Bodensee-Overlander – Abenteuer Weltreise

Bodensee-Overlander – Abenteuer Weltreise

Bodensee-Overlander – Abenteuer Weltreise

 

Gestatten: Wir sind Claudia und Bernd, kommen von der nördlichen Bodenseeseite und fahren seit 1 1/2 Jahren einen Land Rover Defender 300TDI. Angefangen hat der Wahnsinn “Abenteuer Weltreise” mit einem Buch, das mir Claudia zum Geburtstag geschenkt hat. „In 4300 Tagen um die Welt“ von Dieter Kreuzkamp hat mich so stark gefesselt, dass ich schon bei der Hälfte des Buches auf der Suche nach einem fahrbaren Untersatz und bei Ende des Buches bereits sicher war, dass es ein Land Rover Defender wird.

4x4Schweiz-Clubs/Teams: Bodensee-Overlander bereitet sich auf das Abenteuer Weltreise vor, Bernd & Claudia

Wir haben uns für einen 4×4 entschieden, da wir auf Reisen auch gerne in abgelegenere Gegenden fahren und dabei auch feste Strassen verlassen. Ein Land Rover wurde es jedoch aus Überzeugung, da meine Familie viele Jahre Land Rover verkauft hat und ich Camel Trophy und Daktari toll finde. Ziemlich Simpel, oder?

Nach intensiver Suche haben wir unseren Defender dann in Kiel gefunden. Wichtig bei der Suche war uns, dass wir den 300TDI Motor ohne Steuergerät bekommen, das Auto eine gute Substanz hat und das Auto noch nicht stark verbaut ist. Direkt nach dem Kauf haben wir ihn Calimero getauft. So hiess das Pferd, welches sich Claudia ursprünglich kaufen wollte.

Als Informatiker mit zwei linken Händen hatte ich nicht die besten Voraussetzungen. Habe ich jemals eine Kreissäge oder Flex bedient? Fehlanzeige! Werkzeugarsenal im Keller? Ebenfalls Fehlanzeige!  Nach und nach kam das notwendigste Werkzeug hinzu oder wurde von den Nachbarn ausgeliehen. Gerade am Anfang habe ich mehr in Foren recherchiert und geplant als tatsächlich am Auto gearbeitet.

4x4Schweiz-Clubs/Teams: Bodensee-Overlander bereitet sich auf das Abenteuer Weltreise vor, Land Rover Defender called Calimero

Nach und nach haben wir Calimero vom Station Wagon mit 9 Sitzen zum Camper mit nur noch 2 Sitzen umgebaut. Kleinere und grössere Arbeiten habe ich die ersten Monate auf dem Parkplatz vor dem Haus erledigt. Erst nach einem halben Jahr konnten wir das erste mal in eine Werkstatt.

4x4Schweiz-Clubs/Teams: Bodensee-Overlander bereitet sich auf das Abenteuer Weltreise vor

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Mittlerweile ist aus Calimero ein waschechtes Wohnmobil geworden. Bis auf das Hubdach ist alles in Eigenarbeit und mit der Unterstützung von Freunden und der Familie gemacht worden.

Im Calimero sorgen zwei Batterien für genügend Strom für den Kühlschrank. Damit es wohnlich ist, haben wir Sitzbank, Stauboxen, Tisch, Kocher, Spüle und ein Bett eingebaut. Die Elektrik wurde ebenfalls etwas angepasst, so dass wir nun einige USB Buchsen und 12V Anschlüsse mehr haben. Die Batterien werden über das Solarpanel geladen, welches auf dem Dachträger montiert ist. Zur Kommunikation in Reisegruppen haben wir CB-Funk verbaut. Unter dem Auto hat Calimero einen 47l Zusatztank und zwei Torsen Differenziale bekommen.

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Ein Ende ist noch nicht in Sicht. Im Auto, vor dem Auto und hinter dem Auto soll es noch heller werden. Der Schnorchel der von Beginn an dran war ist alles andere als dicht. Wir fühlen uns mit dem Originalfahrwerk wie auf einem Boot bei Seegang. Zudem gibt es immer wieder Wartungsaufwände. Alles jedoch zu seiner Zeit.

Mein Fazit der letzten 1 1/2  Schrauber Jahre ist: Auch wenn du technisch total unbegabt bist, kannst du dir ein solches Auto zulegen. Fange mit den einfachen Aufgaben an, befolge das Handbuch und frage in Foren nach wo der Knackpunkt ist. Baue dir ein Netzwerk in der Szene auf, gehe auf Treffen und hilf anderen. Dann wird auch dir geholfen, sei es fehlendes Werkzeug, fehlende Erfahrung oder einfach nur eine fehlende Hand.

