Obwohl die 41. Dakar die kürzeste Rallye der Geschichte ist, haben sich die Fahrerinnen und Fahrer an den zehn Etappen im Januar die Zähne ausgebissen. In der Auto-Wertung kamen von den 100 gestarteten Fahrzeugen nur 56 im Ziel an.
Zum ersten Mal fand die Rallye Dakar in nur einem einzigen Land (Peru) statt. Die nur zehn Etappen führten die Teilnehmer vorwiegend durch die peruanische Wüste und machten daraus ein Dünen-Rennen.
Sportliche Herausforderung
Auch wenn die Dakar 2019 streckenmässig nicht so anspruchsvoll war wie in vergangenen Jahren, so wurde es vor allem sportlich zur Herausforderung. Oder mit den Worten des 2. Platzierten in der Töff-Wertung und Titelverteidiger Matthias Walkner: “Es war die beste Dakar, die ich je gefahren bin. Ich war echt am Limit, ich hätte von Anfang bis Ende keine 50 Kilometer besser fahren können.” Vor ihm war nur ein noch ein anderer Biker: Toby Price. Der Sieger fuhr mit einem angebrochenen Handgelenk – und hielt durch.
Nasser Al-Attiyah fuhr seinen dritten Titel in der Kategorie Auto ein. Und das bei einer beeindruckenden Konkurrenz mit Champions wie Carlos Sainz, Stéphane Peterhansel, Sébastien Loeb oder Nani Roma. Nasser Al-Attiyah, der „Prinz der Wüste“, distanzierte sich nach und nach von seinen direkten Rivalen und gewann drei der zehn Etappen. Damit holte sich der Katharer zum ersten Mal für Toyota den Sieg in der Kategorie Auto. Umso erstaunlicher, weil Toyota die wohl grösste Anzahl von Fahrzeugen in der Dakar-Geschichte stellte.
Rekord-Frauen
Noch ein Rekord: Niemals zuvor in der Geschichte der Rallye Dakar 2019 nahmen so viele Frauen teil – insgesamt 17. Das ist eine Trendumkehr der vergangenen Jahre. Besonders zwischen 2015 und 2017 sank die Zahl der Teilnehmerinnen. 2018 waren bloss 13 Damen am Start. Dass auch Frauen bei der Dakar erfolgreich sein können, bewiesen über die Jahre schon viele. Den grössten Erfolg feierte die deutsche Jutta Kleinschmidt, als sie im Jahr 2001 im Mitsubishi Pajero den Gesamtsieg bei den Autos einfuhr.
Die Rallye Dakar gilt bis heute nicht nur als härteste Wüstentour, sie war auch immer umstritten: Über 60 Menschen – Fahrer und Zuschauer – verloren dabei ihr Leben. Heute führt die Strecke durch Südamerika. “Was für mich persönlich nicht mehr das gleiche Abenteuer bedeutet”, sagte Jutta Kleinschmidt in einem Interview mit dem WDR. Seitdem findet Paris-Dakar ohne sie statt. Auf die Siegerrampe der Rallye hat es ausser ihr bislang keine andere Frau geschafft.
Die Sieger
Nicolás Cavigliasso dominierte die Quad-Klasse, Francisco “Chaleco” López gelang nach sechs Jahren Abwesenheit ein Sieg in der Side-by-Side-Kategorie und Eduard Nikolaev holte sich seinen vierten Titel im Truck-Race.
Neben den Gewinnern erreichten 179 Fahrer, Fahrer und Crews (75 Motorräder, 15 Quads, 76 Autos, 20 SxS und 13 Trucks) Lima. Ein grosse Danke an das Team von Red Bull Content Pool, die uns diese gigantischen Fotos zur Verfügung gestellt haben.