Roadoffice: how to «Office on the Road»
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Vier Wochen durch Skandinavien und währenddessen arbeiten? Das war mein Roadoffice-Selbstversuch und Basis für meine Bachelor-Arbeit, aus der dieser Ratgeber für Arbeiten von unterwegs entstand. Das Wichtigste vorneweg: Du musst kein Reiseblogger, Roman-Autor oder Reise-Fotograf sein, um einen Versuch im «Office on the Road» zu starten. Und deinen Job kündigen oder ein Sabbatical musst du auch nicht. In den meisten Fällen ist das «Office on the Road» die Lösung für diese Situation.
Laptop in den Rucksack, volltanken und los geht das «Office on the Road»? Für die ersten vier Wochen ist leider ein wenig mehr Planung empfehlenswert. Du solltest deine ungefähre Fahrzeit / Strecke kennen, um weder zu früh noch zu spät wieder zu Hause anzukommen. Teile dir deine Reise-Etappen so ein, dass du auch mal ein Tag länger irgendwo stehen kannst, wenn dies die Arbeit erfordern sollte. Bedenke, dass du an einem vollen, achtstündigen Arbeitstag nicht noch weitere acht Stunden fahren solltest, da auch der Camping-Alltag, wie zum Beispiel der Abwasch, mehr Zeit in Anspruch nimmt als zu hause. Dabei solltest du auch freie Tage einplanen, in denen du weder reisen noch arbeiten musst.
Hi, ich bin Lucien. Schon als Kind habe ich auf meinem Dreirad die Campingplätze unsicher gemacht. In den letzten Jahren habe ich das Campen, vor allem in Verbindung mit meiner Passion zum Fotografieren und Filmen, wiederentdeckt; mit einem Land Rover Defender tagelang über Schotterpisten fahren, das Erglühen der Bergspitzen in den Alpen früh morgens mit meiner Kamera einfangen, oder einfach einen warmen Kaffee auf 2500 Meter über Meer geniessen, während die Welt noch schläft. In solchen Momenten scheint die Zeit für mich kurz stehen zu bleiben und es existiert nur das hier und jetzt.
Während solchen Campingtrips merkte ich aber, dass die Zeit meistens sehr knapp war. So dachte ich oft nach einer Reise mit ein paar Tagen mehr Zeit, hätte ich noch diesen Spot und jene Gegend besuchen können.

Egal wie lange du ins «Office on the Road» einziehst, einige Dinge solltest du davor gemacht haben. Das Wichtigste ist, Camping-Erfahrung ohne Arbeiten. Auch remote Arbeiten solltest du nicht nur ausprobiert haben, sondern sicher im Umgang mit allen Tools sein. Unterwegs solltest du sämtliche Arbeitsabläufe blind durchführen können. Im Idealfall hast du dir vor dem «Office on the Road» ein Zeit- und Geld-Polster aufgebaut. Dies hilft dir, flexibel zu reagieren, falls etwas Unvorhergesehenes passiert. Dein Pensum sollte möglichst flexibel sein, damit du es an deine Situation anpassen kannst.

Norilsk. Die Nickelindustrie hat die Grossstadt immer noch fest in der Hand. Verschmutzung und ein Flair wie aus Sowjetzeiten sind die bleibenden Eindrücke.
Norilsk. Die Nickelindustrie hat die Grossstadt immer noch fest in der Hand. Verschmutzung und ein Flair wie aus Sowjetzeiten sind die bleibenden Eindrücke.
In einigen Betrieben gibt es schon Programme oder Reglemente, mit denen ein «Office on the Road» umsetzbar ist. Ist noch keine Regelung für eine «Office on the Road» Situation geschaffen, gilt es meist, die Vorgesetzten zu überzeugen und einen Versuch damit zu starten. Auch hier gibt es nicht ein Rezept für alle Betriebe und Vorgesetzten – hier ist sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt. Was helfen kann, ist eine klare Aufstellung der Fakten, warum «Office on the Road» in diesem Fall kein Problem ist.

Je flexibler du deine Arbeitsstunden einteilen kannst, desto einfacher wird das Reisen. Aber auch mit vier fixen Arbeitstagen pro Woche ist es immer noch möglich, nebenbei mehrmals den Standort zu wechseln.

Norilsk. Die Nickelindustrie hat die Grossstadt immer noch fest in der Hand. Verschmutzung und ein Flair wie aus Sowjetzeiten sind die bleibenden Eindrücke.
Ich habe das Thema «Office on the Road» so gut wie möglich von allen Seiten beleuchtet. Ich möchte die Leserinnen und Leser inspirieren, das «Office on the Road» auszuprobieren und helfen, dass die jeweils individuelle Variante von «Office on the Road» ein voller Erfolg wird.
Du siehst auf Instagram all die Fotos von Campern, die allein an einer Klippe stehen. Leider ist die Realität oft eine andere. Es kann frustrierend sein, wenn es sieben Uhr ist, du noch keinen Schlafplatz gefunden hast und schliesslich auf einem unromantischen Parkplatz notgedrungen dein Lager für diese Nacht aufschlagen musst. Damit das nicht passiert und du so oft wie möglich einen traumhaften Spot zum Übernachten oder für ein paar Stunden Arbeit findest, zeige ich dir im Magazin mein Vorgehen.
OOTR-Erfahrung: Ich war im April in Skandinavien unterwegs. Dabei ging ich ein gewisses Risiko ein, da es in dieser Zeit viele Regentage geben könnte. Ebenfalls erforderte das Arbeiten in einem Fahrzeug mit Hubdach aus Stoff eine Standheizung. Andernfalls wäre es schnell zu kalt zum Arbeiten geworden. Aufgrund der Nebensaison hatte ich im Gegenzug aber eine sehr grosse Auswahl an Plätzen und traf kaum andere Camper.
Norilsk. Die Nickelindustrie hat die Grossstadt immer noch fest in der Hand. Verschmutzung und ein Flair wie aus Sowjetzeiten sind die bleibenden Eindrücke.
Du könntest tausende Artikel auf dein OOTR Abenteuer mitnehmen. Zu entscheiden, welche die passenden für dich sind, ist keine leichte Aufgabe. Ich habe dir einige Dinge aufgelistet, welche sich für mich nicht nur in meinen vier Wochen OOTR, sondern auch in den letzten sechs Jahren Camping als wirklich nützlich und hilfreich herausgestellt haben.
Ich hoffe, ich konnte deine Lust auf «Office on the Road» wecken. Auf 120 Seiten erfährst du alles, was du benötigst, um dein eigenes Office on the Road zu starten, egal in welcher Job-Situation du bist. Das Magazin ist in Wissens-Kapitel und Story-Kapitel unterteilt. In den Story-Kapiteln nehme ich dich mit auf meinen ersten vier Wochen, in welchen ich durch Skandinavien mit einem Defender 110 reise. In den Wissens-Kapiteln erkläre ich dir zum Beispiel, welches Equipment sich bewährt hat, was es für das Remote-Arbeiten vom Camper zu beachten gibt oder wie du dein:e Chef:in vom Office on the Road überzeugst.
A5 Autohandbuch Format mit wählbarem Cover. Das Buch ist auf Deutsch verfasst und im Kapitel “Rechtliches” gehe ich auf die Rechtslage der Schweiz ein. Hier kannst du das Roadoffice Magazin für CHF 29.50 bestellen.

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