Porsche Typ 597 „Jagdwagen” – Einer für alles

Porsche Typ 597 „Jagdwagen” – Einer für alles

Porsche Typ 597 „Jagdwagen” – Einer für alles

 

Der Porsche Typ 597 „Jagdwagen” entstand in den 1950er Jahren als Entwurf von Porsche für eine Ausschreibung der Bundeswehr. Mit zuschaltbarem Allradantrieb und seiner Wannenkarosserie bestand er nahezu in jedem Terrain – zu Land und zu Wasser. Dennoch wurden nur 71 Exemplare des Geländewagens gebaut.

Eine Ausschreibung der späteren Bundeswehr führt 1953 dazu, dass Porsche-Entwickler an einem Geländewagen für das Militär tüfteln. Schnell, wendig, ein geringes Gewicht bei grösstmöglicher Nutzlast, dazu geländegängig, sicher im Betrieb und einfach zu warten – das sind die Anforderungen. Neben der Auto Union (DKW) und der Borgward-Tochter Goliath ist Porsche als einer von drei deutschen Herstellern am Verfahren beteiligt.

Die Entwickler statten den Typ 597 „Jagdwagen” mit einem modifizierten Vierzylinder-Boxermotor aus dem Porsche 356 aus, der im Heck verbaut wird. 50 PS bringt der Wagen damit auf die Strasse und beweist trotz seiner geländetauglichen Ausrichtung Fahrdynamik: Mit bis zu 100 km/h Höchstgeschwindigkeit ist der rund 870 Kilogramm schwere Porsche Typ 597 für einen Kübelwagen äusserst agil.

Der erste Allradwagen mit dem Namen Porsche

Der Boxermotor treibt über ein synchronisiertes Vierganggetriebe mit einem zusätzlichen Geländegang die Hinterachse an. Ein zuschaltbarer Vorderradantrieb macht aus dem 597 den ersten Allradwagen mit dem Namen Porsche. Im Allradbetrieb klettert der Wagen bei 1000 Umdrehungen pro Minute über Steigungen von bis zu 65 Prozent.

Mit seiner kompakten Wannenkarosserie ist der Jagdwagen auch auf Flüssen einsatztauglich, wo er auf dem Wasser geschleppt werden kann. In einer frühen Version kommt das Gefährt daher auch ohne Türen zum Einstieg aus. Bereits im Januar 1955 stellen die Hersteller die ersten Prototypen in Bonn-Hangelar vor, um die Einsatztauglichkeit ihrer Wagen bei der Regierung unter Beweis zu stellen. Der Porsche Jagdwagen stösst auf reges Interesse und wird in den folgenden Monaten auch an britischen und französischen Truppenstandorten in Deutschland präsentiert. Auf dem Genfer Automobilsalon bekommt im März 1955 das Fachpublikum die jüngste Porsche-Entwicklung zu sehen.

Seltenes All-Terrain-Talent Porsche Typ 597: Rund 50 Exemplare existieren noch

Porsche entwickelt den Typ 597 „Jagdwagen“ in den nächsten Jahren bis zur Serienreife: In der Version von Ende 1957 hat der Wagen eine stärker abfallende Front und nun auch vier Stahltüren. Trotz erfolgreicher Erprobung dürfen Goliath und auch Porsche nur 50 weitere Exemplare für Testfahrten an die am 12. November 1955 offiziell gegründete Bundeswehr liefern. Der Auftrag geht aus finanziellen und arbeitsmarktpolitischen Gründen an die Auto Union in Ingolstadt. Porsche stoppt das Projekt.

Porsche Typ 597 Jagdwagen

Jesses, der  597 ging sogar durchs Wasser

Insgesamt stellt Porsche 71 Exemplare des frühen Geländewagens her. Etwa 50 dieser Fahrzeuge existieren noch, was den „Jagdwagen“ zu einem besonders seltenen Modell macht. Die meisten seiner Besitzer sind heute im Porsche Jagdwagen Registry e.V. organisiert – dem vermutlich kleinsten Porsche Club der Welt.

Arquus Scarabée: Schleicht sich im Stealth-Mode an

Arquus Scarabée: Schleicht sich im Stealth-Mode an

Arquus Scarabée: Schleicht sich im Stealth-Mode an

 

Ist das ein neues Transformer-Fahrzeug? Nein, ein Volvo mit Hybridantrieb, der Platz für vier Personen bietet.

Panzerwagen mit Hybrid-Antrieb: Der Arquus Scarabée

Es ist nicht üblich, dass Militärfahrzeuge der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Und dennoch hat es die Volvo-Tocher Arquus, die grösste europäische Herstellerin von Panzerfahrzeugen, getan.

Auf der Pariser Air Show 2019 präsentierte die Volvo-Tochter Arquus den Scarabée, ein leichtes (6,6 Tonnen) gepanzertes Allradfahrzeug für Aufklärung und Unterstützung bei Feindkontakt. Nun, eigentlich nichts Spezielles. Bis auf die Tatsache, dass dieses Auto aus einem Flugzeug springen kann.

Arquus Scarabée

Anschleich-Modus

Der Arquus Scarabée ist aber auch das erste Hybrid-Militärfahrzeug. Der Panzerwagen hat einen “Boost”-Modus, der die Benzin- und Elektro-Motoren kombiniert, sowie einen rein elektrischen Modus. Dieser Stealth-Modus ermöglicht ein lautloses Anschleichen.

