(Foto: Der neue Audi Q7 bei der letzten Abnahmefahrt in Namibia.)
Audi legt nach zehn erfolgreichen Jahren die zweite Generation des Q7 auf, im fast gewohnten Format von 5,05 Metern Länge (minus drei Zentimeter), mit bis zu sieben Sitzen und zunächst zwei Dreiliter-V6, einem Diesel und einem Benziner. Neben dem obligatorischen Quattro-Antrieb gibt es erstmalig und optional auch eine Allradlenkung.
Der zunächst als Diesel mit 200 kW/272 PS oder als Benziner mit 245 kW/333 PS und immer mit drei Liter grossem V6 lieferbare Q7 ist mit dem Generationswechsel überraschend agil geworden. Mit 5,05 Metern Länge ist er eine Handbreit kürzer als zuvor, die Basisversion wiegt erstmals weniger als zwei Tonnen. In der Spitze ist der Audi Q7 sogar bis zu 325 Kilogramm leichter als sein Vorgänger.
http://youtu.be/wdFqvJrMqyU
Optisch bleibt das grösste Q-Modell der Ingolstädter seiner Linie weitgehend treu. Auffälligste Änderung sind der von einem breiten Mattchrom-Rand eingefasste Kühlergrill und die nun stärker konturierten Flanken. Innen ändert sich mehr: Zentrales Instrument ist nun das bereits im Sportwagen TT eingeführte virtuelle Cockpit, bei dem ein grosser Bildschirm die analogen Anzeigen ersetzt und zahlreiche Zusatzinformationen bereitstellt.
Bei den Motoren setzt der neue Q7 wie zuletzt schon sein Vorgänger auf Sechszylinder-Diesel und –Benziner und Achtgangautomatik. Zum Start gibt es einen 245 kW/333 PS starken Ottomotor und einen gleich grossen Dieselmotor mit 200 kW/272 PS, der sich mit 5,7 Litern Kraftstoff auf 100 Kilometern begnügen soll. Vorzeige-Antrieb wird aber der Plug-in-Hybrid aus V6-Diesel und Elektromotor mit 275 kW /373 PS. Der Normverbrauch liegt bei 1,7 Litern, die elektrische Reichweite gibt der Hersteller mit 56 Kilometern an.
Auf Wunsch gibt es das digitale Cockpit mit frei wählbarer Anzeige der Daten und Wegweisungen, die zahlreich vorhandenen Assistenzsysteme lassen sich teils ohne Umwege über die Menüs auf dem Monitor oben auf dem Armaturenbrett steuern. Neben den bekannten Helfern gibt es auf Wunsch einen Wächter, der beim Rückwärtsausparken vor Querverkehr oder beim Türöffnen vor Vorbeifahrern warnt und serienmässig den City-Notbrems- sowie den Effizienzassistenten. Ausserdem ist optional der Stauassistent mit von der Partie, der bis Tempo 65 den Q7 im stockenden Verkehr nicht nur bis zum Stillstand abbremst und wieder beschleunigt, sondern sich an den umgebenden Fahrzeugen sowie den Fahrbahnmarkierungen orientierend auch autonom die Spur hält. Fast schon Selbstverständlichkeiten sind da LED-Scheinwerfern, Head-Up-Display und ein eingebauter LTE-Hotspot.
Die Assistenzsystem im Audi Q7:
http://youtu.be/VHfHBpVnFkM
http://youtu.be/FBP44wntu-o
http://youtu.be/4WQOtXo4oNQ
http://youtu.be/cIuVWJxNUgA
http://youtu.be/FilVvmnA8kc
http://youtu.be/bR0j1ojIEB0
http://youtu.be/kfopfUcxTDE
Technische Daten: Audi Q7
Oberklassen SUV mit fünf/sieben Sitzplätzen. Länge: 5,05 Meter, Breite: 1,97 Meter, Höhe: 1,74 Meter, Radstand: 2,99 Meter, Ladevolumen: 890 bis 2’075 Liter, Leergewicht: 2’045 kg
Audi Q7 3.0 TSFI: V6-Zylinder-Benzinmotor mit Roots-Kompressor-Aufladung und Direkteinspritzung, Hubraum: 2’995 ccm, 245 kW/333 PS, 440 Nm bei 2’900 bis 5’500 1/min, achtstufiges Automatikgetriebe, permanenter Allradantrieb, Vmax: 250 km/h, 0-100 km/h in 6.1 s, Normverbrauch: 7.7 l/100 km, CO2-Ausstoss: 179 g/km, Effizienzklasse C, Euro 6, Grundpreis: 86’900 Franken
Audi Q7 3.0 TDI: V6-Zylinder-Dieselmotor mit Turboaufladung und Direkteinspritzung, Hubraum: 2’967 ccm, 200 kW/272 PS, 600 Nm bei 1’500 bis 3’000/min, achtstufiges Automatikgetriebe, permanenter Allradantrieb, Vmax: 234 km/h, 0-100 km/h in 6.3 s, Normverbrauch: 5.7 l/100 km, CO2-Ausstoss: 149 g/km, Effizienzklasse A, Euro 6, Grundpreis: 82’900 Franken
Unter ABS oder ESP können sich die meisten Autofahrer noch etwas vorstellen. Aber was steckt hinter den Abkürzungen ACC oder LDW? Was macht ein Kreuzungsassistent? Wofür brauche ich einen Limiter? Wie arbeitet ein Nachtsicht-Assistent?
Hier eine Übersicht der wichtigsten Sicherheitssystem und ihrer Bedeutung.
ACC: Die Adaptive Cruise Control hält nicht nur die Geschwindigkeit wie ein Tempomat, sondern auch den vorgegebenen Abstand zum Vordermann, mithilfe von Radar-, Laser- und/oder Kamerasensoren. Bremst der Vordermann, verzögert auch das eigene Fahrzeug, ebenso fährt es automatisch schneller. Die aufwendigsten heutigen Systeme können im Stop-and-Go-Verkehr auch selbstständig wieder anfahren. Neben mehr Komfort bringt der Abstands-Tempomat einen zusätzlichen Sicherheitsgewinn.
Einpark-Assistent: Es gibt verschiedene Systeme – von der Rückfahrkamera, die zeigt, wie das Fahrzeug mit dem jeweils aktuellen Lenkrad-Einschlag in die Lücke steuern würde bis zu Systemen, die im Vorbeifahren den Parkplatz vermessen und dann den Wagen selbstständig in die Lücke zirkeln, der Fahrer muss nur noch Gas geben und bremsen.
ESP: Das elektronische Stabilitätsprogramm registriert anhand von Sensoren, dass sich das Auto anders verhält, als vom Fahrer durch den Lenkwinkel vorgegeben und bremst dann gezielt einzelne Räder ab, damit das Fahrzeug nicht schleudert. ESP verhindert Unfälle oder zumindest die Unfallschwere. Seit November ist es für Neuwagen vorgeschrieben. Der geschützte Begriff ESP hat sich im allgemeinen Sprachgebrauch durchgesetzt, je nach Hersteller heisst das System aber auch DSC, PSM, VSC, DSTC oder VSA.
Fernlicht-Assistent: Ist der Fernlicht-Assistent eingeschaltet, blendet das Auto je nach Verkehrssituation selbstständig ab und wieder auf. Die Frontkamera erkennt entgegenkommende Autos und Motorräder ebenso wie vorausfahrende Fahrzeuge und schaltet das Fernlicht herunter. Bei den neusten Systemen bleibt das Fernlicht selbst in diesen Situationen an und sorgt für gute Ausleuchtung. Nur in dem Bereich, wo das Licht andere Verkehrsteilnehmer stören könnte, wird ausgeblendet.
Geschwindigkeits-Limiter: Der Fahrer kann per Knopfdruck eine bestimmte Maximal-Geschwindigkeit festlegen, zum Beispiel innerorts 50 km/h. So überschreitet er das Tempolimit nicht unbeabsichtigt. Das hilft, Strafen wegen Geschwindigkeitübertretungen zu vermeiden und ist bereits für Kleinstwagen erhältlich.
Head-up-Display: Damit der Fahrer den Blick nicht von der Strasse abwenden muss, zeigt das Head-up-Display die wichtigsten Informationen – wie aktuelle Geschwindigkeit oder Navi-Infos – in seinem Blickfeld. Projiziert wird entweder direkt auf die Frontscheibe oder als günstigere Lösung auf eine kurz davor angebrachte kleine Scheibe. Früher waren HUDs den oberen Fahrzeugklassen vorbehalten, heute gibt es mit dem Mini den ersten Kleinwagen mit dieser Technik.
