Fahren auf Schnee und Eis will gelernt – und vor allen Dingen geübt – sein. Am Besten macht man das auf einer grossen, abgesperrten Fläche und unter fachkundiger Anleitung eines Instruktors.
Cho d’Punt/Samedan/GR. 4x4Schweiz hat das diesjährige Nissan-Winterfahrtraining besucht und wir durften die Allradpalette von Nissan unter Extrembedingungen kennenlernen.
Nach einer humorvollen Einführung des Instruktors in die Fahrphysik und der Erklärung, warum Allrad zwar gut, aber keine Wunder vollbringen kann, ging es mit 5 der insgesamt 7 Nissan-Allrad-Modellen auf die Eispiste von Cho d’Punt/GR.
Wo Allrad an seine Grenzen stösst
Im Grunde lässt sich der theoretische Teil schnell und einfach zusammenfassen: zu schnell ist nicht gut. Denn dann verlieren die Reifen die Bodenhaftung und beginnen zu rutschen. Besonders in den Kurven. Da hilft dann auch kein 4×4-Antrieb mehr.
Aber wieviel genau ist zu schnell?
Wann ist dieser „Haftreibung“-Punkt überschritten? Genau das kann man im Rahmen eines solchen Winterfahrtrainings gefahrlos herausfinden: Beschleunigung, Ausweichmanöver, Bremsen, Kurvenfahrten … immer wieder gibt der Instruktor über Funk wertvolle Tipps. Und wenn man vor Übermut zum x-ten Male die Hütchen abgeräumt hat, kann da auch schon mal der ein oder andere, leicht zynische, Kommentar über Funk kommen. Aber am Ende des Tages hat man ein gutes Gefühl dafür, was das Auto kann. Oder wann die Grenzen der Physik überschritten sind.
https://www.youtube.com/watch?v=0mlJD5ZzBqU
Zugegeben, man fährt nicht jeden Tag auf Eis und Schnee, aber ein solches Winterfahrtraining ist absolut empfehlenswert. Mittlerweile bieten das fast alle Autohersteller für Ihre Kunden und solche, die es noch werden sollen, an. Und ganz nebenbei kann man die verschiedenen Modelle einer Marke sowie ihre Vor- und Nachteile im Extremeinsatz kennenlernen.
Nissan ALL-MODE 4x4i
Aktuell hat Nissan mit Juke, Qashqai, X-Trail, Murano, Pathfinder, Navara und dem Supersportler GT-R nicht weniger als sieben Modellreihen, die ihre Antriebskraft auf allen Vieren auf die Strasse bringen. Und auch die Allradtechnik hat sich in den vergangenen sechs Jahrzehnten, seit der Premiere des Nissan Patrol im Jahre 1951 entscheidend weiterentwickelt.
Die Nissan-Allradtechnik hört heute vorrangig auf den Namen ALL-MODE 4x4i. Dieses Allrad-System baut auf die langjährige 4×4-Erfahrung der japanischen Marke und steckt in vergleichbarer Form in den sechs 4×4-Nissan-Modellen Juke, Qashqai, X-Trail, Murano, Pathfinder und Navara. Nur der Hochleistungssportler Nissan GT-R wurde mit einem eigenen Antriebskonzept (ATTESA ET-S) ausgerüstet.
Um die Kraft jederzeit gezielt da einzusetzen, wo sie gebraucht wird, überwachen Sensoren des ALL-MODE 4x4i-Systems permanent Parameter wie Motordrehzahl, Raddrehzahl, Lenkwinkel, Quer- und Längs- sowie Gierwinkelbeschleunigung. Bei drohendem Schlupf verteilt eine elektromagnetisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung die Kraft bedarfsgerecht und blitzschnell zwischen beiden Achsen.
Nimmt das Grip-Niveau ab – etwa bei Nässe, Schnee oder auf unbefestigten Wegen – leitet das System bis zu 50 Prozent des Motormoments an die sonst unbeschäftigten Räder der anderen Achse.
Mit „Lock“ locker durchs Gelände
Neben dem Automatik-Modus kann der Fahrer die Arbeitsweise des ALL-MODE 4x4i-Systems auch manuell festlegen. Auf Wunsch lässt sich das intelligente Allradsystem zum Beispiel komplett deaktivieren, sodass die Modelle mit Ausnahme des Murano zu waschechten Front- bzw. Hecktrieblern mutieren. Bei Fahrten durchs Gelände empfiehlt sich darüber hinaus die Position „Lock“, bei der eine feste Kraftverteilung im Verhältnis 50:50 vorgenommen wird. Als echte Naturbuschen stattet Nissan den Pathfinder und Navara ferner mit einer zuschaltbaren Getriebeuntersetzung aus, die die beiden Alleskönner auch vor schwierigem Gelände nicht kapitulieren lässt.