Schlaue Sicherheitshelfer im Überblick

Schlaue Sicherheitshelfer im Überblick

Schlaue Sicherheitshelfer im Überblick

 

Unter ABS oder ESP können sich die meisten Autofahrer noch etwas vorstellen. Aber was steckt hinter den Abkürzungen ACC oder LDW? Was macht ein Kreuzungsassistent? Wofür brauche ich einen Limiter? Wie arbeitet ein Nachtsicht-Assistent?

Hier eine Übersicht der wichtigsten Sicherheitssystem und ihrer Bedeutung.

ACC: Die Adaptive Cruise Control hält nicht nur die Geschwindigkeit wie ein Tempomat, sondern auch den vorgegebenen Abstand zum Vordermann, mithilfe von Radar-, Laser- und/oder Kamerasensoren. Bremst der Vordermann, verzögert auch das eigene Fahrzeug, ebenso fährt es automatisch schneller. Die aufwendigsten heutigen Systeme können im Stop-and-Go-Verkehr auch selbstständig wieder anfahren. Neben mehr Komfort bringt der Abstands-Tempomat einen zusätzlichen Sicherheitsgewinn.

Foto © VW Die Adaptive Cruise Control hält nicht nur die Geschwindigkeit wie ein Tempomat, sondern auch den vorgegebenen Abstand zum Vordermann, mithilfe von Radar-, Laser- und/oder Kamerasensoren

Foto © VW
Die Adaptive Cruise Control hält nicht nur die Geschwindigkeit wie ein Tempomat, sondern auch den vorgegebenen Abstand zum Vordermann, mithilfe von Radar-, Laser- und/oder Kamerasensoren

Einpark-Assistent: Es gibt verschiedene Systeme – von der Rückfahrkamera, die zeigt, wie das Fahrzeug mit dem jeweils aktuellen Lenkrad-Einschlag in die Lücke steuern würde bis zu Systemen, die im Vorbeifahren den Parkplatz vermessen und dann den Wagen selbstständig in die Lücke zirkeln, der Fahrer muss nur noch Gas geben und bremsen.

Foto © VW Beim aufwendigsten Einpark-Assistenten muss der Fahrer nur noch bremsen und Gas geben

Foto © VW
Beim aufwendigsten Einpark-Assistenten muss der Fahrer nur noch bremsen und Gas geben

ESP: Das elektronische Stabilitätsprogramm registriert anhand von Sensoren, dass sich das Auto anders verhält, als vom Fahrer durch den Lenkwinkel vorgegeben und bremst dann gezielt einzelne Räder ab, damit das Fahrzeug nicht schleudert. ESP verhindert Unfälle oder zumindest die Unfallschwere. Seit November ist es für Neuwagen vorgeschrieben. Der geschützte Begriff ESP hat sich im allgemeinen Sprachgebrauch durchgesetzt, je nach Hersteller heisst das System aber auch DSC, PSM, VSC, DSTC oder VSA.

Fernlicht-Assistent: Ist der Fernlicht-Assistent eingeschaltet, blendet das Auto je nach Verkehrssituation selbstständig ab und wieder auf. Die Frontkamera erkennt entgegenkommende Autos und Motorräder ebenso wie vorausfahrende Fahrzeuge und schaltet das Fernlicht herunter. Bei den neusten Systemen bleibt das Fernlicht selbst in diesen Situationen an und sorgt für gute Ausleuchtung. Nur in dem Bereich, wo das Licht andere Verkehrsteilnehmer stören könnte, wird ausgeblendet.

Foto © BMW Ist der Fernlicht-Assistent eingeschaltet, blendet das Auto je nach Verkehrssituation selbstständig ab und wieder auf, die aufwendigeren Systeme blenden wie hier den Vordermann aus, drumherum bleibt es aber hell

Foto © BMW
Ist der Fernlicht-Assistent eingeschaltet, blendet das Auto je nach Verkehrssituation selbstständig ab und wieder auf, die aufwendigeren Systeme blenden wie hier den Vordermann aus, drumherum bleibt es aber hell

Geschwindigkeits-Limiter: Der Fahrer kann per Knopfdruck eine bestimmte Maximal-Geschwindigkeit festlegen, zum Beispiel innerorts 50 km/h. So überschreitet er das Tempolimit nicht unbeabsichtigt. Das hilft, Strafen wegen Geschwindigkeitübertretungen zu vermeiden und ist bereits für Kleinstwagen erhältlich.

