Sie nimmt Platz am Steuer des Golf R und bemerkt schon nach den ersten Metern: «Wow! Man hat ja im Vorfeld vieles zum Golf R gehört. Bevor man das Auto fährt, versteht man aber gar nicht, wie gut er geworden ist.» Ihr imponiert insbesondere das R-Performance Torque Vectoring: Der neue Golf R verteilt seine Antriebskraft nicht nur an Vorder- und Hinterachse, sondern auch zwischen den Hinterrädern. So ist das Fahrverhalten stets neutral, der Golf R dreht sich in die Kurve regelrecht hinein und schiebt dabei weder über die Vorderräder noch bricht das Heck hinten ungewollt aus.
«Ungewollt» ist das Stichwort: Denn wer will, aktiviert den Drift-Mode des optionalen R-Performance Pakets per zweimaliges Drücken auf den R-Knopf am Lenkrad. Dann wird der auch auf Langstrecken komfortable Golf plötzlich zum Wolf.
Auf dem Weg zurück in Richtung Zeller See berichtet Preisig von ihrem Werdegang: «Wirklich spassig wurde es 2018. Da war ich in einem reinen Frauenteam.» Dieses ist mit einem Golf GTI TCR in der VLN und beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gefahren. «Seither bin ich auch mit Volkswagen eng verbunden.»
Ihr Lieblingsauto? «Das erste Auto ist ein Highlight, weil man endlich Auto fahren darf. Zu keinem Auto habe ich jedoch eine so spezielle Verbindung wie zum Golf GTI TCR. Mit meiner Strassenversion fahre ich zu Events, er hat von Anfang an meinen Weg bei Volkswagen begleitet», sagt Preisig.
Im Golf R beschleunigt sie kurz, um einen Traktor zu überholen. Vom Auspuff kommt ein freudiges Blubbern, als sie vom Gas geht. «Das ist mal ein cooler Sound», sagt sie lachend. Die optionale Akrapovič-Abgasanlage mit Titan-Endschalldämpfern weiss zu überzeugen. «Wenn es nach mir geht, dann gibt es weiterhin Verbrenner, auch im Motorsport. Die Elektromobilität kommt zwar und ist die Zukunft. Von mir aus darf aber gerne beides parallel existieren.»
Zurück am Zeller See klirrt leise das letzte Eis auf der Wasseroberfläche und Preisig erläutert ihre Sicht zum Motorsport: «Ich bin offen und kann gut mit Menschen umgehen. Das hilft einer Frau im Motorsport ungemein», sagt sie überzeugt. «Ich bin gerne unter Männern – das ist im Motorsport eh unvermeidbar. Mich treibt mein Ehrgeiz an. Da ist es unwichtig, wer der Gegner oder die Gegnerin ist.»
Hier geht es zur Golf R Winter Challenge: