wird es auch in der neuen Generation wieder als kerniges Allroad-Modell im Offroad-Stil geben. Premiere feierte der Allrad-Kombi auf der Auto Show in Detroit (11. bis 24. Januar), beim Schweizer Händler wird er im Frühsommer erwartet.
Kennzeichen der Allroad-Version sind wie gehabt schwarze Schutzplanken an den Flanken, eine spezielle Frontmaske mit Unterfahrschutz und die um gut 3 Zentimeter erhöhte Bodenfreiheit. Top-Triebwerk des Kombis ist ein Sechszylinder-Diesel mit 200 kW/272 PS, als Benziner kommt unter anderem ein aufgeladener Vierzylinder mit 185 kW/252 PS in Frage. Allradantrieb ist immer Serie.
Der Audi A4 allroad quattro kommt im Sommer 2016 in die Schweiz. Einen Preis nennt Audi noch nicht.
Auf der IAA im September zeigt Audi nicht nur den neuen A4, sondern gleichzeitig auch schon die sportliche Version S4. Sie wird von einem neuen Sechszylinder-Benziner befeuert und dürfte mindestens 350 PS leisten.
Als Audi S4 mit mindestens 350 PS
Ingolstadt. Auf der IAA (17. – 27 September) zeigt Audi den neuen A4 als Limousine und Kombi, die im Anschluss in den Handel kommen. Ebenfalls schon in Frankfurt zu sehen sein wird die Sport-Version S4. Während sich der A4 mit maximal 272 PS begnügt, soll der S4 statt dem bisherigen 333 PS mindestens 350 PS leisten, die ein neuer V6-Benziner generiert. Dieser ist auch die Basis für den sportlicheren RS6, dessen Leistungswerte noch unbekannt sind und der noch etwas auf sich warten lassen wird. Genauso wie der Offroad-Kombi A4 Avant Allroad und die Coupé-Version Audi A5. Die soll es wieder als Zweitürer, Cabrio und praktische fünftürige Sportback-Variante geben.
Dass Ingenieur-Kunst vor allem unter widrigen Fahrbedingungen nützlich sein kann, hat Audi in der Nähe des Polarkreises bewiesen. Wir waren dort im abendlichen Schneesturm unterwegs mit LED-Matrixlicht und Quattroantrieb.
Tromsø/Norwegen. Wer hat sich nicht immer schon gewünscht, bei Dunkelheit möglichst lange mit Fernlicht zu fahren, um eine optimale Ausleuchtung der Strasse hinzubekommen. Aber sobald Verkehr entgegenkommt, muss im konventionellen Fall eben abgeblendet werden – schliesslich soll man nicht die Sicht der anderen Verkehrsteilnehmer behindern. Mit dem bei Audi rund 2’000 Franken teuren LED-Matrix-Dauerfernlicht muss man sich darüber keine Gedanken mehr machen.
Per Kamera identifiziert das System die Autos auf der anderen Seite und schaltet einzelne Leuchtsegmente aus, so dass der Scheinwerfer auf der linken Seite nicht mehr blendet, aber rechts noch die volle Fernlicht-Strahlkraft besitzt. Klingt nett in der Theorie und funktioniert in der Praxis recht gut. Wir haben uns auf den Weg ins nördliche Norwegen gemacht, wo die Sonne bis zum 15. Januar überhaupt nicht aufgeht. Rund einen Monat später sind die Tage noch immer recht kurz, und man ist demnach meist im Dunkeln unterwegs.
Unter solch unwirtlichen Bedingungen mit teils schlechter Sicht ist der Aufpreis in leistungsfähige Scheinwerfer gut angelegt. Auf den weitläufigen Landstrassen kann das System zeigen, was in ihm steckt: Der aufmerksame Blick auf die sich rasch verändernde Lichtverteilung in Abhängigkeit vom Gegenverkehr verdeutlicht, dass diese Option keineswegs nur Spielerei ist.
Der Allradantrieb unseres A6 Allroad ist in der Gegend nördlich des Polarkreises aber mindestens genauso sinnvoll. Mit Spike-Bereifung geht es durch den Schneesturm über teils vereiste Strassen. Beschleunigen ist dank exzellenter Traktion kein Thema, doch beim Bremsen ist Vorsicht angesagt. Auch mit Spikes sind die Anhaltewege bei einer verhängnisvollen Mischung aus Eis und darüber liegender Schneedecke deutlich länger als auf trockenem Asphalt – eine Binsenweisheit zwar, doch in der praktischen Erprobung bekommt man erst das Fahrgefühl für Oberflächen, die selbst in unseren alpinen Gegenden eher selten sind. Beim Tempozuwachs aus der Kurve heraus erweist sich Audis selbstsperrendes Mitteldifferenzial als wirkungsvolle Entwicklung. Blitzschnell sorgt das Lamellenpaket dafür, dass der Achse mit der besseren Traktion der höhere Moment-Anteil zugewiesen wird. Um die Räder der gleichen Achse zu regulieren, führt das System gezielte Bremseingriffe durch. Selbst ein beherzter Tritt aufs Gas lässt den A6 nicht aus der Spur brechen.
Die 87’650 Franken teure Diesel-Topversion mit 235 kW/320 PS muss in den Gefilden tiefsten Winters nicht zwingend sein. Selbst der Quattro-Strang bekommt die 650 Nm Maximaldrehmoment nicht annährend auf die Strasse. Und das kleine Bonbon in Form eines Soundgenerators, der V8-Klänge über das Diesel-Getöse legt, macht sich wenig bemerkbar, weil die Drehzahl eigentlich kaum über 2’000 Touren hinauskommt. Allroad-Interessenten steigen jedoch stets mit sechs Zylindern ein und 160 kW/218 PS Leistung (Basis-Selbstzünder) für mindestens 71’800 Franken. Intensiver Niederschlag im nördlichsten Europa verhagelt im wahren Sinne des Wortes die Sicht auf die ansonsten wunderschön zu erlebenden Polarlichter. Bleibt der Trost der rein-weissen LED-Lampen, die jederzeit für gute und als Matrix-Ausführung fast immer auch für weite Sicht sorgen.