Das ist der neue Skoda Karoq

Das ist der neue Skoda Karoq

Das ist der neue Skoda Karoq

 

Die Einführung des Skoda Karoq hat auch etwas Trauriges: Denn schliesslich schickt der taufrische Alleskönner den schrulligen, stets auch etwas Lieferwagen-Charme versprühenden Yeti nun in Rente. Der Kompakt-Kraxler soll vieles besser machen als sein Vorgänger, manche Fans werden das eigenwillige Bergmonster wohl trotzdem vermissen.

4x4Schweiz-Fahrbericht: Der neue Skoda Karoq 4x4 2017 bei einer ersten Testfahrt auf Sizilien: am Strand mit offener Fahrertüre

Bei der Neuauflage des Kompakt-SUV wollten die Tschechen offensichtlich doch einen grösseren Kundenkreis ansprechen. Und der je nach Ausstattung zwischen 33’390 und 38’190 Franken (4×4 Allrad, 150 PS, 2.0L Diesel) rangierende Fünftürer hat mit seiner Outdoor-Lifestyle-Optik ziemlich sicher Bestseller-Potenzial. Auch wenn Skoda als die pragmatische Marke im Volkswagen-Verbund gilt, so bringt der Karoq – die letzte Silbe aus einer indigenen Sprache übersetzt bedeutet „Pfeil“ – doch eine Portion Coolness mit, ohne es an Sachlichkeit vermissen zu lassen.

Ausgezeichnet zur besten Design-Neuheit: Skoda Karoq

Bei der 17. Autonis-Leserwahl standen 88 Autoneuheiten aus den vergangenen zwölf Monaten in insgesamt zehn Fahrzeugkategorien zur Wahl. Das Feld der Kompakt-SUVs war mit 18 Modellen am stärksten besetzt. Der Skoda Karoq konnte 28,7 Prozent der rund 16‘600 abgegebenen Leserstimmen auf sich vereinen und sicherte sich damit den Titel der besten Designneuheit unter allen Kompakt-SUV.

„Wir sind stolz, dass der ŠKODA KAROQ von den Lesern der ,auto motor und sport‘ zur besten Designneuheit gewählt wurde“, sagt Christian Strube, Vorstandsmitglied für Technische Entwicklung bei ŠKODA AUTO. „Das ausdrucksstarke Design und die klare Formsprache unserer Fahrzeuge werden von den Kunden hervorragend angenommen. Der ,Autonis‘-Award ist für uns Bestätigung unserer Arbeit und gleichzeitig Ansporn, das Designprofil unserer Modelle weiter zu schärfen“, so Strube weiter.

4x4Schweiz-Fahrbericht: Der neue Skoda Karoq 4x4 2017 bei einer ersten Testfahrt auf Sizilien: Beach Road, digitales Cockpit

4x4Schweiz-Fahrbericht: Der neue Skoda Karoq 4x4 2017 bei einer ersten Testfahrt auf Sizilien: Offroad Beach Road

Den „Simply Clever“-Anspruch des Skodas verkörpert der doppelte Kofferraum-Boden mit eingebauter Gummi-Matte – indem man den Bodenbelag schlicht umdreht. Der Eiskratzer im Tankdeckel fehlt ebenso wenig wie die LED-Taschenlampe oder passend zum Thema Outdoor auch ein Regenschirm. Der steckt unter dem Beifahrersitz, für alle Fälle. Die Fondsitze präsentieren sich als einzelne, getrennt verschiebbare Möbel. Und mit dem optionalen Varioflex-Sitzsystem gibt es nicht nur einen zum Tisch umfunktionierbaren Mittelsitz, man kann die Stühle auch ganz herausnehmen, so dass über 1’800 Liter Ladevolumen entstehen. An solchen Details lässt sich erkennen, dass der Karoq auch für Käufer mit nutzwertigen Hintergedanken passen dürfte, etwa bisherigen Yeti-Jüngern.

Bleibt das Assistenz-Kapitel: Da der Karoq auf dem neuesten VW-Konzernbaukasten für Quermotoren basiert, bekommt er das ganze Angebot an Erwachsenen-Spielzeug mit auf den Weg. Freihand-Fahren beispielsweise geht jetzt bis zu 20 Sekunden – so lange halten die elektrische Aktiv-Lenkung nebst Sensorik den Tschechen in der Spur, bis das Alarmsignal den Fahrer auffordert, das Steuer wieder zu übernehmen. Spurhalte-Kontrolle plus aktiver Tempomat, das ist Balsam für geschundene Autofahrer-Nerven.

