Das finnische Ausnahmetalent Kalle Rovanperä gewinnt die Arctic Lappland Rallye in seinem WRC-Debut im Toyota Yaris mit grossem Vorsprung. Noch im Dezember feierte Kalle Rovanperä den Erfolg als jüngster Weltmeister in der WRC2 Pro-Klasse auf Skoda Fabio Evo. Mit dem Wechsel in die WRC und zu Toyota knüpft der 19-Jährige nahtlos an die Siege in der WRC2-Klasse an.
„If you want to win, hire a Finn“, lautet ein berühmtes Sprichwort in der Rallye-Welt. Toyota hat es getan und Skoda den erfolgreichsten Rallye-Fahrer ausgespannt. Der erst 19-jährige Finnländer Kalle Rovanperä bestätigt das Klischee, dass die Skandinavier die besten Rallye-Piloten sind. Mehr noch: Der schweigsame Rovanperä ist eines der grössten Talente, das die Rallye-Welt je gesehen hat. Legendär der Clip, wie der achtjährige Kalle Rovanperä einen Kleinwagen auf einem verschneiten Track driftet.
Der jüngste WRC2-Weltmeister macht in der WRC dort weiter, wo er aufgehört hat. So gewinnt Kalle Rovanperä klar den Saison-Auftakt bei der Arctic Lappland Rallye. Zusammen mit Beifahrer Jonne Halttunen verweist er seine ehemaligen Skoda-Kollegen auf die hinteren Plätze. Einzig Formel 1-Pilot Valtteri Bottas erreichte im Citroën DS3 WRC den neunten Rang und unterbricht damit die Skoda Fabia R5 evo Fahrer vom zweiten bis zehnten Platz.
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Damit knüpft auch Skoda wieder an die Erfolge des letzten Jahres an. Der Skoda Fabia R5 zeigte sich 2019 als absoluter Überflieger, der Siege um Siege einfuhr. Am Ende wurden es knapp 30 Siege. Und ein Weltmeister-Titel. Und ein Marken-Titel.
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Skoda hat sich als Motorsport-Institution etabliert. Rund 300 Fabias R5 wurden weltweit an private Rallye-Teams verkauft. Der von der FIA homologierte Rallye-Wagen verschaffte auch den Tessiner Ivan Ballinari/Giusva Pagani den Schweizer Meistertitel.
Am Donnerstag startet die legendäre Rallye Monte Carlo. Dann wird sich zeigen, ob und wie Kalle Rovanperä mit der Konkurrenz umgehen wird.
2019 ist in der Rallye-WM erstmals die Kategorie WRC2 Pro ausgeschrieben. Škoda schickt die Werksfahrer Jan Kopecký und Kalle Rovanperä sowie verschiedene Gastfahrer ins Rennen.
Kalle Rovanperä und Beifahrer Jonne Halttunen fuhren im Skoda Fabia R5 bei der Rallye Monte Carlo auf Rang zwei in der neuen Kategorie WRC2 Pro
Škoda fährt neu in der WRC2 Pro
Bei der Rallye Monte Carlo Ende Januar feierte eine neue Kategorie innerhalb der Weltmeisterschaft Premiere: WRC2 Pro. Diese Klasse wird parallel zur weiterhin bestehenden Kategorie WRC2 mit R5-Fahrzeugen ausgefahren, ist allerdings Werksfahrern vorbehalten. Eingeschrieben haben sich neben Škoda auch Citroën und Ford.
Škoda bestreitet die WRC 2 Pro-Meisterschaft mit einer flexiblen Strategie. Das Team besteht aus den Werksfahrern Jan Kopecký und Kalle Rovanperä, die sich die jetzt aus 14 Läufen – neu ist die Rallye Chile – bestehende Saison aufteilen. Sie erhalten bei einigen Rallyes Verstärkung durch starke Gastfahrer, bei der Rallye Schweden beispielsweise durch den amtierenden Finnischen Meister Eerik Pietarinen.
