Auf die Frage, wer 650 PS in einem Offroader braucht, hat Lamborghini nun die Antwort: um die markeneigene Rallyecross-Serie zu gewinnen, die ab 2020 geplant ist. Dabei handelt es sich um ein “Arrive & Drive”-Format mit fit gemachten Lambos für gutbetuchte Mietfahrer.
Bild: Lamborghini
Im Rahmen der „World Finals“ des Huracán-Markenpokals hat Lamborghini für die Saison 2020 eine neue Rennserie angekündigt. Es handelt sich um ein Rallyecross-Format für den Urus. Die Fahrzeuge werden also sowohl festes als auch loses Geläuf unter die Räder bekommen. Dafür muss der dicke Italiener mächtig abspecken.
25 Prozent weniger Gewicht
Der Urus ST-X Concept basiert auf dem Serienfahrzeug und wird mit verstärkter Mechanik, einem höhergelegten Fahrwerk sowie sicherheitsrelevanten Teilen wie einem Überrollkäfig und einer Feuerlöschanlage zum Rennauto. Durch den spartanischen Innenraum sparen die Ingenieure rund 25 Prozent beim Gewicht ein, was den Urus von 2’200 auf rund 1’650 Kilogramm drücken dürfte.
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650 PS sollten reichen
Zentralverschluss-Räder, seitliche Endrohre, ein Heckspoiler sowie eine Carbon-Motorhaube mit grösseren Lufteinlässen runden das Bild ab. Antriebsseitig vertraut der Urus ST-X auf den V8-Biturbomotor mit 478 kW/650 PS.
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Arrive & Drive
Sein Debüt wird der Urus ST-X im kommenden Jahr bei den World Finals 2019 geben. Gekauft werden kann das Race-SUV wahrscheinlich nicht, Lamborghini spricht beim Konzept der Serie von einem „Arrive & Drive“-Format, bei dem interessierte Millionäre Fahrerplätze inklusive technischer Betreuung mieten können.
Alte Bekannte und ein paar neue Gesichter: Die ersten SUV-Bestseller gehen im kommenden Jahr bereits in die dritte Generation. Aber auch Erstauflagen gibt es immer noch.
Der SUV-Trend bleibt auch im kommenden Jahr ungebrochen. Neben Neuauflagen von Segments-Bestsellern sowie zahlreichen Performance- und Luxus-Modellen kommen auch die ersten vollelektrischen Modelle jenseits des Tesla X auf den Markt. Eine Übersicht der wichtigsten Premieren.
VW Touareg 2018
Mit dem VW Touareg startet Mitte des Jahres einer der Klassiker des SUV-Markts in die dritte Generation. Wie schon die bereits erhältlichen Technik-Cousins Audi Q7 und Porsche Cayenne wird das Wolfsburger Top-Modell vor allem leichter und sparsamer. Trotzdem wachsen die Abmessungen auf knapp fünf Meter, im Heck ist dann Platz für eine dritte Sitzreihe. Für den Antrieb soll es neben Dieselmotoren auch Plug-in-Hybridtechnik geben.
Konkurrenz erhält der Touareg gegen Ende des Jahres, wenn der Mercedes GLE eine Neuauflage erfährt. Auch der M-Klasse-Nachfolger wird geräumiger und leichter. Ausserdem ziehen die Assistenten und Motoren der S-Klasse ein. Neuauflagen bewährter Modelle gibt es aber auch in den kleineren Klassen: So kommt etwa der kompakte Honda CR-V mehr als ein Jahr nach seiner US-Premiere nach Europa, Nissan legt seinen Mini-Lifestyler Juke neu auf.
BMW X2 & X7
Doch nicht nur Bewährtes kommt 2018 auf den Markt. Weil in den Portfolios der meisten Hersteller die offensichtlichen SUV-Lücken mittlerweile geschlossen sind, füllen zahlreiche Marken auch noch die letzten Nischen mit Crossover-Modellen auf. BMW etwa sieht zwischen X1 und X3 noch Platz für den X2, oberhalb des X5 soll schon früh im Jahr das vor allem für den US-Markt entwickelte Luxusmodell X7 starten.