Erstmalig steht in einem Skoda auch das digitale Instrumentenpanel zur Verfügung. Vier Anzeige-Layouts sind programmierbar: Classic, Extended, Modern und Basic. Der Fahrer entscheidet über einen Scroll-Button am Lenkrad darüber, welche Anzeige wo und wie gross erscheint.Rechts, links oder zentral können auch Informationen zur Audioanlage, zum Telefon, zu den Assistenzsystemen oder zum Fahrzeugstatus angezeigt werden.

4x4Schweiz-Fahrbericht: Der neue Skoda Karoq 4x4 2017 bei einer ersten Testfahrt auf Sizilien: im Olivenhain von vorne

4x4Schweiz-Fahrbericht: Der neue Skoda Karoq 4x4 2017 bei einer ersten Testfahrt auf Sizilien: Interior und digitales Cockpit

4x4Schweiz-Fahrbericht: Der neue Skoda Karoq 4x4 2017 bei einer ersten Testfahrt auf Sizilien: Oliven Drive-in

Technische Daten Skoda Karoq 4×4:

Fünftüriges, fünfsitziges SUV der Kompaktklasse, Länge: 4,38 Meter, Breite: 1,84 Meter, Höhe: 1,60 Meter, Radstand: 2,64 Meter, Kofferraumvolumen: 479 bis 1’810 Liter

2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit manuellem 6-Ganggetriebe, Allradantrieb, 110 kW/150 PS, maximales Drehmoment: 340 Nm bei 1’750 bis 3’000 U/min, 0-100 km/h: 8,7 s, Vmax: 196 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,0 Liter, CO2-Ausstoss: 131 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: D, Preis: ab 33’390 Franken (in der Abition-Ausstattungslinie)

2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 7-Gang-Doppelkupplung-Automatik (DSG), Allradantrieb, 110 kW/150 PS, maximales Drehmoment: 340 Nm bei 1’750 bis 3’000 U/min, 0-100 km/h: 9,3 s, Vmax: 195 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,2 Liter, CO2-Ausstoss: 137 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: D, Preis: ab 35’390 Franken (in der Abition-Ausstattungslinie)

Kurzcharakteristik Skoda Karoq 4×4:

  • Warum: ein cooler und nützlicher Allrounder mit einer satten Portion Fahrkomfort
  • Warum nicht: weil man über den Verlust den Yeti einfach nicht hinwegkommt
  • Was sonst: Audi Q2, Nissan Qashqai – aber auch BMW X1 oder VW Tiguan als etwas grössere Alternativen
  • Wann kommt er: seit 11. November 2017
  • Was kommt noch: schwächere und stärkere Diesel

4x4Schweiz-Fahrbericht: Der neue Skoda Karoq 4x4 2017 bei einer ersten Testfahrt auf Sizilien: im Olivenhain von hinten

4x4Schweiz-Fahrbericht: Der neue Skoda Karoq 4x4 2017 bei einer ersten Testfahrt auf Sizilien: dreckig nach unserem Offroad Ausflug

https://www.youtube.com/watch?v=b0NMScc8Ut0

 

Mit dem Skoda Yeti durch die Karpaten

Mit dem Skoda Yeti durch die Karpaten

Mit dem Skoda Yeti durch die Karpaten

 

Die einmalige Landschaft zwischen Belgrad und dem rumänischen Sibiu bietet wildromantische Entdeckungen fern der bekannten europäischen Pfade. Hier konnte das SUV von Skoda zeigen, dass er zu Recht den Namen eines Gebirgsmonsters trägt.

Belgrad/Sibiu. Der brave Anwalt Harker hätte vermutlich bei seiner Flucht aus dem Schloss des unheimlichen Grafen alles für eine SUV-Kutsche gegeben. Damals mögen die offiziellen Strassen in diesem entlegenen Teil Europas den unbefestigten Wegen geglichen haben, die der Skoda Yeti gut 200 Jahre später mit moderner Allradtechnik meisterte. Draculas Schöpfer Bram Stoker hat selbst nie Transsilvanien besucht. Aber in seiner Fantasie war es dort schrecklich, düster, neblig und aus naheliegenden Gründen menschenleer. Siebenbürgen, wie die Landschaft „jenseits der Wälder“ auch heisst, liegt eingebettet in die Gebirgszüge der südlichen Karpaten im Herzen Rumäniens, und in der Glut des Spätsommers sind die einzigen Blutsauger vor denen man sich hüten sollte, die Zecken im hohen Gras.

