Marc Bischofberger – Dank Olympia-Silber zum Skicross-Profi
Marc Bischofberger, Skicross, Audi Q5

 

Sympathisch und erfolgreich: Marc Bischofberger fuhr an den Olympischen Winterspielen in Korea eine Silbermedaille für die Schweiz heim. Mit diesem Erfolg konnte der 28-jährige Ostschweizer ins Profilager wechseln und hat einen von Audi gesponserten Q5 5.0 TSI erhalten, natürlich mit dem silbernen Olympia-Streifen auf der Seite.

Marc Bischofberger, Skicross Audi Q5

Dabei sah es für Marc Bischofberger vor ein paar Jahren noch ganz anders aus, als er nach einer Verletzung im Ski-Alpin vom Rennsport zurücktreten musste. Er stand sogar ein ganzes Jahr nicht mehr auf den Skiern. Bis er 2010 einen Flyer für einen Skicross-Event in die Finger bekam und spontan daran teilnahm. Seitdem ist er vom Skicross-Fieber angesteckt und einer von neun Schweizer Weltcup-Fahrer der Audi Skicross Tour.

Marc Bischofberger, Skicross Audi Q5

Wir treffen den Olympia-Zweiten in seiner Heimat Oberegg bei St. Anton, wo er sich auf die WM-Qualifikation vorbereitet. Hier begann seine Ski-Karriere – hinter dem Elternhaus – wo sein Vater einen kleinen Schlepplift hatte, den sein Grossvater bereits betrieb; der erste Skilift in St. Anton.

Marc Bischofberger, Skicross Audi Q5

Marc, du hast letztes Jahr den Gesamtweltcup gewonnen. Wie läuft die Saison bis jetzt?

Ich hatte keinen guten Saisonstart; es ist mir gar nicht nach Wunsch gelaufen. Ich spüre, ich hätte mehr geben können. Bei den nächsten Rennen in Schweden musste ich darum noch eine Schippe drauflegen, Vollgas geben, um an der WM in Park City teilnehmen zu können. Mich zeichnet aber aus, dass ich nie aufgebe. Das Rennen ist bei mir erst im Ziel fertig. Man sieht es immer wieder, dass bis zum Schluss alles möglich ist.

Was fasziniert dich am Skicross am meisten?

Mir gefällt der Sport an sich, er deckt mehr Aspekte vom Skifahren ab, als Ski-Alpin. Wir haben keine virtuelle Zeit gegen die wir fahren. Das Ergebnis, das du gefahren bist, siehst du gleich. Und es reicht nicht einfach ein guter Skifahrer zu sein. Du musst auch gut taktieren können und in kurzer Zeit Entscheidungen treffen. Ausserdem hast du nicht nur einen guten Lauf zu fahren, sondern im besten Fall vier.

Du konntest diese Saison ins Profilager wechseln

Zum Glück, ja. Dank der Olympia-Medaille habe ich nun das Privileg als Zeitmilitarist angestellt zu sein. Ich kann mich so voll auf den Sport konzentrieren und zwei Trainingseinheiten pro Tag machen: morgens Kraft, nachmittags Koordination. Bis vor einem Jahr war ich 100 Prozent am Arbeiten. Und da ich Schicht arbeitete, konnte ich nur entweder am Morgen oder am Nachmittag trainieren. Das war schon zäh, aber das geht vielen Athleten so. Weil es einfach anders nicht möglich ist. Skicross ist halt schon noch eine Randsportart und finanziell nicht so gut abgedeckt, wie andere Sportarten.

Die Audi Skicross Tour wird immer populärer. Wie hast du die Entwicklungen erlebt?

Früher wurde noch viel mehr improvisiert. Wenn man ältere Fahrer fragt – sind die einfach ohne grosses Training drauf losgefahren. Weil heute aber alle professionell trainieren, muss man mithalten können.

Ihr habt ein besonderes Ritual am Ziel.

Ja, einen Handshake für das gute Rennen. Auch wenn es nicht so gut lief, aus Respekt.

Im Rennen Konkurrenten, danach trifft man die Fahrer vereint um einen Tisch.

Wir sind wie eine grosse Familie. Man kennt sich untereinander, sind ja meistens die gleichen Fahrer. Am Ende der Saison geht man auch mal zusammen in den Ausgang. Zum Beispiel an die Audi Party. Da wird jeweils ausgelassen gefeiert.

Was ist der Unterschied zwischen alpinem Training und dem für Skicross?

Weil bei uns der Start sehr matchentscheidend ist, trainieren wir intensiver Rumpf und Arme. Aber im Prinzip ist es das gleiche: Du musst hart trainieren. Und wenn du keine guten Resultate fährst, bist du weg vom Fenster.

Wie fühlst Du dich in der Swiss Ski-Familie?

Ski-Alpin hat natürlich einen grösseren Stellenwert als wir, die beim Freestyle angegliedert sind. Wir haben zum Beispiel nur einen Servicemann, der die Skis für alle präpariert.

Marc Bischofberger, Skicross Audi Q5

Wie ist die Konkurrenz?

Sie schläft nicht, vor allem die Jungen. Die Kanadier sind sehr stark. Es gibt aber auch Fahrer und Fahrerinnen aus Neuseeland oder Australien, aus Nationen, die bisher nicht für Skifahren bekannt waren.

Du fährst einen Audi Q5 5.o TSI. Bist du zufrieden damit?

Ja, auf jeden Fall. Ich nenne meinen Q5 liebevoll „Schlachtschiff“ (lacht).

Marc Bischofberger, Skicross, Audi Q5

Wieviel Kilometer legst du im Jahr zurück?

Im Skisport reisst man viele Kilometer runter, etwa 30’000 Kilometer im Jahr. Zum Glück fahre ich gerne.

Marc Bischofberger, Skicross, Audi Q5

Was gefällt dir besonders an deinem Audi Q5 S-Line?

Ich schätze den Komfort, die Ruhe, die gute Atmosphäre. Und gerade bei langen Fahrten auf der Autobahn finde ich die Assistenz-System sehr angenehm. Mit dem Quattro-Antrieb ist er ein super Winterauto. Es gibt glaub keinen Ort, wo man mit dem Q5 nicht hinkommt. Und ja, er hat Pfupf. Ich mag‘s halt, wenn das Auto ein bisschen “Pfuus” hat.

Marc Bischofberger, Skicross, Audi Q5

Gibt es etwas, das du auf Reisen immer dabei hast? Einen Glücksbringer?

Ich habe bewusst nicht angefangen, einen Glücksbringer zu haben. Was macht man, wenn man ihn mal vergessen hat? Was ich immer mitnehme, ist mein eigenes Kissen. Ich mag die Hotelkissen nicht. Irgendetwas stört mich daran immer.

Was hörst Du unterwegs?

Pipi Langstrumpf (lacht). Am meisten höre ich Radio, habe aber auch meine eigene Playlist, am liebsten Rock. Ich bin ein grosser Guns n’Roses-Fan. Gottlob haben sie sich wieder vertragen und sind wieder zusammengekommen. Ich war schon an mehreren Konzerten.

Marc Bischofberger, Skicross, Audi Q5

Hörst du auch Sound während des Rennens?

Nein, das ist verboten. Ganz anders bei den Halfpipe-Fahrern, die praktisch alle mit Sound fahren.

Welchen Audi würdest du gerne fahren?

Einen Audi R8 (lacht). Doch da wüsste ich nicht wohin mit den Skiern.