Kreuzungs-Assistent: In unübersichtlichen Verkehrssituationen ist heutzutage noch der Mensch gefragt. Ein System, das speziell auf Kreuzungen reagiert hat der neue Volvo XC90 im Programm: Sein Notbrems-Assistent reagiert, wenn der Fahrer beim Abbiegen in den Gegenverkehr zu steuern droht. Bei Mercedes vermeidet der Assistent Zusammenstösse mit dem Querverkehr an Kreuzungen. Auch andere Hersteller wie VW forschen an Assistenten für derart unübersichtliche Verkehrssituationen.
Kurvenlicht (auch Abbiegelicht): Die Scheinwerfer des Fahrzeugs folgen dem Verlauf der Strasse und sorgen für bessere Sicht bei nächtlicher Fahrt auf kurvenreicher Strecke. Der Kurvenverlauf wird unter anderem aus Lenkeinschlag und Geschwindigkeit errechnet, Elektromotoren bewegen die Scheinwerfer nach links oder rechts.
Müdigkeitswarner: Warnt den Fahrer, dass er müde wird, wenn das System Unsicherheiten, zum Beispiel sehr viele Lenkkorrekturen, feststellt. Der Fahrer wird daran erinnert, eine Pause zu machen.
Nachtsicht-Assistent: Bessere Sicht bei Nacht liefern Infrarot- (z.B. Mercedes) oder Wärmebildkameras (z.B. Audi). Ihre Reichweite entspricht der Reichweite des Fernlichts oder etwas weiter. Das Bild, mit dem bei Nacht zum Beispiel Fussgänger schneller erkannt werden sollen, erscheint im Kombiinstrument.
Notbrems-Assistent: Aktive Notbrems-Assistenten erkennen mit Hilfe von Sensoren (Radar, Laser, Kamera) eine kritische Situation, zum Beispiel einen drohenden Auffahrunfall mit dem Vordermann. Sie warnen den Fahrer (optisch, akustisch, mit Bremsruck), reagiert er nicht, leiten sie eine Notbremsung ein. Je nach Hersteller und Fahrzeugklasse (ab Kleinstwagen, z.B. VW Up) können die Systeme unterschiedlich viel. Die aufwendigsten Systeme, zum Beispiel von Volvo, Mercedes oder Lexus erkennen sogar Fussgänger auf Kollisionskurs und bremsen selbstständig.
Reifendruck-Kontrollsystem: Das RDKS ist seit November Vorschrift in allen Neuwagen. Es kontrolliert den Reifendruck, zum Beispiel über Sensoren an jedem Rad, und warnt, wenn ein Reifen Luft verliert. (s. dazu auch folgenden Artikel auf 4x4Schweiz)
Totwinkel-Assistent (Spurwechsel-Assistent): Das System überwacht den sogenannten „Toten Winkel“, also jenen Bereich, den der Fahrer über die Spiegel nicht einsehen kann. Nähert sich hier ein Fahrzeug, zeigt es der Assistent an, meist über ein Lämpchen im Aussenspiegel. Setzt der Fahrer trotzdem zum Spurwechsel an, wird er vor einer drohenden Kollision gewarnt, meist optisch, akustisch und/oder durch Vibrationen im Lenkrad.
Spurhalte-Assistent/Spurverlassenswarner: Schützt vor kleinen Unaufmerksamkeiten mit schweren Folgen: Eine Kamera erkennt die Fahrbahnmarkierungen, kommt das Auto ihnen zu nahe oder überschreitet sie ohne zu blinken, warnt das System zum Beispiel durch Vibrationen im Lenkrad oder auch akustisch. Die nächste Stufe ist der Spurhalte-Assistent, der in solchen Situationen eingreift und sanft gegenlenkt, so dass das Auto in der Spur bleibt. Oft wird das System als LDW (lane departure warning) abgekürzt.
Sprachsteuerung: Je nach Fortschrittlichkeit der genutzten Technik lassen sich diverse Funktionen steuern – Wahl eines Telefonkontaktes, Zieleingabe beim Navi, Wechsel des Radiosenders – indem man die Sprachsteuerung per Knopfdruck aktiviert und dem Auto einfache Befehle gibt. Je nach Hersteller funktioniert das unterschiedlich gut. Bei einer guten Sprachsteuerung muss der Fahrer sich nicht erst durchs Menü fummeln und ist weniger abgelenkt.
Verkehrszeichen-Erkennung: Über die Kamera erkennt das System Verkehrszeichen – Tempolimits, aber auch Überholverbote oder ähnliches – und zeigt sie dem Fahrer im Display an. Die meisten Systeme beziehen auch Navidaten mit ein.