Germanys Next Topmodel – Der neue Audi A6 Avant

Germanys Next Topmodel – Der neue Audi A6 Avant

Germanys Next Topmodel – Der neue Audi A6 Avant

 

“Schöne Kombis heissen Avant”, lautet der hauseigene Slogan für den neuen Audi Avant A6. Und deutsche Ingenieurskunst hat fünf Ringe. Doch: Kann Perfektion langweilig sein? Darauf geben auch die drei Displays oder die 39 Fahrassistenzsysteme keine Auskunft.

Audi_A6_Avant 2018

Einen Audi A6 Avant 50 TDI Quattro S-Line zu fahren ist wie mit einem Model liiert zu sein, das einen Master in Ingenieurwesen hat. Eigentlich perfekt: wunderschön anzusehen, genauso wie das Schwestermodell, die Audi A6 Limousine. Bis zur B-Säule sind die Geschwister Baugleich, auch die LED-Heckleuchten sind zum ersten Mal in der C8-Generation identisch. Keine Frage: der siebte Kombi in der Baureihe, die 1968 als Audi 100 startete und 1994 in Audi A6 umbenannt wurde, ist der schönste seiner Ahnengalerie.

Audi_A6_Avant

Man fühlt sich wie der erfolgreiche Protagonist in einem Werbespot, wenn man sich in den belüfteten Massagesitz schmiegt und vom Duft der Volllederausstattung willkommen geheissen wird. Schon beim Einsteigen blinkt eine wahre Display-Orgie auf – das Kommandodeck der USS Avant. Unsere Grossmutter bekäme wohl grad einen epileptischen Anfall ab den vielen Informationen, die alle irgendwie wichtig sind. Besonders in der Top-Ausführung Audi A6 Avant, 50 TDI Quattro S-Line, wo das das ganze Schnickschnack-Paket gegen Aufpreis geboten wird – vom Luftfahrwerk bis zum Individualkontursitz.

Audi_A6_Avant 2018

3 Riesendisplays

Das MMI-Cockpit zieht sich über drei Displays. Der erste Bildschirm zeigt die Bordinstrumente an, ein zweiter ist fürs Infotainment zuständig und am dritten Bildschirm lässt sich die Klimaanlage bedienen; oder die belüfteten Massagesitze einstellen, die es gegen Aufpreis gibt. Zudem kann man sein Fahrziel mit dem Finger aufs Pad kritzeln oder sagt es laut der neuen Sprachbefehl-Software, auf die Audi besonders stolz ist. Die Sprachbedienung versteht ganze Sätze und stellt beispielsweise die Heizung wärmer, sobald der Fahrer sagt: “Ich habe kalt.”

Audi_A6_Avant 2018

Ein bisschen enttäuschend ist der Sound, der nur noch fern an die Akustikorgien der letzten Jahre erinnert. Macht nichts: Die neue Akustik-Verglasung (gegen Aufpreis) schirmt den Fahrer sowieso vor der Aussenwelt ab, als sei die Windschutzscheibe nur ein weiteres Display – einfach ohne haptische Rückmeldung wie bei den echten Touch-Displays in der Mittelkonsole.

Audi_A6_Avant 2018

Ninja am Steuer

39 Fahrassistenten stehen bereit wie Soldaten, die jederzeit einsatzbereit sind und das Fahren übernehmen. Der getestete Audi A6 Avant 50 TDI Quattro S-Line könnte theoretisch alleine fahren – gemäss Audi-Ingenieuren sogar in der Praxis. Und erst noch besser als man selbst. Der neue A6 Avant reagiert wie ein Ninja und erkennt Gefahren schneller als es die eigenen Reflexe je tun könnten. Die unzähligen elektronischen Helfer erkennen jeden Fahrfehler und übernehmen im Hintergrund das Ruder, so dass man sich zum Mitfahrer degradiert fühlt, obwohl jeder Meter hinterm Steuer echten Fahrspass vorgaukelt. So wie eine Achterbahn im Europark – man wird zum aktiv-passiven Teil eines programmierten Erlebnisses. Den Erlebnisgrad darf man aber noch selber wählen: D- oder S-Modus.

