Heiss geliebt und weltweit begehrt, manchmal belächelt und zuweilen heftig bekämpft. Der Verkaufsboom der je nach Geldbeutel und Geschmack mehr oder weniger dicken SUV ist ungebrochen. Kein Wunder also, dass die Hochbeiner auch auf der Genfer Motorshow die Stände beherrschen. Sieben Neuheiten zeigen ein besonderes Gesicht in der Menge.
Genf. Die TV-Werbung bringt die schöne heile Welt ins Wohnzimmer. Glückliche Familien cruisen im neuen SUV über leere Küstenstrassen, strahlende Kinderaugen entdecken vom Rücksitz aus die üppige Natur, verliebte Pärchen finden romantisch verschwiegene Plätzchen. Und wenn Papa der Hafer sticht, biegt er ins Gelände ab und zieht eine lange Staubfahne hinter sich her. So ein SUV, perfekte Mixtur aus Kombi und Geländewagen, bringt eben Freiheit, Abenteuer und Wohlbefinden. Sagen jedenfalls die Werber.
Volvo XC 60
Die Fernsehspots für die wichtigsten Genf-Neuheiten sind sicher längst abgedreht. Kein Problem bei der Neuauflage des nicht nur in der Schweiz meistverkauften Volvo-Modells (2016). Der Volvo XC 60 macht schon äusserlich viel her, versprüht trotz optischer Verwandtschaft zum XC 90 genügend Eigenständigkeit. So darf er schon heute die Neugestaltung von Instrumenten und Infotainment präsentieren, auf die das grössere Flaggschiff noch warten muss. Auch die ohnehin schon beeindruckende Fülle von Assistenzsystemen wurde noch erweitert. Erkennt der Bordrechner einen drohenden Unfall, gibt er den Befehl zum automatischen Ausweichen. Das funktioniert zwischen 50 bis 100 km/h. Zum Marktstart kann aus vier Motoren gewählt werden, zwei Diesel und zwei Benziner. Leistungsdaten zwischen 140 kW/190 PS und 236 kW/320 PS, das Topmodell mit Plug-In-Hybrid kommt sogar auf 299 kW/407 PS. Die Produktion des neuen XC60 beginnt Mitte April im Werk Torslanda in Schweden.
Range Rover Velar
Keinen Vorgänger hat der Range Rover Velar, das nunmehr vierte Familienmitglied der britischen Ikonenmarke. Er schliesst die Lücke zwischen dem Verkaufsschlager Evoque und dem grossen Range Rover Sport. Technisch stand sich beim Velar der Jaguar F-Pace Pate. Die Highlights: Alu-Karosse, bewusst schlichtes Design, futuristische Gestaltung des Cockpits, hohe Leistungsfähigkeit im Gelände. Im Motorenangebot gleich drei Diesel (132-221 kW/180 – 300 PS). Die beiden Benziner schicken 184 – 280 kW/250-380 PS an alle vier Räder. Marktstart ist im Sommer.
DS7 Crossback
Der neue Opel-Besitzer PSA setzte bei seiner jungen Edelmarke DS bislang auf Veredelung bestehender Citroen-Modelle. Mit dem DS7 Crossback kommt jetzt das erste speziell für DS entwickelte Modell. Mit knapp 4,57 Metern Länge tritt das französische SUV gegen etablierte Rivalen wie den Audi Q5 oder den BMW X3 an. Was schon zeigt, in welche Richtung der Neuling düsen will – Premium a la France. Dazu ist der DS7 besonders feinfühlig ausgestattet, bietet viel Leder und sorgsam gestaltete Schalter. Technisch überrascht das erste Nachtsichtsystem in dieser Klasse oder eine Kameratechnik, die die Strasse vor dem DS7 im Visier hat und das Fahrwerk frühzeitig auf Bodenwellen oder Löcher vorbereitet. Das hat bislang nur die Mercedes S-Klasse zu bieten. Drei Benziner und zwei Diesel sind im Angebot, die Leistungsspanne reicht von 96 kW/130 PS bis 169 kW/230 PS. Marktstart ist Anfang nächsten Jahres.