Rallye Monte Carlo – schwierige Streckenbedingungen mit Schnee, Eis und trockenem Asphalt im Wechsel
Das WRC2-Pro-Team von Škoda mit Kalle Rovanperä und Altmeister Jan Kopecký
Škoda-Teammanager Pavel Hortek setzt grosse Hoffnungen in die Fahrerpaarung Rovanperä/Kopecký. «Wir haben einen sehr jungen und einen sehr erfahrenen Fahrer in der Mannschaft. Das ist die ideale Kombination. Jan ist bereits elf Jahre bei uns. Das ist vielleicht ein bisschen viel, aber er wird immer besser. 2018 war nicht nur wegen des Titelgewinns in der WRC2 und in der Tschechischen Meisterschaft vielleicht sein bestes Jahr.»
Erst 18 Jahre alt, aber schon einer der Schnellsten – das finnische Talent Kalle Rovanperä
Bei Kalle Rovanperä liegt das Rallyefahren praktisch im Blut. Sein Vater Harri war jahrelang Profi, fuhr für verschiedene Werksteams und gewann im Jahr 2001 den WM-Lauf in Schweden. Ein Video, wie Rovanperä Junior als Achtjähriger in den finnischen Wäldern wie ein Experte durch den Schnee driftet, kommt bei YouTube inzwischen auf mehr als eine Million Klicks.
Weil finnische Gesetze Starts bei Rallyes erst ab 18 Jahren erlauben, startete Rovanperä zunächst in Lettland. Auf Verbindungsetappen, die über öffentliche Strassen führten, musste Beifahrer Risto Pietiläinen, der frühere Copilot von Vater Harri, das Steuer übernehmen. Dieses kleine Handicap hinderte Rovanperä nicht daran, 2015 die Junior-Wertung in Lettland zu gewinnen. 2016 und 2017 gewann er dann die Meisterschaft, beide Male am Steuer eines Škoda Fabias.
Kurz nach seinem 17. Geburtstag erhielt Rovanperä im Oktober 2017 mit einer Ausnahmegenehmigung der finnischen Regierung den Führerschein. Nur drei Wochen später feierte er bei der Rallye Grossbritannien seine WM-Premiere. Inzwischen gehört er zu den regelmässigen Besuchern auf dem Podium der Kategorie WRC2. 2018 gewann Rovanperä zweimal diese Unterkategorie der Weltmeisterschaft und belegte in der Jahresendwertung Rang drei hinter den Teamkollegen Jan Kopecký und Pontus Tidemand.
Die WRC 2-Champions Jan Kopecký (2. von rechts) und Beifahrer Pavel Dresler (2. von links) mit Škoda Technikvorstand Christian Strube (links) und Škoda Motorsportdirektor Michael Hrabánek (rechts)
Obwohl Jan Kopeckýs Vater Hobby-Rallyefahrer war, begann er als 13-Jähriger mit dem Kartsport und wechselte später zu den Tourenwagen. Kopecký Junior gewann in der tschechischen Heimat mehrere Markenpokale, darunter 2001 den Škoda Octavia Cup. Im Škoda Octavia startete er im selben Jahr erstmals bei einer Rallye und konzentrierte sich fortan auf diese Motorsport-Disziplin. Erste Erfolge in der Tschechischen Meisterschaft (ČMR) führten zur Verpflichtung durch das Werksteam von Škoda. Im Škoda Fabia WRC gewann Kopecký 2004 seinen ersten, von bis heute sechs Titeln in der Tschechischen Meisterschaft.
Gemeinsam mit Beifahrer Pavel Dresler gewann er 2013 mit der Rekordzahl von sechs Siegen die Rallye-Europameisterschaft (ERC). Bis dahin hatte Kopecký vor allem auf Asphalt sein Können unter Beweis gestellt. Doch 2014 gewann er im Škoda Fabia S2000 auch auf den anspruchsvollen Schotterpisten der FIA Asien-Pazifik Rallye-Meisterschaft (APRC) den Titel. Im Sommer 2017 setzte er sich auf Sardinien erstmals auf WM-Ebene bei einer Schotter-Rallye durch und liess er den WRC 2-Konkurrenten auch bei der Rallye Italien keine Chance.