Audi_A6_Avant 2018

Im D-Modus macht sich beim Anfahren eine Behäbigkeit bemerkbar, die ein bisschen an ein Turboloch erinnert und eigentlich unnötig ist. Unser Testwagen hat einen V6-Motor, der 286 PS leistet, unterstützt von einem Elektroantrieb mit einer 48-Volt-Batterie. Zusammen bringen sie es auf ein maximales Drehmoment von 620 Nm. Das sollte eigentlich reichen, würde man sich denken. Der serienmässige Elektromotor unterstützt den Sechszylinder dann, wenn er gebraucht wird. Rein elektrisch kann man den Audi A6 Avant zwar noch nicht grad fahren, aber in der “Segelphase” zwischen 55 und 160 km/h braucht man den Sechszylinder kaum noch. Dafür umso mehr im S-Modus, wo der Familienkombi zum sprunghaften Junggesellen wird, der es richtig krachen lassen möchte.

Dynamische Allradlenkung

Mit programmiertem Hang zum leichten Untersteuern nimmt die neue dynamische Allradlenkung jeden Rank messerscharf wie ein japanisches Küchenmesser. Obwohl der Testwagen runde zwei Tonnen wiegt, spürt man das Gewicht kaum in den Kurven. Weitere Paradoxen: Der neue Audi A6 Avant ist gegenüber seinem Vorgänger wieder leicht gewachsen ist (Länge: 4939mm (+12mm), Breite: 2210 mm (+24 mm), Höhe 1467 mm (+6mm)), die Vierrad-Lenkung reduziert den Wendekreis um 1.1 Meter. Trotz schrägerem Heck ist auch die Innenraumlänge gewachsen (+21mm) mit mehr Kopffreiheit vorne (+9mm) und hinten (+14mm). Der Kofferraum bleibt gleich gross wie der Vorgänger: 565 bzw. 1’680 Liter.

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Aller Perfektion zum Trotz fehlt im neuen Audi A6 Avant etwas. Aber was? Die Antwort liefert ein kleiner Junge, der zufällig vorbeiläuft und fragt: “Ist das der neue A6 Avant?” Warum sieht man seine Auspuffrohre nicht? Ein gutes Auto braucht mindestens zwei dicke Rohre.” Sein Vater habe vier Rohre und sei damit immer doppelt besser als jemand mit nur zwei.

Audi_A6_Avant 2018

Audi A6 Avant – Technische Daten und Preise:

Fünftüriger, fünfsitziger Business-Kombi mit Front- oder Allradantrieb, Länge: 4,94 Meter, Breite: 1,89 Meter, Höhe: 1,46 Meter, Radstand: 2,92 Meter, Kofferraumvolumen: 565 – 1.680 Liter.

Motoren:

40 TDI quattro Achtgang-Automatik: 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel (TDI), 150 kW/204 PS bei 3.750–4.200 U/min, maximales Drehmoment: 400 Nm bei 1.750-3.250 U/min, 0-100 km/h: 7,8 s, Vmax: 241 km/h, Durchschnittsverbrauch: 4,5- 4,9 l/100 km, CO2-Ausstoss: 115 – 122 g/km, Effizienzklasse A, Abgasnorm: Euro 6d-Temp, Preis: 69’550,- CHF

45 TDI quattro Achtgang-Automatik: 3,0-Liter-Sechszylinder-Turbodiesel (TDI), 170 kW/231 PS bei 3.250–4.750 U/min, maximales Drehmoment: 500 Nm bei 1.750-3.500 U/min, 0-100 km/h: 6,5 s, Vmax: 250 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,7- 5,9 l/100 km, CO2-Ausstoss: 147 – 155 g/km, Effizienzklasse B-A, Abgasnorm: Euro 6d-Temp, Preis: 76‘200,- CHF

50 TDI quattro Achtgang-Automatik: 3,0-Liter-Sechszylinder-Turbodiesel (TDI), 210 kW/286 PS bei 3.500–4.000 U/min, maximales Drehmoment: 620 Nm bei 2.250-3.000 U/min, 0-100 km/h: 5,7 s, Vmax: 250 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,7-5,9 l/100 km, CO2-Ausstoss: 147-155 g/km, Effizienzklasse B-A Abgasnorm: Euro 6d-Temp, Preis: 80‘300,- CHF

45 TFSI quattro Siebengang S Tronic: 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner (TFSI), 180 kW/245 PS, maximales Drehmoment: 370 Nm bei 1.600-4.500 U/min, 0-100 km/h: 6,8 s, Vmax: 250 km/h, Durchschnittsverbrauch: k.A. CO2-Ausstoss: k.A. g/km, Abgasnorm: Euro 6d-Temp, Preis: 73’550,- CHF