Audi Q8 2018
Auch Audi will mit dem coupéhaften Q8 künftig im obersten Preissegment gute Margen einfahren. Dass die Ingolstädter aber mehr können als das altbekannte Geschäftsmodell vom Grösser-stärker-teurer abzumelken, wollen sie Ende des Jahres mit dem E-Tron Quattro zeigen, einem Elektro-Crossover mit emissionsfreiem Antrieb und einer Reichweite von rund 600 Kilometern.
Jaguar i-Pace 2018
Überholen lassen muss sich die VW-Tochter aber erst einmal von Jaguar. Die Briten wollen ihr E-Modell I-Pace schon Mitte des Jahres beim Händler haben. Mit rund 400 PS Leistung, viel Platz und 500 Kilometern Reichweite soll der alltagstaugliche Allrader das E-Auto nicht zuletzt vom Zweitwagen-Image befreien. Komplettiert wird das Elektro-SUV-Trio vom Hyundai Fuel Cell SUV Nexo, das aber wohl mangels Tankstellen eher nichts für Normalverbraucher sein dürfte.
Die Liste der neuen 2018er-SUV lässt sich noch lange fortsetzen. Unter anderem wird Lamborghini mit dem Urus einen Rennwagen für den Matsch bauen und Volvo mit dem XC40 den Erfolg der grösseren XC-Modelle fortsetzen wollen. Zwei Modelle stechen aber aus dem bunten Neuheiten-Reigen deutlich heraus:
Die Urgesteine: Jeep Wrangler 2018 & Mercedes G 2018
Denn mit dem Jeep Wrangler und der Mercedes G-Klasse werden zwei der letzten echten Geländewagen in die nächste Generation befördert. Die Offroad-Fähigkeiten sollen nicht abgeschliffen werden, genauso wenig das kantige Design. Als Zugeständnis an den Zeitgeist gibt es zumindest Sparmotoren. Der Jeep kommt künftig mit Vierzylinderturbo daher, beim Mercedes gibt es erstmals einen Plug-in-Hybrid.
Im Frühjahr 2018 wird der Lamborghini Urus mit einem V8 Biturbo Motor mit 650 PS auf den Markt kommen. Wie vom Lamborghini-Chef Stefano Domenicali verraten, handelt es sich beim neuen Motor um den überarbeiteten Vierliter-V8-Biturbo von Audi, der auch im Audi S8 Plus und im Bentley Continental steckt.
Mit diesem Motor geht Lamborghini neue Wege, denn es wird zum ersten Mal ein Turbomotor in einem Serienfahrzeug angeboten. Somit könnte der Urus der weltschnnellste Serien SUV werden und sogar den Bentley Bentayga (608PS und 301 km/h) vom Thron stossen.
Lamborghini Urus Hybrid ab 2019
Die Marke mit dem Stier hat aber auch eine weitere Premiere angekündigt: eine Hybrid-Veriante kommt Mitte 2019 auf den Markt. „Der Urus wird sich auch durch eine überragende Performance auszeichnen. Attribute wie Komfort, Geräumigkeit, Vielseitigkeit und Alltagstauglichkeit stehen im Fokus.“
Der neue Lambo-SUV wird im italienischen Werk in Sant’Agata Bolognese gefertigt und erweitert die Produktpalette um ein drittes Modell. Vorstellbar ist ein Produktionsvolumen von 3’000 Fahrzeugen pro Jahr, was eine enorme Erweiterung der Kundenbasis der Marke bedeutet. Zum Vergleich: 2016 brachte Lamborghini insgesamt rund 3’500 Fahrzeuge auf den Markt. Die Vorproduktion im italienischen Werk läuft seit April, speziell für den Urus wurde dort auch eine Lackier-Abteilung eingerichtet. Bei den beiden Sportwagen Huracán und Aventador bediente sich Lamborghini für diesen Prozess bisher bei einem Zulieferer.
Der Einstiegspreis des Urus soll bei rund 200’000 Euro liegen. Der Vorverkauf für die Serienversion des Urus, der auf dem Autosalon Genf 2018 präsentiert wird, hat bereits gestartet.