Radarwarnung der Schaffhauser Polizei
Kantonspolizei_veröffentlicht_Radarstandorte

 

Die Standorte der semi-stationären Blitzer „Klaus“ und „Lars“ der Kantonspolizei Schaffhausen werden laut den Schaffhauser Nachrichten neuerdings auf der App und der Homepage der Schaffhauser Polizei veröffentlicht. Ziel sei es, Unfälle und Raserfahrten zu reduzieren.

Die nun seit genau einem Jahr erhältliche App der Schaffhauser Polizei verfügt über eine neue Funktion: Sie stellt die aktuellen Standorte der beiden semi-stationären Geschwindigkeitsmessgeräte Klaus und Lars auf einer Karte dar. Der Autolenker kann sich also vor Fahrtantritt informieren, wo im Kantonsgebiet die beiden Blitzkästen aktuell im Einsatz sind. Auch auf der Homepage der Schaffhauser Polizei finden sich in der Rubrik „Verkehrsprävention“ die Standorte.

Radarwarnung ist nach wie vor verboten!

Privatpersonen ist es nach wie vor verboten, vor Blitzern zu warnen. Die Schaffhauser Polizei jedoch gibt nun selbst bekannt, wo sie gerade misst. „Für uns handelt es sich ganz klar um eine präventive Massnahme“, so Polizeisprecherin Anja Schudel gegenüber den Schaffhauser Nachrichten. “So fahren Verkehrsteilnehmer, die wissen, wo die Blitzer stehen, automatisch langsamer. Folglich trage die Standortveröffentlichung zu Verkehrssicherheit und zur Unfallverhütung bei.”

Schaffhausen ist Vorreiter – die anderen Kantone ziehen nicht nach.

Obwohl auch die Kantone Luzern, Bern, Basel-Stadt, Zürich und Graubünden über eine Polizei-App verfügen, werden dort die Blitzerstandorte bislang nicht bekannt gegeben. „Wir dachten, dass wir mit der Zeit gehen sollten“, so die Polizeisprecherin. Die Idee zur Standortveröffentlichung sei der Schaffhauser Polizei unabhängig von der Facebook-Gruppe „Ich bin Klaus, wo stehe ich?“ gekommen. Hier werden die Standorte von Klaus und Lars schon länger veröffentlicht. Erlaubt ist das auch nur, da es sich um eine geschlossene Facebook-Gruppe handelt, bei der man Mitglied sein muss, um die Informationen zu erhalten.

Die Veröffentlichung der Radarstandorte ist nicht ganz neu. Die Kantonspolizei Schwyz war Vorreiter, die Kantonspolizei St. Gallen hat dann im Oktober 2014 nachgezogen. In beiden Kantonen werden die Standorte im Gegensatz zu Schaffhausen jedoch lediglich auf der Homepage und der Facebook-Seite der Kantonspolizei publiziert.

Verkehrserziehung statt Bussgeldeinnahmen.

2014 hat die Schaffhauser Polizei über fünf Millionen Franken durch Ordnungsbussen im Strassenverkehr eingenommen. Ausfälle durch die Radarwarnung befürchtet Anja Schudel jedoch keine. „Uns geht es nicht darum, Geld zu machen“. Dass sich die Einnahmen künftig möglicherweise verringern würden, werde daher in Kauf genommen.

Zudem zeigen die Erfahrungen, dass es an manchen Strassen stets zu Geschwindigkeitsübertretungen komme. Auch wenn die Standorte der Radaranlagen bekannt seien. Ein Beispiel sei die J15 zwischen Schaffhausen und Thayngen. Vielen Einheimischen sei bewusst, dass hier öfter gemessen werde, dennoch fahren sie zu schnell. Für 2017 plant die Schaffhauser Polizei die Anschaffung eines dritten Radarkastens.

Bislang über 3000 Downloads der Polizei-App

Neben der neuen Blitzer-Funktion bietet die App der Schaffhauser Polizei weiterhin die neuesten Polizeimeldungen, aktuelle Wasserstände und Kontaktinformationen. Sie Software ist seit März 2014 kostenlos verfügbar. Die App gibt es für Android und iOS im jeweiligen Store gratis zum Download.

Quelle: Schaffhauser Nachrichten