Von „Jugend forscht“ zum echten Prototyp

 

Auf die zündende Idee kamen Lara und Daniel während einer Fahrt mit ihrem Vater: Der Wischwassertank war leer, die Scheibe verschmierte zusehends, und die Kinder kamen ins Grübeln – mit Erfolg. “Wir konnten nicht glauben, dass niemand zuvor an so etwas gedacht hatte”, sagen sie heute, nachdem sich nach der ersten Testvorrichtung aus Spielauto und Aquarium-Pumpe die Ingenieure von Ford ihrer Erfindung angenommen haben.

Regenwasser für die Scheibenwaschanlage

Die Zahlen sind krass: Rund 20 Liter Wischwasser verbrauchen europäische Autofahrer pro Fahrzeug, um ihre Scheiben sauber zu halten. „Bei 291 Millionen registrierten Autos auf europäischen Strassen würde das System, wie es sich Daniel und Lara ausgedacht haben, insgesamt fast sechs Milliarden Liter Wasser pro Jahr einsparen”, so ein Ford-Sprecher.

Sie testeten die Idee mit einem Modellauto und einer Aquariumpumpe. Dann haben Ford-Ingenieure das System in einen S-Max implementiert. Es funktioniert: “In weniger als fünf Minuten Regen ist der Wischwasserbehälter voll”, sagte Theo Geuecke, Supervisor, Body Exterior Hardware von Ford of Europe.

Die beiden kleinen Erfinder haben mit ihrer Idee den ersten Preis beim „Jugend forscht“-Regionalentscheid in Jülich gewonnen. Laut Ford wird die Wassernutzung durch Fahrzeuge in Zukunft noch zunehmen, da auch Kameras und Sensoren sauber gehalten werden müssen. Die Autobauer arbeiten mittlerweile auch daran, nicht nur das Regenwasser aufzufangen, sondern sogar Feuchtigkeit aus der Luft zu gewinnen und in Trinkwasserqualität zu filtern. Denn auch in trockenen Regionen sind saubere Scheiben wichtig.