Head-up-Display: Damit der Fahrer den Blick nicht von der Strasse abwenden muss, zeigt das Head-up-Display die wichtigsten Informationen – wie aktuelle Geschwindigkeit oder Navi-Infos – in seinem Blickfeld. Projiziert wird entweder direkt auf die Frontscheibe oder als günstigere Lösung auf eine kurz davor angebrachte kleine Scheibe. Früher waren HUDs den oberen Fahrzeugklassen vorbehalten, heute gibt es mit dem Mini den ersten Kleinwagen mit dieser Technik.

Foto © Mini Damit der Fahrer den Blick nicht von der Straße abwenden muss, zeigt das Head-up-Display die wichtigsten Informationen – wie aktuelle Geschwindigkeit oder Navi-Infos – in seinem Blickfeld. Mit der günstig-Lösung hat nun auch die Kleinwagenklasse (Mini)

Foto © Mini
Damit der Fahrer den Blick nicht von der Straße abwenden muss, zeigt das Head-up-Display die wichtigsten Informationen – wie aktuelle Geschwindigkeit oder Navi-Infos – in seinem Blickfeld. Mit der günstig-Lösung hat nun auch die Kleinwagenklasse (Mini)

Kreuzungs-Assistent: In unübersichtlichen Verkehrssituationen ist heutzutage noch der Mensch gefragt. Ein System, das speziell auf Kreuzungen reagiert hat der neue Volvo XC90 im Programm: Sein Notbrems-Assistent reagiert, wenn der Fahrer beim Abbiegen in den Gegenverkehr zu steuern droht. Bei Mercedes vermeidet der Assistent Zusammenstösse mit dem Querverkehr an Kreuzungen. Auch andere Hersteller wie VW forschen an Assistenten für derart unübersichtliche Verkehrssituationen.

Foto © Volvo Ein System, das speziell auf Kreuzungen reagiert hat der neue Volvo XC90 im Programm: Sein Notbrems-Assistent reagiert, wenn der Fahrer beim Abbiegen in den Gegenverkehr zu steuern droht

Foto © Volvo
Ein System, das speziell auf Kreuzungen reagiert hat der neue Volvo XC90 im Programm: Sein Notbrems-Assistent reagiert, wenn der Fahrer beim Abbiegen in den Gegenverkehr zu steuern droht

Kurvenlicht (auch Abbiegelicht): Die Scheinwerfer des Fahrzeugs folgen dem Verlauf der Strasse und sorgen für bessere Sicht bei nächtlicher Fahrt auf kurvenreicher Strecke. Der Kurvenverlauf wird unter anderem aus Lenkeinschlag und Geschwindigkeit errechnet, Elektromotoren bewegen die Scheinwerfer nach links oder rechts.

Foto © Mercedes-Benz Kurvenlicht (auch Abbiegelicht): Die Scheinwerfer des Fahrzeugs folgen dem Verlauf der Straße und sorgen für bessere Sicht bei nächtlicher Fahrt auf kurvenreicher Strecke

Foto © Mercedes-Benz
Kurvenlicht (auch Abbiegelicht): Die Scheinwerfer des Fahrzeugs folgen dem Verlauf der Strasse und sorgen für bessere Sicht (bis zu 25m mehr) bei nächtlicher Fahrt auf kurvenreicher Strecke

Müdigkeitswarner: Warnt den Fahrer, dass er müde wird, wenn das System Unsicherheiten, zum Beispiel sehr viele Lenkkorrekturen, feststellt. Der Fahrer wird daran erinnert, eine Pause zu machen.

Nachtsicht-Assistent: Bessere Sicht bei Nacht liefern Infrarot- (z.B. Mercedes) oder Wärmebildkameras (z.B. Audi). Ihre Reichweite entspricht der Reichweite des Fernlichts oder etwas weiter. Das Bild, mit dem bei Nacht zum Beispiel Fussgänger schneller erkannt werden sollen, erscheint im Kombiinstrument.

