Erste Testfahrt im neuen Ford Bronco
13.12.202221016
25 Jahre nach dem etwas traurigen Ende des Ford Bronco darf er nun wieder auf die Weide und kommt sogar über den grossen Teich, zu uns nach Europa. Allerdings nur in begrenzter Stückzahl, der Grund dafür ist einfach: In der Heimat haben sie ihre alte Liebe längst wieder ins Herz geschlossen. Über 140000 Stück sind bereits verkauft und Ford kommt mit der Produktion kaum hinterher.
Das können wir verstehen, denn der raue Retro-Charme des Broncos packt einen sofort. Er ist ein charismatischer Gegenentwurf zu den rundgelutschten SUVs dieser Tage. Kennt ihr noch die Spielzeugautos aus unserer Kindheit? Die alles mitgemacht haben und nie kaputt gingen? Egal, ob im Sandkasten eingebuddelt, in der Wassertonne wieder saubergemacht, im Winter draussen vergessen? So fühlt sich der neue Bronco bei der ersten Sitzprobe an: unkaputtbar!

Mit Leiterrahmen, Starrachse hinten, Einzelradaufhängung vorne und AT-Bereifung machen wir uns auf den Weg zur ersten Testfahrt. Diese startet im Schickeria-Hotspot Kitzbühel und führt uns über malerische Landstrassen zu einem nahegelegenen Steinbruch, wo uns ein spektakulärer Offroad-Parcours erwarten soll.

Angetrieben wird unser Bronco von einem zu diesem Statement der US-Autokultur passenden, dumpf grollenden 2,7-Liter grosse Sechszylinder-Bi-Turbo der alten Verbrenner-Schule mit 246 kW/335 PS und ein maximales Drehmoment von 563 Newtonmetern.

Ford Bronco goes over any Terrain G.O.A.T.

Dass der neue Bronco seine Mission ernst nimmt, zeigt das Terrain-Management-System mit seinen sieben Fahrmodi. Ford taufte diese Programme auf G.O.A.T., was für „Goes over any Terrain“ steht und so viel heisst wie: Der kommt überall hin. Drei Modi gibt es für den Alltag (Normal, Eco, rutschig) und vier für Offroad-Fahrten (Sand, Schlamm, Steinig, Baja-Profimodus). Je nach Modus verändert sich dabei das Ansprechverhalten von Lenkung, Gaspedal und Automatik. Ein zweistufiges Verteilergetriebe steuert elektronisch die Untersetzung während der Fahrt. Eine hintere Differentialsperre ist immer an Bord. Wer öfter in schweres Gelände geht, kann auch für vorne eine Differentialsperre ordern, zudem einen deaktivierbaren Querstabilisator, der noch grössere Achsverschränkungen erlaubt. Und wenn nichts mehr hilft, helfen dem ungeübten Asphalt-Cowboy die elektronischen Fahrhilfen aus der Trail-Toolbox weiter. Genial ist zum Beispiel der „Trail Turn Assist”, der das Rangieren auf engstem Raum ermöglicht. Über gezielten Bremseingriff verkleinert er den Wendekreis um bis zu 40 Prozent.

Auf der Strasse trabt der Bronco sehr zivilisiert und mit bemerkenswertem Willen zum Geradeauslauf. Im Rahmen seiner Möglichkeiten hält sich der Bronco auch in schnelleren Kurven aufrecht und vermeidet einen wankenden Gang. Im Steinbruch angekommen, absolvierten wir den ausgesteckten Kurs mit links. Entweder war der Offroad-Parcours viel zu einfach, um den Bronco auch nur annähernd an seine Grenzen zu bringen – oder lag es doch am Bronco, der jeden Offroad-Parcours einfach alt aussehen lässt? Wir bleiben auf jeden Fall dran und werden den Bronco im kommenden Jahr auf Herz und Nieren testen.

FORD BRONCO – TECHNISCHE DATEN:

  • Viertüriger, fünfsitziger Geländewagen
  • 2,7-Liter-V6-Benzinmotor
  • Leistung: 246 kW/335 PS
  • maximales Drehmoment: 563 Nm bei 3100 U/min
  • 10-Gang-Automatikgetriebe
  • Länge: 4,81 Meter, Breite: 1.93 Meter, Höhe: 1,86 Meter
  • Fahr- und Verbrauchswerte noch nicht homologiert
  • Preis noch nicht bekannt

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