Die 4. Generation des VW Caddy
VW Caddy 4 Fahrbericht

 

VW Nutzfahrzeuge nennt den neuen Caddy die „Vierte Generation“. Das ist zwar etwas übertrieben, trotzdem trägt die gründliche Überarbeitung des kleinen Lastesels deutliche Früchte. Bei Antrieben und Ausstattung herrscht sogar die Qual der Wahl.

VW Caddy 4: gefühlt ganz neu

Poznan/Polen. Am Spagat zwischen Lust und Laster ist schon manch einer gescheitert. Autos, die tatsächlich die den Ansprüche von privaten Kunden einerseits und gewerblichen Nutzern andererseits gleichermassen genügen, sind rar. VW Nutzfahrzeuge hat diese Übung schon mehrfach gemeistert. Und will sie auch mit der Neuauflage des Caddy bestehen, der im Sommer in der Schweiz an den Start geht. Als Stadtlieferwagen, Kurierfahrzeug oder Grossraumlimousine mit sieben Sitzen für die Familie soll er weiterhin ein Bestseller bleiben.

Optisch folgt der überarbeitete Caddy weiterhin den klaren Linien der Kollegen aus der Personenwagenabteilung. Die Front ist sachlich und funktional gestaltet, das Heck mit grossen Flächen an das Design des grösseren T5 angelehnt. Auch der Innenraum hat an Stil gewonnen. Das Armaturenbrett wirkt aufgeräumt, der Instrumententräger übersichtlich und hochwertig. Ohnehin siedeln die verarbeiteten Materialien auf hohem Niveau, wobei vom tristen Charme eines Nutzfahrzeugs schon beim Vorgänger relativ wenig zu bemerken war. In dem von VW als „Vierte Generation“ – obwohl der Caddy auf der alten Plattform steht – vermarkteten Nutzfahrzeug werten feinere Verkleidungen, schicke Intarsien und angenehme Bezüge den Arbeitsplatz des Fahrers auf.

Die Passagiere geniessen ebenfalls guten Komfort, die Platzverhältnisse sind fürstlich, allein in  der dritten Reihe, wo beim Kombi grundsätzlich die Plätze sechs und sieben zu finden sind, geht es nicht ganz so grosszügig zu. In den Kastenwagenversionen kommen unterdessen bis zu 3’200 Liter Ladung unter und die dürfen maximal 832 Kilogramm wiegen. Wenn die Ausführung mit der klappbaren Lehne des Beifahrersitzes gewählt wird, liegt die Laderaumlänge in allen Versionen bei 2,60 Meter.

Motorisiert ist das günstigste Modell mit der 62 kW/84 PS starken TSI-Maschine. Etwas mehr dürfte der Basisdiesel mit 55 kW/75 PS kosten, der mit einem Verbrauch von weniger als vier Liter Treibstoff auf 100 Kilometer einen Massstab in seiner Klasse setzt. Der Vierzylinder hat wie alle seine kräftigeren Brüder zwei Liter Hubraum. Insgesamt werden vier Selbstzünder, drei Benziner und ein gasbetriebener EcoFuel-Motor angeboten, das Leistungsspektrum reicht bis 170 PS. Zur Wahl stehen manuelle Fünf- oder Sechsganggetriebe sowie die Doppelkupplungsgetriebe DSG mit sechs oder sieben Gängen und natürlich auch das VW-Allrad-Antriebskonzept “4Motion”. Alle Versionen sind mit einer Start-Stopp-Automatik ausgerüstet.

Nahezu alle aus den Personenwagen bekannten Assistenzsysteme stehen für den kleinen Nützling zur Wahl. Etwa die Multikollisions- und City-Notbremse, die adaptive Temporegelung, der Einparkassistent, die Müdigkeitserkennung und die Berganfahrhilfe. Kurvenlicht, eine beheizte Frontscheibe und der Fernlichtassistent sind ausserdem auf Wunsch mit an Bord. Das Infotainmentsystem ist mit einer Mirrorlink-Funktion ausgestattet

Gebaut wird der Caddy, wie bereits sein 1,5 Millionen Mal verkaufter Vorgänger, im polnischen Poznan. Ganz in der Nähe dieses Werkes entsteht zurzeit eine weitere Fertigungsstätte von VW Nutzfahrzeuge. Dort soll 2016 die Produktion des neuen Transporters Crafter beginnen, da die Kooperation mit Daimler, aus der jetzt das aktuelle Modell des Nutzfahrzeugs entsteht, in diesem Jahr ausläuft.

Der Schweizer Preis für den zwar nicht völlig neuen, aber doch sehr gründlich überarbeiteten Caddy steht noch nicht fest. Der günstigste Allrad-Caddy (2.0 TDI, 6-Gang-Handschaltung, 110 PS) kostet derzeit CHF 31’040 Franken, abzüglich dem aktuell gewährten Euro-Ausgleich von 15 Prozent.

Hier gehts direkt zum Caddy von VW-Nutzfahrzeuge.