Notbrems-Assistent: Aktive Notbrems-Assistenten erkennen mit Hilfe von Sensoren (Radar, Laser, Kamera) eine kritische Situation, zum Beispiel einen drohenden Auffahrunfall mit dem Vordermann. Sie warnen den Fahrer (optisch, akustisch, mit Bremsruck), reagiert er nicht, leiten sie eine Notbremsung ein. Je nach Hersteller und Fahrzeugklasse (ab Kleinstwagen, z.B. VW Up) können die Systeme unterschiedlich viel. Die aufwendigsten Systeme, zum Beispiel von Volvo, Mercedes oder Lexus erkennen sogar Fussgänger auf Kollisionskurs und bremsen selbstständig.

Foto © Volvo Aktive Notbrems-Assistenten erkennen mit Hilfe von Sensoren (Radar, Laser, Kamera) eine kritische Situation, zum Beispiel einen drohenden Auffahrunfall mit dem Vordermann oder Fußgänger auf Kollisionskurs

Foto © Volvo
Aktive Notbrems-Assistenten erkennen mit Hilfe von Sensoren (Radar, Laser, Kamera) eine kritische Situation, zum Beispiel einen drohenden Auffahrunfall mit dem Vordermann oder Fußgänger auf Kollisionskurs

Reifendruck-Kontrollsystem: Das RDKS ist seit November Vorschrift in allen Neuwagen. Es kontrolliert den Reifendruck, zum Beispiel über Sensoren an jedem Rad, und warnt, wenn ein Reifen Luft verliert. (s. dazu auch folgenden Artikel auf 4x4Schweiz)

Totwinkel-Assistent (Spurwechsel-Assistent): Das System überwacht den sogenannten „Toten Winkel“, also jenen Bereich, den der Fahrer über die Spiegel nicht einsehen kann. Nähert sich hier ein Fahrzeug, zeigt es der Assistent an, meist über ein Lämpchen im Aussenspiegel. Setzt der Fahrer trotzdem zum Spurwechsel an, wird er vor einer drohenden Kollision gewarnt, meist optisch, akustisch und/oder durch Vibrationen im Lenkrad.

Spurhalte-Assistent/Spurverlassenswarner: Schützt vor kleinen Unaufmerksamkeiten mit schweren Folgen: Eine Kamera erkennt die Fahrbahnmarkierungen, kommt das Auto ihnen zu nahe oder überschreitet sie ohne zu blinken, warnt das System zum Beispiel durch Vibrationen im Lenkrad oder auch akustisch. Die nächste Stufe ist der Spurhalte-Assistent, der in solchen Situationen eingreift und sanft gegenlenkt, so dass das Auto in der Spur bleibt. Oft wird das System als LDW (lane departure warning) abgekürzt.

 Foto © VW Eine Kamera erkennt die Fahrbahnmarkierungen, kommt das Auto ihnen zu nahe oder überschreitet sie ohne zu blinken, warnt das System zum Beispiel durch Vibrationen im Lenkrad oder auch akustisch. nt, der in solchen Situationen eingreift und sanft gegenlenkt, so dass das Auto in der Spur bleibt.


Foto © VW
Eine Kamera erkennt die Fahrbahnmarkierungen, kommt das Auto ihnen zu nahe oder überschreitet sie ohne zu blinken, warnt das System zum Beispiel durch Vibrationen im Lenkrad oder auch akustisch. nt, der in solchen Situationen eingreift und sanft gegenlenkt, so dass das Auto in der Spur bleibt.

Sprachsteuerung: Je nach Fortschrittlichkeit der genutzten Technik lassen sich diverse Funktionen steuern – Wahl eines Telefonkontaktes, Zieleingabe beim Navi, Wechsel des Radiosenders – indem man die Sprachsteuerung per Knopfdruck aktiviert und dem Auto einfache Befehle gibt. Je nach Hersteller funktioniert das unterschiedlich gut. Bei einer guten Sprachsteuerung muss der Fahrer sich nicht erst durchs Menü fummeln und ist weniger abgelenkt.

Verkehrszeichen-Erkennung: Über die Kamera erkennt das System Verkehrszeichen – Tempolimits, aber auch Überholverbote oder ähnliches – und zeigt sie dem Fahrer im Display an. Die meisten Systeme beziehen auch Navidaten mit ein.

Foto © VW Über die Kamera erkennt das System Verkehrszeichen – Tempolimits, aber auch Überholverbote oder ähnliches - und zeigt sie dem Fahrer im Display an

Foto © VW
Über die Kamera erkennt das System Verkehrszeichen – Tempolimits, aber auch Überholverbote oder ähnliches – und zeigt sie dem Fahrer im Display an