Wenn Fahrzeugveredler Brabus eine Mercedes G-Klasse umarbeitet, wird daraus in der Regel ein exquisites Luxusgefährt mit einer Extraportion Leistung. Doch im Fall des neuen 900 Crawler übt sich das Bottroper Unternehmen in radikaler Weise in der Kunst des Weglassens. Entstanden ist ein Offroader, der es mit Wüstenbuggys aufnehmen soll.
Wie bei dieser Gattung oft üblich, wurden bei dem nur noch im Frontbereich einer G-Klasse ähnelnden 900 Crawler Türen und Scheiben weggelassen. Die auf einem, als Überrollkäfig dienenden, Gitterohrrahmen basierende Karosserie wurde lediglich mit leichten Carbonteilen sehr knapp eingekleidet. Bis auf vier Carbon-Schalensitze mit Vier-Punkt-Gurten, einem Head-Set-Kommunikationssystem sowie einem Offroad-Navigationssystem bietet der gleichfalls spartanische Innenraum keinerlei gastlichen Komfort.
Wie bei Brabus üblich, dient als Antrieb ein deutlich überarbeiteter Mercedes-Motor. Basis ist ein 4,0-Liter-AMG-Triebwerk, dessen Hubraum um einen halben Liter erhöht wurde. Zusammen mit weiteren Tuning-Massnahmen mobilisiert der Biturbo-V8 662 kW/900 PS und ein auf 1.050 Newtonmeter limitiertes Drehmoment.
So radikal reduziert der Aufbau, so aufwendig die Fahrwerkstechnik darunter. Sie zeichnet sich durch Einzelradaufhängung, extralange Federwege, verstellbare Stossdämpfer und Portalachsen aus. Über einen halben Meter steht der auf 15 Exemplare limitierte Crawler damit über den Dingen.
Noch in diesem Jahr will Brabus erste Kundenfahrzeuge des annähernd 900.000 Euro teuren Crawler fertigstellen. Die Käufer dürften vornehmlich ausserhalb Europas zuhause sein, mit eigener Wüstenparzelle.