Mitsubishi Outlander Plug-In-Hybrid – ein Stromer im Gelände
Mitsubishi Outlander PHEV Wasserdurchfahrt

 

Horstwalde/Brandenburg/Deutschland. Mit dem 4,70 Meter langen Outlander hat Mitsubishi einen heimlichen Bestseller im Programm. Das Plug-in-Hybrid SUV wurde jüngst renoviert und fährt jetzt rein elektrisch noch etwas weiter. Notfalls sogar im Gelände.

Unter den in der Schweiz neu zugelassenen Mitsubishi-Modellen glänzt in diesem Jahr ein Edelstein ganz besonders. Der Mitsubishi Outlander Plug-In-Hybrid, der rund ein Drittel aller verkauften Mitsubishis in der Schweiz ausmacht.

Mitsubishi Outlander PHEV im Gelände

Gleich drei Motoren treiben den recht gewaltig wirkenden Fünftürer an. Der 89 kW/121 PS starke Zweiliter-Benziner wird von zwei 60 kW/82 PS-Elektromotoren unterstützt, die in Bug und Heck auf ihren Einsatz warten. Die Batterie (12 kWh) ist sicher zwischen den Achsen untergebracht. Während der klassische Verbrennungsmotor nur die Vorderachse versorgt, wird die Kraft der beiden Stromer durch ausgeklügelte Elektronik bei Bedarf auch an die Hinterachse geschickt:

Aus dem Mitsubishi Outlander wird ein Allradler.

Bekanntlich nutzen nur wenige Eigner ein solches SUV abseits fester Strassen. Da macht auch der Outlander keine Ausnahme. Doch er könnte durchaus auch mal ins Gelände abbiegen, wenn den Fahrer der Offroad-Hafer sticht und er seine einsame Waldhütte über schlammige Pfade erreichen will. Tatort Sperenberg vor den Toren Berlins, auf einem ehemaligen, riesigen Flugplatz der Roten Armee. Mitten im Wald gelegen gibt es hier recht wildes Gelände, steile Hügel und tiefe Wasserlöcher. Ein Testareal für einen Allrad-Stromer?

Nur bedingt: Denn die Batterie im Untergeschoss kommt beim Krabbeln über Geröll gefährlichen Felsbrocken bedenklich nahe. Auch das Erklimmen sandiger Anstiege fällt dem Drei-Herzen-Mobil schwerer als klassischen Geländewagen. Aber dennoch kann man sich mit ihm auf ein Terrain wagen, das für Limousinen oder reine frontgetriebene SUV Sperrgebiet ist. Eine Eigenschaft, die laut Mitsubishi eine bestimmte Kundengruppe besonders schätzt: Forstbehörden, Polizei oder auch Rettungsdienste haben sich für den Outlander entschieden, weil sie im Normalbetrieb sparsam unterwegs sind, aber auch mal im Einsatz widrige Bedingungen meistern können.

Dafür hat die aktuelle Version des Fünftürers ein besonderes Extra. Zwei 230-Volt-Steckdosen machen ihn zum Generator in der Wildnis. An ihr kann die Polizei zu Beispiel einen Lichtmast anstöpseln, der einen Tatort ausleuchtet. Freizeitsportlern können fern vom nächsten Stromnetz ihre E-Bikes nachladen oder Picknick-Fans Kühlbox und Elektrogrill anwerfen. Die Kapazität der Batterie reicht dafür allemal aus.

Mitsubishi Outlander PHEV auf der Sandbank

Die wahre Domäne des Outlanders bleibt jedoch das entspannte Cruisen auf festen Strassen.