Audi A6 Avant – Kurzcharakteristik:

Warum: Weil es den schönste Kombi ist, den man haben kann.
Warum nicht: Weil man fürs gleiche Geld andernorts mehr gegen weniger Aufpreis bekommt
Was sonst: Mercedes E-Klasse T-Modell, BMW 5er Kombi, Jaguar XF Sportbrake, Volvo V90

Fahrbericht Audi RS 4: wenns mal wieder schnell gehen soll

Fahrbericht Audi RS 4: wenns mal wieder schnell gehen soll

Fahrbericht Audi RS 4: wenns mal wieder schnell gehen soll

 

Wenn der Papa mit seinem Familienkombi mal kurz und zackig aufs Gas tritt und aus dem dezenten Blubbern eines Biturbo-Sechszylinders ein fehlzündungsorchestriertes Brüllen wird, dann steckt da unter dem Blechkleid wohl kein normaler Kombi aus Ingolstadt, sondern ein Audi RS 4.

Nach einer gelungenen Abspeckkur zum Jahresende schicken die Bayern den Audi RS 4 Avant neu ins Rennen. Ganze 80 Kilo hat die Ikone aus der Audi Sport-Abteilung verloren. Dies dank der Rückbesinnung auf die Urgene der Baureihe: anstelle des V8-Saugers brabbelt wieder ein Sechszylinder mit doppelter Turboaufladung unter dem nicht mehr ganz so wuchtigen und wunderbar gelungenen Blechkleid. 

Aus dem 2,9-Liter grossen V6-Biturbo-Benziner zaubern die Ingenieure Track-taugliche 450 PS und 600 Nm Leistung. Und dass der Avant nicht nur schnell sondern auch alltagstauglich ist, davon zeugt der 505 Liter grosse Kofferraum, der auch mal einen Kinderwagen locker wegsteckt. Ist der Sprössling am Morgen also mal etwas spät dran, hat man genau das richtige Gefährt um dennoch pünktlich beim Kindergarten vorzufahren. Den Audi – nicht den Kinderwagen.

Audi RS: die Legende lebt.

Ein beherzter Tritt auf das rechte Pedal quittiert der vierte Nachkomme des legendären Audi RS 2 mit fast schon ungezügeltem Vorwärtsdrang. Begleitet von einer Geräuschkullise, die nicht nur die Herzen von Petrolheads höher schlagen lässt. Rollt man dann aber vor dem Kindergarten vor, geht das auch mit einem dezenten Blubbern.

Audi RS 4 Avant und Urvater Audi RS2

Seine wahre Bestimmung zeigt der Audi RS 4 dann aber auf den verwundenen Landstrassen und engen Serpentinen im hügeligen Hinterland von Malaga, wo wir den Rennsport-Quattro ausgiebig fahren durften. Der Antritt ist so rasant, wie es das Äussere verspricht. Schon ab 1’900 Umdrehungen liegt das Drehmoment voll an und lässt sich bis zur 5’000er-Marke ausreizen. Dreh mich aus, befiehlt der RS4. Schon im Normal-Modus macht das Fahren im RS wieder richtig Spass. Leichte Ausreisser nach Deaktivierung des Stabilitätsprogrammes fängt der Allradkombi auch ohne rennsportlichem Können des Fahrers schnell wieder ein. Ist dann der Dynamic-Modus aktiviert, kommen die Ur-Gene so richtig zum Vorschein. Wem die Auswahl an Fahrmodi so nicht genug ist, hat im Indivdual-Modus die Möglichkeit, das Auto ganz auf seine Bedürfnisse fein abzustimmen.

Audi RS 4 Upgrades:

Wessen Sprössling noch später aus den Federn kommt, kann das Performance-Paket aus der umfassenden Aufpreisliste ordern. Aus den 4,1 Sekunden auf 100 km/h und 250 km/h abgeregelte Spitzengeschwindigkeit werden dann 3,9 Sekunden bzw. 280 km/h. Darüber hinaus kann man mit Keramikbremsen, Sportdifferenzial für die Hinterachse, Dynamiklenkung oder aus dem Vollen gefräste Aluräder – die Liste lässt sich schier endlos verlängern – das Kindergeldkonto plündern. 

