Versicherungsfall nach Hagelschaden
Die Allianz scannt Hagelschäden nun hochautomatisiert

 

Wenn in einer Region ein heftiger Hagelschauer niedergeht, sind oft tausende Autos beschädigt – die Versicherungsabwicklung dauert Wochen. Mit einer neuen Technik soll es nun schneller gehen.

Freiburg. Wer einen Hagelschaden hat, kommt jetzt schneller zu seinem Geld: Die Versicherung Allianz hat einen Scanner in Betrieb genommen, der in kürzester Zeit die Schäden am Auto analysiert. Die Bearbeitungszeit pro Fahrzeug halbiert sich damit.

Die Allianz scannt Hagelschäden nun hochautomatisiert

In Freiburg kommt die neue Technik gerade erstmals zum Einsatz: Bis zu 3’000 Autos haben in der Region von einem Hagelunwetter in dieser Woche Schäden davon getragen, sie werden nun vor Ort in mehreren Sammelterminen begutachtet.

Dabei fährt das beschädigte Fahrzeug in ein knapp vier Meter hohes, vier Meter breites und gut sechs Meter langes Zelt, in dem 20 Kameras die Oberfläche vermessen. Sie können die Anzahl und Grösse der Dellen feststellen. Weil in der Scanner-Software die Fahrzeugkonturen hinterlegt sind, können die Dellen dem beschädigten Bauteil zugeordnet werden, beispielsweise, dass die Motorhaube 30 Dellen in der Grösse von 20 Millimetern hat. „So können sich die Sachverständigen darauf konzentrieren, zu kalkulieren, was zu erneuern ist“, erklärt Günther Moosmüller, Allianz-Sachverständiger.

Der komplette Scan-Vorgang dauert fünf Minuten, im Optimalfall hat der Gutachter den Schaden in zwanzig Minuten kalkuliert. Das ist doppelt so schnell als wenn er für die Basis der Kalkulation selbst Dellen zählen und ausmessen müsste. In Freiburg werden derzeit etwa 170 Autos pro Tag durch den Scanner geschleust. Haben sich die Abläufe eingespielt, rechnet Moosmüller mit einer Abfertigung von mehr als 200 Autos pro Tag. Weil die Schadenabwicklung schneller geht, sieht der Voll- oder Teilkaskoversicherte eher Geld – auf Wunsch wir der Betrag sofort per Onlineüberweisung ausbezahlt.