Jeep Compass
Mit dem Compass tritt Jeep künftig wieder im kompakten SUV-Segment an, nimmt aber auch größere Mini-Crossover wie Opel Mokka und Co. ins Visier. Der 4,40 Meter lange Allrader teilt sich die Technik mit dem kleineren Jeep Renegade und steckt wie dieser die meisten Segments-Konkurrenten bei Offroad-Ausflügen in die Tasche. Aber auch für den Alltag auf Stadt und Autobahn ist er dank modernem Infotainment und wohnlichem Innenraum gerüstet. Der Start des neuen Compass in der Schweiz wird mit einer Eröffnungs-Edition gefeiert (ab 8. März bestellbar). Der neue Jeep Compass “Opening Edition” kommt mit den beiden Motorisierungen 1.4-l-Benziner mit 170 PS, 9-Gang-Automatik und 2.0-l-Diesel mit 140 PS, 9-Gang-Automatik. Zusätzlich zur Serienausstattung des Limited, sind im Preis der Opening Edition das 8.4″ Navigationssystem, das Beats Audiosystem sowie das beheizbare Lenkrad und die beheizbaren Frontsitze enthalten.
Alfa Romeo Stelvio
Auch Alfa kann sich dem SUV-Trend nicht mehr verschliessen. Ab dem Frühjahr treten die Italiener mit dem sportlich positionierten Stelvio gegen Porsche Macan, Jaguar F-Pace, BMW X3 und Audi Q5 an. Optisch und technische orientiert sich der erste Crossover der Fiat-Tochter an der Mittelklasselimousine Giulia. Für den Antrieb sehen die Italiener zunächst einen 2,0 Liter grossen Vierzylinder-Turbobenziner mit 206 kW/280 PS Leistung vor. Alternativ ist ein 2,2-Liter-Diesel zu haben, der es auf 154 kW/210 PS bringt. Darüber hinaus wird es auch ein Top-Modell mit einem 375 kW/510 PS starken Sechszylinder-Turbobenziner geben. Alle Varianten haben Allradantrieb. In Sachen Assistenzsysteme bietet Alfa unter anderem Fussgängererkennung, Rückfahrkamera, Ausparkwarner und Abstandshalter an.
Mitsubishi Eclipse Cross
Zwei japanische Marken zeigen, dass es auch Bodenständiger geht. Der Mitsubishi Eclipse Cross tritt in der Klasse der kompakten SUV an und reiht sich zwischen den bekannten Modellen ASX und Outlander ein. Der Name ist eine Hommage an ein gleichnamiges Sportcoupé, dessen Produktion vor fünf Jahren eingestellt wurde. Das „Cross“ deutet an, dass sich der neue Eclipse im Gegensatz zu seinem Namensgeber auch ausserhalb fester Strassen bewegen kann. Eigenwillig ist die Gestaltung der Heckpartie mit stark geneigter Scheibe, die zudem von einer Karosseriestrebe geteilt wird. Künftige Kunden können sich zwischen je einem Diesel und Benziner entscheiden. Daten und Preise des Allradlers sind noch nicht bekannt. Der „Sonnenfinsternis“ (deutsch für Eclipse) findet in der Schweiz ab Ende des Jahres statt.
Subaru XV
Schräg gegenüber auf dem Subaru-Stand zelebriert der Allrad-Spezialist die zweite Generation des ebenfalls kompakten Modells XV. Obwohl die jetzt auf einer neuen Plattform steht, hat sich das Blechkleid nur wenig geändert. Die wesentlichen Neuerungen sind in der Technik versteckt. Motor, stufenloses Automatikgetriebe und Allradsystem wurden gründlich renoviert. Zentrale Bedienfunktionen werden jetzt auf einem acht Zoll grossen Touchscreen-Monitor erledigt. Preise und Leistungsdaten soll es rechtzeitig zur Markteinführung im November geben.
Die wichtigsten Allrad-Neuheiten auf dem Genfer Automobilsalon 2017
Wie gewohnt stehen wieder vor allem schnelle, grosse und teure Autos im Zentrum der Messe am Lac Léman. Aber neben Porsche Panamera Sport Turismo zählen auch Alltagsautos wie der neue Opel Insignia zu den Stars … hier weiterlesen..