Bisher trugen die sportlichen Derivate von SEAT nur diesen Beinamen, seit Februar dieses Jahres fahren sie nun eigenständig unter dem neuen kupferfarbenen Dreizack-Label CUPRA.
Die Geburt einer neuen Marke
Der Vergleich mit den deutschen Premium Herstellern und deren Performance-Marken liegt nahe, aber Wayne Griffith (Executive VP Sales & Marketing), erklärte in einem persönlichen Gespräch, dass Seat mit neuen Marke neue Wege gehen will.
„Als ich vor anderthalb Jahren zu Seat kam, haben Luca de Meo (CEO), Matthias Rabe (Executive VP Research & Development) und ich die Köpfe zusammengesteckt und überlegt, wie wir die starke Submarke Cupra weiterentwickeln können. Wir wussten, dass wir keine Kopie von Mercedes-AMG oder BMW M werden wollten.
Vielmehr wollten wir etwas Neues schaffen. Etwas, womit wir auch neue Kunden ansprechen können, die heute vielleicht keinen Seat kaufen würden. Etwas, womit wir die neuen Generationen abholen, die weniger Wert auf Status legen, dafür aber umso mehr auf Individualität setzen. So wurde die eigenständige Marke mit einem hohen Anspruch an Design, Materialien, Verarbeitung und Performance geboren.“
Aber Griffith will noch mehr. Bereits vor dem Launch ist er Kooperationen mit einigen Lifestylelabels eingegangen, die exklusive Cupra-Produkte in limitierter Auflage entwickeln werden, wie zum Beispiel L.G.R., Trakatan und Fabike.
Und immer wieder Ibiza
Nach dem Ausstieg von Fiat und dem Einstieg von Volkswagen begann irgendwie alles mit dem Ibiza, denn der war 1984 das erste, in Eigenregie entwickelte Modell der Spanier. Mit einem von Porsche modifizierten Motor, einem innovativen Design von Giugiaro und der Fahrgastsicherheitszelle von Karman hatten sich erfahrene Partner an dem Projekt beteiligt.
Der Kompaktwagen, der den Namen der Hippie- und Hipster-Insel trägt, wurde zu einem der nachhaltigsten Erfolge der Automobilgeschichte und konnte sich bis heute knapp sechs Millionen mal verkaufen.
So war es auch der Ibiza, der den Grundstein für die nunmehr eigenständige neue Marke Cupra legte, denn sein Rennsport-Pendant, das Seat Ibiza Kit Car gewann bereits im Debütjahr 1996 die Rallye-Weltmeisterschaft in der 2-Liter-Klasse und konnte diesen Erfolg auch die beiden darauffolgenden Jahre wiederholen. Dies war die Geburtsstunde der Seat Cupra Modelle, deren erstes, höchst sportliches Strassenmodell mit dem Ibiza Cupra ebenfalls 1996 auf den Markt kam. Ende 2000 hat sich Seat wieder aus dem internationalen Rallyesport zurückgezogen und sich mit dem Seat Leon auf Rundstreckenrennen mit Tourenwagen konzentriert. Hier folgten dann in den Jahren 2008 und 2009 jeweils zwei Titel in der Konstrukteurs- und der Fahrerwertung der Tourenwagen-Weltmeisterschaft.
Cupra Ateca
Auch wenn es aus Markensicht logisch klingt, kam das alles für die Autowelt und Seat-Fans ziemlich überraschend. Sowohl die Neugründung der Marke, unter der ab sofort alle sportlichen Seat-Modelle und die Rennsportabteilung firmieren. Und dann wird mit dem Ateca ausgerechnet auch noch ein Kompakt-SUV das erste Modell der Sportmarke!
Mit 300 PS, Allradantrieb 4Drive und einem neuen 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe soll er das beste Beispiel für eine perfekte Balance aus Sportlichkeit, Fahrvergnügen und Alltagstauglichkeit darstellen.
Wenn dann auch noch der Preis stimmt, wird der neue Cupra Ateca nicht nur Performance-mässig in seinem Segment ziemlich konkurrenzlos sein. Und er sieht obendrein auch noch super sportlich aus. An der Front prangt in der Mitte des Wabengitters das neue Dreizack-Logo. Darunter befindet sich der Schriftzug Cupra in mattem Aluminium.
Cupra Ibiza
Das Portfolio von Cupra soll in den kommenden Jahren auf neun Modelle erweitert werden. Darunter, so wird gemunkelt, dürfte auch ein sportliches Modell mit Hybrid- oder E-Antrieb sein. Den nächsten logischen Schritt dürfte Cupra aber ziemlich sicher mit seiner Ikone, dem Ibiza gehen.
«Auch wenn Cupra Ende 2018 mit dem Ateca offziell im Handel eingeführt wird, werden schon ein paar Jahre vergehen, bis wir eine spürbare Markenwahrnehmung auf der Strasse erreichen. Dazu sind wir realistisch genug, aber wir wollen auch nicht den Fehler machen und zu sehr pushen. Begehrlich soll Cupra schon sein und nicht an jeder Strassenecke stehen,“ sagt Wayne Griffith abschliessend.
MerkenMerken
MerkenMerken
MerkenMerken
MerkenMerken