Fahrbericht Skoda Octavia Scout (2017)

 

Der Skoda Octavia Scout scheut das Abenteuer nicht, das machen die Rundum-Kunststoff-Beplankungen und der Unterfahrschutz auf den ersten Blick deutlich. Damit der Scout die Ausflüge abseits des Mainstreams auch problemlos meistern kann kann, ist er serienmässig mit Allradantrieb ausgestattet.

Die hydraulische Lamellenkupplung mit elektronischer Regelung ist direkt vor der Hinterachse platziert und je nach Schlupf erfolgt die Kraftverteilung automatisch. Ein Steuergerät berechnet dazu das jeweils ideale Antriebsmoment für die Hinterachse. Zudem verfügen Vorder- und Hinterachse über eine elektronische Differenzialsperre, um problemloses Anfahren auf jedem Untergrund zu ermöglichen. Gleichwohl wirkt sich die Differenzialsperre XDS+ auch positiv aufs Handling aus. Geht es flott um die Kurven, werden die kurveninneren Räder leicht eingebremst, mehr Antriebskraft geht auf die äusseren Räder. Damit wächst die Agilität des Scout, dessen Spur hinten um drei Zentimeter auf jetzt 1,54 Meter verbreitert wurde.

Aufgrund einer schön direkt arbeitenden Lenkung bleibt der Wagen jederzeit brav in der vorgegebenen Spur. Federung und Dämpfung sind so ausgelegt, dass einer dynamischen Fahrt nichts im Wege steht, der Komfort auf unbefestigtem Terrain aber noch so hoch ist, dass die Passagiere sich wohl fühlen. Auch wenn der Scout natürlich längst kein echter Offroader ist – die erhöhte Bodenfreiheit um drei Zentimeter sowie die vergrösserten Böschungswinkel von 16,6 Grad vorne und 14,5 Grad hinten tragen dazu bei, dass Ausflüge abseits befestigter Wege sorglos in Angriff genommen werden können.

3 cm mehr Bodenfreiheit
16,6 Grad Böschungswinkel vorne
14,5 Grad Böschungswinkel hinten

Optisch unterscheidet sich der neue Octavia Scout vom Vorgänger vor allem durch die neuen, zweigeteilten Frontleuchten, die es auf Wunsch auch in Voll-LED-Technik gibt. Im Innenraum ist ein Schritt zu mehr Wertigkeit erkennbar. Serienmässig sind ein beheizbares Dreispeichen-Lederlenkrad mit Multifunktionstasten, zwei USB-Anschlüsse, ein sechs Zoll grosses Display, die LED-Ambientebeleuchtung, ein Tempomat mit Speed-Limiter, elektrisch bedienbare Fensterheber vorn und hinten sowie besonders atmungsaktive Stoffbezüge für die guten Halt gebenden Sitze. Das Material soll im Vergleich zu herkömmlichem Gestühl mit Stoffoberfläche eine doppelt so hohe Dampf- und Luftdurchlässigkeit bieten.

Ob vorne oder hinten –Bein-, Ellenbogen- und Kopffreiheit sind wie gehabt richtig gut. Und das Gepäckabteil mit variablem Ladeboden, Multifunktionsablage unter der Kofferraumabdeckung, Gepäcknetztrennwand, vier Taschenhaken, zwei Kofferraumleuchten und einer 12-Volt-Steckdose bietet mit einem Volumen von 610 Litern bei voller Sitzplatzbelegung und 1’740 Litern bei umgeklappten hinteren Lehnen ebenfalls jede Menge Raum.

Gegen 390 Franken Aufpreis ist das sogenannte Care Connect (= Remote Access & Proactive Services) für drei Jahre im Auto integriert. Fahrzeugbesitzer können damit über eine spezielle App auf ihrem Smartphone Infos wie den aktuellen Stand der Tankfüllung oder die Parkposition ihres Scout abrufen (Remote Access). Care Connect umfasst Dienste wie einen per Tastendruck absetzbaren Notruf, Kontakt zum Pannendienst sowie den Emergency Call. Dabei wird nach einem Unfall automatisch ein Notruf ausgelöst.  

Und bei den für Skoda typischen Simply-Clever-Lösungen legt die VW-Tochter ebenfalls noch einmal nach. In der Mittelkonsole ist nun ein Flaschenhalter zum einhändigen Öffnen von PET-Flaschen montiert. Und die herausnehmbare LED-Taschenlampe im Kofferraum lädt sich während der Fahrt auf. Erweitert hat Skoda ausserdem das Angebot an Assistenzsystemen, um die aktive Sicherheit zu erhöhen und das Leben beim Fahren wie beispielsweise mit dem Rear Traffic Alert beim Rückwärts-Ausparken oder dem Anhängerassistenten das Rückwärts-Rangieren mit dem Gespann zu erleichtern.

Fazit:

Da die Mehrheit von uns wohl kein abgelegenes Maiensäss hat müssen wir uns unsere kleine Abenteuer in der wunderschönen Schweizer Landschaft selbst suchen. Der Skoda Octavia Scout ist der perfekte Buddy für all diejenigen, die gerne draussen in der Natur unterwegs und das kleine Abenteuer abseits der ausgetretenen Pfade suchen. Er bringt einen on-road überall sicher hin und off-road weiter als man denkt zu den schönsten Ausgangspunkten für Wanderungen, Mountainbike-Touren oder zu einem romantischen Picknick. Übrigens, bei umgelegter Sitzbank bietet der Octavia Scout genug Platz, um darin auch mal eine Nacht unter dem Firmament zu verbringen. Das Panorama-Glasdach macht das Romatik-Paket komplett.

Skoda Octavia Scout – Technische Daten:

Viertüriger, fünfsitziger Kombi mit Allradantrieb, Länge: 4,69 Meter, Breite: 1,81 Meter, Höhe: 1,53 Meter, Radstand: 2,68 Meter, Kofferraumvolumen: 610 bis 1’740 Liter

2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe (unser Testfahrzeug): 135 kW/184 PS bei 3.500 U/min, maximales Drehmoment: 380 Nm bei 1.750 U/min, 0-100 km/h: 7,8 s, Vmax: 219 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,1 l/100 km, CO2-Ausstoss: 133 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse B, Preis: ab CHF 38’700.– (Unser Testfahrzeug mit Sonderausstattung lag bei CHF 49’617.–)

2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit manuellem Sechsgang-Getriebe: 110 kW/150 PS bei 3.500 U/min, maximales Drehmoment: 340 Nm bei 1.750 U/min, 0-100 km/h: 9,1 s, Vmax: 207 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,0 l/100 km, CO2-Ausstoss: 130 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse B, Preis: ab CHF 37’080.–

1,8-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit Sechsgang-Doppelkupplungs-Getriebe: 132 kW/180 PS bei 4.500 U/min, maximales Drehmoment: 280 Nm bei 1.350 U/min, 0-100 km/h: 7,8 s, Vmax: 216 km/h, Durchschnittsverbrauch: 6,8 l/100 km, CO2-Ausstoss: 158 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse D, Preis: ab 36’910.–