Polestar 1 – Der Taser von Volvo gegen Tesla
Thomas Ingenlath von Polestar präsentiert den Polestar 1

 

Die Volvo-Tochter Polestar präsentiert in Shanghai das Modell Polestar 1, ein zweitüriges Grand Tourer Coupé mit vier Sitzen. Dieses steht auf Volvos Scalable Platform Architecture (SPA), also der gleichen Basis wie die Modelle S90, V90, XC60/XC90, liefert 600 PS und brachiale 1000 Nm (!) Drehmoment. Diese Leistung liegt genau zwischen den Tesla S-Modellen 100D und P100D, die aus rein elektrischer Kraft 428 PS/660 Nm bzw. 700 PS/660 Nm erzeugen.

Polestar 1 black, Hinteransicht

Polestar 1 – Der “fast Tesla”

Und da liegt auch genau der Hauptunterschied zwischen Polestar 1 und Telsa S; wo die Kalifornier die Energie ausschliesslich aus der Batterie beziehen, nimmt der Polestar 1 einen Benzinmotor zu Hilfe. Ein klassischer Plug-in-Hybrid halt, genannt ‘Electric Performance Hybrid’. Erst ab dem Modell Polestar 2 wird der Antrieb vollständig elektrisch sein.

Bislang war Polestar als Volvos Tuning-Schmiede bekannt. Ab 1996 in Kooperation haben die Schweden, bzw. die chinesische Muttergesellschaft Geely, das Unternehmen 2015 ganz übernommen und mit einem Batzen in dreistelliger Millionenhöhe startklar gemacht. Projektleiter und Designchef in Personalunion, Thomas Ingenlath, gibt ein paar Insights zum Wagen:

“Polestar 1 ist das erste Modell, dass das Logo der neuen Marke auf der Kühlerhaube trägt. Unter der Haube befindet sich ein komplett neuer E-Antrieb mit zwei Motoren, die über ein Planetengetriebe verbunden die Hinterachse antreiben und 218 PS liefern. Im reinen Elektrobetrieb schafft der Wagen bis zu 150km Reichweite, was vielen Kunden ermöglichen wird, ihr Ziel ausschliesslich im Elektro-Modus zu erreichen.”

Polestar Logo

Wenn das mal nicht reichen sollte, steht zusätzlich ein Volvo-eigener Drive-E Zweiliter-Vierzylinder Benzin-Motor für die Vorderachse parat. Dieser muss auch zugeschaltet werden, wenn die 600 PS/1000 NM Maximum-Performance abgerufen werden soll.

Mit den 150km Maximum-Distanz hängt der schnelle Schwede die Plug-in-Hybrid-Modelle von Audi, Jaguar oder Porsche locker ab und führt in dieser Disziplin klar. Vorerst. Denn 2019 stehen die jetzt überholten Konkurrenten mit e-Tron-, i-Pace- und Mission E-Modellen am Start, die rein elektrisch in der Lage sein werden, deutlich längere Strecken zu absolvieren. Und Telsa, ja Tesla bringt bereits heute reine Elektroreichweiten von jenseits der 600km zustande.

Polestar 1 in weisser Ausführung

Ein zukunftsweisendes Vertriebskonzept.

Ein sehr spannendes Element ist das Vertriebskonzept in Form eines Abo-Modells. “Dies soll den Kunden erlauben, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren; das Fahr-Erlebnis”, wie Jonathan Goodman von Polestar erklärt. Konfigurieren und Bestellen funktioniert nur online und kaufen in diesem Sinne kann man den Wagen auch nicht. Dafür fällt eine monatliche Flatrate an, mit der Polestar seinen Kunden zusätzlich alles Mühsame rund ums Autofahren und -besitzen abnehmen will. Inkludiert sind beispielsweise Abschreibungs- und Versicherungskosten und das Abholen und Zurückbringen des Wagens bei anstehendem Service. Dazu gibt es eine Reihe von Concierge-Services wie das Ausleihen einer Skibox für die Winterferien (inkl. Montage/Demontage zu Hause) und anderen Annehmlichkeiten. Alles zentral gemanagt über eine App und monatlich abgerechnet. Die App dient dazu auch gleich als Zündschlüssel.

Polestar 1 schwarz, Hinteransicht

Es wird sich zeigen wie sich die neue Marke im Regelbetrieb behaupten wird. Das Vertriebskonzept ist auf jeden Fall ein grosser Schritt in die Zukunft und muss sich vorab beim Launch des Polestar 1 (Mitte 2019) und anschliessend beim Modell 2 (vollelektrisch, Mittelklasse, Ende 2019) und dem ebenfalls vollelektrischen SUV (2021) behaupten.

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