Frei von sportlichen Ambitionen ist er ein treuer Partner auf Langstrecken und für den Familienausflug. Das Zusammenspiel zwischen den drei Motoren läuft dabei völlig automatisch ab. Der Mitsubishi lässt sich dennoch durch vier Tasten beeinflussen: „Charge“ drücken bewirkt, dass der Verbrennungsmotor ständig den Akku bei Laune hält und nachlädt. „EV“ steht für den rein elektrischen Betrieb zum Beispiel, wenn es eine Umweltzone zu durchqueren gilt. Zuvor sollte aber die Taste „Save“ betätigt werden, die die Batterie daran hindert, unnötig Strom zu verbrauchen. Soll permanent mit Allrad gefahren werden, ohne dass die Elektronik ständig zwischen den Antriebsarten hin und herschaltet, hilft ein runder Knopf mit der Aufschrift „4WD Lock“. Klingt kompliziert, erlernt sich aber recht schnell und birgt sogar Spasspotenzial.

Durch den tiefen Schwerpunkt lässt sich das Zwei-Tonnen-Schiff stressfrei auch auf engen und kurvigen Überlandstrassen manövrieren. Die Spitze ist auf 170 km/h begrenzt, im rein elektrischen Betrieb auf 120 km/h. Bis die Tachonadel aus dem Stand heraus die 100er-Marke erreicht, vergehen 11 Sekunden. Der Normverbrauch von nur 1,7 Litern klingt gut, ist aber der immer noch gültigen Messmethode geschuldet. Bei voller Batterie, die den Outlander zwischendurch immer wieder zum Stromer macht, sind es gut fünf Liter auf 100 Kilometer. Ist der Strom verbraucht und muss erst wieder durch den Benziner reaktiviert werden, steigt natürlich der Durst. 10 Liter sind dann fällig. Als rein elektrische Reichweite stehen jetzt 54 Kilometer im Datenblatt. Ein Wert, der bei behutsamer Fahrweise auch erreichbar ist.

Daheim kann der Outlander dann an die Steckdose. Gut fünf Stunden dauert es, bis der Akku wieder voll ist. An einer Schnellladestation reichen 25 Minuten, um den Vorrat wieder auf 80 Prozent zu bringen. Bei Mitsubishi weiss man natürlich auch, dass die sogenannte Plug-In-Technologie nur solange im Einsatz sein wird, bis reine Elektroautos dank stärkerer Batterien auf vernünftige Reichweiten kommen. Da Mitsubishi seit letztem Jahr Renault-Nissan als grössten Anteilseigner mit an Bord hat, sind E-Autos mit den drei Diamanten keine Vision mehr.

Mitsubishi Outlander PHEV an der Steckdose

Mitsubishi Outlander Plug-In-Hybrid – Technische Daten:

Fünftüriges SUV mit fünf Sitzen, Länge: 4,70 Meter, Breite (mit Aussenspiegeln): 2,12 Meter, Höhe: 1,71 Meter. Leergewicht: 1’953 kg, Kofferraumvolumen: 463-1’602 Liter.

Antrieb: Vierzylinder-Benziner, Hubraum: 1’998 ccm, 89 kW/121 PS, maximales Drehmoment: 190 Nm bei 4’500 U/min. Zwei Elektromotoren mit je 60 kW/82 PS, Drehmoment 137 bzw. 195 Nm. Stufenlose Automatik, Allradantrieb. Vmax: 170 km/h, 0-100 km/h in 11.0 Sekunden, Durchschnittsverbrauch nach Norm: 1,7 l/100 km bzw. 13,4 kWh/100 km. CO2-Ausstoss: 41 g/km, Effizienzklasse A+, Preise: CHF 39’999 (Modell Value); CHF 47’999 (Style Anniversary), CHF 52’999 (Diamond Anniversary)

Kurzcharakteristik – Mitsubishi Outlander PHEV

Warum: Weil Rivalen mit vergleichbarer Technik um ein Vielfaches teurer sind
Warum nicht: Lieber auf ein reines Elektro-SUV warten
Was noch (Plug-In-Hybride): Volvo XC 90 T8, Mercedes GLC 350e , BMW X5 xDrive 40e

 

Mitsubishi Outlander PHEV auf Landstrasse vor Baum

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