The mighty Kamaz

The mighty Kamaz

The mighty Kamaz

 

Eduard Nikolaev hat mit zwei Dakar-Siegen und einem Sieg bei der “Silk Way Rally” für das Team “Kamaz Master”  bereits gezeigt aus welchem Holz er geschnitzt ist. Und legte mit dem grossen Sprung einem eindrücklichen Sprung den transpolaren Tiefschnee gleich eindrucksvoll nach. 

Im Kamaz-4326 durch den Tiefschnee

Nikolaev und sein Team wussten dass sie es sich nicht leisten konnten, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen. So arbeiteten sie in den “Kamaz’s Geheimlaboren” an der Perfektionierung des 10-Tonnen-, 1’000PS-Racing-“Terminator”-Trucks. Und was ist der beste Weg um sich auf ein weiteres anstrengendes Langstreckenrennen vorzubereiten? Nun, man nimmt seinen Truck mit in die Transpolar-Region von Murmansk und verpasst den neuen Continental Reifen einen bitter kalten Abrieb.

Der grosse Sprung in den Schnee

Für dieses Abenteuer unter arktischen Bedingungen, beschleunigte Nikolaev sein 16 Liter-Dieselmonster auf eine Geschwindigkeit von 140 km/h. Mit dieser Geschwindigkeit überfuhr er eine Big-Air ähnliche Rampe aus Schnee und flog über 30 Meter durch die Luft. Die Aufhängung federte die Landung perfekt ab und der Truck fuhr anschliessend normal weiter.

“Um den Lastwagen zu testen gingen wir nach Kirowsk in der Region Murmansk, eine der schneereichsten Regionen Russlands. Bis in den späten Frühling hinein gibt es hier viel Tiefschnee. Für den Kamaz-4326 sind diese Bedingungen sehr ähnlich wie beim Fahren auf den Sandstränden Südamerikas oder Afrikas und für das Team ist es ein großartiges Training”, erklärt der 32-jährige Nikolaev.

Da der LKW den extremen Bedingungen offensichtlich zu trotzen vermochte, konnte das Team seine Aufmerksamkeit auf die 2017er Ausgabe der “Silk Way Rallye” richten, die vom Roten Platz in Moskau aus 9’500km lang von Russland über Kasachstan nach China führte. Zusammen mit ihren Konkurrenten mussten 14 mühsame “Silk-Way-Etappen” bewältigt werden. Das Ziel war klar; gewinnen. Leider schaute für Nikolaev zum Schluss nur der 10 Platz heraus. Ein Abenteuer wird’s aber dennoch gewesen sein. 

 

Bloss nicht nach hinten schauen…

Bloss nicht nach hinten schauen…

Bloss nicht nach hinten schauen…

 

Es fühlt sich etwas an wie die Neuauflage des 1971er Thrillers “Duell” von Steven Spielberg. Einfach dass in der 2016er Version alle Spass haben an der Verfolgungsjagd. Das Duell zwischen Volkswagen-Pilot Jari-Matti Latvala in seinem  “VW Polo R WRC” und Ajrat Mardejew im 2015 Dakar-Sieger-Truck “Kamaz Master 4326” hat es aber genau so in sich wie das Original. Und auch hier könnten die Kontrahenten unterschiedlicher nicht sein:

Der VW wiegt 1’230kg, verfügt über eine 1,6L Turbo-Maschine mit 318PS/430NM und bringt 200km/h auf den Tacho. Die Daten des Kamaz sind etwas eindrücklicher: 10’200kg, 16,2L Turbo-Aggregat, 920PS/4000NM, Top Speed 163km/h. 

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 Der Truck ist also langsamer.  Ist er? 

„Wenn du mit dem Auto beschleunigst bringst du die Leistung direkt auf den Boden. Bis der Truck aufholt dauert es etwas“ sagt Latvala. „Lustig wird es aber in den Bremszonen. Wenn der Truck von hinten näher kommt, möchte man am liebsten das Weite suchen, weil man Angst hat dass er einen überrollt“.

 Schauplatz dieses einzigartigen Aufeinandertreffens ist die legendäre Wertungsprüfung „Ouninphja“ in Finland, die mit hohem Tempo und zahllosen Sprüngen zu den spektakulärsten im Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft zählt. Der aufwändig produzierte Film zeigt tolle Flugeinlagen beider Fahrer und ist absolut sehenswert. Schade dass sich VW Ende 2016 aus der WRC verabschiedet.