3 Tage Abenteuer. 3 Tage über Stock und Stein. 3 Tage in bester Gesellschaft. Zum zweiten Mal lud die Jeep Owners Group vom 10. bis 12. Juli zum Jeep Camp, dieses Mal in der Nähe von Lyon in Frankreich.
Wir sitzen in einem Cherokee Trailhawk auf einer schmalen Schotterpiste in der französischen Pampa. Der Weg bäumt sich vor uns auf, die Steigung beträgt vermutlich 100%, der Untergrund ist loses Geröll. Meine Beifahrerin schaut mich an. “Schafft der das?” Ich kontrolliere nochmals ob die Geländeübersetzung zugeschaltet ist, sperre das hintere Differential und wähle mit dem Drehknopf das passende Geländeprogramm: Rock. “Das schafft der schon,” sag ich mir und trete beherzt aufs Gas.
Nach dem letztjährigen Camp in Italien befinden wir uns dieses Jahr in der Rhône-Alps Region, zirka eine Fahrstunde östlich von Lyon. Ein Tor in Form der Front eines Willys Jeep markiert den Eingang in die Jeep Welt. Die charakteristischen Kühlerschlitze werden von schmalen Wasserfällen aufgenommen, dies sich bei Annäherung deaktivieren. Fährt man jedoch zügig genug hindurch, sagen wir mal in einem offenen Wrangler, bietet das Wasserspiel eine angenehme und sehr willkommen Erfrischung.
Zum Jeep Camp haben nur Jeeps Zugang
Das Camp, zu dem übrigens nur Jeeps Zugang haben, besteht aus einer grosszügigen Flaniermeile, gesäumt von Zubehörzelten, Souvenirläden und natürlich einer Jeep Vertretung. Es endet in einem zentralen Platz mit grosser Feuerstelle und einer Bühne, wo man am Abend gemütlich ums Feuer sitzt, der Band lauscht und Tipps und Tricks zur Bewältigung der Pisten austauscht.
Ausserhalb des Camps werden zahlreiche Freizeitaktivitäten, wie zum Beispiel Kayaking, Klettern oder Rafting, angeboten.
Doch gleich neben dem Camp breitet sich die Hauptattraktion aus: die Offroadpisten. Wie beim Skifahren sind diese in vier Kategorien unterteilt: Grün (Anfänger), Blau (Fortgeschrittene), Rot (nur für Wranglers) und Schwarz (nur für Crawlers). Die Strecken sind nicht strickt von Anfang bis Schluss getrennt, sondern führen immer wieder zusammen, sodass man sich seinen Weg bei jeder Tour neu zusammenstellen kann. So dauert es dann auch mehrere Stunden bis man alle Routen, Abkürzungen und Umwege befahren hat.
Langweilig wird es einem also nicht so schnell, auch da sich die Umgebung und der Untergrund ständig ändern. Mal holpert man über offenes Geröll, dann kämpft man sich in einem dicht bewachsenen Wald durch Schlamm und ab und an ist die Fahrbahn komplett unter Wasser. Aber das kümmert einen dann herzlichst wenig, man sitzt ja in einem Jeep. Und wenn man sich mal übernimmt und stecken bleibt, kann man immer auf die Hilfsbereitschaft und die Zugkraft der Jeep Gemeinschaft und derer Seilwinden zählen.
Es ist kaum erstaunlich, dass der Grossteil der angereisten Jeep Jünger auf den Wrangler setzen, ist dieser moderne Klassiker doch schon serienmässig (oder zumindest als Rubicon) bestens auf (fast) alles vorbereitet. Montiert man dann noch massivere Reifen, hebt die Karosserie paar Inches an und packt eine Seilwinde an die Stossstange, setzt nur noch das eigene Können die Grenzen. Der grösste Unterschied zwischen dem Wrangler und seinen Brüdern ist jedoch das archaische Fahrgefühl. Er ist ungehobelter, direkter und ihn im Gelände zu bewegen ist physische Arbeit. Beim Cherokee spürt man schon langsam wie die Technik Oberhand gewinnt und im Grand Cherokee fühlt man sich wie auf Wolken gebettet, egal wie das Terrain darunter aussieht. Die Lässigkeit, mit welcher sich die grossen Brüder des Wrangler auch schwierigen Passagen stellen ist bemerkenswert und beweist, dass Jeep auch seine luxuriöseren Modelle nicht ungeschoren davon kommen lässt.
Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr und sind gespannt, wohin es die Jeep Owners Group dann verschlägt. Im Jahr 2016 feiert Jeep auch noch seinen 75. Geburtstag. Als Jeeper kann man sich also auf ein aufregendes Jahr freuen!
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Dieser Artikel wurde auch in unserem iPad/Android-Tablet-Magazin veröffentlicht.
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