4x4Schweiz-Reportage: Mit dem Skoda Yeti durch die Karpaten

Aber was ist die Legende von Dracula gegenüber der langen, unruhigen Geschichte der Balkanländer? Auch die aktuelle Nachrichtenlage lässt übersehen, wie vielfältig und ursprünglich diese Landschaften am Rande des Kontinents sind. Einen Einblick in diese ferne Welt der Karpaten vermittelte die „Euro Trek 2015“-Tour von Skoda, die den Yeti erstmals auf abenteuerlichen Spuren von Belgrad nach Sibiu – das alte Hermannstadt – in Siebenbürgen führte. Gut 630 Kilometer, davon die meisten auf unbefestigten Wegen, musste er dabei bewältigen und beweisen, dass der Begriff SUV durchaus mehr sein kann, als eine Frage der modischen Optik.

4x4Schweiz-Reportage: Mit dem Skoda Yeti durch die Karpaten

Unser Weggefährte für diesen aussergewöhnlichen Roadtrip: Skoda Yeti 4×4 Outdoor

Für die Tour hatte Skoda den Yeti in der Ausstattungsvariante Outdoor Style ausgewählt: eine Top-Variante, die für 36’270 Franken praktische Reisebegleiter wie Sportsitze (für durchgerüttelte Rücken), Rückfahrkamera (für enges Rangieren), Dachreling (für Ersatzreifen) und hübsche Leichtmetallfelgen (die bald vor Dreck eh nicht mehr zu sehen waren) im Gepäck hatte. Einzig der verstärkte Unterbodenschutz und die All-Terrain-Reifen waren eine besondere Zugabe des tschechischen Herstellers für diesen Trip. Auch für den neuen 2,0-Liter-Diesel (110 kW/150 PS) mit Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe dürfte es der erste Härtetest gewesen sein.

4x4Schweiz-Reportage: Mit dem Skoda Yeti durch die Karpaten

4x4Schweiz-Reportage: Mit dem Skoda Yeti durch die Karpaten

Während man auf einer sehr gepflegten Schnellstrasse an Belgrad vorbei Richtung rumänische Grenze fährt, schimmern in östlicher Richtung bereits mit dem Banater Gebirge Ausläufer des südlichen Karpatenbogens, während seitlich die Donau blau, breit und träge ihrem uralten Weg zum Schwarzen Meer folgt. Der Flusslauf kümmert sich nicht um Grenzen und Politik, sondern bietet mit dem berühmten Eisernen Tor kurz vor Rumänien und dem Wiedereintritt in die EU sogar einen dramatisch engen Donau-Durchbruch, der auch Loreley erneut zum Gesang angeregt hätte. Allein diese von Felsen beschattete Uferstrasse mit unzähligen Kurven ist eine Reise wert.

Doch Paul, der rumänische Guide der Tour, will, dass der Yeti immer wieder den gewohnten Asphalt verlässt. Dafür muss der Reifendruck von circa drei Bar um ein Drittel gesenkt werden, damit sich die Pneus mit normalem Profil in weichere Kletterschuhe verwandeln können. Rechnet man die Anstiege der dreitägigen Tour in Höhenmeter zusammen, dann hat dieser Yeti als wohl einziges Himalaya-Fabeltier tatsächlich den Mount Everest bezwungen. Wobei er bisweilen Steigungen von 34 Prozent und Gefälle von 41 Prozent auf sich genommen hat. Immer mehr Offroad-Fans entdecken übrigens diese wilden Wege, die anders als im Westen, oft gegen Gebühr (und mit dem nötigen Respekt ggü. Mensch und Natur) befahren werden dürfen.

