Nun hat auch Mercedes ein SUV mit Coupé-Dachlinie. Oder ist es ein höher gelegtes Sportcoupé mit mehr Übersicht? Jedenfalls soll es mehr Sport wagen als übliche Offroader.
Das Mercedes GLE Coupé tritt gegen dem BMW X6 an
Seit Jahrzehnten gehören Coupés zum Markenkern von Mercedes. Ab dem kommenden Sommer trägt nun auch ein Stuttgarter SUV den sportlichen Zuschnitt. Das GLE Coupé tritt gegen den erfolgreichen X6 an, den BMW just in der zweiten Generation aufgelegt hat. Mercedes will sein neues Oberklasse-Fahrzeug eher als Sportcoupé verstanden wissen, in dem man lediglich erhabener sitzt und einen besseren Überblick hat.
Kein Zufall also, dass das SUV die dynamische Heckpartie mit den schmalen Leuchten und der Chromzierleiste vom schnittigen S-Klasse Coupé geerbt hat. Der markante Kühlergrill, der von den Voll-LED-Scheinwerfern eingerahmt wird, wirkt bullig, ein kurzer Überhang, die mit „Powerdomes“ modellierte Motorhaube sowie das nach hinten stark abfallende Coupé-Dach unterstreichen den sportlichen Auftritt. Obwohl das Coupé länger und breiter, aber nur wenig flacher ist als die M-Klasse, auf der es basiert, macht es einen deutlich dynamischeren Eindruck.
Alles “G” oder was? Mercedes-Benz sortiert die SUV-Namen neu
Mercedes-Benz ordnet mit der Premiere des GLE Coupé seine SUV-Palette neu. Im Mittelpunkt stehen die fünf Kernmodellreihen A, B, C, E und S, die den Kunden auch weiterhin Orientierung geben werden. Für die Modellbezeichnung der SUVs gilt: In Anlehnung an die legendäre G-Klasse führen alle SUV-Modelle künftig die Anfangsbuchstaben „GL“ im Namen. Dabei bezeichnet das „G“ die Abstammungslinie. Das „L“ kommt in der Historie von Mercedes-Benz immer wieder vor: es ist ein Verbindungsbuchstabe, der die Modellbezeichnungen einprägsamer und besser sprechbar werden lässt, bekannt etwa vom legendären SL oder aktuell vom CLS und CLA. Danach folgt der dritte Buchstabe, der die Zugehörigkeit zur jeweiligen Kernmodellreihe beschreibt.
Konkret bedeutet das:
- GLA = SUV des A-Klasse-Segments
- GLC = SUV des C-Klasse-Segments; vormals GLK
-
GLE = SUV des E-Klasse-Segments; vormals M-Klasse
GLE Coupé = SUV des E-Klasse-Coupé-Segments - GLS = SUV des S-Klasse-Segments; vormals GL
- G bleibt unverändert
3 Motoren stehen zur Auswahl
Zwei Aggregate aus der M-Klasse, die ab dem Facelift im kommenden Jahr nach der neuen Mercedes-Nomenklatur GLE heisst, kommen auch beim Coupé zum Einsatz: Der 3,0-Liter-V6-Diesel mit 190 kW/258 PS (350 d) sowie der 3,0-Liter-V6-Benziner mit 245 kW/333 PS (400). Darüber hinaus debütiert mit dem GLE Coupé eine neue Produktlinie der Mercedes-Submarke AMG. Das Sportmodell GLE 450 AMG (270 kW/367 PS) schliesst die Lücke zwischen sportlicher Optik mit dem AMG-Paket und den Hardcore-AMG-Rennern. Eine AMG-Variante des GLE Coupé wird es aber künftig trotzdem geben.
Die serienmässige Neunstufen-Automatik verteilt die Antriebskräfte auf alle vier Räder. Bei 350d und 400 im Verhältnis 50:50, bei der AMG-Variante zugunsten höherer Agilität hecklastiger 40:60. Luftfederung und adaptive Dämpfer sind beim Sportmodell inklusive, bei den anderen Varianten optional erhältlich. Dass das SUV hält, was seine Optik verspricht, dafür soll auch das Fahrdynamiksystem „Dynamic Select“ sorgen.
Sportsitze und Sportlenkrad fügen sich in das aus anderen Modellen der Marke bekannte Interieur ein. Optional sind diverse Assistenzsysteme und Komfort-Extras erhältlich. Fünf Personen sollen trotz des abfallenden Dachs gut Platz finden, Mercedes spricht vom breitesten Raumangebot seiner Klasse. Im Kofferraum kommen maximal 1’650 Liter Gepäck unter.
Ab März ist das GLE Coupé bestellbar, zu den Preisen ist allerdings noch nichts bekannt. Das Grundmodell – also die M-Klasse, künftig GLE – kostet derzeit mit dem genannten V6-Diesel mindestens CHF 81’300. Das GLE Coupé dürfte einige tausend Franken darüber liegen.