Mercedes GLE, mehr als ein neuer Name
Mercedes-Benz GLE, W 166, face lift 2015

 

Mercedes geht mit dem Trend und elektrisiert den GLE. Zum Facelift der ehemaligen M-Klasse hat sich aber noch mehr geändert.

Schlieren. Ein neuer Name und ein bisschen optische Retusche sind längst nicht die einzigen Details, die Mercedes beim M-Klasse-Facelift ändert – die Stuttgarter haben ihr Oberklasse-SUV gründlich überarbeitet. Zur Mitte des Modellzyklus bekommt der GLE – so der neue Name – zum Beispiel einen neuen Plug-in-Hybridantrieb, mehr Sicherheits- und Komfortfeatures und erstmals auch Heckantrieb.

Mercedes-Benz GLE, W 166, face lift 2015

Wie die Mitbewerber im Segment der Oberklasse-SUV bei Porsche, Audi, BMW und Volvo gibt es künftig auch den GLE mit Anschluss an die Steckdose: Der GLE 500 e 4matic kombiniert V6-Beziner (245 kW/333 PS) und Elektromotor (85 kW/116 PS). Zusammen kommen die Aggregate auf eine Systemleistung von 325 kW/442 PS und ein Drehmoment von 650 Newtonmetern. Maximal 30 Kilometer weit kann der GLE rein elektrisch fahren, maximal 130 km/h schnell. Als Normverbrauch geben die Stuttgarter mit geladenem Akku 3,3 Liter auf 100 Kilometern an.

Über einen Wahlschalter in der Mittelkonsole und das Kombiinstrument kann der Fahrer zwischen vier spezifischen Betriebsmodi wählen:

  • HYBRID: die Systemsteuerung wählt automatisch die jeweils sinnvollste Antriebsart mit Verbrennungs- und/oder Elektromotor zur Optimierung der Gesamtenergiebilanz
  • E-MODE: rein elektrisches Fahren
  • E-SAVE: hier wird der momentane Ladezustand der Batterie vorgehalten, um später – beispielsweise im Stadtverkehr – rein elektrisch fahren zu können
  • CHARGE: Batterie wird im Fahrbetrieb sowie im Stand geladen

Die bereits bekannten Diesel- und Benzinmotoren wurden überarbeitet und sollen jetzt im Mittel 17 Prozent weniger verbrauchen. Dazu trägt auch eine neue Antriebskombination bei: Der kleinsten Selbstzünder GLE 250 d mit weiterhin 150 kW/204 PS fährt in der Basisversion erstmals mit Heckantrieb vor. Den 2,1-Liter-Diesel gibt Mercedes nun mit einem Normverbrauch von 5,4 Litern/100 km an. Das gleiche Aggregat mit dem permanenten Allrad-Antrieb 4matic, mit dem alle weiteren Motoren serienmässig kombiniert sind, verbraucht 0,3 Liter mehr. Bei den Diesel-Triebwerken kommt immer das neunstufige Automatik-Getriebe zum Einsatz, erstmals auch mit der optionalen Geländeuntersetzung und Zentralsperre.

Der neue Mercedes GLE bietet bis zu sechs automatisierte Fahrprogramme.

Neben den bekannten Einstellungen “Individual”, “Comfort”, “Glätte” und “Sport” kann der Fahrer mit dem DYNAMIC SELECT-Controller in der Mittelkonsole bei den 4MATIC-Modellen zusätzlich “Offroad” für leichtes Gelände anwählen. Ist das GLE-Modell mit dem optionalen Offroad-Technik-Paket ausgestattet, steht “Offroad+” bereit. Hier greifen dann bei Bedarf die Geländeuntersetzung, eine hundertprozentige Mittendifferentialsperre sowie die Luftfederung “Airmatic” ein, die die Bodenfreiheit auf bis zu 285 Millimeter erhöht und eine Wattiefe von 600 Millimeter ermöglicht. Verstärkter Unterfahrschutz  schützt in dieser Ausstattungsvariante bei unsanften Grundberührungen den Unterboden und wichtige Aggregate.

Optisch hat sich der GLE den stilistischen Merkmalen neuerer Mercedes-Generationen angepasst.

Zum Beispiel mit neuen Scheinwerfern mit der „Augenbraue“ als Tagfahrlicht, Powerdomes auf der Motorhaube oder neuen LED-Heckleuchten. Die charakteristische C-Säule mit dem gleichsam stilbildenden Seitenfenster ist erhalten geblieben.

Mercedes-Benz GLE, W 166, face lift 2015

Mercedes-Benz GLE, W 166, face lift 2015

Auch der Innenraum ist zeitgemäss angepasst, unter anderem mit einem grösseren, teilintegrierten Multimedia-Display. Der GLE ist wie gehabt umfangreich ausgestattet, neu hinzugekommen sind zum Beispiel Seitenwindassistent und Infotainmentsystem mit Sieben-Zoll-Display. Ein Kreuzungs-Assistent ist optional erhältlich.

Mercedes-Benz GLE, W 166, face lift 2015

“M” ist das neue “G”

In Reminiszenz an den Geländegänger G-Klasse tragen alle Mercedes-SUV nun ein „G“ im Namen, in der Mitte ein „L“ und der letzte Buchstabe erleichtert in Anbindung an das Pkw-Portfolio die Orientierung: „E“ steht für SUV des E-Klasse-Segments.

Mercedes-AMG GLE 63

Marginal umbenannt hat sich auch der Mercedes-AMG GLE 63 (ehemals Mercedes-Benz ML 63 AMG), er firmiert nun unter der Submarke Mercedes-AMG. Sein 5,5-Liter-V8-Biturbo ist nun stärker als zuvor: Ergänzend zur Basis-Variante mit 410 kW/557 PS steht das S-Modell mit 430 kW/585 PS zur Wahl. Neben optischen Retuschen haben die Entwickler auch das Fahrwerk sowie das Ansprechverhalten des Motors und die Getriebeschaltzeiten überarbeitet.
Preise nennt Mercedes noch nicht. Bislang gab es den ML 250 mit Allrad ab rund 76’000 Franken.

Mercedes-AMG GLE 63