Fahrbericht: Mazda CX-5 – Auf neuen Wegen
Mazda CX-5 - Auf neuen Wegen

 

In mancherlei Hinsicht ist Mazda die vielleicht aussergewöhnlichste japanische Marke – und dies nicht nur wegen Fahrzeugen wie dem MX-5 oder der Pflege der Wankelmotor-Technik. Auch bei seinen neuesten Produkten geht das mit rund 1,3 Millionen Jahreseinheiten im weltweiten Vergleich relativ kleine Unternehmen einen eigenen Weg.

So zum Beispiel mit dem Mazda CX-5, einem Kompakt-SUV, das als erstes Mazda-Modell mit den sogenannten Skyactiv-Technologien ausgestattet ist. Das Paket umfasst neben neuen Getrieben, Karosserien und Fahrwerken vor allem neue Motoren mit aussergewöhnlichen technischen Lösungen. Diese erfüllten bereits bei Markteinführung 2012 die seit 2014 gültige Euro 6-Norm.

Für seinen 2,2-Liter-Skyactiv-Diesel heimste der Mazda CX-5 schon viel Lob ein.

Der neue, in zwei Leistungsstufen mit 110 kW/150 PS und 129 kW/175 PS erhältliche Selbstzünder ist denn auch das Glanzstück der Motorenkollektion im CX-5. In der schwächeren Version und unter Verzicht auf Allradantrieb verbraucht das Kompakt-SUV nur 4,6 Liter je 100 Kilometer, ein im Vergleich herausragender Wert, der unter anderem auf einen technischen Kniff zurückzuführen ist. Mazda hat es bei diesem Motor geschafft, ein für einen Diesel extrem niedriges Verdichtungsverhältnis von 14:1 zu realisieren.

Und auch unser Testfahrzeug mit dem stärkeren, 175-PS-Aggregat, serienmässigem Allradantrieb und dem 6-Gang-Automatikgetriebe überzeugt mit sehr guten Elastizitätswerten bei vorbildlicher Laufkultur sowie einem relativ geringen Verbrauch von 7,8 l Verbrauch auf 100 km. – trotz Hochgeschwindigkeits-Passagen knapp jenseits der 200km/h-Marke. Der Normverbrauch liegt für den 2.2l, 175PS, mit Allrad und Automatikgetriebe gemäss Herstellerangaben bei 5,5 l/100km.

Nicht nur die Diesel im Mazda Kompakt-SUV überzeugen, auch die neu entwickelten Sechsganggetriebe sind gut gelungen. Die handgeschaltete Version glänzt mit präzisen Wegen und weichen Übergängen, die Automatik mit sanfter und stets richtiger Gangwahl, wobei für letztere ein Aufpreis von CHF 2’600.- fällig wird.

Schöne Verpackung für gute Qualität und sinnvolle Technologien

Im Innenraum setzt Mazda auf weiche, gut verarbeitete Kunststoffe, straffe Sitze und ein griffiges Lenkrad. Die Qualitätsanmutung ist hervorragend, die Ergonomie setzt zumindest unter den japanischen Marken aktuell den Massstab. Vor allem der im Audi-Stil zwischen den Vordersitzen installierte Dreh- und Drückknopf für Funktionen wie Navi, Radio etc. ist intuitiv bedienbar. Lediglich beim (Touch-)Bildschirm hätte man sich etwas mehr als 5,8 Zoll gewünscht.

Das Platzangebot ist übrigens auch auf den Rücksitzen hervorragend und das Kofferraumvolumen von 500 Litern dürfte in praktisch allen Lebenslagen immer mehr als ausreichend sein. Die wie beim BMW in drei Segmente (40:20:40 Prozent) aufgeteilte Rückbank lässt sich ohne Kraftaufwand mit einem Handgriff umklappen. Da die Sitzfläche gleichzeitig nach unten abtaucht, entsteht dabei ein grosser Laderaum mit nahezu ebenem Boden und über 1’600 Liter Fassungsvermögen. Praktisch auch, dass das Kofferraumrollo fix an der Heckklappe andockt und beim Beladen mit nach oben schwingt. Kleinere Mängel wie die knapp dimensionierten Ablagen und Türtaschen, die kryptisch beschrifteten Schalter für die zahlreichen Assistenzsysteme (Spurhalteassistent LDWS, City-Notbremsassistent SCBS, Toterwinkelassintent RVM) oder der zu geringe Öffnungswinkel der Motorhaube, der ein Nachfüllen von Öl erschwert, lassen sich daher verschmerzen.

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Ein Wort zum Design

Die beim CX-5 erstmals umgesetzte neue, unter dem Begriff „Kodo“ zusammengefasste Formensprache der Marke muss man vor allem im Vergleich zum bisherigen Design als weiteren Fortschritt auffassen. Der steil stehende Kühlergrill und die scharfen „Bügelfalten“ in der Karosserie geben dem CX-5 eine dynamische, aber nicht übertrieben sportliche Anmutung. Wir finden, in seiner Klasse eines der optisch gelungensten Fahrzeuge.

Die Bilanz mit dem neuen CX-5 fällt nach über 2’000 Testkilometer durchweg positiv aus, da das neue Design eine schöne Verpackung für gute Qualität und sinnvolle Technologien abgibt. Wir würden sogar so weit gehen zu sagen: Das Neue ist des Bewährten Feind und einige europäische Platzhirsche müssen sich anstrengen. Das scheinen viele Kunden auch so zu sehen, steht der Mazda CX-5 in den aktuellen Schweizer Verkaufszahlen doch bereits auf Platz 5 – noch vor dem Audi Q5 und Q3 und hinter dem VW Tiguan, BMW X3, Nissan Quashqai und dem Opel Mokka.

Mazda CX-5 – Technische Daten:

Fünftüriges, fünfsitziges SUV der Kompaktklasse; Länge: 4,56 Meter, Breite: 1,84 Meter, Höhe: 1,71 Meter, Radstand: 2,70 Meter, Kofferraumvolumen: 503 – 1’620 Liter

Motoren:
2,2-Liter-Diesel, 110 kW/150 PS, maximales Drehmoment: 380 Nm bei 1’800 – 2’600 U/min, 0-100 km/h: 9,4 s, Vmax: 197 km/h, Verbrauch: 5,2 Liter je 100 Kilometer, CO2-Ausstoss: 136 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: B, Preis: ab CHF 37’850.-

2,2-Liter-Diesel, 129 kW/175 PS, maximales Drehmoment: 420 Nm bei 2.000 U/min, 0-100 km/h: 8,8 s, Vmax: 207 km/h, Verbrauch: 5,2 Liter je 100 Kilometer, CO2-Ausstoss: 136 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: B, Preis: ab CHF 43’000.-

2,0-Liter-Benziner, 118 kW/160 PS, maximales Drehmoment: 208 Nm bei 4.000 U/min, 0-100 km/h: 10,5 s, Vmax: 197 km/h, Verbrauch: 6,6 Liter je 100 Kilometer, CO2-Ausstoss: 155 g/km, Abgasnorm: Euro 5, Effizienzklasse: C, Preis: ab CHF 34’650

Alle angegebenen Werte/Preise gelten jeweils für die Allradversion. Die komplette Preisliste finden Sie hier auf der Website von Mazda Schweiz.