Mit der Premiere des Škoda Fabia R5 begann für Kopecký eine beispiellose Siegesserie in der Tschechischen Meisterschaft: Seit Frühjahr 2015 ist er bei Meisterschaftsläufen in seiner Heimat ungeschlagen und holte von 2015 bis 2018 vier Titel in Folge. Sein bisher grösster Erfolg aber ist der Gewinn des WRC2-Titels der FIA Rallye-Weltmeisterschaft 2018, wiederum im Škoda Fabia R5.
Jan Kopecký (rechts) und Beifahrer Pavel Dresler wurden 2018 zum sechsten Mal Tschechische Meister.
Nicht mehr in der Werksmannschaft ist Pontus Tidemand, der WRC2-Champion des Jahres 2017. Der Schwede, der 2014 bei der Rallye Deutschland seinen ersten WRC2-Sieg im Škoda Fabia S2000 feierte, versucht nach vier Jahren als Werksfahrer bei Škoda, in der Topkategorie WRC Fuss zu fassen. «Ich hätte die Chance gehabt, bei Škoda zu bleiben. Aber ich bin schon 28. Wenn ich in der Spitze der WRC noch etwas erreichen will, muss ich jetzt diesen Schritt gehen», begründete Tidemand seine Entscheidung.
Škoda Motorsport im neuen Headquarter in Mladá Boleslav
Die neue Zentrale von ŠkodaMotorsport in Mladá Boleslav
Pünktlich zum Start der Saison 2019 hat Škoda Motorsport eine neue Zentrale in der Nähe des Werks in Mladá Boleslav in Betrieb genommen. Insgesamt umfasst der neue Gebäudekomplex 16’400 Quadratmeter und bietet Platz für Forschung und Entwicklung, Produktion, Werkstatt, Lager, Prototypenfertigung, Logistik und Verwaltung für den Kundensport sowie einen Empfangsbereich mit Ausstellungsfläche für Kunden. Rund 100 Mitarbeiter teilen sich 2’040 Quadratmeter Bürofläche sowie 4’071 Quadratmeter Werkstatt- und Logistikbereich. Lediglich die Motorenentwicklung findet weiter im Hauptwerk statt.
«Mit der neuen Zentrale sind wir optimal für die Herausforderungen der Zukunft aufgestellt. Durch die verbesserten Arbeitsabläufe können wir neue Projekte noch schneller entwickeln, Rallyefahrzeuge noch effizienter fertigen und den Service für unsere Kunden weiter perfektionieren», sagte Christian Strube, Vorstandsmitglied für Technische Entwicklung Škoda Auto, bei der offiziellen Eröffnung. «Das neue Hauptquartier ist die ideale Basis, die Erfolgsgeschichte unseres Engagements im Motorsport auch in Zukunft weiterzuschreiben.» Škoda Motorsportdirektor Michal Hrabánek betonte:
«Die neue Zentrale unterstreicht eindrucksvoll die Bedeutung, die der Motorsport für Škoda hat. Von hier aus können wir die Anforderungen unserer Kunden noch besser erfüllen und die Erfolge von Škoda Motorsport weiter ausbauen!»
Blick in die Zukunft –die 2019er Evolutionsversiondes Škoda Fabia R5, die im Sommer homologiert werden soll
Der neue Škoda Fabia R5 Evo
Von der ersten Generation des Škoda Fabia R5 sind seit Frühjahr 2015 mehr als 250 Exemplare an Kunden verkauft worden. Zeit für eine gründliche Renovierung des Erfolgsmodells. Zum Juni 2019 soll der Nachfolger homologiert werden und somit die Zulassung zum Motorsport erhalten. Äusseres Kennzeichen ist die dem Facelift des Serienmodells angepasste Optik. Deutlich tiefgreifender sind allerdings die Verbesserungen unter der Karosserie. So hat der Fabia R5 Evo ein komplett neues Chassis, ein optimiertes Fahrwerk mit grösseren Federwegen, einen neuen Antriebsstrang sowie einen neuen Motor erhalten.
Der 2019er Škoda Fabia R5 wurde in vielen Details verbessert