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Wir wollen jedoch nicht nur am Auto schrauben sondern auch reisen, Abenteuer erleben, offroad fahren, Menschen treffen und Kulturen erleben. Im letzten Jahr konnten wir daher unsere ersten Testfahrten (hört sich cooler an als Urlaub) nach Schottland, England und Korsika machen.

3 1/2 Wochen hatten wir Zeit Schottland und England zu erkunden, haben die wildesten Seiten Schottlands erlebt, sind viele KM Single Track Road gefahren, haben die Grenzen einiger Greenlanes erlebt, haben die Geburtsstätte von Calimero in Solihull besucht und Tiere beobachten können. Alles in allem war das eine äusserst gelungene erste Testfahrt.

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Dazu kamen noch 10 Tage auf Korsika. Mit drei Land Rover Defendern sind wir quer über die Insel gefahren und haben die Bergwelt beim klettern und wandern geniessen können.Beide Male kamen wir jedoch mit Problemen im Antriebsstrang zurück, die aber zwischen den Reisen behoben werden konnten.

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Auch zwischen den Reisen hatten wir die Chance unglaublich nette und hilfreiche Menschen kennenzulernen. Hierzu waren wir auf Events wie den Landyfriends Adventure Days (LFAD), der Eifeltour von den Landyfriends, der Abenteuer Allrad oder dem Saison Eröffnungstreffen der Globetrotter Bavaria.

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Dieses Jahr werden wir in Rumänien unsere Offroad-Fahrkünste ausbauen und einen weiteren gemütlichen Urlaub in Ligurien machen.

Claudia und Bernd sind Offroad-Reise-Neulinge mit viel Spass beim Reisen. Sie bloggen auf www.bodensee-overlander.de und schreiben für 4x4Schweiz.

Bodensee-Overlander, Facebook Fanpage

 

Claudia, Bernd und Calimero beim Offroad-Training

Claudia, Bernd und Calimero beim Offroad-Training

Claudia, Bernd und Calimero beim Offroad-Training

 

Claudia und Bernd sind Offroad-Reise-Neulinge. Sie haben Ihren Land Rover Defender namens “Calimero” selbst aufgebaut und wollen damit natürlich so lange wie möglich Spass haben. Ihre grösste Sorge war, dass sie mit ihrem schweren Gefährt in schwerem Gelände schwerwiegende Anfängerfehler machen könnten. 

“Können wir diesen Abhang hinunter fahren? Wie schräg darf ich denn auf den Hang fahren? Wann tritt man die Kupplung? Und wann auf keinen Fall?” Viele Fragen und wenig Prasixerfahrung waren für die Beiden Grund genug, ein professionelles Offroad-Training zu besuchen.

Lese hier ihren Erfahrungsbericht zum Offroad-Training:

Wo und von wem lassen wir uns belehren? Durch persönliche Empfehlung und moderaten Preisen landen wir bei Ute und Walter von 4×4 Adventures. In einem Telefonat erzählen sie uns, dass sie zwischen einer Marokko und einer Sardinien Tour ein Basistraining veranstalten könnten. Dazu kommt, dass dies sogar in der Oberpfalz stattfinden kann. Im Süddeutschen Raum wird man wenig Alternativen finden.

Freitagabends machen wir uns auf den Weg vom Bodensee in die Oberpfalz und erreichen eine Stunde nach Mitternacht einen Wandererparkplatz kurz vor dem Ziel. Begleitet werden Claudia und ich von David und Huub im TD, sowie Dome im 300TDI. Fast ausgeschlafen machen wir uns am Samstagmorgen auf die letzten Kilometer zum Ziel und Frühstücken ausgiebig.

4x4Schweiz-Know-how: Bodensee-Overlander, 4x4-Offroad-Training, 4x4-Adventures, Kaffeepause

Die Teilnehmer trudeln nach und nach ein. Es gibt einen klaren Defender Überschuss. Ein Toyo, ein Jeep, ein Discovery und der Range Classic von Ute und Walter machen das Bild rund. Nach einer Vorstellungsrunde beginnen wir mit einem kurzen Theorieblock. Wir werden über den Unterschied zwischen permanenten und zuschaltbaren Allradantrieb aufgeklärt. Daneben sind Untersetzungen, Differentiale, Starrachsen, Sperren und der Unterschied zwischen SUV und Geländewagen ein Thema. Uns wird versichert, dass dies der richtige Platz ist um Fehler zu machen und aus diesen zu lernen. Im Laufe des Tages kommen sowohl die Anfänger als auch die Erfahrenen auf ihre Kosten. Einige Beifahrer haben noch nie die Untersetzung und Sperre bedient, daher wird dies auf dem Weg zur ersten richtigen Übung erst einmal nachgeholt.