Audi RS 4 – die Optik:

Rein äusserlich zeigt der RS was er hat: die Kotflügel sind um 30 mm ausgestellt und erinnern an die inzwischen lange Quattro-Tradition. Gewaltige Lufteinlässe an der Front versorgen die beiden einzeln angeströmten Abgasturbolader auf dem 2,9-Liter-Benziner mit Frischluft. Und da bekanntlich auch ein schöner Rücken durchaus entzückt, schliesst der RS 4 mit einem Dachkantenspoiler und ovalem Doppelrohr-Auspuff. Dem Teil, das man vom Audi wohl am meisten zu sehen bekommen wird. Ausgenommen man sitzt darin.

Audi RS 4 – der Innenraum:

Dort geht es sportlich-gediegen und tiefschwarz zu – und ohne weiter Häckchen auf der Aufpreisliste. Carbon oder Alu, abgesetzte Nähte oder gesteppte Sportsitze sind gesondert zu bestellen und sehen verdammt gut aus.

Audi RS 4 Avant Cockpit

Das Virtual-Cockpit lässt sich individuell ganz den eigenen Bedürfnissen entsprechend einrichten und zeigt jede erdenkliche Information. Auf Wunsch selbst die gefahrenen G-Werte. 

Audi RS 4 Avant Tacho

Fazit:

Der Audi RS 4 Avant hat wieder alles, was den Audi RS 4 Avant zur Ikone hat werden lassen. Insbesondere ist die nicht ganz markenfremde Freude am Fahren zurück. Man spürt Fahrzeug, Strasse und die gefahrenen Geschwindigkeiten. Kann aber auch ganz entspannt und äusserst komfortabel cruisen und – dank dem grossen Kofferraum – reisen. Ein alltagstauglicher Sportler in ansprechender Kombi-Optik also, der kaum einen Wunsch offen lässt.

Technische Daten: Audi RS 4 Avant

Fünfsitziger Kombi der Mittelklasse; Länge: 4,78 Meter, Breite: 1,87 Meter (mit Aussenspiegeln: 2,02 Meter), Höhe: 1,40 Meter, Radstand: 2,83 Meter, Kofferraumvolumen: 505 Liter

2,9-Liter-V6-Turbobenziner, Allradantrieb, 8-Gang-Automatikgetriebe, 331 kW (450 PS), maximales Drehmoment: 600 Nm zwischen 1’900 – 5’000 U/Min, 0-100 km/h: 4,1 s, Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeregelt), Normverbrauch: 8,8 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoss: 199 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienz-Kategorie: G, Preis: ab CHF 103’000

Kurzcharakteristik: Audi RS 4 Avant:

Warum: weil er ein echter RS ist.
Warum nicht: weil man Performance und Fahrspass auch günstiger bekommt.
Was sonst: BMW M3, Mercedes-Benz C63 AMG, Alfa-Romeo Giulia QV

Audi A4 Allroad Quattro, ein Avant für Abenteurer

Audi A4 Allroad Quattro, ein Avant für Abenteurer

Audi A4 Allroad Quattro, ein Avant für Abenteurer

 

Alltrack, Cross Country, Country Tourer: Zahlreiche Mittelklassekombis gibt es im robusten Geländewagen-Stil. Auch Audi schiebt kurz nach dem Start des neuen A4 eine Abenteuer-Variante nach. Das Allroad-Modell dürfte stark und kostspielig ausfallen.

Audi legt einen A4 Allrad auf, Quattro immer inklusive

Den Audi A4 wird es auch in der neuen Generation wieder als kerniges Allroad-Modell im Offroad-Stil geben. Premiere feierte der Allrad-Kombi auf der Auto Show in Detroit (11. bis 24. Januar), beim Schweizer Händler wird er im Frühsommer erwartet.

Kennzeichen der Allroad-Version sind wie gehabt schwarze Schutzplanken an den Flanken, eine spezielle Frontmaske mit Unterfahrschutz und die um gut 3 Zentimeter erhöhte Bodenfreiheit. Top-Triebwerk des Kombis ist ein Sechszylinder-Diesel mit 200 kW/272 PS, als Benziner kommt unter anderem ein aufgeladener Vierzylinder mit 185 kW/252 PS in Frage. Allradantrieb ist immer Serie.

Der Audi A4 allroad quattro kommt im Sommer 2016 in die Schweiz. Einen Preis nennt Audi noch nicht.