Arquus Scarabée

Die Gegner werden es nicht einfach haben mit dem neuen Militär-Volvo. Das Scarabée wurde für den kollaborativen Kampf entwickelt und kann eine Vielzahl von Systemen wie Mehrzweck-RCWS, Mehrkaliberkanonen, RGL-Kameras, MMP- (oder MILAN-) Abschussvorrichtungen, Drohnenabwehrsysteme, Radar usw. transportieren. Je nach Einsatzprofil ist er auch mit Ballistik- und Minenschutz ausgestattet. Von Innen können sogar Drohnen gesteuert werden. Übrigens: Der Pilot sitzt vorne in der Mitte und hat eine 270° Rundumsicht.

Arquus Scarabée

Im Hubschrauber Platz

Dank seiner kompakten Grösse ist der Scarabée lufttransportfähig (C-130, Chinook, A400M). Der Hubschrauber oder das Flugzeug braucht nicht mal zu landen: der Scarabée kann mit Luftdruck aus dem Frachtraum katapultiert werden. 15 Minuten nach dem Abwurf ist das Fahrzeug bereits wieder kampfbereit. Und sollte mal was im Einsatz passieren: Die Wartung ist sehr einfach und der kleine Panzer bietet guten Zugang zu allen Komponenten des täglichen Betriebs.

Arquus Scarabée

Minimaler Wendekreis

Dieses Teil ist aber nicht nur gut im Gelände sondern auch in der City. Mit einem unabhängigen Heckantrieb hat der Scarabée einen minimalen Lenkradius und kann sich so auch flink in der City bewegen. Ausserdem stehen verschiedene taktische Optionen wie der “Krabben”-Modus zur Verfügung.

Schade gibt es so ein Teil nicht für den zivilen Einsatz; wäre gerade in der Rush-Hour das perfekte Fahrzeug.

Arquus Scarabée

Fährt auch mit offener Tür

So könnte der Militär-Jeep der Zukunft aussehen: Chevrolet Colorado ZH2 Fuel Cell

So könnte der Militär-Jeep der Zukunft aussehen: Chevrolet Colorado ZH2 Fuel Cell

So könnte der Militär-Jeep der Zukunft aussehen: Chevrolet Colorado ZH2 Fuel Cell

 

Mit einer Forschungseinrichtung des US-Militärs hat General Motors den Chevrolet Colorado ZH2 entwickelt. Für das kommende Jahr hat der Autobauer eine einjährige Felderprobung angekündigt, bei der der Nutzen dieser Technik praktisch eruiert wird.

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Chevrolet hat mit dem Colorado ZH2 Fuel Cell die Studie eines Militär-Jeeps der Zukunft vorgestellt. Der saubere Antrieb soll allerdings nicht der Umwelt helfen, sondern taktische Vorteile im Krieg bieten.

Krieg ist ein eigentlich schmutziges Geschäft, doch zumindest umwelttechnisch könnte eine jetzt von Chevrolet vorgestellte Militär-Geländewagen-Studie namens Chevrolet Colorado ZH2 einen kleinen Beitrag für ein wenig mehr Sauberkeit leisten. Das Auto fährt nämlich mit Wasserstoff und emittiert statt schwarzer Dieselrauchschwaden lediglich Wasser.

Brennstoffzelle klingt noch immer nach ferner Zukunft, tatsächlich gibt es jedoch ein paar Hersteller, die diese Technik, allerdings in kleiner Stückzahl, in Serienfahrzeugen anbieten. Unter anderem bei Hyundai und Toyota glaubt man an die Zukunft der lokal sauberen Antriebsvariante. Beim Chevrolet-Mutterkonzern General Motors offensichtlich auch, denn der Colorado ZH2 ist als ernstgemeinter Vorschlag für die US-Army gedacht. Dabei war für den Autobauer allerdings nicht der Umweltgedanke Antriebsfeder, sondern rein militärtaktische Überlegungen.

Chevrolet Colorado ZH2: Alles nur Taktik

Für den Einsatz im Krieg soll die Brennstoffzelle nach Ansicht von Chevrolet nämlich gleich mehrere Vorteile bieten. So erlaubt sie nahezu geräuschlose Fortbewegung und Stellungswechsel. Auch in Hinblick auf die thermische Signatur ergeben sich Vorteile, da keine Wärmekraftmaschine arbeitet und keine heissen Abgase entstehen. Durch Infrarotsichtgeräte betrachtet heben sich Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren sehr deutlich von ihrer Umgebung ab.

4x4Schweiz: Chevrolet Colorado mit Brennstoffzelle unter der Motorhaube

Nichts für DIY-Schrauber: Die Brennstoffzelle dürfte bei einer Panne den Fahrer vor gewisse Probleme stellen

Aus dem E-Antrieb ergeben sich aber noch weitere Pluspunkte. Das hohe und sofort verfügbare Drehmoment der Motoren kann bei Fahrten im Gelände durchaus hilfreich sein. Ausserdem kann die Brennstoffzelle dazu dienen, auch in entlegenen Gegenden ohne Infrastruktur eine Stromversorgung zu ermöglichen. Der Strom, den der Stack erzeugt, kann das an Bord befindliche Batteriemodul laden, welches wiederum über Aussensteckdosen verfügt.

4x4Schweiz: Chevrolet Colorado als selbstversorgende Komandozentrale

Statt schwarzer Dieselrussschwaden emittiert der Chevrolet Colorad ZH2 nur Wasser. Das können Soldaten übrigens auch trinken