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Wieviel schräg ist zuviel schräg? Langsam tasten sich die beiden an die Grenze heran. Ohne sie am Ende zu überschreiten. Versteht sich.

Am Morgen steigern sich die Übungen langsam und wir fokussieren uns nicht ausschliesslich auf das Fahren sondern auch auf das Einweisen. Hier erweisen sich leichte bis mittelschwere Kommunikationsprobleme zwischen Claudia und mir! Aber Übung macht den Meister. Das Erkennen des Problems ist der erste Schritt zur Besserung. Es folgen Verschränkungspassagen, langsame Kraxelei, Schrägpassagen, Rückwärts zurücksetzen am Steilhang und erste Auf- und Abstiege. Die Nervosität weicht voller Konzentration und wir bekommen immer mehr ein Gefühl für unseren Calli. Toll ist, dass immer genug Zeit ist, damit Fahrer und Beifahrer wechseln können und somit Claudia und ich viel lernen.

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Unsere Mittagspause verbringen wir unter Tarps und Markisen. Das Wetter foppt uns den ganzen Tag schon, ist aber erträglich. Immerhin schneit es nicht, wie in anderen Teilen Deutschlands. Frisch gestärkt können wir uns weiteren Herausforderungen widmen. Frisch gestärkt konnten wir uns weiteren Herausforderungen widmen. Ute und Walter weisen uns immer wieder darauf hin, dass wir das Gelände kennen sollten bevor wir es durchfahren. Im Auto sieht man deutlich weniger, daher sollte man wissen wie man zu fahren hat. Und das klappt erstaunlich gut. Die Aufgaben werden etwas anspruchsvoller, die Hänge schmieriger und man kann nicht immer nur gerade auf den Hang zufahren oder einfach vom Hang wegfahren, sondern muss rangieren. Beim letzten Abhang setze ich mit dem Rahmen leicht auf und die Räder blockieren auf dem schmierigen Untergrund immer wieder … da geht mir schon etwas die Pumpe. Claudia bleibt lieber draussen und filmt das ganze.

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4x4Schweiz-Know-how: Bodensee-Overlander, 4x4-Offroad-Training, 4x4-Adventures, Bergung eines festgefahrenen Defenders

Mit Absicht wird Domes Defender festgefahren, so dass wir auch mit ansehen dürfen, wie man mit einem kinetischen Bergeseil birgt. In dem Zuge werden uns auch verschiedene Bergemanöver erklärt. In einem Folgetraining kann man diese vertiefen. Zur Abteilung Schlamm und Wasser geht es mit Schwung Nun widmen wir uns der Abteilung Schlamm und Wasser. Das erste mal merke ich wie die Detroit Truetrac Torsen Differentiale arbeiten. Während andere Fahrzeuge erst einmal durchdrehen, arbeitet sich Calimero ohne spürbare Probleme durch. Die tieferen Wasserlöcher werden nur von einigen Fahrzeugen befahren. Claudia schreckt hier jedoch nicht zurück und fährt souverän durch.

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Offroad fahren hat viel mit Aussteigen und einweisen zu tun…

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Und nun? Was für ein cooler Tag. Die Teilnehmer und die Guides haben eine tolle Stimmung verbreitet. Glücklich und müde machen wir uns nach diesem anstrengenden Tag wieder auf den Rückweg an den Bodensee. Wir fühlen uns nun deutlich besser gerüstet für den Urlaub in Rumänien im Mai und weitere Offroadreisen. Wir freuen uns bereits darauf, Ute und Walter in Rumänien wieder zu treffen. Wer weiss, vielleicht treffen wir auch andere Kursteilnehmer einmal wieder.

 

BODENSEE-OVERLANDER.DE

Claudia und Bernd sind Offroad-Reise-Neulinge mit viel Spass beim Reisen. Wohin sie ihr Calimero in den nächsten Jahren noch bringen wird, wissen sie nicht, aber sie freuen sich auf jedes neue Abenteuer. Diese und noch viele weitere Geschichten von den Beiden und ihrem Calimero gibt es unter: www.bodensee-overlander.de

Gerne veröffentlichen wir auch deine spannende Geschichte. Schreib uns an redaktion@4x4schweiz.ch