4x4Schweiz-Reportage: Mit dem Skoda Yeti durch die Karpaten

4x4Schweiz-Reportage: Mit dem Skoda Yeti durch die Karpaten

Blickt man über das Lenkrad auf die tiefen Furchen- und Rillenlandschaften, die einige der steilen Bergpassagen durchziehen, stellt sich die spannende Frage, ob ein SUV, der natürlich kein klassischer Geländewagen ist, das ebenso wie die Grossmeister des Groben schafft. Wie viele seiner Artgenossen verteilt auch der Yeti automatisch die Kräfte nach Bedarf auf die Achsen. Kaum merklich greift beim Anfahren im steilen Gelände die elektronische Differenzialsperre und versetzt den Yeti in einen behutsamen Kriechgang. Auch die Elektronik des Off-Road-Assistenten hat alle Hände voll zu tun. Vor allem bei Abfahrten bremst das System und entlastet so den Bremsfuss. Und das Drehmoment von 340 Nm sorgt dafür, dass trotz niedertourigem Fahren genug Vortrieb fürs kräftezehrende Klettern bleibt. Zumindest wenn der Untergrund staubtrocken ist. Aber selbst bei den anspruchsvolleren Passagen blieb Zeit, die riesigen Buchen-, Eichen- und Birkenwälder, die den Weg säumen, zu bewundern.

Wenige, wenn sie nicht einheimische Naturliebhaber sind, werden diese Seite Rumäniens kennen. Zum Beispiel den majestätischen Iovanu-Stausee, der plötzlich zwischen den Bäumen sichtbar wird. Oder das Rezetat-Gebirge, das neben den Alpen zu den wichtigsten Hochgebirgs-Naturschutzgebieten zählt. Hier führt auch die 1939 von König Caroll II von Rumänien eröffnete „Strasse des Königs“ hindurch – eine 140 Kilometer lange Bergstrasse, die Transsilvanien mit der Walachei verbindet. Auch ohne Draculas angebliche Vorlieben ist diese landwirtschaftlich geprägte Region menschenleer. Die wenigen Dörfer kuscheln sich in die Mulden der weichen Hügellandschaft, die von den Pyramidenhaufen der typischen Heudiemen durchzogen ist.

4x4Schweiz-Reportage: Mit dem Skoda Yeti durch die Karpaten

 

Bei der Durchfahrt dieser für den Osten charakteristischen Strassendörfer fällt auf, dass die niedrigen Häuser meist einen frischen, bunten Anstrich haben. Viele der Neubauten haben Erker und Balustraden, die von architektonischem Ehrgeiz zeugen. Selbst zu Zeiten der Kommunisten hatten Schafzüchter ein gutes Einkommen, denn sie wurden gefördert und konnten Wolle Käse und Fleisch vermarkten. Herden mit bis zu 20’000 Tieren seien keine Seltenheit, erklärte Paul. Als wüssten sie um ihre Bedeutung, betrachteten die stämmigen Tiere mit den schwarzen Gesichtern abschätzig den Yeti-Trek, der ihre Wege kreuzte. Obwohl Skoda in Rumänien bereits im März mit 700 Fahrzeugen eine Wachstum von über 23 Prozent verzeichnen konnte.

4x4Schweiz-Reportage: Mit dem Skoda Yeti durch die Karpaten

4x4Schweiz-Reportage: Mit dem Skoda Yeti durch die Karpaten

4x4Schweiz-Reportage: Mit dem Skoda Yeti durch die Karpaten

Wiewohl Rumänien zu den ärmeren EU-Mitgliedsstaaten zählt, gibt es inzwischen eine Mittelschicht, die wie einst Kaiserin Sisi und davor die Römer die Thermalquellen des idyllischen Kurortes Herkulesbad besucht. Oft genug, wenn der Yeti wieder festen Boden unter den Reifen hatte, teilte er die Strasse nicht nur mit betagten Modellen der rumänischen Marke Dacia, sondern mit BMW, Audi und Mercedes. Rumänien begann übrigens als erstes Land in der Welt 1857 mit der Ölproduktion.

4x4Schweiz-Reportage: Mit dem Skoda Yeti durch die Karpaten

Was mögen wohl die Touristen gedacht haben, die auf dem historischen Marktplatz von Sibiu sich plötzlich einer Kolonne von verschmutzten und verstaubten Yetis gegenübersahen? In der Siebenbürger Metropole, die 2007 Kulturhauptstadt Europas war, endete die Skoda-Reise. Dass gerade die Glocken in dieser Stadt läuteten, in der immer schon deutsch gleichberechtigt mit rumänisch gesprochen wurde, war ein Zufall. Aber sie läuten übrigens zeitversetzt, damit Protestanten, Uniierte und Orthodoxe ihre Kirche heraushören können.

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